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Berühmte Plätze in München

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Der Stachus ist auch außerhalb Münchens ein Begriff, doch wissen die wenigsten Menschen, was sich eigentlich hinter dieser Bezeichnung verbirgt. Vielen ist klar, dass es sich dabei um einen Platz in der bayerischen Metropole handelt. Doch dass dessen offizieller Name eigentlich Karlsplatz lautet, ist schon weniger bekannt.

Auch andere Plätze Münchens haben eine große Tradition, und auf ihrem Terrain so manches berühmte und historisch bedeutsame Bauwerk aufzuweisen. Der Königsplatz z.B., der eigentlich alles andere als eine Augenweide ist, punktet mit den Bauten der Glyptothek, den Staatlichen Antikensammlungen und den Propyläen, die an den Rändern des ansonsten leer und kahl wirkenden Areals stehen. Gleichfalls leer und kahl erscheint die Theresienwiese, was noch durch die enorme Größe des Platzes betont wird. Doch einige Wochen im Jahr ändert sich dieser Eindruck enorm, dann tobt hier das Leben; Wenn das Frühlingsfest und vor allem das berühmte Oktoberfest im Herbst stattfinden, dann ist das Areal nicht wieder zu erkennen.

Der Karlsplatz, Münchens berühmter "Stachus"

Münchens wohl bekanntester Platz ist der Karlsplatz, obwohl er selten bei diesem Namen genannt wird. Hintergrund ist der Namenspate, der Pfälzer Kurfürst Karl Theodor. Der war bei den Münchenern so unbeliebt, dass sie es vermeiden wollten, den Platz mit seinem Namen in Verbindung zu bringen. Eingebürgert hat sich deshalb die Bezeichnung Stachus, mit der jeder Bayer und auch fast jeder Auswärtige etwas anfangen kann. Dahinter steht der Gastwirt Eustachius Föderl, der Mitte des 18. Jahrhunderts am Karlsplatz das Gasthaus "Stachusgarten" hatte. Wir haben bei unseren Münchentouren auch gemerkt, dass man sich gleich als Tourist outet, wenn man nach dem Karlsplatz fragt und Pluspunkte sammelt, wenn der Stachus ins Spiel kommt.

Brunnen und Rondellbauten am Stachus

Früher soll der Platz der verkehrsreichste Europas gewesen sein. Diese Zeiten sind wohl vorbei, ein sehr bedeutender Verkehrsknotenpunkt der Metropole ist er trotzdem geblieben; Er ist auch sehr gut zu erreichen, sowohl mit der S-Bahn als auch mit der U-Bahn. Ist man in der zentralen Innenstadt, lässt er sich auch problemlos per Fuß erlaufen. Das lohnt auch insofern, als die Fußgängerzone zwischen Stachus und Marienplatz eine Vielzahl an Geschäften und Kaufhäusern aufweist, die einen Besuch lohnen.

Die Kuppel des Justizpalastes

Markant ist der große Brunnen auf dem Platz, den es seit 1970 gibt und der sich zu einem sehr beliebten Treffpunkt der Münchener entwickelt hat, besonders in den Sommermonaten. Einiges älter, aber mindestens gleich markant sind die Rondellbauten, die den Platz halbkreisförmig einrahmen. Die Gebäude, die sich an der italienischen Architektur orientieren, entstanden um 1900.

Ein sehr monumentales Bauwerk steht an der Nordwestseite des Platzes. Es handelt sich um den Alten Justizpalast, der einer der prächtigsten Justizgebäude Deutschlands sein soll. Der Palast entstand zwischen 1890 und 1897 in einem Stil aus Renaissance und Barock. Besonders bemerkenswert sind die Kuppel aus einer Eisen-Glas-Konstruktion und die figurenbesetzte Attika.

Das Karlstor auf der Seite der Fußgängerzone Das Brunnenbuberl

Das Karlstor ist eines von drei noch erhaltenen mittelalterlichen Stadttoren, von denen es früher vier gab. Erbaut wurde es Anfang des 14. Jahrhunderts, damals noch als Neuhauser Tor; Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde es auf Befehl des Kurfürsten Karl Theodor abgerissen und mit den beiden Flankentürmen neu gebaut. Seitdem heißt es Karlstor und der Platz auf den es führt ist der berühmte Karlsplatz, besser als Stachus bekannt. Im Hauptturm des Karlstores befand sich ein Schwarzpulverlager, was dem Turm schließlich 1857 zum Verhängnis wurde.

