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Sehenswürdigkeiten rund um das Kunstareal

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München ist wahrlich nicht arm an bekannten und sehenswerten Museen. In der Maxvorstadt jedoch konzentrieren sich besonders viele, und der interessierte Besucher kann praktisch von Tür zu Tür laufen um die unterschiedlichsten Ausstellungen zu bewundern. Neben der Glyptothek und den Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz sind es vorrangig die Pinakotheken, die der Maxvorstadt auch die Bezeichnung Kunstareal einbringen. In deren unmittelbarer Umgebung sind dann noch das erst in jüngster Zeit eröffnete Museum Brandhorst und das Museum Reich der Kristalle zu finden. Ergänzen kann man diese stattliche Liste noch durch das Paläontologische Museum in der Nähe des Königsplatzes.

Die Alte Pinakothek

Das Geschlecht der Wittelsbacher war beseelt von Sammlerleidenschaft und so horteten sie eine Vielzahl Kunstwerke. Diese waren über die verschiedenen Schlösser verteilt, wo sie nur einem auserwählten Publikum zur Verfügung standen. Das gemeine Volk dagegen kam nicht in den Genuss der Sammlungen, bis Ludwig I. sich verpflichtet fühlte, die Kunstwerke allen Bürgern zugänglich zu machen.

Im Jahre 1826 legte man den Grundstein für die Alte Pinakothek, die 10 Jahre später eröffnet werden konnte. Das Gebäude brach mit vielen bisherigen Traditionen des Museumsbaues. Museen waren bis dahin vorangig schlossartige Bauwerke, die Alte Pinakothek jedoch wurde als ein langes, relativ schmuckloses, Gebäude aus unverputzten Zigeln konzipiert. Nach der Fertigstellung galt es als größter Museumsbau der Welt mit verschiedenen baulichen Neuheiten.

Alte Pinakothek

So enthielt es Oberlichter, die eine bessere Betrachtung erlaubten. Diese bahnbrechenden Ideen ließen die Alte Pinakothek zum Vorbild für zahlreiche Galerien in aller Welt werden, u.a. in Rom, St. Petersburg und Brüssel. Der zweite Weltkrieg wurde auch für die Alte Pinakothek zum Schicksal, starke Beschädigungen am Gebäude enstanden als Auswirkung des Krieges. 1957 erfolgte der Wiederaufbau, jedoch mit einigen Veränderungen des Bauwerkes. So verschwanden an der Südseite die Loggien und die alte Treppenführung, dafür entstand eine große Doppeltreppe. Eine weitere Generalsanierung folgte in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts.

Die Alte Pinakothek ist eine der weltweit bedeutendsten, ältesten und größten Sammlung von Werken der Alten Meister. Mehrere tausend Bilder gehören dazu, von denen rund 700 ausgestellt und der Öffentlichkeit zugängig sind. Dazu kommen noch wechselnde Ausstellungen, die den festen Bestand ergänzen. Über zwei Etagen erstrecken sich die verschiedenen Abteilungen mit Bildern weltberühmter Künstler. Die altdeutsche Malerei aus dem 14. bis 17. Jahrhundert mit Werken von Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä., Hans Holbein, Matthias Grünewald und vieler anderer gilt als umfangreichste Sammlung dieser Kategorie.

Kunstwerk vor der Alten Pinakothek

Aus dem Raum der Niederlande und Belgiens stammen die Kunstwerke der Altniederländischen Malerei des 14. bis 16. Jahrhunderts, der Flämischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts und der Holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Zu finden sind Bilder so bekannter Maler wie Hieronymus Bosch, Franz Hals, Peter Paul Rubens, Pieter Brueghel d. Ä. und natürlich auch von Rembrandt. Rubens verhilft der Pinakothek zu zweifachem Rekord. Zum einen ist die Sammlung seiner Bilder die größte in einer ständigen Ausstellung, zum anderen ist sein Gemälde "Das Große Jüngste Gericht" das größte ausgestellte Bild in der Alten Pinakothek.

