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Tour im Süden von Mallorca

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Der Süden von Mallorca ist vor allem für seine langgezogenen Strandabschnitte bekannt, und kann nur mit wenigen zusätzlichen Sehenswürdigkeiten aufwarten, wie zum Beispiel einem botanischen Garten in der Nähe von Ses Salines, der wegen seiner unzähligen Kakteenarten Botanicactus genannt wird; Wegen der sehr geringen Niederschläge in dieser Region bleibt die Vegetation relativ karg, was den Park schon fast für ein kleines Highlight mit Wüstenfeeling prädestiniert.

Karte

So beginnen wir unsere Südtour tatsächlich am südlichsten Punkt Mallorcas: dem Cap de Salines, lassen uns im Botanicactus bei Ses Salines in der Sonne bruzzeln, ruhen uns in der Hafenpromenade von Colonia de Sant Jordi aus, und ziehen dann von dort an den Salinen vorbei zum Strand von Es Trenc. Alle Stationen sind mit dem Auto recht günstig zu erreichen und locker in einem Tag zu erkunden. Durch die Abwechslung von Spazierengehen, Essen, Bummeln und Schwimmen ist für genug Ausgleich gesorgt.

Insgesamt waren wir zwar wir von unserer Tour im Süden von Mallorca nicht gerade außergwöhnlich begeistert, dafür jedoch umso überraschter, wie sich unsere Eindrücke doch stark von dem unterschieden, was wir aufgrund manch einer Reiseführerempfehlung so erwarteten. So können wir z.B. jedem vom vielgerühmten Naturstrand Es Trenc nur abraten! Ohne allzuviel vorwegzunehmen, sagen wir an dieser Stelle nur: Die Massen, die Abzocke am Parkplatz, die Müllhalden in den Dünen, der Riesenrummel an den Kiosken und dergleichen mehr, lassen einem schnell die Urlaubslaune vergehen.

Cap de Salines: Südlichster Punkt Mallorcas

Das Cap de Salines ist der südlichste Punkt Mallorcas. Wir lieben Leuchttürme und Aussichtstürme jeder Art und für uns war es klar, dass wir hier auf jeden Fall einen Abstecher machen wollten; Auch wenn auf Mallorca die meisten Aussichtstürme umzäunt sind, sollte das die eingefleischten Fans dieser Sehenswürdigkeiten nicht abschrecken, diese besondere Art von Ende-der-Welt-Stimmung genießen zu wollen. Leider darf man aber beim Cap de Salines seine Erwartungen nicht allzu hoch schrauben.

Cap de Salines

Auf der Straße zwischen Santanyi und Ses Salines biegt man jedenfalls ab in Richtung Süden und folgt der Beschilderung zum Aussichtsturm. Von hier aus sind es etwa 10 sehr monotone Kilometer, die man auf einer zu beiden Seiten hin eingesäumten Straße zurücklegen muss, um dann etwas fassungslos vor dem abgesperrten Gelände des Aussichtsturmes zu stehen.

Cap de Salines Cap de Salines

Wir nutzten also, wie die anderen vor uns auch, den engen Wegrand der Straße als Parkplatz, um dann zu Fuß durch die schmale Öffnung des Zaunes zur Küste zu gelangen. Von hier aus kletterten wir vorsichtig über zerklüftetes, felsiges Terrain, und konnten dann so den Aussichtsturm von der anderen Seite aus der Nähe betrachten. Auch wenn wir so einen fabelhaften Blick auf die kleine vorgelagerte Insel Cabrera hatten, haute uns die Atmosphäre am Südkap Mallorcas nicht gerade vom Hocker. Sollten wir beurteilen, ob sich die lange Fahrt hierher gelohnt hat, könnten wir das nicht so ohne weiteres sagen. Bestimmt lohnt es sich auf einer Insel immer, markante Küstenpunkte aufzusuchen. Und genau das war es wohl auch, was wir landschaftlich hier ein wenig vermissten.

