Vorschläge für Reiserouten in Chile
Wie plant man am Besten eine Reise durch Chile, wenn man einen begrenzten Zeitrahmen von z.B. drei Wochen zur Verfügung hat; Was sollte man gesehen haben, was ist sehenswert, wenn auch nicht umwerfend? Im Folgenden beschreibe ich einige Reiserouten, die alle in der Hauptstadt Santiago beginnen.
Die Zeitangaben sind lediglich Richtwerte. Je nach Interessen mag der eine oder andere Aufenthalt länger oder kürzer ausfallen, ggf. ausbleiben. Bei den Reisen ist zu beachten, dass man den Stress keineswegs unterschätzen sollte - im Endeffekt hat man nichts davon, von einem Ort zum anderen zu hetzen. Eine weitere Orientierung zur Planung bieten organisierte Chile-Touren, die im Internet ihr Programm veröffentlichen.
Zentralzone und Tour in den Norden
In Santiago angekommen sollte man sich erst einmal akklimatisieren. Die Zeitumstellung und evt. Klimatische Bedingungen sollte man überwinden, bevor man sich auf die Weiterreise macht. Man kann die Zeit nutzen, um Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen oder nahe gelegene Ausflugsziele in Betracht ziehen. (2 - 3 Tage)
La Serena und das Valle Elqui sind meiner Meinung nach keine Hauptattraktionen Chiles, aber sehenswert und besonders die Umgebung der Serena ist für manch einen faszinierend. (evt. 2 Tage)
Copiapó ist kein typisches Touristenziel, was es allerdings einzigartig macht. In wenigen Reisefuehrern erwaehnt besitzt die Umgebung Copiapós mit der Wüste, den hohen Sanddünen und den kontrastreichen Stränden eine magische Anziehungskraft. Etwas weiter gelegen ist der Nationalpark Pan de Azucar, der wegen seiner Abgelegenheit relativ wenige Besucher hat. (3-4 Tage)
Man kann einen Zwischenstopp in der Großstadt Antofagasta einlegen, von der Chilenen jedoch wenig begeistert sind. (evt. 1 Tag)
San Pedro de Atacama ist ein Anlaufsziel von Touristenscharen. Trotz der vielen Besucher hat es sein unbeschreibliches Flair bewahrt und man sollte es nicht missen. Faszinierend und andersartig sind in der Gegend viele wunderschöne Orte gelegen, die man auf jeden Fall besuchen sollte. (4-5 Tage)
Manch einen dürfte die Stadt Iquique interessieren, die für ihre schönen, wenn auch häufig vollen Strände bekannt ist. Zum Spazieren und Einkaufen überaus gut geeignet, hat Iquique wie Punta Arenas eine Zona Franca (steuerfreie Zone), wo man höchstwahrscheinlich zu unbeschreiblich niedrigen Preisen einkaufen kann. Um eine ungefähre Vorstellung des Stadtbildes zu haben: Iquique wird oft mit Miami in Verbindung gebracht. (3 Tage)
Von Iquique oder Antofagasta empfiehlt es sich bei Zeitdruck, zurückzufliegen. Mit dem Bus braucht man von San Pedro de Atacama nach Santiago über 23 Stunden.
Zum Abschluss sollte man in der Nähe Santiagos noch einen Abstecher nach Valparaíso und Viņa del Mar machen. Vor allem Valparaíso ist mit seinen Hügeln, den bunten Häusern und den Häfen für Chile sehr charakteristisch und einzigartig auf der ganzen Welt: Eine Stadt wie diese findet man nicht noch einmal. Wer noch Zeit hat und sich für Strände begeistert, sollte einen Kurzausflug zur Isla Negra unternehmen, deren Strände bereits Pablo Neruda inspiriert haben. (3-4 Tage)
Zentralzone und Süden
Nach einer Eingewöhnung in Santiago von zwei bis drei Tagen geht es in Richtung Süden. Diese Route ist besonders für Naturfreunde ideal, die neben etwas Kultur wandern und Aktivsport betreiben wollen.
