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Mauritius - Tagestour im Westen der Insel

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Unsere Tour im Westen von Mauritius beginnt mit einem großen Zeitschritt zurück in die Kolonialzeit. Wir besuchen zwei Kolonialhäuser und machen uns ein Bild, wie das Leben vor über 200 Jahren auf Mauritius ausgesehen hat. Vom Kolonialhaus Eureka machen wir einen kleinen Abstecher in den zugehörigen Park, wo wir erstmals eine Kurz-Wanderung durch tropischen Regenwald machen; Wir machen dann einen weiteren gewaltigen Zeitsprung in die Vergangenheit, indem wir in Curepipe einen längst erloschenen Vulkankrater besichtigen. Dann genießen wir einfach unsere Tour durch das Hochland der Insel und fahren entlang der Westküste wieder gen Norden, wo wir noch das Matterhorn von Mauritius bestaunen und vielleicht noch einen Abstecher in einem Vogelpark machen.

Karte Mauritius

Unsere Tour ist ungefähr 100 km lang und wir fahren auch durch den Black River Gorges Nationalpark hindurch; allerdings fahren wir durch dieses grandiose Gebiet nur hindurch, da uns die hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten sehr sehr viel Zeit kosten. Eine Fahrt durch den Nationalpark ist eine extra Tour, siehe die Seite über die Südtour. Wer im Nordwesten der Insel wohnt hat es zwar kilometermäßig kurz bis zur ersten Station, der Domaine Les Pailles, direkt hinter Port Louis, da man aber den morgentlichen Verkehrsstau vor der Hauptstadt in die Zeitplanung mit aufnehmen muss, dauert die Anfahrt doch eine gute Stunde; gleiches gilt natürlich für die Rückfahrt am Abend.

Beim Besuch des Eureka-Kolonialhauses machen wir einen halb- bis ganzstündigen Ausflug in den tropischen Regenwald. Es ist hier sehr feucht, so dass ich fast klatschnass wieder herauskam, auch wenn die Außentemperaturen nicht übermäßig hoch waren. Da hilft ein kleines Handtuch oder das Badehandtuch, das wir sowieso dabei hatten, um sich anschließend etwas abzutrocknen. Außerdem gibt es im Regenwald natürlich zahlreiche Mosquitos, die zu gerne zustechen; Auch wenn es feucht und heiß ist, mit langem Klamotten hat man mehr Freude an dieser Tour, denn diese kann man anschließend ausziehen, während man an den Mückenstichen für eine Woche lang seine Freude hat...

Das Kolonialhaus Domaine les Pailles

Nur eine Viertelstunde von Port Louis entfernt liegt etwas unterhalb des Daumenberges Le Pouce die Domaine les Pailles. Hier macht man einen Ausflug zurück in die gute alte Zeit der Insel im 18. Jahrhundert und betrachtet alte Kolonialvillen, Zuckerrohrfelder, Kräutergärten, Rum-Destillerien u.v.m., eben wie es auf Mauritius zur Kolonialzeit zugegangen ist. Allerdings sei vorweggesagt, dass dieses Paradies nicht etwa all die folgenden Jahrhunderte unbeschadet überlebt hat; vielmehr wurde die gesamte Anlage in den 1980er Jahren komplett in altem Stil erbaut. In der Domaine les Pailles besucht man also keine historischen Häuser und Anlagen sondern man betritt quasi ein künstlich erschaffenes Museum, das einem die perfekte Illusion gibt, einen Ausflug zurück ins 18. Jahrhundert zu machen.

