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Allgemeine Informationen über Mauritius

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Kaum eine andere Insel hat einen so legendären Ruf, was Urlaub betrifft, als Mauritius. Für viele ist Mauritius das große Paradies, von dem man aber nur träumt weil man nicht einmal weiß, wo es liegt; für andere ist Mauritius das Urlaubsland schlechthin (es gibt zahlreiche Stammgäste, die seit Jahrzehnten im Jahrestournus die Insel besuchen); und viele kennen das Land nur, weil es da wohl eine sehr wertvolle Briefmarke gibt.

In der Tat ist Mauritius wahrlich ein paradiesisches Urlaubsland, wie man es kaum wieder findet. Und die meisten Besucher der Insel kommen mit einem riesigen Schwärmen, großer Begeisterung und der festen Überzeugung, dass es eines Tages ein zweites Mal geben wird, zurück; Warum ist für viele genau Mauritius das Paradies, wo doch jeder weiß, dass es noch viele weitere paradiesische Orte auf der Welt gibt, zum Beispiel in der Karibik oder auf anderen Inseln im Indischen Ozean.

In Mauritius genießen wir ein herrliches, tropisches Klima, wie man es sich im Urlaub wünscht. Man findet unzählige Palmen jeglicher Art, mit Kokosnüssen und anderen Früchten. Die Strände sind herrlich, die Meereswellen entladen sich an der Korallenriffkante, so dass man keine große Wellen und keine gefährlichen Fische in Strandnähe hat. Unter Wasser findet man ein wirklich faszinierendes Korallenparadies mit bunten Fischen als wären sie angemalt. Und das ganze gibt es auf einer Insel, die nicht etwa ein abgeschiedener Fleck auf der Erde ist, sondern ein inzwischen moderner Kleinstaat mit Einkaufsmöglichkeiten und Angeboten, wie wir sie kennen. Und dann wären ja da noch die freundlichsten Einwohner, die man sich nur so vorstellen kann. Man erlebt nicht etwa eine gegenüber Touristen künstlich vorgegaukelte Freundlichkeit sondern vielmehr erfährt man eine natürliche Wärme, die einen einfach rührt, wenn man sie täglich verspürt.

Nicht umsonst begegnet man auf Mauritius zahlreichen jungen Paaren, die entweder direkt auf der Insel geheiratet haben oder deren Fest gerade mal ein paar Wochen hinter ihnen liegt. Mauritius ist wohl das Land für Flitterwochen-Urlaub schlechthin. Die Hotels sind auch dafür eingerichtet und bieten gerade für solche Anlässe alles Nötige an.

Lage und Größe von Mauritius

Jeder hat schon einmal von Mauritius gehört, sei es vom traumhaften Urlaubsland oder auch nur von einer sehr teuren Briefmarke; Aber nicht jeder weiß auf Anhieb, wo Mauritius eigentlich liegt.

Karte Mauritius

Also machen wir mal eine kleine Weltreise. Wir fliegen von Deutschland aus (Mauritius wird von München und Frankfurt direkt angeflogen) in Richtung Süden, erreichen nach einer Stunde das Mittelmeer und nach 2-3 Stunden den afrikanischen Kontinent. Wir fliegen über Ägypten, den Sudan und Äthiopien weiter nach Süden und verlassen irgendwo in Somalia oder Kenia wieder Afrika in Richtung Indischen Ozean. Wir fliegen weiter nach Süden bzw. eher Südwesten und streifen nach fast 10 Stunden Flug die große Insel Madagaskar. Jetzt noch eine Stunde weiter in südwestlicher Richtung und wir landen auf Mauritius. Wir sitzen fast 11 Stunden im Flugzeug und legen ungefähr 9000 km zurück. Jetzt befinden wir uns im Indischen Ozean auf der südlichen Erdhalbkugel. Wir haben im Sommer zwei und im Winter drei Stunden Zeitunterschied zur Heimat, sind also fast schnurstracks nach Süden geflogen, im Hinflug über Nacht, im Rückflug von morgens bis abends.

