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Besichtigungen in der Stadt Marseille

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Marseille ist eine moderne Großstadt mit einem sehr gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz. Es gibt eine Metro sowie zahlreiche Linienbusse, mit denen man jeden Fleck der Stadt bequem erreichen kann. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Nähe des Vieux Port, so dass man sie zu Fuß erreichen kann.

Auch zur Basilique Notre Dame de la Garde gelangt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder vom Hafen aus zu Fuß. Schwitzend oben angekommen entdeckte ich dann zahlreiche Parkplätze. Der berühmte Hügel ist vielleicht der einzige Ort, an den man bequemer mit dem Auto als zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt.

Der Vieux Port

Der alte Hafen bildet das touristische Zentrum der Stadt; An den drei Straßen entlang des Ufers reihen sich die Restaurants und Cafés. Im Hafen selbst drängeln sich noble Yachten an den Stegen. An der Nordseite des alten Hafens befindet sich die Quai des Belges. Dort verkaufen jeden Morgen die Fischer und ihre Frauen die Fänge der Nacht. Es macht Spaß, zwischen den Fischerständen hindurchzuschlendern und die Fänge zu begutachten.

Genau hier befindet sich auch das ursprüngliche, vor mehr als 2.500 Jahren von den Griechen gegründete Marseille. Aber außer den Ständen der alten Fischer erinnert nichts mehr an das alte Flair der Stadt.

Blick auf den Stadthafen mit der Kathedrale davor

Morgens verlassen Hunderte von kleinen Booten und Yachten den Hafen; es ist ein faszinierender Anblick, wie sich die Stege in Stundenschnelle leeren. So richtig schön ist der Hafen bei Nacht. Hell erleuchtet sind die beiden Forts an den unteren Enden des Hafenbeckens. Und natürlich leuchten auch die Restaurants hell in die Nacht. Zu einem Marseille-Besuch gehört unbedingt ein Spaziergang entlang des alten Hafens bei Nacht. Da kommt Mittelmeerstimmung und Urlaubsfreude auf.

Blickt man quer über den Hafen in Richtung Süden, so findet man auf der rechten Seite das Fort St. Jean und auf der linken Seite das Fort Saint Nicolas. Es handelt sich um zwei Zitadellen, die quasi das Eingangstor in den Hafen bilden. Die beiden Festungen wurden jedoch nicht im frühen Mittelalter gebaut, wie man eigentlich vermuten würde, sondern stammen aus der Zeit des Sonnenkönigs. Ludwig XIV. ließ die beiden Festungen erbauen sowohl um die Stadt nach außen hin zu schützen als auch um den selbstbewussten, eigensinnigen Einwohnern der Stadt ein Zeichen seiner Macht vor Augen zu setzen.

Hinter dem Fort Saint Nicolas befindet sich ein kleiner Park namens Jardin du Pharo mit dem gleichnamigen Schloss. Von diesem etwas höher gelegenen Fleck hat man einen wunderschoenen Ausblick sowohl auf den alten Hafen als auch auf den großen Stadthafen. Von hier aus sieht man auch die großen Schiffe in das Bassin de la Grande Joliette einfahren. Der Stadthafen, an dem riesige Mittelmeerfähren anlegen, ist sehr beeindruckend. Auf knapp 20 km Kailänge reihen sich an die 150 Schiffe. Von hier aus kann man "schnell" nach Korsika übersetzen oder in bis zu 25 Stunden langen Fahrten sogar bis Algerien übersetzen.

Außer dem Alten Hafen und dem daneben gelegenen Stadthafen besitzt Marseille noch einen ca. 50 km nördlich gelegenen großen Industriehafen. Hier werden gigantische Frachtschiffe gelöscht und Öltanker versorgen das Land mit dem wertvollen Rohstoff.

Am Vieux Port von Marseille starten übrigens auch Touristenschiffe in die Calanques. Diese Tour ist unbedingt empfehlenswert; jedoch ist es sowohl preislich als auch zeitlich günstiger, wenn man die Tour nicht von Marseille aus sondern von Cassis aus bucht.

Cathédrale de la Major

Nur wenige Hundert Meter nördlich des alten Hafens findet man eine riesige, monströse Kirche namens Cathédrale de la Major. Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert erbaut und zählte einst zu den schönsten romanischen Kirchen überhaupt. Im 19. Jahrhundert ließ die katholische Kirche die Kathedrale neu bauen.