Fahrt mit der Pferdekutsche durch die Domaine les Pailles

Die Zeitreise beginnt bereits im Empfangsgebäude, welches ein altes kreolisches Haus darstellt. Hier gibt es allgemeine Informationen über das Landgut, es gibt einen kleinen Souvenir-Shop und hier werden auch Tickets für die unterschiedlichen Attraktionen verkauft. Die Domaine les Pailles umfasst ein riesiges Areal, das man auf unterschiedliche Art erkunden kann. Die wichtigsten Attraktionen befinden sich allesamt in der Nähe des Eingangbereiches, sie kann man also bequem zu Fuß erreichen. Die Frage ist nur, ob ein Fußmarsch in diesem "historischen" Gelände standesgemäß ist. Die Kolonialherren furhren vor 250 Jahren mit der Pferdekutsche oder mit der Eisenbahn durch ihr Gelände; und so soll es auch heute sein! Die Rundfahrt mit der Pferdekutsche kostet ca. 10 € pro Person; darin ist die sachkundige Führung gleich inbegriffen. Wir hatten einen sehr freundlichen Führer, der alles tat, um unsere Tour so angenehm wie möglich zu machen. Wir konnten immer wieder anhalten, um Fotos zu machen, und immer wieder bekamen wir nützliche Erläuterungen zu den Gebäuden, die wir gerade sahen.

Während unsere Kutschenfahrt eine gute Viertelstunde dauerte, gehts deutlich schneller mit der Eisenbahn. Sowohl die Pferdekutsche als auch die Eisenbahn fahren nur im inneren Bereich des Landgutes ihre Runde. Um das gesamte Areal zu erkunden, muss man dies wie früher zu Pferde machen; das Landgut hat seinen eigenen Reitstall; Reitlehrer nehmen einen auf geführte Touren mit. Erkundungstouren gibt es auch per Geländewagen; das hat freilich nichts mehr mit der alten Kolonialzeit zu tun.

Das indische Restaurant in der Domaine les Pailles

Was gibt es zu sehen auf dem Landgut der Domaine les Pailles? Egal ob man zu Fuß oder zu Pferde unterwegs ist, man sieht immer wieder Zuckerrohrfelder. Hier wird im alten Stil Zuckerrohr angebaut und täglich geerntet. Als Transportmittel bis zur Zuckermühle dienen nicht etwas moderne Tracker sondern wie in alten Zeiten Ochsen und Pferde. Die Zuckerrohrmühle ist eine originalgetreue Imitation wie sie frührer im Einsatz waren: Ochsen treiben die Press-Räder an, welche aus den von Hand eingelegten Zuckerrohrstangen wahrlich den letzten Saft herausholen. Die anschließende Destillation führt schließlich zum berühmten Rum, der wegen seiner hohen Prozente (50-60%) nicht unbedingt zum Trinken geeignet ist. Als Besucher kann man also hautnah betrachten, wie vor Hunderten von Jahren aus Zuckerrohr Zucker bzw. Rum hergestellt wurde.

Das Kasino im Stil einer Kolonialvilla

Natürlich will der Besucher auch prächtige Kolonialhäuser sehen, und davon gibts gleich zwei Prachtvillen: In einem ist ein Kasino untergebracht, das allerdings erst gegen Abend seine Pforten öffnet, im anderen ist ein kreolisches Spitzenrestaurant untergebracht. Egal ob man hier seinen Gaumen verwöhnen lässt oder nicht, es ist interessant, solche rießigen Villen mit ihrer umlaufenden, breiten Veranda zu bestaunen. Da kann man sich so richtig vorstellen, welchen Reichtum der Zuckerrohranbau der früheren Oberschicht beschert hat.

Wer auf der Domaine les Pailles Hunger bekommt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Gleich vier Restaurants laden den Besucher zum Essen ein, ein italienisches, ein chinesisches, ein indisches und wie oben schon erwähnt ein kreolisches. Wir haben das einmalige Flair im indischen Restaurant genossen; in einer orientalischen, gepflegten, sauberen Atmosphäre haben wir köstlich gegessen und erstklassigen Service erlebt. Ich kann einem jeden empfehlen, einen Blick in diesen indischen Gourmettempel zu werfen, auch wenn er keinen Hunger hat. Alleine schon das stilvolle Ambiente ist einen Kurzbesuch wert.

