Die Westküste von Saint-Tropez
Bei Saint-Tropez hört für die meisten Touristen die Côte d'Azur auf. Hunderttausende von Touristen fahren Frankreichs Südküste zwischen Menton und Saint-Tropez ab; aber weiter nach Westen wagen sich nur wenige. Nicht dass die Gebiete westlich von Saint-Tropez deshalb menschenleer wären; aber man findet viel mehr Franzosen als Ausländer. Dennoch ist auch dieser Teil Südfrankreichs unbedingt besuchenswert und bietet viele Highlights.
Cavalaire-sur-Mer
Fährt man vom Süden der Halbinsel von Saint-Tropez westwärts, so durchquert man zuerst den scheinbar unbedeutenden Ort Cavalaire-sur-Mer. In Cavalaire-sur-Mer habe ich eine Nacht verbracht und ich war so begeistert von dem Ort, dass ich ihm eine eigene Seite gewidmet habe; Nun aber weiter entlang der Küste von Saint-Tropez bis Toulon.
Cavalière
Auf unserer Tour an der Côte d'Azur entlang befinden wir uns zwischen St. Tropez und Toulon; Wir haben den irgendwie charakterlosen aber doch total faszinierenden Ort Cavalaire-sur-Mer passiert und stoßen als nächstes auf einen kleinen Badeort mit fast demselben Namen: Cavalière. Die Straße zwischen Cavalaire-sur-Mer und Cavaliére ist ziemlich langweilig; nicht jedoch für den Fahrer; der muss nämlich kräftig um die zahlreichen Kurven lenken.
Auf der Strecke passiert man die Villa Domaine du Rayol. Die Villa hat traumhaft schöne Gartenanlagen, die man gegen einen teuren Eintritt (über 5 €) besichtigen kann. In den Gaerten findet man tropische Pflanzen aus zahlreichen Ländern der Welt.
Man gelangt schließlich in den kleinen Badeort Cavalière. Kein Mensch macht in Cavalière Urlaub; das kleine Städtchen ist bedeutungslos und charakterlos. Wer dennoch auf der Durchreise eine Nacht bleiben will, der findet ein 3-Sterne Hotel der Kette Best Western. So langweilig der Ort auf den ersten Blick erscheint, so herrlich sind seine Sandstrände. Von Cavalière aus sieht man direkt zu den Hyèrischen Inseln hinüber, was dem Ort doch noch eine gewisse Attraktivität verleiht.
Le Lavandou
Der nächste größere Ort auf unserem Weg von St. Tropez Richtung Toulon ist Le Lavandou. Diesem Ort merkt man sofort an, dass er ein kleiner, aufstrebender Badeort ist. Le Lavandou hat etwas mehr als 4.000 Einwohner.
Und was zeichnet einen klassischen Badeort an der Côte d'Azur aus? Le Lavandou hat Sandstrände; da macht das Baden Spaß; Aber ein Strand alleine macht einen Ort noch lange nicht zu einem Badeort. Mindestens genauso wichtig ist der obligatorische Yachthafen für Segel- und Motorbootfreunde. Und natürlich muss auch das Städtchen selbst einige typische Merkmale eines Badeortes haben: Es gibt ein paar nette Gässchen mit den typischen Läden, wo es Badezubehör, T-Shirts oder Tücher gibt.
Wer in Le Lavandou übernachten will, der wird schnell fündig werden. Wie es sich für einen Badeort gehört, findet man direkt an der Hauptstraße zahlreiche Hotels, allerdings nur der unteren Klasse, also 1- oder 2-Sterne.
Hyères
Nachdem wir auf unserer Fahrt zwischen St. Tropez und Toulon die kleinen Badeorte Cavalaire-sur-Mer, Cavalière und Le Lavandou hinter uns gelassen haben, gelangen wir nach einer Fahrt im Landesinneren zur nächsten größeren Stadt namens Hyères. Hyères zählt heute ca. 50.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt zwischen St. Tropez und Toulon. Die meisten Besucher Hyères kennen die Stadt jedoch nur von der Durchreise zu den Hyèrischen Inseln her. Dabei ist Hyères doch eigentlich eine so unglaublich bedeutungsvolle Stadt.