Das Pulver explodierte und der Turm war völlig zerstört. Beim Neuaufbau des Tores wurden die Flankentürme umgestaltet, es erhielt ein neugotisches Aussehen. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die Rondellbebauung des Karlsplatzes erfolgte, passte man das Tor in die Architektur ein. Auf der stadtauswärtigen Seite des Karlstores findet man eine gut besuchte Fußgängerzone. In der Nähe, an der Neuhauser Straße steht die bekannte Figur des Brunnenbuberl, ein interessanter kleiner Brunnen aus dem Jahre 1895. Sein ursprünglicher Standort war der Karlsplatz.

Der Königsplatz, ein Standort der Künste

Der Königsplatz hat nicht den Bekanntheitsgrad des Karlsplatzes, ist aber nicht weniger interessant. Im Gegenteil, hier gibt es eigentlich noch mehr zu sehen als am Stachus, obwohl das riesige Areal leer und öde erscheint. Am Königsplatz findet man nämlich drei ausgesprochen bedeutende Bauwerke, die Glyptothek, die Propyläen und die Antikensammlung. Alle drei Bauten wurden im Stil des Klassizismus errichtet und imponieren mit säulengeschmückten Fassaden griechischer Prägung.

Die Glyptothek am Königsplatz

Erste Überlegungen zur Gestaltung des Platzes gab es Anfang des 19. Jahrhunderts, als München seine erste Erweiterung nach dem Mittelalter erhielt. Den Namen bekam der Platz nach der Erhebung Bayerns zum Königreich 1806 durch Napoleon. Das ursprünglich geplante Armeedenkmal zur Waffenfreundschaft mit Frankreich entstand nicht, nachdem Bayern auf die Seite der Verbündeten übergewechselt war. Ein dunkles Kapitel erlebte der Königsplatz während der Zeit des Nationalsozialismus. Hitler ließ ihn zum Zentrum der Partei und zur Weihestätte des Regimes umgestalten. Die Museumsbauwerke erlitten durch den Krieg schwere Schäden, die "Führerbauten" blieben unbeschädigt. Die Wunden des Kriegs sind heute glücklicherweise getilgt, die Museen sind wieder so schön wie früher und in den einstigen Verwaltungsbauten der Nazis befinden sich jetzt kulturelle Einrichtungen.

Die Tempelfront mit ionischen Säulen

In der Glyptothek ist die Sammlung antiker griechischer und römischer Statuen, Reliefs und Mosaike des Freistaates Bayern zu bewundern. Grundstock ist die Sammlung Ludwigs I., der seit 1804 antike Objekte erwarb, darunter zahlreiche von Weltgeltung. Diese Ausstellung ergänzt sich ausgezeichnet mit der im gegenüberliegenden Gebäude untergebrachten Antikensammlung. Erbaut wurde das klassizistische Gebäude mit der Tempelfront im ionischen Stil von 1816 bis 1830; Geöffnet ist das Museum Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr, donnerstags bis 20.00 Uhr.

Die Antikensammlungen mit korinthischen Säulen

Das Gebäude auf der anderen Seite des Platzes, die Staatlichen Antikensammlungen, beherbergt antike Vasen und Kunstwerke aus Glas, Gold und Bronze. Die Ausstellung gilt als eine der größten Deutschlands für griechische, römische und etruskische Kunst. Das Bauwerk wurde im Auftrag Luwigs I. von 1838 bis 1848 errichtet. Ebenso wie die Glyptothek entstand es im klassizistischen Stil, ist aber im Mitteltrakt einem korinthischen Tempel nachempfunden. Die Öffnungszeiten weichen von denen der Glyptothek etwas ab, geöffnet ist von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr und montags ist geschlossen.

Die Proyläen, ein Denkmaltor

Die Propyläen, ein monumentales Denkmaltor auf der Westseite des Königsplatzes wurden nach dem Vorbild des gleichnamigen Gebäudes auf der Athener Akropolis gestaltet. Sie haben dorische Säulen, abweichend von den ionischen der Glyptothek und den korinthischen der Antikensammlungen. Diese unterschiedliche Gestaltung wurde bewusst gewählt, um der Vielfalt der Antike Rechnung zu tragen. Eigentlich waren die Propyläen als weiteres Münchener Stadttor geplant, doch deren Vollendung zog sich bis 1862 hin. Dadurch war diese Funktion überflüssig geworden, denn München hatte sich schon längst über den Königsplatz hinaus ausgebreitet.

