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Sevilla, Andalusiens Hauptstadt

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Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, ist eine Millionenstadt voller Gegensätze. Die Altstadt zeigt das Spanien des Mittelalters mit verwinkelten Gässchen, wundervoller teils maurischer Architektur und einer Vielzahl kleiner Restaurants. Im Gegensatz dazu steht das moderne Sevilla mit markanten und beeindruckenden modernen Bauten, einem Straßenverkehr der einer Weltstadt "gerecht" wird und einem Kunst- und Kulturleben, das beachtlich ist.

Auch der Fluss Guadalquivir, der die Stadt durchfließt, trägt mit seinen sehr markanten Brücken zum architektonisch reizvollen Gesamteindruck Sevillas bei. Der besondere Reiz dieser Stadt liegt in diesen Gegensätzen, der alten maurischen Architektur und Kunst und dem supermodernen und recht prachtvollen neueren Stadtbild.

Übrigens, Sevilla gilt als einer der heißesten Orte Europas. Ob das stimmt, konnten wir auf unserer doch relativ kurzen Tour nicht überprüfen; Während unseres Aufenthaltes war es jedenfalls sonnig und für den Oktober ausgesprochen warm.

Stadtrundfahrten durch Sevilla

Ist man in einer sehenswerten Stadt wie Sevilla, bietet es sich an, an einer Stadtrundfahrt teilzunehmen. So erhält man einen ersten Überblick, mithilfe dessen man sich die einzelnen Sehenswürdigkeiten viel besser erschließen kann.

In Sevilla hat man dafür sogar die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Der "Klassiker" ist natürlich die Stadtrundfahrt per Bus. Da beginnt dann aber schon der Entscheidungsprozess, denn in Sevilla konkurrieren zwei Unternehmen, die roten Busse der Sevillatour City Sightseeing und die gelb-grünen der Tour por Sevilla. Natürlich hält sich jede Gesellschaft für die bessere. Ob es große Unterschiede gibt und welche, kann man eigentlich nur testen, indem man beide benutzt. Die Linienführung selbst unterscheidet sich nicht wesentlich.

Kathedrale von Sevilla, eine der vielen Sehenswürdigkeiten

Geht man vom Angebot aus, müsste eigentlich die rote Tour die Nase vorn haben; Auf dieser Linie fahren die modernsten zweistöckigen Busse mit Klimaanlage und offenem Oberdeck. Letzteres ist unserer Meinung nach sowieso die einzig sinnvolle Alternative, denn nur dort sieht man genügend von der Stadt. Im geschlossenen Unterdeck hört man sicher auch alles Interessante, doch sehen kann man relativ wenig.

Der Vorteil dieser Tour ist, dass man mit der Karte auch die Straßenbahn nutzen kann. Ansonsten gilt das Ticket 24 Stunden per Stopp und Hopp. Man darf also während der Gültigkeitsdauer beliebig aus- und einsteigen und kann so die einzelnen Ziele besser in Augenschein nehmen.

Wir halten es im Allgemeinen so, dass wir erst einmal eine komplette Rundfahrt mitmachen. So erhalten wir einen ersten Überblick und können dann entscheiden, welche Punkte wir ansteuern und intensiver erkunden wollen. Die gelb-grünen Busse sind zum Teil noch ältere Modelle, doch auch das hat sicher seinen Reiz. Auch hier gibt es das offene Oberdeck und auch diese Tickets gelten 1 Tag, mit der Option beliebig ein- und aussteigen zu können.

Puente de la Barqueta Puente del Alamillo

Wir hatten uns letztendlich für die Tour por Sevilla entschieden und schon kam die nächste Entscheidung. Die Seightseeing-Tour besteht nämlich genau genommen aus vier Tourmöglichkeiten. Die Bustour "Tour Exposición del 29" führt in einer großen Schleife zu vielen wichtigen Sehenswürdigkeiten Sevillas, die "Tour Romantico" in einer kleinen Schleife zu einem Villenviertel mit Prachtbauten und Museen. Was uns weniger gefiel, war die ziemlich mäßige Information zu den unterschiedlichen Touren. Selbst das Personal wusste nicht genau, welcher Bus jetzt zu welcher Tour fährt und entsprechend gekennzeichnet waren die Busse auch nicht. So unternahmen wir ungewollt die "Tour Romantico" zweimal. Das war zwar kein großer "Beinbruch", interessant war es in jedem Fall, doch die Zeit hätten wir lieber für andere Sehenswürdigkeiten genutzt.

Die enge und verwinkelte Altstadt Sevillas ist allerdings für Busse nicht passierbar. Andererseits sind aber gerade hier viele wichtige Sehenswürdigkeiten zu finden. So haben die Verantwortlichen aus der Not eine Tugend gemacht und ihre Bustouren durch zwei Touren für Fußgänger ergänzt, die "Tour a Pie por Santa Cruz" und die "Tour a Pie por Triana". Möchte man alle Touren mitmachen, hat man sein Ticket wirklich ausgenutzt.