Die gigantische Kathedrale

Es erscheint einleuchtend, dass eine immer grösser werdende Stadt auch größere Kirchen benötigt. Der Hauptgrund für den Neubau war jedoch weniger die gestiegene Einwohnerzahl der Stadt als der Wunsch der katholischen Kirchenoberhäupter, den ankommenden Schiffen aus fernen Ländern ein ganz klares Zeichen zu setzen, dass in Marseille das Christentum die Oberhand hat.

Die Kathedrale misst 140 Meter in der Länge; die Kuppel ist ca. 70 Meter hoch. Von außen wirkt die Kirche wirklich gigantisch; voller Respekt steht man vor dem Koloss. Im Inneren findet man noch einige sehenswerte Skulpturen aus dem Originalbau aus dem 11. Jahrhundert sowie einige Erweiterungen aus dem späteren Mittelalter.

Die Kirche kann man auch bequem mit dem Auto besuchen, da es direkt neben der Kathedrale zahlreiche Parkplätze für Busse und Autos hat. Vorsicht beim Zurückfahren: Wer sich in die falsche Spur einreiht, unterquert unfreiwillig das Becken des alten Hafens, um am Südufer wieder herauszukommen.

Basilika Notre Dame de la Garde

Etwas außerhalb des Stadtzentrums von Marseille, circa einen Kilometer südlich des alten Hafens, befindet sich ein 162 Meter hoher Berg mit dem Wahrzeichen der französischen Mittelmeermetropole, der Basilika Notre Dame de la Garde. Die Wallfahrtskirche wurde 1864 erbaut und hat einen 60 m hohen Turm mit einer vergoldeten Madonna, der nachts wunderschön beleuchtet ist.

Das Wahrzeichen der Stadt: die Basilika Notre Dame de la Garde

Die Kirche an sich ist nichts Interessantes. Der Grund, warum jeder Besucher der Stadt Marseille zur Basilika Notre Dame de la Garde pilgert, ist die imposante Aussicht, die man von der höchsten Erhebung der Stadt aus genießt. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf den alten Hafen, den dahinter liegenden Stadthafen, die gesamte Stadt Marseille und das Hinterland.

Es ist unbedingt empfehlenswert, morgens auf den Hügel zu gehen, nicht nur weil man morgens bei über 15% Steigung nicht so sehr ins Schwitzen kommt, sondern weil man dann beim Blick auf die Stadt die Sonne im Ruecken hat und schöne Fotos schießen kann. Vom Südufer des Vieux Port aus erreicht man die Basilika in einem circa einstündigen Fußmarsch, der jedoch sehr anstrengend ist. Mit dem Auto kann man auf großen Parkplätzen bis kurz unterhalb der Kirche fahren.

Auf dem Hügel befand sich übrigens bereits im Mittelalter eine kleine Kapelle; Natürlich wurde die höchste Erhebung der Stadt Marseille in allen Epochen der Geschichte auch als militärischer Aussichts- und Spähpunkt verwendet.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Der Triumpfbogen von Marseille

Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten in Marseille; Es gibt unzählige Museen, in denen man bei schlechtem Wetter seine Zeit verbringen kann; es gibt zahlreiche weitere Kirchen, die sehenswert sind; es gibt interessante Plätze und Bauwerke wie der Arc de Triomphe; und es gibt natürlich auch schöne Parks, wo man etwas entspannen kann.

Da wäre jedoch noch eine äußerst berühmte kleine Felseninsel, die ein Schriftsteller namens Alexandre Dumas weltberühmt gemacht hat. Im Château d'If soll ja einst der berühmte Graf von Monte Christo gesessen haben. Natürlich hat dort nie ein solcher Graf gesessen, aber die Insel ist so berühmt, dass Zigtausende von Touristen eine kleine Schiffsfahrt zu dem berühmten Fleck machen. Das Beeinduckendste an der Schiffsfahrt ist freilich der Blick auf die Metropole vom Meer aus.

Die kahle Felseninsel mit dem Château war jahrhundertelang eine Gefängnisinsel, auf die Aufständische gegen König und Staat ausgesetzt und inhaftiert wurden.

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