Region de Atacama
Die Región de Atacama zählt bereits zum "Norte chico", auch wenn ein Teil der Landschaft jener des "Norte grande" bereits sehr ähnelt. Ein Teil der Wüste zählt zu den trockensten Gebieten der Welt; in anderen Gebieten sind Oasen vorzufinden und es ist das bereits erwähnte Phänomen der "desierto florido" (siehe Kapitel 2.2 Vegetation) bekannt.
In der Región der Atacama findet man unter anderem auch die höchsten Sanddünen Südamerikas. Besonders sehenswert ist der Kontrast zwischen Wüste sowie Gestein und der strahlend blauen Küste. Die Region weist, wie viele Gebiete in Nordchile, wunderschöne Strände auf (siehe 5.2 Strandziele).
Die wichtigsten Städte dieser Region sind Copiapó, Caldera, Vallenar und Chaņaral. Die Orte, die eine größere Entfernung zu den genannten Städten aufweisen, sind in der Región de Atacama kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Aus diesem Grund werde ich diesem Kapitel nur einen kurzen Überblick widmen.
Copiapó
Die Hauptstadt der Region ist mit etwa 130.000 Einwohnern ziemlich klein und man kann sie in kürzester Zeit erlaufen. Copiapó bietet sich, wie Calama, als Zwischenstopp für weitere Reiseziele (z.B. Caldera/ Bahia Inglesa, Pan de Azucar, Calama) an. Für Reisende, die etwas Zeit in Copiapó verbringen wollen, bietet die Stadt die Museen Museo Regional de Atacama, Museo Mineralógico, Museo histórico militar und ein paar Erholungsparks (Parque el Pretil, Parque Schneider, Parque de Paipote); Wie der Name der beiden erst genannten Museen bereits sagt, findet man für die Region typische Kollektionen mit besonderem Fokus auf Mineralien (welche der Region eine wirtschaftlich hohe Bedeutung zuweisen), wohingegen das Museo histórico militar sich der Geschichte, wie z.B. dem Pazifik-Krieg, widmet.
Die Parks bieten Möglichkeiten zum Picknicken und zur aktiven Erholung in Form von Sport: der Parque del Paipote besitzt ein Schwimmbad sowie weitere Sportanlagen, wohingegen der Parque El Pretil äußerst familienfreundlich ist (Spielplätze, kleiner Zoo). Copiapó ragt nicht nur aufgrund der Mineralien sondern auch aufgrund eines historischen Ereignisses hervor: Im Jahre 1851 wurde dort eine der ersten Eisenbahnverbindungen Südamerikas erschlossen, um Copiapó und Caldera (Küstenstadt) zu verbinden. Die La Copiapó - die älteste Lokomotive Südamerikas, die noch existiert - ist auf dem Gelaende der Universidad de Atacama zu finden.
Strandziele
Puerto Viejo ("Alter Hafen") bietet wunderschöne Strände und Steilküsten, welche höchstinteressante Gesteinsformen aufweisen. Den Sonnenuntergang an einem dieser Steilküsten zu beobachten, ist eine der schönsten Möglichkeiten, den Abend ausklingen zu lassen.
Allerdings ist Puerto Viejo nur mit einem Pkw erreichbar: Von Copiapó nimmt man die Panamericana und biegt nach etwa 40 km bei der ersten Abzweigung Richtung Puerto Viejo ab (es gibt eine zweite Abzweigung, allerdings soll der Weg bedeutend schlechter sein). Die Abzweigung ist mittels eines Straßenschildes mit der Aufschrift "Puerto Viejo" problemlos zu erkennen.
Playa Virgen ("Jungfrau - Strand") ist ein Badestrand mit Puderzuckersand und ideal in einer Bucht gelegen. Das Meer zeigt an dieser Stelle ein faszinierendes Farbenspiel von tiefem Blau über Türkis bis Smaragdgrün; Auch wenn Playa Virgen relativ klein ist, ist der Strand bis auf ein paar Tage in der Hochsaison kaum überfüllt.
Dies ist auf drei Punkte zurückzuführen: Zum einen ist der Strand trotz Campingangeboten ziemlich unbekannt; es sind meistens Leute vorzufinden, die in der Nähe wohnen oder Touristen, die für längere Zeit in der Gegend verweilen. Der zweite Grund mag sein, dass man eine Parkgebühr zahlt, um das Auto in Strandnähe zu lassen - mit Sicherheit werden viele Touristen andere Strände vorziehen (in Caldera/ Bahia Inglesa zahlt man allerdings auch Parkgebühren). Und zuletzt ist - wie bei Puerto Viejo - eine Anfahrt über öffentliche Verkehrsmittel nicht möglich.
Playa Virgen liegt in der Nähe von Puerto Viejo, folglich ist auch der Anfahrtsweg fast derselbe. Anstatt die Abzweigung zu Puerto Viejo zu nehmen, bleibt man auf der Panamericana und folgt den Schildern mit der Aufschrift "Playa Virgen".
Bei Caldera ideal gelegen ist Bahia Inglesa ("Englische Bucht") - ein Urlaubsort, der neben vielen Stränden auch Übernachtungsmöglichkeiten sowie Restaurants und Infrastruktur bietet. Man findet pure Sandstrände, aber auch skurril geformte Felsen vor. Aufgrund der Lage und guten Infrastruktur haben viele Chilenen ein kleines Ferienapartment, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Bahia Inglesa ist problemlos mittels Bus zu erreichen, z.B. mit TurBus von Copiapó, und ist durchaus sehenswert.
Allerdings wird man in den Sommermonaten Dezember, Januar, Februar überfüllte Strände vorfinden, wohingegen in der Vor- bzw. Nachsaison nur wenige Badegäste kommen - ein idealer Zeitpunkt, um die bezaubernde Schönheit zu entdecken.
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Chile
Autor: Stefanie Kotulla; Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
|