Empfehlenswerte Reiseliteratur über München
Wir haben uns daran gewöhnt: Wenn man eine Tour vor hat und zur Vorbereitung der Reise sowie während dieser die geeignete Literatur sucht, dann fällt die Entscheidung schwer, denn das Angebot an derartigen Büchern, Heften und Karten ist fast unüberschaubar. Die einzelnen Publikationen haben jeweils Vorteile, aber auch den einen oder anderen Nachteil.
Nun haben sich im Laufe unserer Reisen einige Favoriten herausgebildet, mit denen wir gut zurechtgekommen sind, so z.B. die Bücher des Michael Müller Verlages oder die Top 10 des Dorling Kindersley, auch wenn die natürlich nicht für alle Zwecke perfekt sind. In dieser ganzen Vielfalt findet sich dann manchmal auch eine Überraschung. Eine derartig positive war für uns der Große Stadtverführer München des Stadtspiele-Verlages, einmal etwas völlig Neues in der Sparte der Reiseführer.
Die aufgeführten Beispiele können sicher nicht den Anspruch der Allgemeingültigkeit erheben. Die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Titel ist auch Geschmacksache und außerdem gibt es in der Fülle der Angebote mit Sicherheit den einen oder anderen Titel, der gleiche Qualitätskriterien erfüllt, den wir aber einfach nicht ausgewählt hatten. Wir denken aber, dass die untenstehenden Empfehlungen bestimmt eine Hilfe bei der Qual der Wahl sein können.
München vom Michael Müller Verlag
Zu den bevorzugten Reiseführern auf unseren Touren zählen die Publikationen aus dem Michael Müller Verlag, nicht zuletzt wegen ihres modernen Erscheinungsbildes. Sicher ist das kein vorrangiges Kriterium für ein derartiges Buch, kommt es doch dabei vor allem auf die richtigen und guten Informationen zum jeweiligen Reiseziel an. Trotzdem, in Abwandlung des bekannten Sprichwortes kann man sagen "Das Auge reist mit"; Wenn ein Buch schon vom Umschlag her anspricht, vertieft man sich viel lieber und intensiver in diese Publikation. Zumindest geht uns das so.
Dazu kommt, dass die Reiseführer aus dem Müller Verlag uns auch inhaltlich bisher nicht enttäuscht haben. Es stimmt also nicht nur das Äußere, auch die "inneren Werte" können sich sehen lassen. Nach einem großen Einführungsteil mit mehreren Kapiteln zu praktischen Fragen, Geschichte, Nahverkehr, Politik und sehr viel Wissenswertem folgt die Vorstellung der Sehenswürdigkeiten und touristischen Ziele. Das ist konsequent als Rundgänge ausgeführt, in denen ein bestimmtes Gebiet vorgestellt und erläutert wird. Zu jedem dieser Rundgänge gibt es eine Karte mit der eingezeichneten Route und praktischen Infos. Das ist ein durchaus sinnvoller Aufbau.
Ob man diese Variante vorzieht oder die alphabetische, wie sie z.B. in den Reiseführern des Baedeker Allianz Verlages bevorzugt wird, liegt wohl bei jedem Einzelnen selbst. Im letzten Textteil findet man noch einige Touren außerhalb des Stadtzentrums. Das alles bekommt man in der gewohnten guten Qualität und mit fundiertem Hintergundwissen dargeboten. Etwas verbesserungsbedürftig fanden wir allerdings das Register. Einige unserer Ansicht nach wichtige Begriffe fehlen einfach, so z.B. "Theresienwiese" oder "Bavaria-Denkmal".
Den Umschlag fanden wir etwas zwiespältig. Neben der schon erwähnten modernen und ansprechenden Aufmachung des Titels vermissten wir die Aufstellung "Wussten Sie dass..." auf der Innenseite, die in anderen Büchern des Verlages vohanden ist. Auch die Karte auf der 2. Umschlagseite gab uns nicht viel und die 4. Umschlagseite mit relativ viel Werbung für den Verlag fanden wir z.T. verschenkt. Ein großes Plus ist der in der Tasche der 3. Umschlagseite zu findende Stadtplan Münchens. So ein separater Plan ist doch immer wieder ein Gewinn und hat viele Vorteile gegenüber einem fest ins Buch eingebundenem.