Der Isartorplatz mit historischem Stadttor

Der Isartorplatz fällt vor allem durch das gleichnamige Stadttor auf, das einzige der historischen Stadttore, das noch einigermaßen dem Original entspricht. Das Tor, einstmals das Osttor der zweiten Stadtbefestigung, entstand im 14. Jahrhundert unter Luwig dem Bayern. Heute zeigt es einen fast originalgetreuen Anblick. Es ist das einzige der Tore, an dem noch die ursprüngliche Anlage mit hohem Hauptturm, zwei Vortürmen und einem Wehrhof steht. Nicht original, sondern erst im 19. Jahrhundert entstanden sind die Wandfresken, die den Siegeszug Ludwig des Bayern bei der Schlacht von Ampfing 1322 zeigen. Im Jahr 1860 kam dann noch die Uhr am Mittelturm dazu.

Das Isartor mit den Wandfresken

Eigentlich war sie für das Karlstor gedacht, das aber zerstört wurde. Wie so viele Bauwerke, kam auch das Isartor im 2. Weltkrieg zu Schaden. Glücklicherweise ist es aber heute wieder in gutem Zustand. Seit 2005 gibt es auch wieder eine Uhr am Hauptturm, wenn auch nicht das Original. Bei der Betrachtung der Uhrzeit fragten wir uns, ob wir trotz völliger Abstinenz an diesem Tag unseren Augen trauen können. Die Zeiger der Uhr an der Westseite des Turmes laufen verkehrt herum und das Zifferblatt ist spiegelverkehrt. Das ist aber kein Fehler, sondern gewollt und soll eine Reminiszenz an den großen Münchener Komiker Karl Valentin sein.

Spiegelverkehrte Uhr

Die Verbindung zu Karl Valentin ist nicht zufällig, denn im Isartor ist das Valentin-Karlstadt-Musäum untergebracht. Orthograhie-Fans sollten nicht bei der Stadtverwaltung protestieren, denn hier liegt kein Schreibfehler vor, sondern der Name ist auch eine Verbeugung vor dem skurrilen Künstler und seiner Partnerin Liesl Karlstadt. Die Eintrittspreise in dieses originelle Museum sind sehr human und mit etwas Glück kommt man sogar umsonst hinein.

Die einzige Bedingung dafür ist, man muss ein Alter von 99 Jahren erreicht und seine Eltern als Begleitung dabei haben. Leider - oder vielleicht doch glücklicherweise – hatten wir die 99 noch nicht erreicht und unsere Eltern waren auch nicht mit. Originell sind auch die Öffnungszeiten. Montags bis samstags (außer mittwochs) ist von 11.01 Uhr bis 17.29 Uhr geöffnet, sonntags von 10.01 Uhr bis 17.29 Uhr. Wer es nicht erwarten kann und in der Woche schon 11.00 Uhr da ist, ist eindeutig viel zu zeitig vor Ort.

Der Sendlinger-Tor-Platz

Das Sendlinger Tor

Der Platz vor dem Sendlinger Tor selbst bietet nicht allzu viel Sehenswertes, doch das Stadttor ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Sendlinger Tor war der Stadtausgang nach Süden. Auch sein Bau geht auf Ludwig den Bayern zurück, der eine zweite Stadtbefestigung errichten ließ. Die erste urkundliche Erwähnung des Sendlinger Tores stammt von 1319. Das Tor glich dem Isartor, doch im Jahre 1806 wurde der Mittelturm abgerissen und 100 Jahre später die Toreingänge durch einen großen Mittelbogen ersetzt. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgte eine Sanierung des Baues.

Verkehrstechnisch ist der Sendlinger Platz von großer Bedeutung, auf dem U-Bahnhof kommen mehrere U-Bahnlinien an und auch mehrere Straßenbahnlinien verkehren hier. Der Weg in die zentrale Altstadt mit dem Marienplatz beträgt nur wenige Meter. Ein Bummel durch die Sendlinger Straße, vorbei an der wunderschönen Asamkirche, lohnt auch wegen der zahlreichen Geschäfte und Boutiquen.