Mauritius hat eine Fläche von ungefähr 2000 km²; die Insel misst an der längsten Stelle 64 km und an der breitesten Stelle 47 km. Im Vergleich zum afrikanischen Kontinent ist Mauritius nur ein Stecknadelpunkt auf der Landkarte. Selbst im Vergleich zum benachbarten Madagaskar ist die Insel Mauritius ein Winzling: Madagaskar ist ungefähr 300 mal größer als das kleine Mauritius; Madagaskar ist sogar größer als das einstige Mutterland Frankreich! Mauritius ist also ein winziges Paradies im südlichen Indischen Ozean. Zur großen Nachbarinsel Madagaskar ist es mit ungefähr 800 km eine gute Flugstunde weit; zum südafrikanischen Kontinent sind es über 2000 km, also gut 3 Flugstunden. Die nächsten Länder in Afrika sind Msambik und Südafrika.

Karte Mauritius

Mauritius hat noch eine kleine Nachbarinsel namens Rodrigues, die politisch zum Staat dazu gehört. Mit einer Länge von ungefähr 18 km und einer Breite von ungefähr 8 km hat Rodrigues nicht einmal 150 km² Fläche, ist also im Vergleich zu Mauritius abermals ein Winzling. Dennoch ist es der einzige Ort, wo ein Einwohner von Mauritius Urlaub machen kann, ohne ein Visum zu benötigen. Direkt, d.h. in wenigen Kilometern Entfernung, in der Nähe der Hauptinsel gibt es noch zahlreiche kleinere unbewohnte Inselchen wie die Ile aux Cerfs oder die Ilot Gabriel, die ebenfalls zu Mauritius gehören.

Etwas mehr als 150 km entfernt liegt noch eine weitere Insel namens La Réunion. Diese Insel ist ein Teil Frankreichs, gehört also zur EU. La Reunion ist eines der 88 Departments Frankreichs; selbstverständlich sitzen auch Abgeordnete aus der weit entfernten Insel im französischen Parlament. Wer also von Paris nach La Reunion fliegt macht einen Inlandsflug. Für einen Mauritianer ist der Besuch der Nachbarinsel wie ein Besuch des entfernten Europas.

So einsam und abgeschnitten sich die Lage des kleinen Mauritius im großen Indischen Ozean anhört, es ist keineswegs so, dass Mauritius eine unbedeutende Rolle in seiner Region spielt. Immerhin wird diese Insel von vier Kontinenten angeflogen: Europa, Asien, Afrika und Australien. Mauritius ist quasi ein Verkehrsknotenpunkt im südlichen Indischen Meer.

Die Entstehung von Mauritius

Als vor ungefähr 250 Millionen Jahren die heutigen Kontinente Europa, Afrika, Asien, Australien, Nordamerika, Südamerika und Antarktis noch in Form eines einzigen Urkontinentes, der in der Geologie genannten Pangäa, beisammen lagen, klebte Indien wahrlich an der Südwestspitze Afrikas, darunter gleich die Antarktis und westlich daneben Australien.

Vor ungefähr 200 Millionen Jahren begann sich der Indische Ozean zu bilden und es tat sich eine riesige unter Wasser liegende Bruchstelle zwischen Afrika und dem damals benachbarten Indien/Australien auf. Die Australo-Indische Platte driftete von Afrika weg, Indien stieß im Norden auf unsere Eurasische Platte und war somit für die Bildung des großen Himalaya-Gebirges verantwortlich. Zwischen dem afrikanischen Kontinent und Australien öffnete sich der gigantische Indische Ozean, der sich auch heute noch alljährlich im Zentimeterbereich verbreitert.

Mauritius liegt an der Grenze der Afrikanischen Platte zur Australo-Indischen Platte.

Die Maskarenen-Inseln Mauritius, Reunion und Rodrigues liegen im Bereich der Grenzzone der Afrikanischen und Australo-Indischen Platte. Hier strömte aus der Meerestiefe immer neue Lava aus dem Erdinnern empor bis sie eines Tages mehrere Tausend Meter aus Meer herausragte; Als dieser Prozess vor ungefähr 7 Millionen Jahren beendet war, hat Mauritius ähnlich ausgesehen wie das heutige La Reunion: Mehrere Tausend Meter hohe Berge ragten aus dem Meer empor. Zahlreiche weitere Vulkane auf der Insel praegten das heutige Gesamtbild von Mauritius, siehe zum Beispiel den Vulkankrater Trou aux Cerfs. Vor ungefähr 100.000 Jahren erlosch der letzte aktive Vulkan auf Mauritius. Seitdem arbeiten Wind, Regen, Sonne und Stürme an der Erosion der Insel: Große Gesteinsbrocken verkleinern sich und verstreuen sich, so dass die Insel immer platter wird.

