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Allgemeine Informationen über Stockholm
Die Lage Stockholms und das äußere Erscheinungsbild sind unvergleichlich. Die Lage der Stadt wurde damals ausgewählt, da es sich um einen strategisch wichtigen Ort handelte. Die Art der Gebäude indes zeugt von einer langen Geschichte, die durch dieses Anschauungsmaterial sehr lebendig wird. Erhalten geblieben ist die Bausubstanz vor allem deshalb, weil Schweden seit mehreren Hundert Jahren nicht mehr in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt war.
Geografische Lage
Stockholm ist mit rund 785.000 Einwohnern die Hauptstadt des Königreichs Schweden und zugleich die größte Metropole Skandinaviens. Die Stadt ist 400 Kilometer östlich von Oslo und 400 Kilometer südwestlich von Helsinki entfernt an der Mündung des 120 Kilometer langen Mälarsees in die Ostsee gelegen; Eine Schleuse inmitten Stockholms, Slussen genannt, trennt das Süßwasser des Binnensees vom Salzwasser des Meeres.
Das Stadtgebiet, das bei 59°19' nördlicher Breite vom 18. östlichen Längengrad geschnitten wird, erstreckt sich über insgesamt 14 Inseln, die 53 Brücken miteinander verbinden. Die Omnipräsenz des Wassers und der Brücken hat Stockholm auch die Bezeichnung Venedig des Nordens eingebracht. Der Küste vorgelagert, finden sich mehr als 24.000 kleinere und größere Inseln, die als Schären bezeichnet werden, und die, wie auch die Ostsee selbst, ein Relikt aus der letzten Eiszeit darstellen.
Aus Fels bestehend und teils bewachsen, bewaldet und/oder bewohnt, sind sie die das Werk eines mächtigen Eispanzers, der sich einst über den nordeuropäischen Kontinent geschoben und tiefe Kerben im Grundgestein hinterlassen hat. Das Schmelzwasser des einstigen eiszeitlichen Gletschers, der sich im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Norden zurückgezogen hat, bildet die heutige Ostsee.
Stockholm ist im südlichen Drittel Schwedens in der sanfthügeligen Provinz Stockholm gelegen, deren Relief die 100-Meter-Marke nicht überschreitet. Diese Geländeeigenschaft setzt sich auch innerhalb Stockholms fort und verleiht der Stadt einen zusätzlichen optischen Reiz. Auch wenn die höchste Erhebung, der Hammarby Skidbacken, gerade einmal 81 Meter hoch ist, wird das Stadtbild durch die vereinzelten Höhenunterschiede doch merklich aufgelockert und bietet wunderbare Ausblicke, sowohl auf die bebauten Hügel als auch von ihnen hinab auf die wunderschönen Wasser- und Prachtstraßen.
Wetter und Klima
Stockholms Klima ist gemäßigt, die Jahresdurchschnitts-Temperatur liegt bei 6,5 Grad und der Gesamtniederschlag bei 532 Millimetern. Der kälteste Monat ist mit minus 3 Grad der Februar, der wärmste und niederschlagreichste der Juli mit 17 Grad. Durch seine nördliche Lage erfährt Stockholm grosse Unterschiede bezüglich der Sonnenscheindauer. Im Hochsommer gibt es bis zu 18 Sonnenstunden täglich. Dann wird es nie richtig dunkel, die Sonne verschwindet lediglich für drei Stunden hinter dem Horizont.
Im Gegensatz dazu muss man im schwedischen Winter froh sein, wenn es überhaupt mal richtig hell wird. Gerade einmal sechs Stunden dauert dann der Tag, was nicht bedeutet, dass es auch taghell wird, denn eigentlich gehen die meisten Stockholmer Wintertage schon wieder zur Neige, bevor sie überhaupt begonnen haben.