Wer abschließend vielleicht noch die moderne Kongresshalle am Fuße der Berge besichtigen möchte, merkt schnell, dass die Zeit flux vergangen ist. Wir hatten einen Kurzbesuch der Domaine les Pailles geplant, inklusive unserem köstlichen Mittagessen wurde daraus jedoch ein Halbtagesausflug. Als Fazit kann ich nur festhalten, dass meiner Meinung nach ein Besuch der Domaine les Pailles zum Pflichtprogramm einer Inselbesichtigung gehört. Wegen der guten Möglichkeiten, hier Essen zu gehen, empfehle ich diesen Vormittag am Vormittag mit einem anschließenden guten Essen in einem der vier Restaurants.

Eureka Kolonialhaus

Wenn wir von Port Louis aus die Autobahn einige Kilometer in Richtung Süden fahren gelangen wir an eine Ausfahrt, von der aus es nur wenige Minuten bis zu einem der prächtigsten Kolonialhäuser der Insel sind. Im Gegensatz zur Domaine les Pailles handelt es sich bei Eureka um eine echte Kolonialvilla, die bereits 1836 erbaut wurde. Unser Auto bzw. unser Taxi stellen wir auf einem schattigen Parkplatz ab; gleich daneben befindet sich ein kleines Empfangshäuschen, wo wir unsere Tickets für die Besichtigung lösen. Was wir bis dato nicht wussten ist, dass wir an diesem Ort nicht nur die prächtige Kolonial-Villa sondern auch ein kleines Naturspektakel bewundern können, aber dazu mehr.

Blick auf Eureka vom Garten aus

Für ungefähr 10 € pro Person erhalten wir eine Privatführung durch das alte Gebäude, welches eine Fläche von ungefähr 1000 m² umfasst. Wir machen eine Runde von Zimmer zu Zimmer, die alle mit alten Möbeln aus dem 19. Jahrhundert eingerichtet sind. Es ist faszinierend, die alten aus hochwertigen Hölzern fabrizierten Möbel zu betrachten. Aber noch viel mehr sind wir von den Zimmern und Gebäude an sich begeistert. Schließlich misst das größte Zimmer, der Speiseraum, eine größere Fläche als eine normale Wohnung in Deutschland. Auch von der Raumhöhe von schätzungsweise 4 m lassen wir uns beeindrucken. Sämtliche Zimmer sind über große Flügeltüren miteinander verbunden, so dass auch bei heißem Wetter immer ein kleines Windchen durch die Räume zieht und für erträgliche Verhältnisse sorgt.

Blick in ein Zimmer der Eureka Kolonialvilla

Von jedem Zimmer aus hat man einen direkten Zugang zur rund um das Haus herum verlaufenden Veranda. Von einer solchen Terrasse kann man in der heutigen Zeit nur träumen. Im oberen Stockwerk des Gebäudes versuchen einige Verkäufer uns Teppiche, Seidenprodukte und sonstige Gegenstände zu verkaufen, aber diesen Bereich haben wir schnell wieder verlassen, denn wir mussten ja noch die Küche besuchen, die sich in einem extra Bau außerhalb des Hauses befindet. Und schließlich ist da noch der prächtige Garten, oder soll ich besser sagen Park?

Trampelpfad durch den Regenwald hindurch, rechts riesige Bambusstämme

Wir spazieren etwas in der großen Außenanlage umher und fühlen uns dabei wie die wohl betuchte Oberschicht aus dem 19. Jahrhundert. Am vorderen Teil des Gartens blicken wir hinunter ins Tal des Flusses Rivière Moka; auf der anderen Talseite erblicken wir dichten Regenwald, in dem die Vegetation nur so heraussprießt. Und jetzt kommt das absolute, für uns völlig überraschende Highlight: Ein schmaler Pfad führt hinunter ins Tal durch den tropischen Regenwald hindurch bis zum Fluss mit seinen Wasserfällen. Überraschend sage ich deshalb, weil uns kein einziger Reiseführer und auch nicht die Informationsbrochüren, die wir auf der Insel erhielten, auf diese Extra-Tour hingewiesen haben. Unsere Führerin verriet uns, dass es diese Tour erst seit kurzer Zeit gibt, und dass sich dies in diversen Reiseführern noch nicht herumgesprochen hat.