Korallenbänke rund um Mauritius

Die Insel Mauritius ist fast durchgehend von einem umlaufenden Korallengürtel umgeben. Diese umlaufenden Korallenstöcke machen die Insel zu dem Paradies, wie wir es kennen: Sie dienen als Wellenbrecher und halten die Meeresbrandung von den Stränden ab. Während sich draußen auf dem Meer infolge des permanenten Südostpassat-Windes oft meterhohe Wellen auftürmen ist es im Bereich der Badestrände zumeist ruhig, obwohl am Strand zum Teil ein heftiger Wind weht. Dafür bestaunt man an den Riffkanten oft meterhohe Wellen, die sich langsam auftürmen und schließlich überschlagen.

Im Dämmerlicht des Sonnenunterganges sind meterhohe Wellen an der Riffkante zu bestaunen.

Korallen sind pflanzenartige Lebewesen, die dem Meerwasser Kalk entziehen und daraus fantasievolle Gerüste bauen können, die sie wiederum vor der Außenwelt schützt. Stirbt das Lebewesen nach einiger Zeit, so bleiben die Kalkgerüste erhalten und neue Korallen können darauf aufbauen. Solche Korallen sehen zum Teil aus wie ein kompliziertes Stangengerüst, zum Teil aber auch wie Pilze oder Blumenkohl; den fantasievollen Formen sind fast keine Grenzen gesetzt; Natürlich sind solche Korallen ein Paradies für Taucher und Schnorchler, denn nicht nur die Korallen selbst sind ein Traum zu sehen, sondern auch die zahlreichen bunten Fischarten, die darin einen sicheren Unterschlupf finden.

Korallenstöcke bilden sich immer knapp unter der Meeresoberfläche; sie benötigen viel Sonnenlicht für ihr Wachstum. Wenn sich der Wasserspiegel des Meeres erhöht, indem sich zum Beispiel nach einer Eiszeit große Eismengen verflüssigten, wachsen auch die Korallen mit nach oben; wenn eine Insel wie Mauritius infolge der Erosion langsam absinkt und sich abplattet wachsen die Korallen ebenfalls gleichmäßig mit. Auf diese Weise sind in den letzten 100.000 Jahren die heutigen Korallengürtel rund um die Insel entstanden.

Und wer sich als Taucher, Schnörchler oder Schwimmer dieses langjährigen Prozesses bewusst ist, der weiß was er kaputt macht, wenn er auf ein Stück Koralle tritt oder wenn er sich ein Stückchen als Souvenir abreißt. Daher weisen einen auch einheimische Bewohner immer wieder darauf hin, dass man "ihre" Korallen nicht zerstören solle.

Geschichte von Mauritius

Es steht nicht genau fest, wer zuerst auf der Insel Mauritius gelandet ist. Fest steht, dass zu Beginn des 17. Jahrhunderts holländische Seefahrer damit begannen, Mauritius systematisch anzufahren. Ernsthafte Besiedlungsversuche machten die Holländer allerdings nicht. Sie fanden Gefallen an den hochwertigen Hölzern und holzten deshalb die Wälder ab. Außerdem ließen sie Ziegen auf der Insel nieder, um sie später wieder als Proviant für die Schiffe zu fangen. Die Holländer blieben keine Hundert Jahre auf der Insel; nach ihrer Zeit waren die Wälder stark abgeholzt und die einheimische Tierwelt wurde durch Ratten, die aus den Schiffen sprangen, beschädigt.