Die Geschichte Stockholms
Die Frage, wann es erste Siedlungsaktivitäten im Bereich des heutigen Stockholms gegeben hat, ist nicht einwandfrei zu klären. Fest steht jedoch, dass die Lage zwischen Ostsee und Mälarensee schon ab dem 13. Jahrhundert eine strategisch wichtige war, da die Region ein hohes Aufkommen an natürlichen Rohstoff-Ressourcen wie Eisen und Kupfer, aber auch sehr fruchtbare Böden für die Landwirtschaft aufwies. Erste historische Aufzeichnungen erwähnen gar Pfahlbarrieren und einen Befestigungsturm, die bereits im 12. Jahrhundert an Stelle der heutigen Altstadt Gamla Stan errichtet worden sein und dem Zwecke gedient haben sollen, die Einfahrt in den Binnensee zu kontrollieren. Ausgrabungen in den 1970er Jahren, bei denen tatsächlich Reste alter Pfahlkonstruktionen gefunden wurden, untermauern diese These.
Urkundlich wurde Stockholm erstmalig 1252 in einem Brief des Regenten Birger Jarl Magnussen erwähnt. Er verfolgte das Ziel, eine Festung zu bauen, um eben jene Zufahrt zum Mälarsee zu bewachen. Aus diesem Grunde gilt Birger Jarl als der Stadtgründer und das Jahr 1252 als das Gründungsjahr. Durch die Handelsaktivitäten der Hanse entwickelte sich Stockholm schnell zur größten Stadt Schwedens, in der bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts rund 10.000 Menschen lebten. Der Hauptgrund für diese Entwicklung lag darin, dass das Inlandsgebiet einen sowohl landwirtschaftlich als auch wirtschaftlich hohen Stellenwert genoss, und dass Stockholm an der Stelle entstand, an der die Verbindung zwischen beiden für den Handel wichtigen Gewässern gelegen war.
1471 dann gewann Schweden, das für seine Unabhängigkeit vom Kalmarer Bund, einem Vertrag zwischen Schweden, Dänemark und Norwegen, kämpfte, eine Schlacht gegen die Dänen. Erst 1520 konnte der dänische König Christian II Stockholm einnehmen, was schließlich zum geschichtsträchtigen Stockholmer Blutbad, einer Reihe von Hinrichtungen durch den frisch gekrönten schwedischen König Christian II, führte, und das Ende des Kalmarer Bundes besiegelte. Drei Jahre später war es Gustav Wasa, der Schweden durch einen von ihm angeführten Aufstand endgültig aus dem Bund führte und daraufhin zum König gewählt wurde. Nur wenig später waren alle dänischen Truppen aus dem Land vertrieben.
Das 17. Jahrhundert stellte für Stockholm eine blühende Periode dar, in deren Verlauf die Stadt zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum avancierte und den gesamten Bereich der Ostsee beherrschte. 1634 wurde Stockholm offiziell zur schwedischen Hauptstadt ernannt. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl der Stadt auf etwa 70.000 Menschen an. Vielerorts wurde der wirtschaftliche Aufschwung auch anhand von Prestigeobjekten deutlich. Zahlreiche Prunkbauten wie das Riddarhuset, die auch heute noch zu bestaunen sind, entstanden in dieser Zeit, und auch das Kriegsschiff Vasa gehörte zu diesen repraesentativen Objekten. Es sank jedoch 1628 bei seiner Jungfernfahrt nach einem Kilometer vor der Küste Stockholms in der Ostsee.
Das 18. Jahrhundert brachte zunächst eine Katastrophe in die Hauptstadt und zugleich die Wirtschaft zum Erliegen. Die Pest, die von 1713 bis 1714 in Stockholm wütete, sorgte dafür, dass sich die finanzielle Lage dramatisch verschlechterte, worunter auch die Infrastruktur zu leiden hatte. Zudem zerstörte ein Großbrand große Areale südlich der Altstadt. Den damit verbundenen Schwund der Einwohnerzahl konnte erst der wirtschaftliche Aufschwung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder ausgleichen. Bis 1800 stieg die Zahl der Bewohner wieder auf rund 80.000, König Gustav III ließ Gebäude wie die Oper und den Palast errichten und es entstanden große öffentliche Plätze.
