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Süden: Die Region des Bio-Bio und der Araucania

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Klimatabellen und Beschreibungen der Vegetation mögen eine Vorstellung für den Süden Chiles wecken, aber wie ist der Süden wirklich, hört man doch bei dem Stichwort "Süden" meist mehr über das extremere Patagonien? Weite Wiesen, viele Waelder, Seengebiete und zahlreiche Flüsse und ganz besonders Vulkane charakterisieren den Süden; Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten kann man in den berühmten Thermalbädern ideal die Seele baumeln lassen. Besonderes Ziel ist der Süden jedoch für Outdoorfreunde, die in keiner anderen Gegend so ein reichhaltiges Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten haben.

Sehenswürdigkeiten in den Regionen Bio-Bio und Araucania

Die Region del Bio-Bio und die Region de la Araucania bieten unzählige Möglichkeiten für Naturfreunde. An erster Stelle stehen dabei Trekking, Bergsteigen, zur gegebenen Jahreszeit Wintersport und die Beobachtung der Tier- und Pflanzenwelt. Die wunderschöne Umgebung bietet auch eine hervorragende Kulisse für Fotografie.

Waldreicher Süden Vulkan Antuco Nationalpark Laguna del Laja

Sieht man im Norden noch kaum einen grünen Strauch fühlt man sich nun in manchem Gebiet wie im Regenwald, weshalb die Klimazone zu Recht als "gemäßigter Regenwald" bezeichnet wird.

Die Región del Bio-Bio hat einige absolut sehenswerte Orte, wie den ca. 35 m hohen Wasserfall Salto del Laja, den Nationalpark Laguna del Laja oder die Termas de Chillan. Letzteres bezeichnet ein Skizentrum, das neben Skipisten weitere Aktivitäten anbietet. Besonders attraktiv sind die Thermalbäder, da sich die Termas de Chillan in der Nähe des Vulkan Chillán befinden. Die Ski-Saison beginnt Mitte Juni und dauert bis Oktober.

Charakteristische Bäume

Ein weiteres Skizentrum ist der Vulkan Antuco, der mit dem Nationalpark Laguna del Laja überaus anziehend ist. Zypressenwälder und eine kontrastreiche Landschaft mit Vulkanasche und Steppen charakterisieren den wunderschönen Park, den ich im nächsten Kapitel näher beschreibe.

Aktiver Vulkan Villarrica Nationalpark Nahuelbuta

Auch die Region de la Araucania bietet zahlreiche Skizentren und Vulkane, wie etwa der Vulkan Villarrica mit 2840m Höhe oder der Vulkan Llaima mit 3125m Höhe. Zahlreiche Nationalparks wie der Parque Nacional Nahuelbuta, der Parque Nacional Tolhuaca, Parque Nacional Villarrica oder das Reserva Nacional Malalcahuello sind Attraktionen der Region. Charakteristisch für die Region sind die fremd klingenden Namen, deren Ursprung die Sprache der Mapuche ist.

Trancura Fluss Abenteuer Rafting

In diesem Gebiet bietet sich zudem ein Abstecher in die Stadt Pucón an, die am Rande des Gebirges etwa 112 km südöstlich von Temuco liegt. Besonders attraktiv sind der nahgelegene Vulkan Villarrica, der gleichnamige See und die Thermalbäder. Zu den Freizeitgestaltungen in Pucón gehoeren Bergsteigen, der Besuch von den nahegelegenen Nationalparks, Reiten, Fahrradfahren, Rafting auf dem wilden Trancura Fluss oder entspanntes Kanufahren im ruhigen Liucura Fluss.

Der Nationalpark Laguna del Laja: eine völlig andere Welt

Wir sind von Los Angeles aus unterwegs in den etwa 93 km entfernten Nationalpark Laguna del Laja; Noch scheint die Sonne an diesem späten Nachmittag; je mehr wir uns jedoch dem Park nähern, desto mehr zieht es sich zu. Bald sehen wir keinen Mensch mehr auf der Straße, nicht einmal die Parkverwaltung ist zu sehen, als wir endlich ankommen.

Wir beschließen, den Eintritt beim Verlassen des Parks zu bezahlen und fahren weiter. Mittlerweile ist es absolut dunkel und nicht einmal der Vulkan Antuco ist mehr zu sehen. Der Antuco, der übrigens den gleichen Namen trägt wie die Stadt, die in der Nähe des Parks liegt, ist eines der Wahrzeichen des Nationalparks. Der Vulkan ist schon seit langer Zeit inaktiv, hat in der Landschaft aber viele Zeichen hinterlassen: Ein Großteil der Landschaft ist mit Asche bedeckt und bildet einen überaus reizvollen und faszinierenden Kontrast zu den Bergen, Felsen, zu der Steppe und zu einer weiteren Berühmtheit, nach welcher der Park benannt ist: Zur Laguna del Laja. Der Laja ist einer der permanent anzutreffenden Flüsse, die durch das zahlreiche Schmelzwasser der im Winter schneebedeckten Berge entstanden sind.