Der Platz am Siegestor

Das Siegestor Das Siegestor, von der Innenstadt gesehen

Am Übergang des Münchener Prachboulevards Ludwigstraße in die Leopoldstraße erweitern sich beide zu einem kleinen Platz, auf dem das Siegestor steht. Aus der Reihe der mittelalterlichen Tore fällt das Siegestor heraus, das erst 1839 entstand. Es soll an das Ende der Befreiungskriege 1813 bis 1815 erinnern. Bayern, ursprünglich auf der Seite Napoleons, hatte sich rechtzeitig auf die Seite der späteren Sieger, der Koalition gegen die Franzosen, gestellt. Es ähnelt anderen derartigen Toren in Europa, z.B. dem Pariser Triumphbogen. Das ist kein Zufall, denn Vorbild für diese Tore war der Konstantinsbogen in Rom.

Relief mit Kampfszene am Siegestor

Das Siegestor ist der nördliche Endpunkt der königlichen Prachtstraße, der Ludwigstraße. Der andere Endpunkt ist das architektonische Gegenstück südlich, die Feldherrnhalle. Auf dem Siegestor thront die Bavaria auf einer Quadriga. Auf allen Seiten des Tores stellen Reliefs Kampfszenen dar, die Kraft und Willen des bayerischen Heeres herausheben sollen.

Die Theresienwiese mit der Bavaria

Den Großteil des Jahres ist die Theresienwiese ein unattraktiver leerer Platz mit immerhin 42 Hektar, von dem man kaum glauben kann, dass es eine der Sehenswürdigkeiten Münchens ist. Das ändert sich immer dann schlagartig, wenn eines der weltbekannten Feste Münchens an diesem Ort stattfindet. Dann geht hier "die Post ab". Absoluter Höhepunkt ist dabei natürlich das Oktoberfest, bei den Münchenern als "Wiesn" in aller Munde.

Die Monumentalstatue der Bavaria

Jedes Jahr von September bis Anfang Oktober werden in zahlreichen Bierzelten Unmengen an Maß Bier gestemmt; Rund 6 Millionen Besucher aus der gesamten Welt sind in diesen Wochen in der bayerischen Hauptstadt. Das Oktoberfest ist mit absolutem Abstand das populärste, aber nicht das einzige, das hier sein Domizil hat. Auch das Münchner Frühlingsfest, das Tollwood-Festival im Winter und Zirkustourneen finden auf der Theresienwiese statt. Außerdem gibt es hier alle vier Jahre das Bayerische Landwirtschaftsfest.

Frühlingsfest auf der Theresienwiese

Auch wenn der Platz selbst außerhalb dieser Feste nur leer und öde wirkt, so gibt es doch am Rand etwas zu sehen. Im griechischen dorischen Stil erscheint die Ruhmeshalle, die im Auftrag Luwigs I. von Bayern entworfen wurde. Mit 68 m Breite, 32 m Tiefe und 16 m Höhe sowie 48 Säulen ist ein bemerkenswertes Bauwerk entstanden, in dem zahlreiche Büsten berühmter Persönlichkeiten zu sehen sind. Vor der Halle steht die Monumentalstatue der Bavaria, der Symbolgestalt und Patronin Bayerns. Die vollständig aus Bronze gegossene Statue ist auch im Auftrag Ludwigs I. in den Jahren 1843 bis 1850 entstanden. Besonders attraktiv ist der Kopf der Bavaria, in dem sich eine Plattform befindet, die über eine Wendeltreppe im Inneren der Figur erreicht werden kann.

Die Katholische Pfarrkirche St. Paul

Von der Theresienwiese hat man einen sehr guten Blick auf die in der Nähe gelegene Katholische Pfarrkirche St. Paul. Mit ihrem 97 m hohen Ostturm ist sie eine der höchsten und mächtigsten Kirchen Münchens. Die beiden kleineren Westtürme bringen es immerhin auch noch auf 76 m Höhe; Nach langen Jahren der Bauzeit wurde die im neugotischen Stil errichtete Kirche 1906 eingeweiht.

Verkehrstechnisch ist die Theresienwiese gut zu erreichen, am besten mit der U-Bahn. Die Station Theresienwiese liegt am nächsten, dort ist man praktisch schon mitten im Getümmel. Allerdings ist es während des Oktoberfestes auch ausgesprochen voll und es muss damit gerechnet werden, dass wegen Überfüllung geschlossen wird. Ausweichmöglichkeiten sind die Stationen Schwanthalerhöhe, Goetheplatz oder Poccistraße. Von dort hat man zwar einen etwas längeren Anmarschweg, aber sicher auch einen ruhigeren.

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