Mit 264 Seiten hat der Reiseführer München aus dem Michael Müller Verlag einen Umfang, der eigentlich ideal ist. Das Buch lässt sich noch sehr gut transportieren, wird auch unterwegs nicht zu schwer und enhält sehr umfangreiche und detaillierte Informationen und Reisetipps zur bayerischen Metropole. Die im Text eingestreuten Fotos sind gut ausgewählt, in ausreichender Anzahl und auch in guter Druckqualität. Insgesamt hat man mit dem Reiseführer München aus dem Michael Müller Verlag ein überwiegend positiv zu bewertendes Buch, das sein Geld wert ist. Mit rund 15 Euro liegt der Preis im üblichen Rahmen für ein Buch dieses Umfangs und mit separater Karte.
Top 10 München Dorling Kindersley
Zu unseren Favoriten auf dem Gebiet der Reiseführer gehören ohne Zweifel die schlanken Büchlein aus dem Hause Dorling Kindersley, denen man das große Potenzial ihres Innenlebens eigentlich gar nicht zutraut. Sie sind auf unseren Touren immer wieder eine gut genutzte Hilfe. Ganz gleich, ob es um Informationen zu Land und Leuten, zu Unterkünften und Nahverkehr, zu Gastronomie und Shopping oder um für Reiseführer natürlich unverzichtbare Beschreibungen von Sehenswürdigkeiten geht, die Bücher von Dorling Kindersley sind interessant und vermitteln viel Wissenswertes auf angenehme Art und Weise.
Auf etwa 160 Seiten im Format 10 x 19 cm ist erstaunlich viel an Hinweisen, Beschreibungen, Fotos und Kartenmaterial untergebracht. Jedes Kapitel ist mit Farbfotos ergänzt, auch wenn diese manchmal winzig sind. Meist gibt es dazu auch eine Übersichtskarte, auf der die Lage der beschriebenen Objekte angegeben ist. Einen separaten Stadtplan, wie in einigen anderen Reiseführern üblich, sucht man allerdings vergebens; Auch die Stadtpläne und die Übersicht des Nahverkehrs auf den inneren Umschlagseiten sind unseres Erachtens weniger hilfreich. Auf eine separate Karte, die man in dem Fall dazu kaufen muss, wird man kaum verzichten können.
Die Gestaltung des Buches finden wir auch nicht umwerfend, es wirkt ein wenig altbacken und bieder. Sicher ist gerade die Gestaltung eine Frage des Geschmacks, aber etwas mehr Pfiffigkeit wäre sicher nicht schlecht. An der Qualität des Druckes und der Auswahl der Bilder gibt es allerdings nichts auszusetzen.
Warum das Buch trotzdem zu unseren Favoriten zählt, erklärt sich aus der kompakten Form mit viel und vor allem gut sortierten Inhalt. Der Verlag setzt bei dieser Reihe konsequent auf das Prinzip 10. Im jeweiligen Kapitel werden immer die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorgestellt, genauso die 10 wichtigsten Lokale, Geschäfte usw. Dabei wird das Buch in die großen Kapitel Highlights, Stadtteile, Kurztrips und Tagesausflüge und Reise-Infos gegliedert.
Auf diese Weise bekommt man ein Buch, das sehr handlich ist, überall mit hingenommen werden kann und doch sehr viel Wichtiges und Interessantes von München vermittelt. Bei allen Einschränkungen, die es natürlich bei dieser Kompaktheit geben muss, finden wir diese Publikation also durchaus sehr empfehlenswert, besonders wenn man das Buch mit anderen Reiseführern oder Stadtplänen ergänzt. Da der Preis mit unter 10 Euro sehr human ist, kann man diese Ergänzung durch andere Titel problemlos ins Auge fassen.
ADAC Reiseführer München
Der ADAC Reiseführer München bietet zu einem erstaunlich kleinen Preis für derartige Bücher eine ganze Menge an Informationen und Farbfotos. Dabei sind besonders diese farbigen Abbildungen bemerkenswert gut gedruckt und in den meisten Fällen auch größer als in anderen Reiseführern. Es gibt aber doch einige Punkte, warum er bei uns nicht so ankam wie andere Publikationen.
Mit 192 Seiten hat er einen ganz akzeptablen Umfang, gegenüber den anderen Büchern dieser Auswahl ist er aber um einiges größer, was in erster Linie den Fotos zugute kommt. Die Kapitel sind relativ grob eingeteilt und die Übersichtsskizzen am Beginn des jeweiligen Kapitels hätte man unserer Ansicht nach weglassen können. Sie sagen einfach nichts aus. Die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind eingehend und gut beschrieben, doch da der Umfang des Buches begrenzt ist, kommt der Informationsteil ziemlich schlecht weg. Solche Fragen wie Anreise, Nahverkehr, Gastronomie, Unterkünfte u.ä. werden im Buch recht stiefmütterlich behandelt. In den anderen Reiseführern ist dies viel intensiver ausgeführt.