Cabrera Colonia de Sant Jordi

Von markanter Landschaft keine Spur, dafür aber ein weit ausgedehntes zerklüftes Sandgebiet, an dem man endlos lange die Küste nordwestlich hinauf in Richtung Colonia de Sant Jordi laufen kann. Für Leute mit guter Kondition, die die Eisamkeit lieben, ist dieser Marsch sicher ein Hochgenuss. Kein Auto kommt hier auch nur in die Nähe, und so ist man an den Stränden, die man auf diesem Weg passiert vor Mallorcas Massen tatsächlich sicher. Im Reiseführer sind entlang dieser Strecke drei schöne Strände ausgewiesen: Die Platja des Caragol, die Platja de Ses Roquettes und die Platja es Carbo. Da wir auf unserer Erkundungstour jedoch weiter voran wollten, setzten wir uns wieder ins Auto zur nächsten Sehenswürdigkeit auf der Strecke in Richtung Ses Salines: Dem Botanicatus.

Botanicactus - größter botanischer Garten Europas

Nach der eintönigen Vegetation am Cap de Salines und der Rueckfahrt über die trostlose Zufahrtstraße dorthin, freuten wir uns regelrecht auf eine üppige Pflanzenwelt im Botanicactus. Kurz nach der Abzweigung in Richtung Ses Salines und noch vor Ortseingang fuhren wir rechts raus, auf einen größeren Parkplatz, der zu unserer Überraschung fast leer war.

Botanicactus Botanicactus

Am Eingang zahlten wir 6,90 Euro, was uns zu diesem Zeitpunkt - es war der erste Ausflugstag unseres Urlaubs - noch ziemlich viel vorkam. Nachdem wir in den kommenden Tagen jedoch mitbekommen sollten, mit wieviel Wucher andernorts gearbeitet wird, betrachten wir diesen Betrag im Nachhinein als durchaus sinnvoll für den Erhalt der Natur, und können den Park in jedem Fall empfehlen.

Laut Prospekt ist der Botanicactus der größte botanische Garten Europas. In dem 50.000 m² großen Gelände muss man sich erst mal zurecht finden. Am Eingang erhielten wir einen Plan, der uns die Wege durch das dschungelartige Gelände wies. Nicht nur die Vielzahl an Kakteen (über 12.000) ist beeindruckend, auch die tropenähnliche Vegetation aus Palmen und Bambus.

Leider hatten wir unsere Wasserflaschen im Auto vergessen und so wurde auch der Weg durch die wüstenähnliche Landschaft zu einer einzigen Durststrecke, da gerade dort die Wege teilweise auf Hügel hinauf führten und keinen Schatten boten. Wir können die Anlage wirklich empfehlen - aber nur mit ausreichend Nachschub an Getränken! Entweder selbst mitbringen oder an der Kasse noch bevor man reingeht kaufen.

Aber nicht nur Wasser ist wichtig, sondern auch bequemes Schuhwerk. Die Wege sind zwar sehr gut angelegt, aber da man durch die Größe und Vielfalt des Gartens sicher Lust bekommt, länger zu laufen, merkt man gar nicht, wie lang die Strecken teilweise wirklich sind. Entsprechend mitleidig beobachteten wir einige Mädels, die mit Stöckelschuhen rumliefen und sich schmerzverzerrt die Füße rieben.

Besonders schön und deshalb nochmal besonders zu erwähnen, ist Mallorcas typische Pflanzenwelt, die hier repräsentativ vertreten ist: Oliven-, Mandel- und Granatapfelbäume, Orangen-, Eukalyptus- und Johannisbrotbäumchen, Pinien und Zypressen.

Fazit zum Botanicactus: Sicher hat man auf der ein oder anderen Insel im Süden schon mal botanische Gärten besucht. Wer sich für die Natur interessiert, speziell für exotische Gewächse kommt jedenfalls auf seine Kosten. Da Kakteen nur alle paar Jahre blühen, kann man hier alle möglichen Formen und Farben entdecken. Die Anlage wirkte insgesamt sehr gepflegt und auch die Toiletten sowie der Kiosk machten einen einladenden Eindruck.

