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Die Geschichte Prags

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Prag hat eine sehr wechselvolle Geschichte, davon eine lange Zeit unter fremder Herrschaft. Es unterstand dem Heiligen Römischen Reich und gehörte über viele Jahrzehnte zum Vielvölkerstaat Österreich. Das war aber zugleich eine Chance, denn dadurch entstand hier ein Schmelztiegel der unterschiedlichen Nationalitäten und zugleich eine weltoffene Stadt.

Die Anfänge Prags

Die Gegend um das spätere Prag gehörte wegen ihrer Fruchtbarkeit der Böden zu den schon seit langem relativ dicht besiedelten Landschaften. Im 6. Jahrhundert kamen die Slawen und errichteten hier ihre ersten Siedlungen. Um 880 wurde mit dem Bau der Prager Burg begonnen und die Stadt Prag gegründet. Damit begann die eigentliche Geschichte der Stadt an der Moldau.

Denkmal Karl IV. an der Karlsbrücke

Im 12. Jahrhundert wurde Prag der Sitz des tschechischen Herrschers, 1085 wurde Vratislav II der erste tschechische König; Allerdings blieb er dem Deutschen König und dem Heiligen Roemischen Reich untergeordnet. In den folgenden Jahren ging es mit Prag richtig vorwärts. Die erste Steinbrücke über die Moldau entstand 1172, im Jahre 1231 wurde die Altstadt (Staré mesto) erbaut und es folgte 1257 die Kleinseite (Malá Strana).

Das 14. Jahrhundert schließlich wird oft als das Goldene Zeitalter Prags bezeichnet, was nicht zuletzt an dem König Karl IV. liegt, der von 1346 bis 1378 dominierte und als beliebtester tschechischer König in die Geschichte Prags einging. In diesem Jahrhundert wurde das Schlossgebiet errichtet, das Alte Rathaus erbaut und die Karlsuniversität als erste Universität Mitteleuropas gegründet. Ebenfalls in diese Zeit fällt die Gründung der Neustadt 1348 (Nové mesto), und 1357 begann der Bau der Karlsbrücke.

Während der Regierung unter Karl IV. wurde Prag eine der wohlhabendsten Städte in Europa und auch die Kultur stand in voller Blüte. Höhepunkt war die Wahl Karl IV. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches um 1355, was für Prag bedeutete, dass es Hauptstadt des Reiches wurde.

Prags langer Weg in die Neuzeit

Auf das Goldene Zeitalter, zu dem auch die Regierung unter Karl IV. wesentlich beitrug, folgte eine längere Periode, in der es ziemlich schlecht um Prag stand. Indirekter Auslöser war Jan Hus, der mit seinen Lehren für eine volksnahe Kirche und seinem Einsatz für die arme Bevölkerung viele Anhänger gefunden hatte; Nach seinem Tod auf dem Scheiterhaufen entwickelten sich immer mehr religiöse und soziale Unruhen, die schließlich im Jahre 1419 zum ersten Prager Fenstersturz und damit dem Beginn des Hussitenaufstandes führten. Schauplatz dieses Ereignisses war das Neustädter Rathaus, das von Anhängern des Jan Hus gestuermt wurde, die gefangene Mitstreiter befreien wollten. Kurzerhand warfen sie sieben katholische Ratsherren aus dem Fenster. Diesen Ratsherren erging es danach noch schlechter, sie wurden von der aufgebrachten Menschenmenge auf dem Karlsplatz aufgespießt.

Rund drei Jahre dauerten die Kämpfe, in denen die Hussiten schließlich den Kürzeren zogen. Im Jahre 1422 wurde ihr Anführer Jan Želivsky in Prag auf dem Altstädter Ring hingerichtet. Kurz darauf, im Jahre 1526 ging der tschechische Thron an die Habsburger und damit gehörte Prag über mehrere Jahrhunderte bis 1918 zum Österreichisch-Ungarischen Vielvölkerstaat. Neben diesen politischen Problemen gab es auch Katastrophen, die Prag stark zusetzten. Die Kleinseite und viele Gebäude des Hradschin wurden durch ein Feuer im Jahre 1541 fast vollständig zerstört.

Kaiser Rudolf II. verhalf Prag zu einigen Jahren einer neuen Blüte. Er machte die Moldaustadt wieder zu einer Metropole des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens und er holte zahlreiche Ausländer nach Prag, die sich hier ansiedelten. Vor allem Deutsche und Juden bildeten so lange eine Gemeinschaft mit den Tschechen.

Der Dreißigjährige Krieg beendete diese kurze Phase und stürzte weite Teile Europas ins Elend. Ausgangspunkt dieses Religionskrieges war Prag. Ausgelöst wurde er durch den zweiten Fenstersturz im Mai 1618. Drei Vertreter der Katholiken wurden durch Mitglieder der protestantischen Stände aus einem Fenster der Prager Burg geworfen, und das immerhin aus 17 m Höhe. Anders als ihre Vorgänger beim ersten Fenstersturz sollen sie aber die Prozedur überlebt haben, da sie weich in einem Misthaufen landeten. Der war sicher nicht sehr angenehm, aber lebensrettend. Die katholischen Habsburger besiegten die protestantischen Stände und leiteten eine Phase des Niedergangs des Nationalbewusstseins der Tschechen und ihrer Sprache ein.