Auf den inneren Umschlagseiten sind Ausschnitte des Stadtplanes abgebildet. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind darauf zu sehen und auch gut zu erkennen, was man nicht immer von solchen Karten behaupten kann. Trotzdem ziehen wir eine separate Karte vor, mit der man einfach besser umgehen kann, zumindest finden wir das.
Fazit ist, der ADAC Reiseführer hat durchaus einige Vorteile, liegt unserer Ansicht nach aber leicht hinter den anderen Büchern; Gerade hier zeigt sich aber, wie sehr so etwas auch von den Ansprüchen der einzelnen Nutzer abhängen mag. Wer weniger Wert auf die allgemeinen Informationen legt und den Schwerpunkt lieber auf die intensiven Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten mit einer guten Bebilderung setzt, hat an diesem Reiseführer sicher viel Freude. Das alles zu einem kleinen Preis, was auch nicht zu verachten ist.
Großer Stadtverführer München vom Stadtspiele-Verlag
Der Stadtspiele-Verlag hat eine, wie wir finden, originelle Idee umgesetzt und einen etwas anderen Stadtführer herausgebracht. Das ist weder ein Buch noch ein Heft, sondern ein Kartenspiel. Die kleine und handliche Schachtel im Format 13 x 10 x 2 cm kann man wirklich so ziemlich überall mit hinnehmen. Das Spiel enthält 2 x 55 Karten und 2 Faltblätter auf deren Vorder- und Rückseite insgesamt 4 Ausschnitte aus dem Münchener Stadtplan abgedruckt sind.
Im Gegensatz zu vielen anderen Stadtführern hat dieses originelle Spiel nicht unbedingt nach der Reise ausgedient, man kann damit auch unabhängig von den jeweiligen Reiseplänen ganz einfach spielen. Egal ob man Rommé, Doppelkopf, Bridge oder Canasta mag, für alle diese Spiele sind die Karten geeignet. Je öfter man spielt, desto besser lernt man die Stadt, in dem Fall München, kennen. Die Gestalter haben sich dafür eine gute Logik ausgedacht; Es gibt vier Kartenfarben, dabei steht jede für eine Tour. Die Touren führen in die Altstadt, in die Residenzstadt, zum Innenring und zum Außenring.
Auf jeder Karte ist eine Sehenswürdigkeit der jeweiligen Tour als Farbfoto abgebildet, dazu steht eine Nummer, die eine Reihenfolge in der Tour angibt. Außerdem bekam jede Karte einen Wert, der dem touristischen Wert der Sehenswürdigkeit entspricht. So bezeichnet die 10 ein Objekt, das man nicht verpassen sollte, die 1 oder 2 zeigt Objekte, die man nicht unbedingt vorrangig besuchen muss. Natürlich kann man über die Wichtigkeit dieser Einteilung streiten, originell ist die Idee aber sicher und bestimmt in vielen Fällen eine Hilfe. Auf der Rückseite der Karten ist die ab gebildete Sehenswürdigkeit beschrieben.
Dieses Prinzip finden wir gut, denn es hat so manchen Vorteil. So ziehen die Fotos, die dominant auf der Karte sind, die Aufmerksamkeit voll auf sich, zumal der Druck auch ganz akzeptabel ist. Man kann auch die Karten der jeweiligen Tour mitnehmen und die gerade nicht benötigten zu Hause lassen, was den Ballast vermindert. Insgesamt sind diese Karten viel handlicher als ein Buch. Andererseits sind die Beschreibungen auf der Rueckseite so winzig gedruckt, was natürlich auch eine Frage des Platzes ist, dass man schon Adleraugen haben muss um die Informationen zu entziffern. In der Natur der Sache liegt dabei auch, dass solche Infos wie Geschichte der Stadt, Unterkünfte und anderes mehr wegfallen. Wer solche Dinge erfahren möchte, muss doch wieder zum Buch greifen.
Annähernd gleiches trifft auch auf die Stadtplanausschnitte zu. Sie sind zwar in einem günstigen Maßstab erstellt und in intensiven Farben gedruckt, doch auf uns wirkten sie eher verwirrend. Vielleicht sind einfach zu viel Informationen auf der relativ kleinen Fläche. Als ersten Überblick, z. B. wo die einzelnen Objekte etwa zu finden sind, konnten wir sie nutzen. Für eine genauere Orientierung haben wir jedoch lieber auf einen konservativen Stadtplan zurück gegriffen.