Colonia de Sant Jordi: Kleiner romantischer Hafenort

Als nächstes Ziel stand Colonia de Sant Jordi auf unserem Plan. Da wir von der Lauferei im Botanicactus ziemlich ausgedörrt waren, wären wir am liebsten gleich zum Baden an den Naturstrand Es Trenc weitergefahren, für den das Örtchen Colonia de Sant Jordi in vielen Reiseführern eigentlich so gerühmt wird; Gerade vielversprechend wirkte die Fahrt in den Ortskern auch nicht. Die Hauptstraße führt einen zwar direkt zum Place de Constitucion, der als solcher aber keinerlei touristische Eigenschaften aufweist und eher langweilig wirkt. Wir nahmen also die Straße in Richtung Hafen und waren nun doch tatsächlich verblüfft. Hier bot sich uns ein ganz anderes Bild.

Colonia de Sant Jordi

Nachdem wir unser Auto auf einem der direkt am Hafen gelegenen Gratis-Parkplätze abgestellt hatten, stürzten wir uns in eines der vielen kleinen schattigen Cafes zum Ausruhen. Die gemütliche freundliche Atmosphäre hier ging recht schnell auch auf uns über. Wir hatten hier einen wundervollen Blick in die verkehrsberuhigte Hafenpromenade, die mit internationalen Restaurants, kleinen Strandlädchen und den mit Blumen dekorierten Häuschen so ihren ganz eigenen Charme ausstrahlte.

Colonia de Sant Jordi

Auch der kleine Hafenstrand von Colonia de Sant Jordi überraschte uns sehr und es wäre nur allzu verlockend gewesen, hier unser Handtuch auszubreiten, doch leider wollten wir ja unbedingt zum Strand von Es Trenc. So sollten wir auch erst später erst wirklich schätzen lernen, was dieser kleine Hafenstrand hier doch im Gegensatz zu Es Trenc zu bieten hatte: Abgesehen vom kostenlosen Parkplatz um die Ecke, den wirklich netten und ruhigen Restaurants an der Hafenpromenade und der Möglichkeit, vielleicht noch das ein andere Badeutensil kaufen zu können, so trumpfte der Strand von Colonia de Sant Jordi vor allem durch seine Sauberkeit und Pflege auf. Und: Hier gab es genügend Platz! Das Angebot an Sicherheit und Vergnügen schien erstklassig: Strandwacht, Liegenverleih, Bootsverleih und die Gelegenheit von hier aus mit Glasbooten mitzufahren.

Stattdessen lobten wir zwar dieses kleine Örtchen mit seiner netten Strandpromenade in den Himmel, blieben jedoch hartnäckig in unserem Entschluss, uns doch lieber am Traumstrand von Es Trenc in der Sonne zu räkeln. Hätten wir doch nur vorher gewußt, was uns bevorstand!

Salines de Llevant: Salzgewinnung auf Mallorca

Will man mit dem Auto von Colonia de Sant Jordi zum Strand von Es Trenc, kommt man auf dem Weg dorthin automatisch an den großen weißen Hügeln der Salines de Llevant vorbei. Auf der rechten Seite der Straße sieht man die weitflächigen Salinen, in denen heute noch Salz gewonnen wird.

Salines de Llevant Salines de Llevant

Diese Methode der Salzgewinnung, bei der das Meerwasser über verschiedene Becken Stationen geleitet wird und durch die Sonneneinstrahlung verdunstet, wurde auf vielen Inseln zur Salzgewinnung genutzt; Nur wenige Salzanlagen, wie diese hier auf Mallorca werden tatsächlich noch industriell genutzt, da sie normalerweise keine rentablen Gewinne mehr erzielen.