Bis die wirtschaftliche Vormachtstellung Stockholms innerhalb Schwedens wieder hergestellt war, verging dennoch ein halbes Jahrhundert. Im Zuge der Industrialisierung um 1860 dann bestand die Notwendigkeit, die Stadtfläche auszudehnen und neuen Wohnraum zu schaffen. Große Industrieanlagen siedelten sich an, es entstanden wissenschaftliche Hochschulen und zahlreiche Einwanderer fanden ihren Weg in das wieder erstarkte Wirtschafts-, Handels- und Dienstleistungszentrum.
Um die Stadtteile Stockholm zu vereinen, wurde im 19. Jahrhundert damit begonnen, im großen Stil auch die verkehrsmäßige Infrastruktur auszubauen. Dazu gehören Straßen, Straßenbahnen, die Stadtautobahn und allem voran der Bau des U-Bahn-Netzes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dieser begünstigte die Entstehung von Vororten und Satellitenstädten und Industrie- und Wohngebieten.
Heute ist Stockholm eine natürlich gewachsene Großstadt, die sich um ihren Altstadtkern Gamla Stan herum entwickelt hat. Sie ist ein kulturelles, wirtschaftliches und politisches Zentrum, dessen Hauptproblem wie in vielen Metropolen darin besteht, dass es zu wenig Wohnraum gibt; Weiter und weiter dehnt sich die Urbanisierung ins Umland aus, doch die damit verbundenen ökologischen Probleme geht die Stadt auf ihre Weise an. Als eine von drei europäischen Hauptstädten hat Stockholm 1997 neben Oslo und London die Innenstadt-Maut eingeführt und das Verkehrsaufkommen im Zentrum um ein Viertel reduzieren können.
Als einzige Stadt weltweit besitzt Stockholm gar einen Stadt-Nationalpark, der eine Fläche von 27 km² umfasst und unter Naturschutz steht. Er befindet sich auf der Stadtinsel Djurgarden. Seit mehr als 200 Jahren ist Schweden in keinerlei kriegerische Konflikte mehr involviert gewesen, was auch Stockholm optisch zu Gute kommt. Sämtliche historische Bausubstanz ist erhalten geblieben und schmückt heute die Straßenzüge. So sind die Entstehung der Altstadt Gamla Stan und ihr konzentrisches Wachstum gut nachvollziehbar.
Anreise
Alle Wege führen nach Rom, drei Wege führen nach Stockholm. Es gibt drei Möglichkeiten, Stockholm von Deutschland aus zu erreichen. Die zeitaufwendigste, aber auch die spannendste besteht darin, mit dem Auto über das dänische Kopenhagen und die 7.845 Meter lange Öresundbrücke ins schwedische Malmö zu fahren. Von dort aus geht es dann über 600 weitere einsame Straßenkilometer bis in die schwedische Hauptstadt. Wer diese Tour jedoch in Etappen plant, der kann die Reise durch das wild-romantische Småland richtig genießen, in einer von zahlreichen Hütten (stugor) im Wald an einem See übernachten und mit ein wenig Glück sogar noch Elche beobachten. Letzteres habe ich gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin vor sieben Jahren gemacht, und zwar im Herbst, wenn kaum noch Touristen in Schweden unterwegs sind. Zu dieser Zeit kann man bei den Hüttenanbietern, die an den Hauptstraßen durch Schilder auf sich aufmerksam machen, spontan nachfragen und dort nächtigen, wo es einem am besten gefällt.