Alles in allem würden wir dieses Kartenspiel aber empfehlen, zumindest als sinnvolle und auch Spaß bereitende Alternative zu einem der üblichen Reiseführer in Buchform. Sicher ist der Große Stadtverführer München auch ein originelles Mitbringsel für Verwandte und Bekannte, denen man eine Freude bereiten und gleichzeitig das letzte Reiseziel vorstellen möchte. Der Preis ist akzeptabel, wenn auch nicht gerade ein Schnäppchen.
Oberbayerische Seen vom Michael Müller Verlag
In Bayern gibt es bekanntlich einige Seen: Chiemsee, Königsee, Tegernsee und Starnberger See kennen viele Deutsche, auch wenn sie noch so weit entfernt von Bayern wohnen. Viele Bayern kennen natürlich weit mehr Seen in ihrer Heimat als die weltbekannten, wie zum Beispiel Schliersee, Ammersee, Kochelsee, Walchensee, Staffelsee oder auch Badeseen wie den Feringasee, den Weßlinger See oder den Steinsee. Aber gibt es denn so viele Seen, dass man darüber gleich ein ganzes Buch schreiben kann? Und das, wenn man sich zusätzlich auf Oberbayern beschränkt, also große Teile von Bayern gar nicht erst in Betracht zieht?
Der Journalist Thomas Schröder hat es getan: Auf über 250 Seiten beschreibt er Oberbayerische Seen, und davon gibt es sage und schreibe über 300. Das würde bedeuten, ungefähr ein See pro Seite, aber der Autor beschreibt nicht jeden kleinen Tümpel in Oberbayern sondern zeigt eine gute Auslese von großen bis winzigen Seen. Während das Bayerische Meer (der Chiemsee) alleine auf ca. 30 Seiten beschrieben wird, erhält ein kleiner Badesee wie der Kirchsee nur eine knappe Seite. Als Seenkenner hat mich natürlich sofort interessiert, ob meine Geheimtipps wie der Deiniger Weiher südlich von München oder der Tumsee bei Bad Reichenhall auch beschrieben sind. Der erstere ist zu finden, der zweite nicht. Soll mir recht sein, denn ein Geheimtipp sollte auch ein solcher bleiben...
Die Auswahl auf einige große und kleine Seen macht Sinn und ist gut so. Denn wer benötigt einen Reiseführer über Oberbayerische Seen? In Oberbayern verbringen mehrere Millionen Deutsche, Holländer und sonstige ihren Urlaub; Oberbayern ist damit Deutschlands beliebtestes Urlaubsziel. Der Klassiker ist natürlich ein Bade-/Wanderurlaub am Tegernsee oder am Chiemsee. Und wer von weit angereist kommt, der benötigt natürlich einen ganz normalen Reiseführer, der zum Beispiel am Tegernsee nicht nur die Bademöglichkeiten beschreibt, sondern auch Freizeitmöglichkeiten aufzeigt, vom Wassersport über Wandern oder Klettern in den Bergen. Und natürlich gibt es in solchen Urlaubsregionen auch einiges zu besichtigen, von berühmten Klostern bis zu Museen, Gebäuden oder Schlössern. Solche Sehenswürdigkeiten sind in diesem Reisebuch ebenso beschrieben wie die Orte an den jeweiligen Seen.
Aber nicht nur der Bayern-Urlauber erfreut sich an einem Reiseführer über Oberbayerische Seen. Auch diejenigen Bayern und Zugereisten, die Oberbayern als ihre Heimat bezeichnen, können einen solchen Seen-Führer sehr gut gebrauchen. Denn wer kennt schon sämtliche Seen in seiner nahe gelegenen Heimat? Und ist man nicht auch neugierig, um neue idyllische Plätzchen in seiner Heimat zu entdecken? Wer in Oberbayern wohnt und am Wochenende gerne einen Ausflug macht ist mit diesem Reisehandbuch bestens bedient. Man liest von kleinen Seen, von denen man noch nie etwas zuvor gehört hat, und man bekommt gleich sehr gute Beschreibungen, wie man am Besten hinkommt oder wie man den See am Besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet. Thomas Schröder beschreibt in seinem Buch unglaublich gute Ausflugstipps für einfache Tagesausflüge zu Fuß oder mit dem Radl. Zahlreiche Fotos machen einem Lust, den entsprechenden See bzw. das Gebiet drum herum zu erkunden. Und viele Karten erleichtern einem die Planung seiner Tour.
Im Reisehandbuch Oberbayerische Seen sind auch zahlreiche Zusatzinformationen enthalten, z.B. wo man sich ein Tretboot oder ein Fahrrad leihen kann, wo man günstig übernachten kann, wo man gut, und vor allem was man essen kann. Von mir gibts daher eine ganz klare Empfehlung für dieses praktische Taschenbuch.
