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Nizza - die Hauptstadt der Côte d'Azur

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Spricht man von der Côte d'Azur und ihren berühmten Orten, so fallen meist die Städte Nizza, Cannes und Monaco in einem Atemzug, wobei Nizza in der Regel als erstes genannt wird. Mit mehr als 400.000 Einwohnern und einem Flughafen mit enormen Ausmaßen ist Nizza auch die unbestrittene Metropole in der gesamten Region. Allerdings ist Nizza in keinster Weise eine offizielle Hauptstadt der gesamten Côte d'Azur; der Anspruch als Hauptstadt beschränkt sich auf das Département Alpes-Maritimes, welches an der Küste von Menton bis Cannes reicht. Auch würde es keinem Monegassen gefallen, wenn man eine Stadt, die nur Hauptstadt eines Départements in Frankreich ist, über den eigenen Staat Monaco stellen würde.

Um Nizza voll und ganz genießen zu können, sollte man einen Blick in die lange Stadtgeschichte werfen, die so manche Überraschungen beinhaltet. Bei einem Blick in die Geschichte versteht man auch, warum man in Nizza so wenige Relikte aus der Antike oder aus dem Mittelalter findet.

Geschichte von Nizza

In der Regel beginnt man die Geschichte von Städten an der Côte d'Azur mit der Römerzeit oder gar einige Jahrhunderte vorher mit den Griechen. In Nizza kann man jedoch eine beträchtliche Zeit vorher anfangen: Westlich der Berge Mont Alban und Mont Baron, also im Osten der Stadt wurden nämlich Spuren einer Siedlungsstädte gefunden, die ca. eine Million Jahre alt ist; Weitere Funde, die Zehntausend, Fünfzigtausend oder gar mehrere Hundertausend Jahre alt sind, belegen, dass das Gebiet bei Nizza kontinuierlich besiedelt war. Damit ist Nizza eine der ältesten permanenten bekannten Siedlungen der Menschheit überhaupt!

Karte von Nizza und Umgebung

Die eigentliche Stadtgeschichte in unserem Sinne beginnt aber - wie nicht anders zu erwarten ist - ca. 500 Jahre vor Christus, als die griechischen Phokäer, die ein Jahrhundert zuvor Marseille gegründet hatten, eine Handelsniederlassung namens Nikaia gründeten. Ca. 150 v.Chr. siedelten sich die Roemer im Nachbarort Cimiez (lateinisch Cemenelum) an. Während Cimiez zur Römerzeit schnell auf mehrere Zigtausend Einwohner anwuchs, diente das eigentliche Nizza nur noch als Hafen.

In den Wirren der Völkerwanderung blieb Cimiez jedoch auf der Strecke und das kleinere Nizza etablierte sich in der Region. Auch im Mittelalter konzentrierten sich die Geschehnisse in der Region auf Nizza, denn Nizza war wegen seiner umgebenden Berge besser zu befestigen und zu verteidigen. Das antike Cimiez ist heute ein Stadtteil von Nizza; Spuren aus der Römerzeit wie das Amphitheater sind auch heute noch zu besichtigen.

Blick auf die Promenade des Anglais und die Altstadt im Vordergrund

Im Jahr 1388 wurde in Nizza eine verhängnisvolle Entscheidung getroffen: Die Bevölkerung löste sich von Frankreich und unterstellte sich dem Grafen von Savoyen, auch wenn Nizza von Savoyen eigentlich durch die Alpen geographisch eindeutig abgegrenzt war. Damit waren zahlreiche Konflikte und Auseinandersetzungen während der folgenden Jahrhunderte vorprogrammiert. Mehrere Male wurde die Stadt erobert; Auch dem Sonnenkönig Ludwig XIV gelang es nicht, Nizza dauerhaft zu besetzen. Infolge der mit den Eroberungszügen verbundenen Zerstörungen sind heute sehr wenige antike und mittelalterliche Monumente und Bauten übrig.

Der Anschluss an Savoyen brachte jedoch nicht nur Krieg und Zerstörung sondern auch einen wirtschaftlichen Niedergang. Da für Savoyen Nizza nur eine auswärtige Grafschaft war, setzten die Italiener mehr auf ihren Hafen Genua als auf das entfernte Nizza; Erst im Jahre 1860 kehrte Nizza zusammen mit Menton nach fast einem halben Jahrtausend italienischer Zugehörigkeit zurück nach Frankreich. Endlich konnte ein wirtschaftlicher Aufschwung einsetzen, wie er in einigen Nachbarorten schon längst begonnen hatte.

Schnell avancierte Nizza zu der grössten Touristenmetropole in Südeuropa. Entlang der Promenade des Anglais ließen sich betuchte Leute aus aller Welt nieder, während die einheimische Bevölkerung in der Alstadt unter miserablen Bedingungen lebte. Auch wenn zu Beginn des 20. Jahrhunderts Cannes in Sachen Nobeltourismus Nizza etwas den Rang ablief, so entwickelte sich die Stadt permanent weiter zum größten Tourismus- und Wirtschaftszentrum der Côte d'Azur.

Nizza im 21. Jahrhundert

Heute ist Nizza eine Stadt der Superlative. Nizza ist Hauptstadt des Départements Alpes-Maritimes und ist mit mehr als 400.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt an der Südküste Frankreichs. Nizza hat den zweitgrößten Flughafen von ganz Frankreich und bildet mit seinem Umland das größte Wirtschafts- und Geschäftszentrum an der gesamten Côte d'Azur. Nizza ist auch die Stadt mit den meisten Hotels und den meisten Touristen. Auch gibt es keine Stadt in Frankreich außer Paris, die mehr Museen hat als Nizza.