Blick auf den ersten der beiden Wasserfälle

Wir wandern also auf einem breiten Trampelpfad von der Kolonialvilla aus durch tropischen Regenwald hindurch hinunter zum Flusstal; Nach ungefähr einer Viertelstunde sind wir unten angelangt. Da wir nur Sandalen an hatten und es wegen der Feuchtigkeit etwas rutschig war, mussten wir sehr langsam laufen, um nicht abzurutschen. Unten angelangt erwartete uns wieder eine Führerin, die uns auf dem weiteren Weg durch den Regenwald begleitete und uns zahlreiche interessante Erläuterungen gab. Für mich war es es erste Mal, dass ich durch tropischen Regenwald spazierte. Es war absolut faszinierend, die üppige Vegetation zu betrachten. Wilde Pflanzen wuchsen überall und lieferten sich einen gegenseitigen Wettbewerb um die besten Plätze an der Sonne. Dass es in einem tropischen Regenwald feucht ist, habe ich auch gelernt, denn obwohl es nicht heiß war, war ich nach einer halben Stunde wie durchgeschwitzt.

Unsere äußerst freundliche Führerin brachte uns auf breiten Trampelpfaden, zahlreichen Stufen und kleinen Holzbrücken bis an die beiden Ravine-Wasserfälle heran. Für uns war es einfach total faszinierend, auf den schmalen Wegen durch den tropischen Regenwald zu marschieren. Immer wieder mussten wir anhalten, um die teilweise gigantischen Bäume und Pflanzen anzuschauen. Die Tour endete in einem kleinen Restaurant, wo wir nass und verschwitzt ankamen und uns über eine kleine Pause erfreuten.

Für uns wurde der Besuch des Eureka-Kolonialhauses zu einem doppelten Highlight. Sowohl die prächtige Kolonialvilla als auch die Tour in den tropischen Regenwald waren ein einmaliges, unvergessliches Ereignis, an das wir uns gerne zurückerinnern. Insgesamt sollte man für diese Tour ungefähr eineinhalb Stunden Zeit einplanen. Das Gelände ist zwar schnell abewandert, aber wer so etwas noch nie zuvor gesehen hat, bleibt immer wieder stehen um Fotos zu machen oder ganz einfach die Anblicke zu genießen; Erwähnen möchte ich noch, dass sich die Kolonialvilla am Fuße eines Berges befindet. Hier bleiben gerne die Wolken hängen und Wasser wird in Form von feinem Nieselregen abgegeben; ein Regentag ist also eher die Regel als die Ausnahme.

Curepipe und der Krater Trou aux Cerfs

Wenn wir die Autobahn weiter in Richtung Süden fahren, kommen wir an einigen hoch gelegenen Städten vorbei wie Rose Hill und Phoenix (da wo das gute Inselbier gebraut wird). All diese Städte interessieren uns überhaupt nicht, wir halten erst wieder an in Curepipe. Curepipe ist die zweitgrößte Stadt der Insel; Port Louis ist zwar die Inselhauptstadt, aber viele Einheimische sehen in Curepipe die heimliche Hauptstadt von Mauritius. In Curepipe gibt es nämlich zahlreiche Behörden und sogar der Staatspräsident hat seine Präsidentenvilla oben in Curepipe.

Oben sage ich deshalb, weil Curepipe in über 500 m Höhe liegt. Wenn es in den heißen Sommermonaten unten in Port Louis heiß und stickig ist, ist es hier oben immer noch angenehm und es weht ein frisches Windchen. Allerdings ist Curepipe auch die kühlste und regenreichste Stadt auf Mauritius. Wegen der umliegenden Berge und der Höhenlage lassen viele Wolken ihr Wasser über Curepipe fallen. Ich war mehrere Male in Curepipe, jedes Mal hat es geregnet, manchmal nur phasenweise, manchmal sogar richtig heftig. Also unbedingt einen Regenschirm und eine Jacke mitnehmen, wenn man Curepipe einen Besuch abstattet. Der viele Regen in Curepipe hat aber auch einen großen Vorteil: Fährt man mit dem Auto die Straßen vor und in der Stadt entlang, so merkt man, dass prächtige Pflanzen, Büsche und Bäume gedeihen. Hier entfaltet sich die Natur wie im Regenwald. Die Straßen müssen regelmäßig freigeschnitten werden, da die Bambushecken und sonstigen Sträucher sich sonst wild ausbreiten würden.