Die Franzosen übernahmen die Insel anschließend und ab 1735 übernimmt der berühmte Gouverneur Mahé de Labourdonnais die Geschäfte auf der Insel; Er gilt heute noch als eigentlicher Gründer der Insel, sein Name ist an zahlreichen Stellen zu finden. Er ließ den Hafen von Port Louis erbauen und machte Mauritius zu einem wichtigen Stützpunkt der Französisch-Ostindischen-Gesellschaft. Nur 9 Jahre nach seinem Amtsantritt nehmen die ersten Zuckerrohrfabriken ihren Dienst auf.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gibt es erbitterte Kämpfe zwischen Frankreich und England, bei denen England letztendlich als Sieger hervorgeht. Mauritius fällt in die Hand der Engländer, während Reunion französisch bleibt. Die Engländer schaffen die Sklaverei ab, lassen den Zuckerrohrhandel so richtig aufblühen und stellen die Verwaltung auf ihr System um. Anstatt der Sklaven aus Afrika holen sie Arbeiter aus Indien (als Kulis bekannt). Mit Mauritius ging es fortan stark bergauf, wenngleich es zu Zeiten der Weltkriege immer wieder starke Rückschläge gab. Bis 1968 blieb Mauritius eine englische Kolonie und erhielt dann die Unabhängigkeit. Der erste Premierminister wurde Sir Seewoosagur Ramgoolam, nach dem der Flughafen später benannt wurde. Ramgoolam war jedoch noch der Queen unterstellt; erst 1992 entschieden sich die Mauritianer für die Abschaffung der Monarchie.

Bevölkerung und Religionen

Wer auf Mauritius Urlaub macht erkennt sehr schnell, dass hier auf engstem Raum unterschiedliche Bevölkerungsgruppen miteinander leben. Am deutlichsten wird dies bei einer Stadtbesichtigung in der Hauptstadt Port Louis, wo man dunkelhäutige Afrikaner und Inder genauso trifft wie hellhäutige Europäer und sogar Chinesen. In der Tat leben auf Mauritius vier Bevölkerungsgruppen friedlich miteinander, und das in einem Land wo vor noch nicht allzu langer Zeit eine weiße Oberschicht über Sklaven aus Afika bzw. Arbeiter aus Indien herrschaftlich dominierten.

Unter den vier wesentlichen Bevölkerungsgruppen ist die franko-mauritianische die kleinste. Sie besteht aus einer kleinen Zahl einer ursprünglich französisch-stämmigen weißen Oberschicht, deren Vorfahren Kolonialherren und Kaufleute waren. Auch heute noch betreiben diese Leute die lukrativen Zuckerrohrplantagen bzw. haben bereits in neuen Branchen wie dem Tourismus Fuß gefasst. Ungefähr ein Viertel der heutigen Bevölkerung hat afrikanische Vorfahren, die einst auf Sklavenschiffen ins Land transportiert wurden. Der größte Teil der Bevölkerung sind aus Indien abstammende Hindus, die als Arbeiter ins Land kamen, nachdem der Sklavenhandel verboten wurden. Die vierte, eher winzige, Bevölkerungsgruppe sind Chinesen, die als Kaufleute ins Land kamen, also stets unabhängig waren.

Heute können wir auf Mauritius wahrlich bestaunen, wie diese so gegensätzlichen Bevölkerungsgruppen heute friedlich in einer Demokratie leben, gemeinsam einen Präsidenten wählen und ganz selbstverständlich nebeneinander in Bussen und Restaurants sitzen. Der Prozess der Durchmischung ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen: Noch kommt es selten vor, dass ein Hindu einen Moslem oder einen Christen heiratet; die unterschiedlichen Gruppen bleiben familiär eher unter sich.

Entsprechend den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gibt es auch unterschiedliche Religionen auf der Insel. Entsprechend des Bevölkerungsanteiles ist der Hinduismus mit etwas mehr als 50% die größte Religionsgruppe auf Mauritius. Bei unseren Inselrundfahrten bemerken wir immer wieder, dass sich in jedem noch so kleinen Ort irgendwo am Straßenrand ein kleiner Hindutempel befindet. Die zweitgrößte Religionsgruppe sind mit ungefähr 25% die Christen, hauptsächlich die weiße Bevölkerung aber auch viele im Laufe des vergangenen Jahrhunderts Bekehrte. Wir finden christliche Kirchen nur in größeren Orten, also viel viel seltener als Hindu-Tempels. Mit ungefähr 17% sind die Mohammedaner die drittgrößte Religionsgruppe; in etwas größeren Orten finden wir stets eine Moschee; ungefähr 100 Moscheen unterschiedlichster Größe sind auf der Insel verstreut. Eine kleine Religionsgruppe bilden schließlich noch chinesische Buddhisten.