Von Santiago nach Los Angeles braucht man sechs bis sieben Stunden im Bus. Man kann über Nacht fahren, so dass man morgens ankommt. In Los Angeles mietet man am besten ein Auto und ist nun flexibel. Es bietet sich ein Ausflug zum Nationalpark Laguna del Laja an, ein seltenes Touristenziel - es sind, wenn überhaupt, lediglich einheimische Besucher zu sehen. Mit dem Mietauto hat man zudem die Möglichkeit, den Wasserfall Salto del Laja zu besuchen. (2-3 Tage)
Von Los Angeles fährt man optional mit dem Bus weiter nach Pucón, das jedoch als Touristenhochburg bekannt ist; Nichtsdestotrotz bietet Pucón überaus schöne Aktivitäten und Sportarten, die man genießen kann. (3 Tage)
Von dort aus geht es weiter nach Valdívia, das mit seinem deutschen Einfluss mehr Chilenen als Deutsche fasziniert. In Valdívia wird man weniger touristische Aktivitäten finden; die Bootsfahrt ist allerdings sehr schön; Allgemein scheint Valdívia weniger an jungen Touristen orientiert; die Stadt bringt einem jedoch ein Stück Geschichte und damit ein Stück Chile näher. (1-2 Tage)
Puerto Varas, das malerisch am Lago Llagnquihue liegt, sollte auf der Reise unbedingt mit einbezogen werden. Von hier aus bietet sich ein Abstecher in den wunderschönen Nationalpark Vicente Perez Rozales an. Besonders Aktive haben die Möglichkeit, den nah gelegenen Vulkan Osorno zu besteigen (als spezielle Tour zu buchen). (2-3 Tage)
Weiter Richtung Süden gilt die Insel Chiloé als wunderschön. Über Puerto Montt zu erreichen, wird man auf der Insel keine Spa - Hotels sondern Natur Pur und die Herzlichkeit der Bewohner, der Chiloten, vorfinden. (3-4 Tage) Zurück in Santiago hat man wie bei dem ersten Ausflugsvorschlag die Möglichkeit, einen Ausflug nach Valparaíso einzuplanen. (2 Tage)
Patagonien
Wen hauptsächlich das wilde Patagonien anzieht, der sollte nach einem Kurzaufenthalt in Santiago nach Punta Arenas weiterfliegen. Dort ist es empfehlenswert, für Punta Arenas und die Umgebung etwa drei bis vier Tage einzuplanen (je nachdem, was man alles sehen möchte). Puerto Natales sollte man, wie schon erwähnt, als Zwischenstopp und Vorbereitung für die mehrtägige Wanderung im berühmten Nationalpark Torres del Paine nutzen (1 Tag).
Manche unternehmen 1-tägige Ausflüge in den Nationalpark, was sich allerdings aufgrund der Kosten für Transfer und Eintritt keineswegs lohnt. Um einen tieferen Einblick zu erhalten, sollte man mindestens drei bis vier Tage einplanen, besser fünf Tage. Viele nutzen den Aufenthalt in Puerto Natales nach dem Ausflug in den Torres del Paine, um weiter nach El Calafate (Argentinien) sowie dem Nationalpark Los Glaciares zu fahren. Im Nationalpark befindet sich eine interessante Seltenheit: Ein Gletscher, der nicht etwa kleiner wird, sondern zunehmend wächst - der Perito Moreno. (4 Tage)
Von Punta Arenas aus ist ein Abstecher zum Feuerland relativ nahe. Aufgrund der Distanzen sollte man auch dort etwa drei Tage einplanen.
Norden, Zentralzone und Patagonien
Wer von allem ein kleines bisschen sehen möchte, hat auch die Option eine krassere Tour durch Chile zu machen, die allerdings gut geplant sein möchte. Beginnend mit einem ein- bis zweitägigen Aufenthalt in Santiago geht es mit einem Flug nach Antofagasta und einem Kurzaufenthalt von ein bis zwei Tagen weiter. Die Weiterfahrt erfolgt nach San Pedro de Atacama. Wie bei der Tour in den Norden sind vier Tage in San Pedro de Atacama empfehlenswert.
Ein bis zwei Tage sollte man einplanen, um von Antofagasta wieder nach Santiago und von dort aus nach Punta Arenas zu fliegen (hängt von den Flugplänen ab). Für Patagonien ist ein Besuch von Punta Arenas & Umgebung (3 Tage), Puerto Natales (1 Tag) und dem Torres del Paine (4 Tage) eine Option. Für die Rückkehr vom Torres del Paine nach Punta Arenas und anschließend nach Santiago sollte man mit ein bis zwei Tagen rechnen. Wer guenstige Reisezeiten erwischt, kann noch einen Abstecher nach Valparaíso (1 Tag) in Erwägung ziehen.
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Autor: Stefanie Kotulla; Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
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