Der Vulkankrater Trou Aux Cerfs

In Curepipe wohnte seit jeher die Oberschicht der Insel. Zur Kolonialzeit hatten reiche Städter hier oben einen Zweitwohnsitz, wenn es ihnen in den tieferen Regionen zu heiß wurde. Auch heute nonch wohnen reiche Inselbewohner im Stadtteil Floréal von Curepipe. In der Stadt finden wir teure Geschäfte, die Schmuck und Klamotten verkaufen, Geschäfte, wie wir sie in Deutschland auch kennen. Hier kann man als Europäer also ganz normal einkaufen gehen. In Curepipe gibt es aber auch Diamantfabriken und Schiffsmodellfabriken, die man besuchen kann. Ob man hier allerdings günstig einkaufen kann, kann ich nicht sagen.

Ein kleiner Stadtrundgang lohnt sich in Curepipe für denjenigen, der wirklich ein bisschen shoppen möchte. Ein Besuch des botanischen Gartens lohnt sich nicht wirklich, da es in Pamplemousse einen viel größeren gibt. Unbedingt besuchen sollte man jedoch den Trou aux Cerfs. Mit dem Auto fährt man am Besten die Straße auf ca. 650 m hinauf, wo man sich am Rande eines ehemaligen Vulkanes befindet. Von hier oben kann man in den fast 100 m tiefen Kessel hineinblicken, wo sich ein schönes Biotop bestehend aus einem Kratersee und einem ringsum liegenden Regenwald gebildet hat. Man kann den Krater entweder mit dem Auto auf der ringsum verlaufenden Straße oder auch zu Fuß umrunden.

Wer viel Glück hat, genießt den Blick in den Vulkankrater bei strahlendem Sonnenwetter, wahrscheinlicher ist es jedoch, dass es nieselt oder gar regnet. Bei gutem Wetter hat man natürlich einen glamurösen Ausblick hinunter in die Täler, und bei sehr gutem Wetter bietet sich einem sogar ein Blick bis hinüber zur Nachbarinsel Reunion an. Aber dazu benötigt man sehr viel viel Glück, denn Curepipe ist wie gesagt die regenreichste Stadt der Insel, und das gilt natürlich auch für die ringsum liegende Natur.

Süßwasserspeichersee Mare aux Vacoas

Wenn wir von Curepipe weiter in Richtung Süden fahren, bleiben wir stets im Hochland auf über 500 m Höhe. Curepipe ist die letzte Stadt auf unserer Route, danach wird es wieder ländlich und natürlich. Wir genießen die Fahrt durch das sich anschließende Regenwaldgebiet Perrier Natura Reserve. Links und rechts der Straße wuchert es in allen möglichen Grüntönen, die Pflanzen, Büsche und Bäume nutzen jeder Quadratmeter Fläche, um sich auszubreiten; Genügend Wasser bekommen sie ja natürlich von oben.

Das Wasserreservoir Mare aux Vacoas in der Hochebene

In dieser Hochebene liegen auch einige Süßwasserspeicherseen der Insel; am größten, dem Mare aux Vacoas, fahren wir direkt vorbei. Wir sind beeindruckt von der Größe dieses Sees: Ungefähr 2 km erstreckt sich dieses kleine Meer in alle Richtungen. Da wir hier oben auch den Südostpassat spüren, hat es in dem Speichersee Wellen wie im Meer und wir meinen für einen kurzen Augenblick wirklich, dass wir wieder unten am Strand wären. Aber dem ist nicht so, von solchen Speicherseen wird Trinkwasser in die Inselstädte geleitet.