Das 19. Jahrhundert bedeutete auch für Prag den Weg in die Industrielle Revolution. Immer mehr entwickelte sich auch wieder tschechisches Nationaldenken und durch Zuzug aus dem Umland stieg die Zahl der tschechischen Einwohner. Trotzdem war die deutsche Bevölkerungsgruppe mit etwa 40.000 bis 50.000 noch sehr stark. Ende des 19. Jahrhunderts gab es dann immer mehr ethnische Konflikte, in denen sich schon die kommenden Probleme im Vielvölkerstaat ankündigten.

Prag im 20. Jahrhundert

Das 20. Jahrhundert wurde für die Tschechen und ihre Hauptstadt Prag zu einem bedeutungsvollen. Natürlich war auch hier der 1. Weltkrieg ein einschneidendes Ereignis, das sehr viel Leid mit sich brachte, aber auch nach sehr langer Zeit die Unabhängigkeit für die Tschechen bedeutete. Im Jahre 1918 zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn infolge der Niederlage im Weltkrieg, und Prag wurde die Hauptstadt einer unabhängigen Tschechoslowakei. Die Prager Burg stieg in den Status des Regierungssitzes auf. Außenpolitisch orientierte sich der junge Staat stark an Frankreich.

Diese Republik hatte aber keinen langen Bestand. Nazideutschland besetzte die Tschechoslowakei von 1939 bis 1945, und erst am Ende des 2. Weltkrieges wurde Prag durch einen Aufstand und durch die Rote Armee befreit. Danach deutete sich eine demokratische Entwicklung an, die aber durch die Machtübernahme der Kommunistischen Partei 1948 gestoppt wurde.

Erinnerungstafel an die Opfer des Prager Aufstandes am Kriegsende

Danach war die Tschechoslowakei, oder die CSSR, wie sie lange Zeit genannt wurde, fest im Warschauer Bündnis integriert und von der Sowjetunion abhängig; Eine bemerkenswerte Periode gab es dazwischen, den als "Prager Frühling" bekannten Versuch, einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zu entwickeln. Mit Alexander Dubcek, dem 1. Sekretär der Kommunistischen Partei, entstand dieser historische Versuch 1968, der Prag und die Tschechoslowakei zum wohl freiesten Staat der Welt werden ließ. Allerdings währte dieses Experiment nur kurz, der Einmarsch der Armeen der sozialistischen Staaten beendete es schon im August 1968.

Zahlreiche Persönlichkeiten verließen daraufhin das Land, und es entstanden Gruppen, die mehr oder weniger offen Widerstand leisteten, vorrangig durch Schriften, Filme und andere Werke. Besonders zu nennen ist dabei Vaclav Havel, der Dichter und spätere Präsident.

Das Jahr 1989 brachte umwälzende Veränderungen. Die friedliche Revolution in der DDR und ihr Erfolg hatten auch Einfluss auf die Tschechoslowakei. Mit der "Samtenen Revolution" im November 1989 endete auch hier die Zeit des Kommunismus, und im Januar 1990 wurde Vaclav Havel zum Präsidenten gewählt. Auch Alexander Dubcek, der Reformer des "Prager Frühlings", wurde rehabilitiert und zum Parlamentspräsidenten gewählt. Er starb aber schon 1992 an den Folgen eines Autounfalls, der nie aufgeklärt wurde.

Der Übergang zur Demokratie brachte jedoch nicht nur Positives. Im Jahre 1993 endete die Zeit der Tschechoslowakei. Es entstanden zwei unabhängige Staaten, die Tschechische Republik mit der Hauptstadt Prag und die Slowakei. Die Tschechische Republik wandte sich immer mehr dem Europa der EU zu, 1999 trat sie der NATO bei, und angepeilt wurde der Beitritt zur EU.

Prag heute

Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Tschechische Republik fast vollständig im vereinten Europa angekommen. Schon seit 1999 war sie Mitglied der NATO und am 1. Mai 2004 trat sie der Europäischen Union bei; Wenige Jahre später folgte der nächste Schritt, die Tschechische Republik wurde auch Mitglied des Schengener Abkommens, so dass ein problemloses Reisen innerhalb der Grenzen der EU möglich ist.

Angepeilt ist nun der Beitritt zur Eurozone, mit dem auch der Geldverkehr bedeutend vereinfacht würde und für Reisende aus diesem Raum in die Tschechische Republik mit ihrer Hauptstadt Prag der Geldwechsel fortfallen würde. Natürlich hat auch die Tschechische Republik mit den großen wirtschaftlichen Problemen des 21. Jahrhunderts zu kämpfen, im großen und ganzen ist das Land aber stabil. Prag, die Hauptstadt, entwickelt sich immer mehr zu einem Zentrum des Tourismus, was bei allen Sehenswürdigkeiten, die die "Goldene Stadt" zu bieten hat, nicht verwunderlich ist.

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