Wanderführer Münchner Ausflugsberge
Für viele Münchner beginnt das Wochenende mit einem Kilometer langen Stau auf der Autobahn, wenn es früh morgens in die Berge geht, sei es in den warmen Monaten zum Wandern oder in den kalten Monaten zum Ski Fahren. Von der Stadt München aus sind die Gipfel des Voralpenlandes und der Alpen nur eine Autostunde entfernt, daher ist es für viele Münchner eine Lieblings-Wochenendbeschäftigung, eine Fahrt in die Berge zu machen.
Jens Willhardt hat einen Wanderführer über die Münchner Ausflugsberge geschrieben. In seinem ca. 200-seitigen Buch beschreibt er 38 Touren in den bayerischen Alpen von Garmisch bis zum Inntal; Natürlich haben die beschriebenen Touren und Berggipfel nichts mit der Stadt München zu tun; auch erreicht man sie von vielen anderen Orten Süddeutschlands genauso schnell wie von München aus. Aber der Hauptbesucherstrom des Voralpenlandes kommt eben sommers und winters aus der Großstadt München, daher auch die außerhalb dieses Wanderführers gängige Bezeichnung Münchner Hausberge oder Münchner Ausflugsberge.
Jens Willhardt gliedert seine Bergtouren nach geographischer Region. 10 Touren finden im Wettersteingebirge statt, 9 Touren im daran angrenzenden Karwendel, und 19 weitere Touren im Mangfallgebirge. Ein Blick auf die letzte Umschlagsseite zeigt sämtliche Touren symbolisch in eine kleine Karte eingezeichnet. Dann kann man gleich entscheiden, wohin der Tagesausflug gehen soll. Sämtliche Touren sind natürlich auch im Inhaltsverzeichnis aufgelistet. Dabei verrät die Anzahl von Sternen gleich den Schwierigkeitsgrad einer Tour. Und ein weiteres kleines Symbol zeigt an, ob eine Tour für Kinder geeignet bzw. attraktiv ist. Da zudem noch die Länge und ungefähre Dauer einer Tour angegeben wird, kann man bereits bei einem Blick ins Inhaltsverzeichnis eine engere Auswahl treffen.
Die einzelnen Touren sind jeweils auf mehreren Seiten beschrieben. Zu jeder Tour gibt es ein detailliertes Höhenprofil sowie eine Landkarte. Die Anfahrtsbeschreibung zu jeder Tour macht dann klar, weshalb der Autor seinen Wanderführer Münchner Ausflugsberge getauft hat, denn diese beginnt in der Regel ab München bzw. auf einer der von München ausgehenden Autobahnen. Wer zum Beispiel in Garmisch Urlaub macht und einen Berg am Tegernsee besteigen möchte, der benötigt eben eine zusätzlich Straßenkarte, um die Anfahrt zu planen. Eine große Faltkarte im hinteren Umschlag hilft jedoch, um sich einen guten Überblick über die Berggegend in Süddeutschland zu verschaffen.
Die Touren selbst sind sehr ausführlich beschrieben. Es gibt Nummern für Wegmarken, die auch im Höhenprofil und in der Landkarte eingezeichnet sind. Dank dieser Marken und der ausführlichen Wegbeschreibung an Knotenpunkten kann man die gewünschte Route praktisch nicht verfehlen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der nimmt noch einen GPS-Empfänger zu Hilfe. Die entsprechenden GPS-Daten lassen sich von der Homepage des Michael-Müller-Verlages herunterladen.
Zu jeder Tourbeschreibung gehören auch einige Fotos; diese braucht man während der Tour sicher nicht, aber als Vorbereitung sind sie hilfreich und machen Lust auf die eine oder andere Tour. Bei einer guten Tourbeschreibung darf auch die Erwähnung von Einkehrmöglichkeiten nicht fehlen. Von den größeren Hütten sind auch Telefonnummern aufgelistet, so dass man ggfs. unterwegs anrufen kann, ob auch wirklich geöffnet ist. Im Prinzip sind 38 Touren beschrieben; oftmals sind jedoch noch einige Varianten aufgeführt, so dass man insgesamt noch mehr Touren machen kann, sofern einem kein Schwierigkeitsgrad zu schwer oder zu langweilig ist.
Bleibt abschließend noch zu erwähnen, dass der Wanderführer selbstverständlich nicht nur für Münchner sondern auch für Urlauber geschrieben ist. Wer im Tegernseer Land oder in der Garmischer seinen Urlaub verbringt findet passende Touren, um den einen oder anderen Gipfel zu besteigen.
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Autor: Michael Nitzschke, Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
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