Aufnahme im Parc Phoenix

Dem Besucher präsentiert sich Nizza als moderne Großstadt, in der man jedoch nie den Überblick verliert. Egal wo man sich in der Stadt befindet, es wird einem immer wieder gelingen, durch die Häuser hindurch aufs Meer zu blicken und damit seine Orientierung zu finden. In Nizza kann man stundenlang durch die Altstadt, durch Museen und moderne Geschäfte schlendern; und will man sich etwas entspannen, so sind es in der Regel nur 10 Minuten bis zum Strand.

Mit der Promenade des Anglais hat Nizza die berühmteste Strandpromenade auf der ganzen Welt. Die langgezogene Promenade beginnt im Westen am Flughafen und verläuft an der ganzen Stadt entlang bis zum alten Hafen. Aus diesem Grund spielt es auch fast keine Rolle, wo man in Nizza wohnt; praktisch von jedem Hotel aus ist man innerhalb weniger Minuten am Strand.

Was macht Nizza für einen Touristen so attraktiv? Warum strömen alljährlich Millionen Touristen nach Nice? Nizza bietet eine wohl einzigartige Symbiose aus einer moderner Großstadt mit allen Vorzügen wie Flughafennähe, Shopping-Möglichkeiten, viele Ausgehmöglichkeiten, aus einem schönen Badeort mit langem Strand in einer weiten Bucht und einer gemütlicher Altstadt mit urigen Restaurants und Märkten. So viel Abwechslung wird einem selten an einem einzigen Ort geboten.

Die Schattenseiten von Nizza

Als Tourist ist man von Nizza so richtig geblendet. Die Stadt präsentiert sich ihren Besuchern natürlich von ihrer Sonnenseite. Die Schattenseite der Stadt ist aber in Nizza selbst und in ganz Frankreich Tagesgespräch.

Nizza gilt nämlich nicht nur als Stadt der Superlativen, sondern auch als Stadt des Verbrechens und der Korruption. Wen wundert da, dass parkende Autos immer mit zusätzlichen Lenkradbügeln vor Diebstahl geschützt werden. Die Korruption, Bestechlichkeit und das Verbrechen reichen fast bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück, als die Médecin-Dynastie jahrzehntelang den Bürgermeister der Stadt stellte.

Heute gilt Nizza nach Marseille als eine der größten Brutstädten der rechtsradikalen Front in Frankreich. Nährstoffe liefern zahlreiche Immigranten, Bettler und Obdachlose in der Stadt. Immer wieder wird mit zum Teil unsanften Mitteln versucht, die Clochards aus der Stadt zu verbannen; zeitweise wurden sie einfach eingesammelt und auf dem Mont Chauve ausgesetzt.

Auch wenn man sein Auto nicht ungesichert auf offener Straße übernachten lassen sollte, spielt sich die Korruption und der Rechtsradikalismus eher in der politischen Szene als auf offener Straße ab. Nizza ist eine sehr lebhafte Stadt, die nur für kurze Zeit schläft. Auf seinem Heimweg ins Hotel am Abend ist man normalerweise unter vielen Leuten und braucht nichts zu fürchten.

Urlaub in Nizza

Nizza ist die Stadt an der Côte d'Azur, die alle Vorteile einer Großstadt zusammen mit dem Flair einer gemütlichen und urigen Altstadt sowie einer langen Strandpromenade verbindet. Bleibt noch die Frage, ob Nizza ein Urlaubsort ist, wo man seinen zweiwöchigen Sommerurlaub verbringt, ob Nizza ein ideales Ziel für eine Städtereise ist oder ob man Nizza auf der Durchfahrt mal schnell mitnimmt.

Was für ein Erlebnis, ein Feuerwerk auf dem Burgberg, von der Promenade des Anglais aus gesehen

Mein erster Nizza-Aufenthalt im Juni des Jahres 1998 dauerte drei Wochen. Wer so lange in einer Stadt weilt, lernt die Stadt meist besser kennen als seine eigene zu Hause. Man lernt, wo man gut und günstig essen kann, man schlendert durch die Einkaufsstraßen und findet gute und preisgünstige Geschäfte, und man lernt auch die Probleme und das Alltagsleben der Stadt kennen.

Die ersten drei Wochen in Nizza haben mir so gut gefallen, dass ich im September des gleichen Jahre gleich noch einmal für zwei Wochen nach Nizza gefahren bin. So ist Nizza für mich wie eine zweite Heimat geworden und seit dem mache ich immer einen ein- oder mehrtägigen Stopp, wenn ich in Südfrankreich unterwegs bin.

Ich kenne Leute, die Nizza an einem Tag angschaut haben; Natürlich kann man die Promenade des Anglais in zwei Stunden ablaufen, die Altstadt im Schnelldurchgang besichtigen und auf der Weiterfahrt vielleicht noch das eine oder andere Museum mitnehmen. Aber dann hat man nicht Nizza gesehen, sondern nur einen winzigen Teil der Stadt.

Nizza ist wirklich ein Urlaubsort, wo man mehrere Wochen verbringen kann. Falls man einen Regentag erwischt, bietet die Stadt genügend Möglichkeiten, sich zu unterhalten: Vom Casino bis zum Museum ist alles vorhanden. Wer ein paar Tage in Nizza verbringt, lernt zumindest das faszinierende Nachtleben der Stadt kennen. Wer in Nizza Urlaub macht, sollte sich jedoch nicht nur auf die Stadt selbst konzentrieren, sondern ruhig auch den einen oder anderen Ausflug ins Hinterland machen, um von höheren Regionen die Metropole zu besichtigen.

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