Auch Frankreich, Spanien und Italien sind vertreten. Die Werke der Italienischen Malerei aus dem 13. bis 18. Jahrhundert wurden von Künstlern wie Giotto, Raffael und Tizian – um nur einige wenige der bekanntesten zu nennen – geschaffen. Die Bilder aus Spanien stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert und die Französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts zeigt die kleinste, aber keineswegs uninteressante, Abteilung.

Schon das Erkunden der Alten Pinakothek überfordert meist den vorhandenen Zeitrahmen, und da wären dann ja auch noch die anderen Museen. Es wird also in den seltensten Fällen klappen, alles zu erleben; Wir finden, man sollte zumindest einen kleinen Einblick in diese Welt der Meisterwerke wagen, denn nicht allzu oft bekommt man derartig viel Schönes zu sehen. Geöffnet ist mittwochs bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr, dienstags bis 20.00 Uhr.

Die Neue Pinakothek

Die Neue Pinakothek schließt mit ihren Werken praktisch an die Alte an, die Malerei bis ins 18. Jahrhundert zeigt. In der Neuen Pinakothek gibt es den Überblick über die europäische Malerkunst des 19. Jahrhunderts, von der Aufklärung bis zur Moderne. Daneben sind auch Skulpturen der Romantik, des Jugendstils und des Impressionismus zu sehen. Ähnlich wie die Alte Pinakothek hat die Neue umfassende Schätze aufzuweisen, etwa 6000 Kunstwerke werden von ihr verwaltet. Das Ganze ist seit 1915 Teil der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die es insgesamt auf rund 30.000 Werke bringen.

Auch bei der Neuen Pinakothek spielte Ludwig I. eine entscheidende Rolle. Er veranlasste die Gründung der Sammlung und des dazugehörigen Museums. Zur Eröffnung des Gebäudes gegenüber der Alten Pinakothek im Jahre 1853 war es die erste Sammlung der damals als modern geltenden Kunstrichtungen. Vom ursprünglichen Gebäude ist heute allerdings nichts mehr zu finden, es wurde im 2. Weltkrieg zerstört und die Ruine einige Jahre später abgerissen.

Die Neue Pinakothek

Nach langer Zeit der provisorischen Präsentation der Kunstwerke konnte 1981 die neu errichtete Neue Pinakothek eingeweiht werden. Das Gebäude weicht in seiner Gestaltung aber stark vom Vorgängerbau ab, es wurde im Stil der Postmoderne ausgeführt. Die Außenansicht des Bauwerkes ist stark umstritten, die vielen Vor- und Aufbauten sind oftmals gewöhnungsbedürftig. Auch das Zusammenspiel von Stahlbeton und Natursteinfassade findet nicht bei allen Besuchern Zustimmung. Gelobt wird aber allgemein die Innengestaltung und die Funktionalität, besonders die sehr gelungenen Oberlichtsäle.

Natürlich können nicht alle 6000 Kunstwerke gezeigt werden, aber immerhin etwa 400 sind in einer wechselnden Auswahl zu sehen. Die Neue Pinakothek widmet sich der Kunst des 19. Jahrhunderts, doch es sind auch einige wenige Werke des späten 18. und des beginnenden 20. Jahrhunderts vertreten. Eine Abteilung ist den Malern der Deutschen Romantik mit ihren bedeutendsten Vertretern, zu denen Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel gehören, eine weitere dem Klassizismus gewidmet; Auch die Malerei des Biedermeier ist zu finden, so u.a. Werke Carl Spitzwegs, des wohl bekanntesten Künstlers dieser Richtung.

Deutsche und französische Impressionisten, Vertreter des Deutschen Realismus, des Französischen Impressionismus und der Französischen Romantik ergänzen die unterschiedlichen Kunstrichtungen, die in der Neuen Pinakothek ausgestellt sind. Die Aufzählung ist noch nicht vollständig, die Angebotspalette ist wirklich breit gefächert und augesprochen sehenswert.