Während wir Touristen auf Mauritius ja nur Wasser in Flaschen aus dem Supermarkt trinken, ist für die einheimischen Inselbwohner der Genuss des normalen Trinkwassers ganz normal. Wenn jedoch schwere Stürme oder Zyklone über die Insel hinwegziehen, wird das Wasser in den Süßwasserspeicherseen stark verschmutzt, und auch Tierkadaver gelangen in die Seen, so dass die Inselbewohner während der stürmischen Zeit und auch einige Wochen danach, ihr Trinkwasser abkochen bzw. auch zum abgefüllten Wasser aus dem Supermarkt greifen.

Tamarin - das Matterhorn auf Mauritius

Auf der anderen Seite der Straße, aber nur zu Fuß erreichbar, finden wir zwei weitere Speicherseen, das Mare Longue und das Tamarind Falls. Diese Speicherseen dienen nicht nur der Wasserversorgung sondern auch der Stromversorgung in Form eines Wasserkraftwerkes der Insel. Vom Tamarind-Speichersee aus entspringt der Fluss Rivière Tamarin, der unweit vom Speichersee in einem mehrstufigen Wasserfall über 200 m in die Tiefe stürzt. Dieser Fluss fließt dann gen Westen und mündet im Ort Tamarin im Meer.

Das Matterhorn von Mauritius: Mont Du Rempart

Tamarin ist die nächste Station unserer Rundfahrt im Westen von Mauritius. Allerdings können wir nicht den direkten Weg wie der Fluss nehmen, denn hohe Berge trennen uns von dem Küstenort. Wir fahren entweder weiter nach Süden und kreuzen den Black River Gorges National Park oder wir fahren zurück nach Curepipe und fahren von dort aus hinunter an die Westküste. Da die erstere Variante mit allen Besichtigungen sehr zeitaufwändig ist, habe ich sie in einer Extra-Tour beschrieben; die schnellere Variante ist also die Rückfahrt nach Curepipe.

Warum fahren wir nach Tamarin? Eigentlich ist Tamarin ein winziger, unbedeutender Ort auf der Insel. Und doch finden wir hier eine Stelle, die wir bestens genießen können. Wir fahren nämlich an einen kleinen Strandabschnitt, wo der Rivière du Rempart ins Meer fließt. Um uns an dem herrlichen Sandstrand zu sonnen, müssen wir ein Stück Fluss durchwaten, was aber kein Problem ist. Wir finden eine angenehme Erholung von unserer bis dahin sehr langen Tour an diesem schönen Strand.

Doch habe ich ein Highlight noch nicht erwähnt. Beim Blick in die Berge hinauf sehen wir etwas, das wir doch von irgendwo her kennen. Es ist der 545 m hohe Berg Mont du Rempart. Wir sehen das Matterhorn auf Mauritius! Man vergleiche einfach mal das Bild dieses Berges mit den Bildern auf meiner Matterhorn-Seite. Einfach unglaublich, nicht?

Casela Bird Park

Von Tamarin aus fahren wir knapp 10 km nach Norden und dann werden wir von einem großen Schild in den Casela Bird Park gelockt. Es handelt sich um einen privaten kleinen Zoo, der sich auf tropische Vögel von Mauritius und anderen Ländern spezialisiert hat. Das ist sicher ein Highlight für Ornitologen; wem jedoch die Zeit langsam knapp wird, der kann diese Attraktion getrost beiseite lassen, denn viele schöne Vögel gibt es auch in ganz normalen deutschen Zoos zu sehen. Für Kinder sind vielleicht eher einige frei laufende Affen interessant als bunte Vögel, die exotische Töne von sich geben.

In einem Punkt ist der Casela Bird Park aber auf jeden Fall lohnenswert: Bei gutem Wetter hat man von hier oben aus einen grandiosen Ausblick hinunter auf die Westküste der Insel; auch der Blick auf den Park selbst und die sich anschließenden Zuckerrohrfelder ist beeindruckend. Wer da noch etwas Zeit hat, sollte sich einfach ins Restaurant setzen und die Ausblicke, vielleicht sogar den Sonnenuntergang genießen.

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