Sprachen auf Mauritius

In Mauritius ist die offizielle Amtssprache englisch. Was für eine Freude für fast jeden Deutschen, spricht hierzulande doch jeder ein bisschen englisch. Man kann also überall auf Mauritius eine Antwort erwarten, wenn man jemanden auf englisch anspricht. Allerdings muss man wissen, dass Amtssprache noch lange nicht bedeutet, dass sie jeder Mauritianer fließend und gerne spricht. Insgesamt gibt es über 20 Sprachen, die auf dieser kleinen Insel gesprochen werden.

Englisch ist die Amtssprache, in der Verträge geschrieben werden und in der an Universitäten Prüfungen abgelegt werden. Auch werden offizielle Dokumente auf englisch verfasst. Die mauritianisch Oberschicht sowie der gebildete Teil der Bevölkerung spricht jedoch lieber französisch als englisch. Auch interessiert die meisten Mauritianer Frankreich weit mehr als England, obwohl doch die englische Kolonialzeit noch viel näher liegt als die französische. Wenn es um Kultur, Literatur und Kunst geht, greift man nach Paris und nicht nach London. Ist es nur die Liebe zu den Franzosen, weshalb die Mauritianer die französische Sprache gegenüber der englischen bevorzugen oder gibt es da noch andere Gründe?

Mauritianer sprechen untereinander kreolisch. Dabei handelt es sich um eine eigene Sprache, die man zwar als Dialekt des Französischen betrachten kann, aber im Grunde genommen wirklich eigenständig ist. Kreolisch wird von über 10 Millionen Menschen weltweit gesprochen, zum Beispiel auf Inselstaaten wie den Seychellen, La Reunion und den französischen Karibikinseln. Es ist zwar immer kreolisch, aber es gibt zahlreiche Abwandlungen und keine einheitliche Schreibweise. Wie ist diese Sprache entstanden? Während der französischen Kolonialzeit wurde bei der Beschäftigung von Sklaven streng darauf geachtet, dass Sklaven aus unterschiedlichen Ländern zusammenarbeiten müssen, damit diese sich nicht verständigen und Revolten planen können. Mit ihren Gutsherren mussten sich die Sklaven jedoch irgendwie auf französisch unterhalten. Dabei entwickelten sich eigene, dem Französischen ähnliche Wörter und Grammatiken bei den Sklaven.

Ob das Kreolische eine eigene Sprache ist oder ein Dialekt des Französischen, darüber dürfen sich die Sprachwissenschaftler streiten. Fest steht auf alle Fälle, dass sich beide Sprachen sehr ähnlich sind. Da Kreolisch also die Familiensprache der Mauritianer ist, fällt es natürlich leichter Französisch zu lernen und zu praktizieren als englisch.k

Wirtschaft und Tourismus auf Mauritius

Wer mit dem Auto oder mit dem Bus quer durch die Insel fährt erkennt schnell, womit Mauritius Geld verdient: Nur wenige Meter hinter den Küstenstreifen beginnen die fast endlos erscheinenden Zuckerrohrplantagen, die ungefähr die Hälfte der Inselfläche bedecken. Erst wenn steilere Hänge kommen und Berge bzw. das Hochland im Wege stehen, finden die großen Zuckerrohrplantagen ein Ende. Der größte Teil des Zuckers wird an die EU exportiert, nur ein kleiner Teil bleibt im Lande zur Eigenversorgung selbst.

Fahrt durch blühende Zuckerrohr-Felder

Auf seinen Ausflügen in die Hauptstadt und andere Regionen der Insel findet immer wieder Fabrikverkauf von Modeartikeln wie T-Shirts, Hemden und Kleidern. Man weiß nie, ob man Originale oder billige Fälschungen angeboten bekommt. Aber fest steht, dass die Textilindustrie einer der drei großen Wirtschaftszweige der Insel sind. Große namhafte Bekleidungshersteller haben ihre Fertigungsstättten auf Mauritius, und Artikel von diesen Marken kauft man natürlich auf der Insel weitaus günstiger ein als zu Hause.