Wir hatten uns damals eine solche Hütte in einem Wals am See ausgesucht und in der Dunkelheit im Schein der Taschenlampe ein aus Ästen und Gräsern konstruiertes Kreuz hinter der Hütte vorgefunden, das sich auf einem kleinen Hügel befand. Ein bisschen gruselig war das doch, muss ich zugeben. Wir haben es stehen gelassen und nicht weiter beachtet. Wahrscheinlich war das Haustier irgendeiner Familie dort gestorben, redeten wir uns ein. Jedenfalls haben wir auf unserem Weg nach Stockholm eine Bootstour auf einem der großen Seen gemacht, in einer Hütte unter dem Dach in einem Matratzenlager genächtigt und sogar drei Elche gesehen.
Am nächsten Tag, als wir sie erneut an derselben Stelle sehen wollten, hörten wir in einiger Distanz drei Schüsse. Nach dem ersten hatten wir noch gehofft, die verbleibenden beiden Elche würden auf ihrer Flucht vielleicht an uns vorbeikommen, aber das taten sie nicht. Wer vor hat, die Auto-und-Hütten-Variante auszuprobieren, dem sei ans Herz gelegt: Nehmen Sie niemals die erstbeste Gelegenheit wahr, eine freie Hütte anzumieten, denn es gibt hässliche und schöne Anlagen. Fahren Sie lieber erst einmal ein paar Kilometer weiter und drehen wieder um, wenn Ihnen etwas gefallen hat, denn wer möchte in Schweden schon gern mit anderen Touristen am Waschhaus Schlange stehen.
Die zweite und teuerste Alternative ist die Überfahrt mit einer Autofähre. Sie dauert je nach Ab- und Anlegehafen zwischen vier und vierzehn Stunden, und es empfiehlt sich zum Teil, bei Nacht überzusetzen und eine Schlafkabine zu buchen, da auch hier noch eine Auto-Tour von bis zu 600 Kilometern auf den Stockholm-Besucher wartet. Wer allerdings wie ich die Marke von 1,90 Meter deutlich überschreitet, der wird sich in den kleinen Betten etwas einrollen müssen. Das bedeutet aber keinesfalls, dass die Betten unbequem sind. Ich habe die sieben Stunden Schlaf zwischen Travemünde und Trelleborg (TT-Line) sehr genossen und bin sehr gut erholt am Morgen in Schweden angekommen. Und außerdem gibt es doch nichts Schlimmeres, als totmüde in den ersten Urlaubstag zu starten, oder? Wer mal mit einer Nachtfähre nach Dover gefahren ist, weiß sicherlich, wovon ich rede. Termine und Preise finden sich im Internet unter www.faehren-schweden.de.
Die günstigste und zugleich mit Abstand schnellste Möglichkeit, nach Stockholm zu kommen, führt über den Luftweg. Wer einige Monate im Voraus plant und seine 10 Kilo Handgepäck geschickt auswählt, kann Hin- und Rückflug im Internet bei Ryan Air bereits für wenige Euros buchen. Zusätzliche Kosten entstehen durch die PKW-Anreise zum Flughafen, Parkgebühren und den Transfer mit dem Bus vom Flughafen nach Stockholm, da die Low-Cost-Carrier ausschließlich dezentral gelegene Flughäfen ansteuern.
In unserem Falle gestaltete sich dies preislich wie folgt: Der Abflugort war Weeze/Niederrhein. Die Parkkosten dort betrugen 8 Euro pro Tag und Fahrzeug. Von Stockholm/Skavsta aus ging es dann mit dem Flughafenbus in die 120 Kilometer entfernte Innenstadt, was zusätzlich mit 32 Euro für Hin- und Rückfahrt zu Buche schlug. Alles in allem war es also immer noch erheblich günstiger als die beiden anderen Reisevarianten, aber eben auch weniger ereignisreich. Zudem wird, wer seinen Flug via Internet bucht und auch auf diesem Wege selbst ein- und auscheckt, bei der Platzwahl im Flieger bevorzugt behandelt. Das Check'n'Go-Priority-Boarding sieht selbst bei einem Flugpreis von 18 Euro vor, dass man vor allen anderen Passagieren an Bord gehen darf.