Die Öffnungszeiten sind etwas anders als die der Alten Pinakothek, geöffnet ist täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr und dienstags ist geschlossen. Wir meinen, dass diese unterschiedlichen Öffnungszeiten der Pinakotheken positiv sind, denn dadurch lassen sich die Besuche in den verschiedenen Einrichtungen sicher besser koordinieren.

Die Pinakothek der Moderne

Die dritte und jüngste der drei Pinakotheken ist die Pinakothek der Moderne, die im September 2002 eröffnet wurde und seitdem die Besucher in Scharen anzieht. Passend zum Namen und zur ausgestellten Kunst ist das Gebäude ein sehr moderner Bau aus weißem Sichtbeton und Glas. Wir waren beim ersten Anblick des Bauwerkes etwas hin und her gerissen, denn von außen wirkt es doch sehr nüchtern. Aber ohne Zweifel ist es andererseits ein dem heutigen Geschmack weitgehend entsprechender Bau mit durchaus nicht uninteressanter Gestaltung. Das Innere ist wohl unbestritten sehr gut durchdacht, funktionell und wirkungsvoll in der Ansicht. Besonders die Rotunde mit 30 m Durchmesser und der Lichtkuppel ist sehenswert und aus jeder Perspektive ein Erlebnis. Sie ist der Mittelpunkt, von dem aus praktisch alle Wege zu den Ausstellungsräumen führen.

Moderne Kunst vor der Pinakothek der Moderne

Dabei stand lange nicht fest, ob die Pinakothek der Moderne überhaupt entstehen konnte. Der Freistaat Bayern war erst bereit, den Bau zu unterstützen, nachdem die Startfinanzierung durch private Spenden in Höhe von zehn Millionen Euro gesichert war. Die Entscheidung zum Bau war aber mit Sicherheit positiv. Vier Museen von internationaler Bedeutung, zeigen jetzt in der Pinakothek der Moderne ihre Exponate, und das in einem ausgesprochen vorteilhaften Ambiente.

Im Erdgeschoss ist die Neue Sammlung des Staatlichen Museums für angewandte Kunst zu sehen, eine hochinteressante Schau von Dingen des täglichen Lebens im Wandel der Jahre von 1900 bis heute. Ob Möbel, Scheibmaschinen, Computer, Plakate und vieles mehr, all das ist in der Entwicklung der Technik und Gestaltung aufgezeigt. Und natürlich fehlt auch nicht des Deutschen liebstes Kind, das Auto. Originell sind die zwei Glaspaternoster, in denen Design-Kreationen der jüngsten Zeit auf und nieder fahren.

Die Rotunde in der Pinakothek der Moderne

Gleichfalls im Erdgeschoss befindet sich die Staatliche Grafische Sammlung mit ihren über 400.000 Exponaten, von denen Teile in wechselnden Ausstellungen gezeigt werden. Die Spanne der Blätter reicht vom 15. Jahrhundert bis in die Neuzeit und umfasst so berühmte Namen wie Dürer, Rembrandt, Klee und Cézanne.

Die Staatsgalerie moderner Kunst ist im Obergeschoss untergebracht. Schwerpunkt der Exponate ist die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit ihren unterschiedlichen Stilen. So sind Werke des Kubismus, des Surrealismus, der Neuen Sachlichkeit und des Bauhausstils zu sehen, für die bekannte Künstler wie Paul Klee, Max Ernst, Pablo Picasso und andere stehen. Auch die Kunst des Pop-Art, an der sich die Geister scheiden, wurde nicht vergessen. Wer sich mehr für Architektur interessiert, findet im Architekturmuseum Wechselausstellungen zur Materie.

Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, donnerstags ist langer Tag bis 20.00 Uhr. Gut fanden wir, dass die Zeiten der Pinakotheken so abgestimmt sind, dass jeweils an einem unterschiedlichen Tag länger geöffnet ist. So kommt man nicht in Zugzwang, falls man abends mehr als eine der Pinakotheken besuchen möchte. Der Eintritt ist zwar nicht gerade niedrig, doch es gibt das Angebot, zu einem günstigen Preis ein Tagesticket für alle drei Pinakotheken oder zusätzlich für das Museum Brandhorst und die Sammlung Schack zu erwerben. Dadurch kommt man deutlich günstiger.