Und natürlich darf der Tourismus nicht fehlen, wenn man von den größten Wirtschaftszweigen der Insel spricht. Auf Mauritius wird hochklassiger Tourismus angeboten; die Quote an Luxushotels ist höher als in anderen Urlaubsorten. Typische Touristenhochburgen werden vermieden. Während in anderen Urlaubsregionen, z.B. auf den Balearen, zum Teil mehr Touristen als Einheimische verkehren, ist die Anzahl der Touris auf Mauritius im Vergleich zu den Inselbewohnern immer noch gering. Das lang angestrebte Ziel von einer halben Million Touristen pro Jahr ist zwar nach der Jahrtausendwende erreicht worden; bei einer Gesamteinwohnerzahl von über einer Million ist diese Zahl jedoch immer noch gering.

Wem auffällt, dass in den Hotels die meisten Touristen französisch sprechen, der sollte wissen, dass fast jeder zweite Tourist aus Frankreich direkt oder von der Nachbarinsel Réunion kommt. Nur 10% aller Touristen sind Deutsche, ungefähr weitere 10% sind Engländer und nochmals 10% sind englischsprachige Südafrikaner.

Noch ein Wort zur Fischerei: Wer in den Gewässern rund um Mauritius schnorchelt oder taucht, könnte meinen, dass die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor auf der Insel ist. Aber dem ist bei weitem nicht so; Trotz des riesigen Fischaufkommens rund um die Insel fangen die einheimischen Fischer nicht einmal ein Viertel der von den Inselbewohnern für den Eigenbedarf benötigten Fischmengen. Der Großteil wird also importiert, zum Beispiel von der naheliegenden Inselgruppe der Seychellen.

Die Pflanzenwelt von Mauritius

Man mag es kaum glauben, dass vor einigen Hundert Jahren, ehe die ersten Holländer auf der Insel eintrafen, Mauritius eine mit tropischem Regenwald dicht bewachsene Insel war. Unter zahlreichen tropischen Pflanzen wuchsen Edelholz-Bäume wie Teag und Mahagoni. Diese massiven Edelholzbäume hielten allem Stand, was an Stürmen über die Insel wegfegte: Die stärksten Zyklone konnten diesen stabilen Hölzern nichts antun, und mehr noch: Diese gewaltigen Bäume schützten auch die anderen Pflanzen und Palmen rings um sie.

Dieses natürliche Gleichgewicht ging verloren, als holländische Seefahrer einen Mahagoni-Baum nach dem anderen abholzten und als hochwertiges Holz nach Europa verkauften. Das hochwertige Holz schien unerschöpflich zu sein, aber dem war nicht so. Nachdem die massiven Stämme abgeholzt waren, hatten die schweren Stürme mit den leichteren Pflanzen ein leichtes Spiel und zerstörten Teile des Regenwaldes. Ein Großteil des tropischen Urwaldes wurde dann durch das Anlegen von Zuckerrohr-Plantagen zerstört. Heute ist ungefähr die halbe Inselfläche mit solchen rießigen Zuckerrohrfeldern bedeckt.

Eine prächtige Palme unter blauem Himmel

Neue Versuche, Edelholzbäume auf der Insel anzubauen, schlagen heutzutage fehl, da die Stämme, wenn sie noch dünn sind, von den Zyklonen leicht geknickt werden. Widerstandsfähig gegen die starken Winde sind Filaos, da diese leichten Nadelbäume elastisch sind und sich einfach mit dem Wind neigen; gleiches gilt auch für die dünnen Zuckerrohrpflanzen. Filaos finden wir sehr viele in Strandnähe, z.B. auf der Ile Aux Cerfs, da dessen Wurzeln in der Lage sind, auch im leicht salzigen Sandboden sich auszubreiten.