In Hyères hört die eigentliche Côte d'Azur auf. Hyères ist damit nicht nur der westliche Beginn der Traumküste sondern markiert auch den südlichsten Punkt der Côte d'Azur. Hyères markiert jedoch nicht nur geographische Rekorde , sondern ist auch historisch sehr bedeutungsvoll: Die Geschichte der Stadt geht bis auf die Zeit vor Christus zurück, als griechische Kolonien sich hier niederließen. Hyères wurde in der Antike zu einem bedeutenden Handelsort im Süden Frankreichs. Wer heute Hyères betrachtet, wird kaum glauben, dass diese Stadt quasi den Ursprung des Tourismus an der Côte d'Azur bildet. Schließlich liegt der Stadtkern nicht etwa wie zahlreiche andere Städte an der Côte d'Azur direkt am Meer sondern weiter im Landesinneren.
Wer von St. Tropez kommend nach Hyères hineinfährt, wird zuerst den Blick auf das Meer vermissen. Hyères ist jedoch eine herrlich geschmückte Stadt. Ich vermag kaum abzuschätzen, wie viele Hunderttausend Stunden alljährlich die Stadtgärtner verbringen, um die Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen und die Verkehrsinseln zu bepflanzen, zu bewässern und zu pflegen.
In Hyères gibt es zahlreiche Hotels, auch der größeren Kategorie. Aber wer übernachtet schon in Hyères selbst? Wie gesagt, die meisten Touristen fahren in Hyères nur durch. Sie steigen entgültig in Hyères-Plage bzw. auf der Halbinsel Giens ab. Die Fahrt auf die Halbinsel Giens dauert länger als man beim Blick auf die Karte vermuten könnte. Man passiert unzählige Hotels und findet zahlreiche kleine Strände auf der Halbinsel.
Am südlichsten Ende der Halbinsel erreicht mal ein altes Burggemäuer, von wo aus man einen gigantischen Blick auf die Hyèrischen Inseln hat. Von der Südspitze aus fahren auch die Schiffe auf die Inseln; Eine Schiffahrt auf die Insel Porquerolles kostet hin und zurück 15 €. An diesem Fleck gibt es genügend Parkplätze, die jedoch nicht billig sind: 5 € kostet ein ganzer Tag, jede andere Zeit, und seien es nur 20 Minuten, kostet 3 €.
Iles d'Hyères
Die Hyèrischen Inseln sind ein beliebtes Ferienparadies bei Franzosen. Vor einer Vielzahl von Jahren waren die Inseln gar keine solchen; sie sind ein Teil des Mauren-Massifs, welches im Laufe der Zeit abgesunken ist. Bei gleichzeitigemAnstieg des Meeresspiegels bildeten sich die Inseln heraus. All die Hyèrischen Inseln haben eine prächtige, üppige Vegetation gemeinsam. Hier findet man Pflanzen, Blumen und Bäume der exotischsten und vielfältigsten Art. Auf die Inseln gelangt man von allen nahegelegenen Küstenorten, natürlich auch von Toulon und Marseille aus.
Ganz im Westen befindet sich die Insel Porquerolles. Mit 7 km Länge und 3 km Breite ist sie die größte der Hyèrischen Inseln. Während die Insel an der Südseite steile Klippen hat, findet man im Norden traumhafte Sandstrände. Die ganze Insel steht unter Naturschutz; auf ihr wimmelt es jedoch förmlich von Tagestouristen.
Östlich von Porquerolles befindet sich die Ile de Port-Cros. Auch diese Insel steht komplett unter Naturschutz. Leider leidet diese Insel stark unter den Hunderttausenden von Touristen, die jedes Jahr auf die Insel stürmen. Vom Hafen aus kann man die Insel auf wunderbaren Wanderwegen besichtigen. Da die Insel größere Wasservorkommen und Quellen hat, ist die Vegetation noch bunter und dichter.
Die dritte große Insel namens Ile du Levant ist nur teilweise zugänglich: Über 90% der Insel sind militärisches Sperrgebiet. Lange Zeit war die Insel sehr verrufen, da auf den restlichen 10% des Gebietes ein großes Nudistenparadies entstand. So ist es auch heute noch, allerdings wird heutzutage ein Ort nicht gleich verrufen, wenn man Nacktbadestrände findet.
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