Asche, die Lagune und die trockene Gebirgskette. Ein paar Kilometer weiter befindet sich bereits Argentinien. Einer der schönsten Anblicke im Park: Die Lagune (im Sommermonat Dezember) Der schneebedeckte Vulkan Antuco

Erst nach einer überaus windigen Nacht im glücklicherweise gut geschützten Zelt sehen wir am nächsten Morgen die Lagune. Die faszinierende Farbmischung aus einem strahlenden Blau und einem schimmernden Türkis lässt einen einfach nur staunen. Auch wenn die Sonne noch so sehr scheint, ein Bad ist absolut nicht empfehlenswert. Allein das Überqueren der Schmelzflüsse ohne Schuhwerk ist bereits eine Mutprobe.

Aus Zeitgründen haben wir unsere Strecken fast nur im Jeep zurückgelegt; es gibt jedoch einige beschriebene Wanderwege, wie sie unten aufgelistet sind. Man kann fast überall die Tier- und Pflanzenwelt beobachten; je nachdem auf welchem Weg man unterwegs ist, mal mehr, mal weniger.

Die Wanderwege Los Pangues - Meseta Los Zorros, Parkaufseher Chacay - Las Araucarias und Parkaufseher Chacay - Hochebene Velluda dauern etwa vier, sechs und acht Stunden und man kann neben viel vulkanischem Gestein die Hochebene Velluda und das Flusstal Laja beobachten.

Bei den Wanderwegen vom Parkplatz Endesa zu Salto Las Chilcas und vom Informationszentrum zu Los Coigues ist man jeweils etwa zweieinhalb Stunden unterwegs. Neben viel vulkanischem Gestein kann man die Entstehung des Flusses Laja sehen. Bei der Wanderung vom Informationszentrum zu Los Coigues ist jedoch noch der Vulkan Antuco der Höhepunkt.

Im Park kann man anscheinend viele Wege auch mit dem Fahrrad oder mit dem Pferd zurücklegen; wobei ich allerdings vermute, dass weder das Rad noch das Pferd vom Park aus gestellt werden.

Skizentrum im Park Eine andere Perspektive: Die Lagune im Winter An Schnee mangelt es nicht.

Der Park hat jedoch noch mehr Aktivitäten zu bieten: Naturfreunde können angeln, bergsteigen (Sektor Canchas de Esqui - Laguna del Laja) und anscheinend sogar Boot fahren. Außerdem wird dort im Winter ein beliebter Sport ausgeübt : Skifahren. Bei dem Vulkan Antuco gibt es mehrere Skipisten; man findet dort auch einen Ski - Club, der Kurse anbietet und Ausrüstung verleiht. Selbst Hartgesonnene sollten im Winter besser unter einem Dach schlafen, was zum Beispiel in den Cabaņas im Bereich Desarrollo de Lagunillas (Nähe Parkeingang) möglich ist.

Auch kulinarisch kommt man dank Restaurants nicht zu kurz; man kann sich natürlich auch selbst am Herd versuchen und die Lebensmittel von Los Angeles oder Antuco aus mitbringen.

Wenn man sich vorab informieren möchte, sucht man am besten im Internet nach dem Nationalpark und kontaktiert die Parkverwaltung CONAF, die übrigens im Internet auch sonst interessante Ratschlaege und Empfehlungen zu einem umweltgerechten Verhalten im Park hat. Informationen zum Skifahren findet man im Internet zu den Skiclubs der umliegenden Städte.

Letzte Sonnenstrahlen färben das Gebirge Ein letzter Blick auf die Lagune

Der über 11.000 Hektar große Park ist am besten mit einem Mietfahrzeug zu erreichen; mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Gesellschaft ERS-BUS) kommt man von Los Angeles nur bis Abanico. Von dort aus sind es noch ca. 10 km bis zum Nationalpark. Im Park kann man sich mit Motorrad oder Jeep gut fortbewegen - für tief gelegte "Ameisenkiller" ist der Park absolut nicht empfehlenswert; ca. 30 km der fast 100 km langen Straßen im Park sind Schrottwege.

Eine überaus traurige und absolut unglaubliche Gegebenheit spiegelt sich in den zahlreichen, weißen Steinplatten wieder, welche an Hunderte von jungen Soldaten erinnern , die dort 2005 ums Leben gekommen sind. Der Grund für dieses dramatische Ereignis war eine Reihe von sinnlosen Übungen im Schnee, die zahlreiche Verirrungen zur Folge hatten. Ohne Nahrung und in eisiger Kälte haben nur wenige überlebt.

Wir werfen einen letzten Blick auf die friedliche Lagune, in der sich die letzten Sonnenstrahlen noch einmal spiegeln; ein letzter Blick auf den mächtigen Vulkan Antuco und ein letzter Blick auf das Gebiet mit der mondähnlichen Landschaft, bevor es weiter Richtung Süden geht.

In Chiles Süden haben wir unglaublich viele Fotos gemacht; die Landschaft gibt so viel her, dass man die Kamera ständig in Bereitschaft hält um immer wieder den Auslöser zu drücken. Aus den besten Fotos habe ich einen Fotokalender gemacht - ein prima Geschenk für Freunde und Bekannte, und natürlich für einen selbst, um jeden Tag aufs Neue an den tollen Urlaub erinnert zu werden.

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