Hat man solche Anlagen bisher noch nicht gesehen, ist man vom Anblick der weißen großen Hügel doch sehr beeindruckt. Für einen kurzen Zwischenstopp kann man hier halten, um das Meersalz käuflich zu erwerben. Eine Fahrt extra hierher, im Sinne einer Sehenswürdigkeit lohnt sich jedoch nicht, da man das Gelände nicht betreten darf; da gibt es schönere Salinen, zum Beispiel auf den Kanarischen Inseln, die man auch richtig besichtigen kann. Hier blickt man über den Zaun in ein weites Gelände, in dem man, wenn man Glück hat, einige Vogelarten mit ihren Nestern erblicken kann.

Es Trenc - (Alp)traumstrand unter teurer Vermarktung

In jedem Reiseführer über Mallorca kann man es lesen: Es Trenc sei einer der schönsten Naturstrände auf Mallorca. Zwar kein Geheimtipp mehr, aber dennoch lohnenswert. Tja - die Enttäuschung war bitterbös, und wir können nur davor warnen, dort tatsächlich baden zu wollen.

Die viel zu enge Zufahrtstraße zum Strand ist schon mal die erste Hürde, bei der man sich in Gelassenheit erüben darf für das, was einen insgesamt noch erwarten wird. Teilweise mussten wir regelrecht stoppen, damit wir mit den entgegenkommenden Autos nicht aneinanderrasselten. Der nächste Kracher war dann die kleine Warteschlange am Kassiererhäuschen. Ja, Geld wird hier mächtig abkassiert. Ganze 6 Euro zahlten wir Parkgebühren, um nachmittags am anderen Ende des leicht matschigen Parkplatzgeländes noch einen Platz zu erwischen.

Es Trenc

Der Fußmarsch durch die Dünen zum Strand dauerte zwar nur einige Minuten, aber die vielen Leute, die hinströmten und der Müll, der zwischen den Dünen schon einige Zeit zu liegen schien, wirkten nicht gerade einladend auf uns. Der erste Eindruck, der sich uns dann am Strand bot, war ein großes Schild, auf dem die Gebühren der Liegen und Schirme aufgeschrieben stand. Das ist man ja durchaus auch von anderen Stränden schon gewöhnt. Aber hier hat man kilometerlang keine Chance, sich mit dem Handtuch irgendwohin zu legen.

Man kann erst einmal an dem schmalen Strand lange entlangwandern, und die Liege an Liege gepressten Massen neben sich aus direkter Nähe streifen. Man darf nicht vergessen, dass einem gleichzeitig aus der Gegenrichtung immer wieder Leute entgegenkommen. Gänzlich abschreckend fanden wir die Strandmodenschau, die unter lautem Dico-Getöse vor einem größeren Restaurant-Kiosk veransteltet wurde. Wir hatten tatsächlich kurze Zweifel, ob wir hier richtig waren und nicht vielleicht irgendwo am Ballermann.

Hatten wir zwar nach kilometerlangem Marsch einen für uns passenden Fleck gefunden, an dem wir endlich unser Handtuch hinlegen konnten, so lagen wir doch dicht mit anderen zusammengedrängt da. Wer Fan von FKK ist, der darf sich hier freuen. Viele Nacktbader mischten sich unter die Leute. Man muss jedoch unbedigt aufpassen, wenn man ins Wasser geht. Die flachen Strände verlocken einen sehr, mit voller Begeisterung ins Wasser zu laufen; Es gibt hier jedoch viele Löcher und felsige Steine, an denen man sich gerne aufreiben kann.

Hat man genug vom Baden, sollte man in jedem Fall den langen Rückweg mit einkalkulieren. Wieder an den Liegen vorbei, geht man in Horden die engen Wege durch die Dünen wieder zurück zum Parkplatz. In den Gesichtern der Leute konnte man Enttäuschung und Entnervung sichtlich erkennen. Erst im Nachhinein haben wir gelesen, dass Es Trenc im Jahr 2006 keine blaue Flagge verliehen bekam. Wir wundern uns nicht.

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