Wenn wir heute große Bäume auf der Insel bewundern sind es meist Kokospalmen, von denen nicht nur die Kokosnüsse als Nahrung verwendet werden. Aus den Blättern der Palmen werden Dächer und Abdeckungen gemacht und aus den Stämmen werden Dachträger und Stützen gefertigt. Eine weitere Palmenart, der wir immer wieder begegnen, ist der Baum der Reisenden. Dieses Bananengewächs, dessen Blätter sich fächerförmig vom Stamm her aufspalten, kann in ihren Blattscheiden Regenwasser speichern. Ein einsamer Reisender auf so einer Insel braucht also nur ein kleines Loch in so ein Blatt hineinstechen und wird mit einem Strahl frischen Trinkwassers belohnt.

Schließlich sei noch der Banyan-Baum erwähnt, von dem wir einige Prachtexemplare auf unseren Touren gesehen haben, z.B. mitten in der Hauptstadt Port Louis im Company Garden oder auf unserer Nordtour am Cap Malheureux. Nichts Neues ist für einen Europäer die Ananas, und dennoch habe ich auf Mauritius zum ersten Mal gesehen, wie Ananas in der Natur wächst: ca. einen halben Meter hoch sind die Stauden, in deren Herzen die süße Frucht wächst. Ebenfalls zum ersten Mal in meinem Leben habe ich auf Mauritius Teepflanzen und Kaffeesträucher gesehen.

Die Tierwelt auf Mauritius

Einer Dronte, dem berühmtesten Tier auf Mauritius, begegnet ein Tourist nur in den Souvenir-Läden der Insel, denn dieser einst bis zu 20 kg schwere schwanenartige Vogel ist längst ausgestorben. Der Dodo-Vogel (einheimische Bezeichnung), der keine Flügel hatte, konnte sich gegen seine neuen Feinde, die ihm holländische und französische Besiedler brachten, wie Ziegen und Schweine nicht wehren. Kleinere Neuankömmlinge wie Ratten und Affen ernährten sich von deren Eiern, so dass es schnell keinen Nachwuchs mehr gab. Das berühmteste Tier der Insel ist also seit Jahrhunderten ausgestorben; Genauso erging es auch mehreren anderen Vogelarten, die aufgrund der sich geänderten Umwelt nicht weiterleben konnten.

Wer auf Mauritius wandert, wird vielleicht die eine oder andere Boa-Schlange sehen. Diese kleinen Schlangen sind jedoch ungefährlich, da sie über keine Giftzähne verfügen. Was jeder Tourist mit Sicherheit sieht, sind Geckos. Wir hatten sogar einen im Hotelzimmer, der uns in der ersten Nacht mit seinen Zischgeräuschen etwas erschreckte. Geckos sind harmlose kleine Reptilien, die an den Wänden und an der Decke entlang krabseln. Blitzschnell stürzen sie sich auf kleine Insekten und verspeisen diese. Sie trauen sich niemals an Menschen heran; bei Tage verschwinden sie in kleinen Ritzen, hinter Mauern oder hinter Schränken.

Wer die eine oder andere Tour auf der Insel macht, sieht zahlreiche herumstreunende Hunde auf der Straße, die zum Teil erst beiseite gehen, wenn der Fahrer kräftig auf die Hupe drückt. Auffallend ist, dass all diese Hunde ungefähr die gleiche Größe haben, wenngleich sie ganz unterschiedlicher Rasse sind. Ich habe nie gesehen, dass so ein wilder Hund einem Menschen auch nur nahe gekommen ist, sie streunen einfach herum und suchen nach Futter. Genau dieses tun auch wilde Katzen, von denen wir einige in unserer Hotelanlage hatten, die uns regelmäßig beim Frühstück und beim Abendessen mit einem knurrenden Miau besuchten.

Die schönsten Lebewesen befinden sich auf Mauritius jedoch in der Luft und unter Wasser. Es gibt einige Papageienarten, die uns wegen ihrer Buntheit ins Auge stechen. Wer bunte Fische sehen will, braucht nur ein Stück in Richtung Korallenriff schwimmen und mit einer Taucherbrille auf die Korallenstöcke zu blicken. Mauritius hat eine so malerische Unterwasserwelt, dass man meint, hier sei ein Unterwasserparadies gemäß dem Bilderbuch geschaffen worden.

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