Weitere Sehenswürdigkeiten rund um das Kunstareal

Die Pinakotheken sind zweifellos die wichtigsten und bekanntesten Einrichtungen in der Umgebung des Münchener Kunstareals, aber eben auch nicht die einzigen. Die anderen Museen und Galerien, wie das Reich der Kristalle, das Brandhorst-Museum, das Paläontologische Museum und die Städtische Galerie im Lenbachhaus können sich durchaus auch sehen lassen.

Das Museum Reich der Kristalle

Das Museum Reich der Kristalle widmet sich seltenen und kostbaren Mineralien. Die Mineralogen Franz von Kobell und Johann Nepomuk Fuchs waren es, die diese Sammlung im 19. Jahrhundert zu einem Ereignis von Weltgeltung machten. Die sehr wertvolle und umfangreiche Kollektion ist allerdings heute nur noch in Bruchteilen vorhanden. Der 2. Weltkrieg, der auch viele Kunstschätze vernichtete, richtete in der Sammlung großen Schaden an, etwa 80 % der Objekte ging verloren. Trotzdem ist noch die beachtliche Zahl von 30.000 Ausstellungsstücken vorhanden, von denen rund 700 gezeigt werden. Dazu gibt es ausführliche Beschreibungen und Wissenswertes zu den Mineralien; Geöffnet ist das Museum montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr.

Das Museum Brandhorst

Das neueste Objekt im Kunstareal ist das Museum Brandhorst, das im Mai 2009 eröffnet wurde. Mit seiner außergewöhnlichen bunten Fassade ist es auf jeden Fall ein Hingucker, doch auch das "Innenleben" ist nicht ohne. Es ist Anette und Udo Brandhorst zu verdanken, die ihre Sammlung moderner Kunst als Stiftung der Öffentlichkeit zugängig machten und damit die Pinakothek der Moderne ergänzen. Mehr als 700 Werke bedeutender Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts sind hier zu erleben. Andy Warhol, die bedeutende Ikone der Pop Art, ist vertreten, genauso wie Joseph Beuys, Mike Kelley und viele andere. Besonders hervorzuheben sind 112 Originalausgaben von Büchern, die Pablo Picasso illustrierte. Neben Gemälden, Zeichnungen, Büchern und Skulpturen sind auch moderne Installationen zu sehen.

Die interessant gestaltete Fassade des Museums Brandhorst

Der Maler Franz von Lenbach hatte berühmte Modelle, so den Kaiser Wilhelm, Otto von Bismarck, den Papst und die berühmte Schauspielerin Eleonore Duse. Sie alle ließen es sich nicht nehmen, von Lenbach gemalt zu werden. Der Künstler konnte sich auch deshalb eine repraesentative Villa in der Münchener Luisenstraße leisten, ein prachtvolles Haus mit wunderschönem Garten; Nach seinem Tod kaufte die Städtische Galerie die Villa von Lenbachs Witwe und zeigte hier Münchner Kunst von der Spätgotik bis zum 20. Jahrhundert; Eine wirklich sehenswerte Sammlung, zu der auch zahlreiche Werke der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" gehören.

Eigentlich war es eine Mädchen-Kunstgewerbeschule, doch seit 1950 residiert in dem Gebäude im Neurenaissancestil das Paläontologische Museum. Gezeigt werden hier vorrangig Fossilien der Tier- und Pflanzenwelt Bayerns, ergänzt mit Erkenntnissen zur gesamten Erdgeschichte. Highlight der Sammlung ist das Skelett eines 10 Millionen Jahre alten Urelefanten, das komplett im Inn gefunden wurde. Das Museum ist natürlich mehr für spezielle Interessen gedacht, ob man es gesehen haben muss, wenn relativ wenig Zeit für einen Münchenbesuch zur Verfügung steht, muss jeder selbst entscheiden. Wir finden, das Museum ist interessant gestaltet und bietet viel Wissenswertes, doch würden wir es nicht an die Spitze des Sehenswerten stellen.

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