Unterkunft im Best Hostel Old Town
Zentraler und günstiger geht es nicht: Das Best Hostel Old Town in der Altstadt Gamla Stan
Zehn Minuten Fußweg vom Hauptbahnof entfernt befindet sich das Best Hostel Old Town im Zentrum der Alstadt Stockholms, Gamla Stan. Zentraler und günstiger kann man in der schwedischen Hauptstadt nicht unterkommen. Es gibt funktional eingerichtete und topgepflegte Zwei- bis Acht-Bett-Zimmer, Duschen und WCs in ausreichender Zahl auf den Gängen und einen im Keller befindlichen, großen Gesellschaftsraum, in dem bis spät in die Nacht internationale Kontakte geknüpft werden können.
Mit Stereo-Anlage, IKEA-Küche, Sofaecke, Frühstückstisch und kostenloser Internet-Verbindung ausgestattet, ist er der erste Anlaufpunkt für diejenigen, die nach 22 Uhr zwar schon wieder im Hostel sind, aber noch nicht schlafen möchten. Bettwäsche und Handtücher können an der Rezeption für kleines Geld geliehen werden, das Personal ist äußerst freundlich und es herrscht, wie überall in Stockholm, Rauchverbot im gesamten Gebäude.
Nach oben hin gibt es in Stockholm, was die Preise für eine Unterkunft angeht, natürlich keine Grenzen, und da in Skandinavien abgesehen von Porzellan und Keramik alles etwas teurer ist als in Deutschland, muss auch der Preis für das Best Hostel Old Town in Relation gesehen werden. So kostet die Nacht im Doppel- und 3-Bett-Zimmer pro Person 33 Euro, im 4-Bett-Zimmer 28 Euro, im 6-Bett-Zimmer 26 Euro und im 8-Bett-Zimmer 25 Euro; Am günstigsten wird es, wenn man sich als Einzelperson in ein bereits belegtes Zimmer quartieren lässt, denn dann sind nur noch 22 Euro zu entrichten (Preise 2007). In London jedenfalls würde man für ein ähnliches Zimmer mindestens das Doppelte bis Dreifache bezahlen müssen.
Das Hostel verbirgt sich hinter einer historischen Fassade, wobei es in Gamla Stan ausschließlich historische Fassaden gibt. Erstaunlich ist auch die Dichte an Sehenswürdigkeiten direkt vor der Haustür, die bei Nacht durch einen elektronischen Code gesichert ist. Wer übrigens gern einmal fremde Emails lesen oder sich zu späterer Stunde einen Film ansehen möchte, der muss sich einfach links neben die Eingangstür stellen und durch das Fenster blicken. Dort projiziert der Pförtner nämlich die Bildschirminhalte seines Laptops auf eine große Leinwand, die von draußen gut einsehbar ist. Es empfiehlt sich also, in einer Mail-Korrespondenz mit dem Best Hostel Old Town nicht unbedingt die eigene Bankverbindung zu erwähnen.
Aber zurück zu den Sehenswürdigkeiten: Die Schwedische Akademie ist zehn Meter entfernt, die Storkyrkan, der geografische Mittelpunkt Stockholms, ist 100 Meter entfernt, der Königspalast 300 Meter, der Reichstag 500 Meter und so weiter. Abgesehen davon ist aber die gesamte Altstadt eine einzige Sehenswürdigkeit.
Unsere Reise von Düsseldorf nach Stockholm
Der Traum vom vorweihnachtlichen, verschneiten Stockholm
Wenn man schon die Möglichkeit hat, mit dem Flugzeug durch halb Europa zu fliegen, und das zu einem Preis, den man auch für etwa fünfzig Bahn-Kilometer zu entrichten hätte, dann sollte man sie auch nutzen. Dies setzt natürlich voraus, dass man nicht jedes Wochenende zum Eisessen nach Mailand fliegt, aber einmal im Jahr kann man, finde ich, ohne schlechtes Gewissen einen Billigflieger betreten. Wer selbiges aber dennoch beruhigen möchte, kann bei FairFly einen freiwilligen finanziellen Ausgleich je nach Höhe des CO2-Verbrauchs leisten.
Der Flug von Düsseldorf/Weeze nach Stockholm/Skavsta dauerte rund 1 Stunde und 40 Minuten. Dazu muss gesagt werden, dass beide Städte nicht wirklich nahe an den Flughäfen gelegen sind, denen sie den Namen geben. Von Düsseldorf nach Weeze sind es immerhin 80 Kilometer, von Stockholm nach Skavsta schon 120 Kilometer. Da wir aus Kostengründen auf alles verzichtet hatten, was nicht mehr ins Handgepäck passte, hielt sich wenigstens die Wartezeit nach der Landung in Grenzen. Als finanziellen Grundstock hatten wir pro Person 100 Euro in Kronen bei der Bank vorbestellt, was sich schlussendlich als eine weise Entscheidung entpuppte. Die ersten 32 Euro davon waren wir nämlich schon im Flughafengebäude los, als wir das Hin- und Rückfahrticket für den Flughafen-Transfer-Bus lösten.
Da der Stockholmer Flughafen Skavsta aber sehr klein und übersichtlich ist, mussten wir weder nach dem Fahrkarten-Schalter noch nach dem Bus selbst lange suchen. Schade bloß, dass es nachmittags um ein Uhr draußen bereits immer dunkler wurde. Von der hügeligen und steinigen Landschaft war nach etwa einer Stunde Fahrt nur noch schemenhaft etwas zu erkennen. Dafür lag nach 80 Minuten das beleuchtete Stockholm vor uns, zunächst mit seinem weniger ansehnlichen Industriegürtel, und dann in seiner ganzen vorweihnachtlichen Pracht. Die drückte sich nicht nur dadurch aus, dass in wirklich jedem Fenster eines jeden Wohn- und Büro-Gebäudes eine kleine Leuchtpyramide brannte, sondern auch dadurch, dass sämtliche Straßenzüge und zahlreiche Bäume illuminiert waren.
Vom Busbahnhof aus, der im Übrigen zu den modernsten Europas zählt, sollten wir uns laut Internet-Ausdruck immer an zwei Türmen orientieren und auf diese zugehen. Leider gab es keine Beschreibung der Türme, und leider gab es auch nicht nur zwei Türme. Dafür gab es einen McDonald's, und der bot kostenlose Stadtpläne an, in denen Gott sei Dank nicht nur die Filialen der Burger-Kette, sondern auch einige Straßennamen verzeichnet waren. Eigentlich hätten wir bereits seit einer Dreiviertelstunde in unserer Herberge sein sollen, schließlich blockierten wir zwei Vierer-Zimmer, doch in weiser Vorahnung hatten wir unsere verspätete Ankunft schon in Deutschland per E-Mail angekündigt und eine prompte Rückantwort erhalten: "Kein Problem!"
Vermutlich aber wusste schon ganz Stockholm, dass wir spät dran waren, denn die eine Hälfte hatten wir bereits persönlich nach dem Weg gefragt, während die andere vermutlich schon unsere Mail auf der Leinwand in Gamla Stan gelesen hatte; Nichtsdestotrotz lagen wir gut in der Zeit. Zwar gab es nicht den erhofften Schnee, sondern kalten Wind und Regen, doch nun waren wir guter Dinge, dass wir wenigstens bald unsere Unterkunft finden würden. Und die fanden wir schließlich... in Gamla Stan.
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Autor: Ingo Schmidt; Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
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