Schiffstour auf dem Guadalquivir

Die Tourzeiten sind bei beiden Unternehmen annähernd gleich. Im Winter fahren die roten von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr, im Sommer von 9.30 Uhr bis 20.00 Uhr. Die gelb-grünen fahren im Winter von 10.00 Uhr bis 17.30 Uhr und im Sommer von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr, jeweils immer im halbstündigen Rhythmus. In allen Bussen gibt es die Möglichkeit, die Erklärungen per Kopfhörer zu erhalten. Zwar haben die roten Busse mit 16 Sprachen deutlich die Nase vorn vor den gelb-grünen mit 9 Sprachen. Doch dürfte das für deutsche Touristen wenig interessant sein, denn deutsch ist immer dabei.

Eine interessante Ergänzung ist die Fahrt per Schiff. Vom Torre del Oro geht es auf dem Fluss Guadalquivir etwa eine halbe Stunde vorbei an den Uferbauten und unter den sehr interessanten und eindrucksvollen Brücken Sevillas hindurch und dann wieder retour. Wir meinen, diese Schiffstour sollte man sich nicht entgehen lassen.

Wer es romantisch mag, kann auch eine der zahlreichen Pferdedroschken mieten und sich eine kleine Runde entlang der Altstadt kutschieren lassen. Der Preis von etwa 40 Euro für 40 bis 60 Minuten ist allerdings nicht ganz ohne. Wer das erstbeste Angebot annimmt kann auch leicht noch viel mehr zahlen. Die Fahrt ist sicher ein nettes Erlebnis, doch unsere Ansicht nach sieht man relativ wenig und Erklärungen sind auch eher selten.

Die Kathedrale Santa Maria de la Sede

Der Name der Kathedrale von Sevilla, "Catedral de Santa Maria de la Sede" ist so prunkvoll und prächtig wie das Gebäude selbst. Immerhin kann es einige Rekorde vermelden. So ist das Bauwerk die größte gotische Kathedrale der Welt und die drittgrößte aller Kathedralen. Sie kann sich auch damit schmücken, das größte Altarbild der Welt zu haben, das sich in der Capilla Mayor befindet.

Es ist schon ein prunkvoller Bau, sowohl außen als auch innen, der die Altstadt von Sevilla überragt. Mit einer Länge von 115 m, einer Breite von 74 m und einer Höhe von 40 m ist er nicht zu übersehen. Dabei ist die Giralda, der Glockenturm noch nicht einmal einberechnet, denn dieser ist immerhin 97 m hoch.

Catedral de Santa Maria de la Sede

Auch die Kathedrale von Sevilla wurde auf Sockeln der Roemerzeit erbaut und kann auf eine lange Geschichte verweisen. Begonnen hatte es mit einem römischen Tempel, über den eine erste Kirche gesetzt wurde. Die Mauren erbauten an dieser Stelle dann ihre Moschee, von der noch das ehemalige Minarett, die heutige Giralda, sowie der Orangenhof erhalten sind.

Man muss den Christen in dem Fall zugute halten, dass sie das Gebäude nach ihrer Machtübernahme weitgehend im Originalzustand erhielten; Ein Erdbeben führte dann letztlich zu der Entscheidung, eine neue Kathedrale zu erbauen, und so entstand dieses eindrucksvolle und noch heute bewundernswerte Gebäude.

Sarkophag in der Kathedrale

Ungewöhnlich für Kirchen und an die Maurenzeit erinnernd ist der Patio de los Naranjos, in dessen Mitte ein achteckiger Brunnen steht. Außerordentlich beeindruckend ist auch das Kirchenschiff, ein auf gewaltigen aber doch zerbrechlich wirkenden Pfeilern ruhender Innenraum. Zahlreiche Kapellen mit überaus wertvollen Kunstschätzen lassen den Besuch der Kathedrale zu einem noch lange nachwirkenden Ereignis werden. Schon erwähnt wurde die Capilla Mayor, in der sich das weltgrößte Altarbild mit einer Fläche von 20 m Breite und 23 m Höhe befindet. Eine ganze Reihe anderer wertvoller Gemälde sind noch in den verschiedenen Kapellen zu sehen und auch Sarkophage mit den Gebeinen berühmter Persönlichkeiten sind in der Kathedrale untergebracht. So sollen sich auch die sterblichen Überreste des Christoph Kolumbus hier befinden, doch so richtig geklärt ist das nicht.

Blick von der Giralda über die Kathedrale und Sevilla

Einen ganz besonderen Schatz beherbergt der Ostflügel des Patios de los Naranjos, in dem die Bibliothek des Domkapitels untergebracht ist, deren erste Werke aus dem 13. Jahrhundert stammen und die wertvolle Werke aus mehreren Jahrhunderten enthält. So findet man Handschriften von Kolumbus, Schriften über die Entdeckung Amerikas und wertvolle Bibeln. Die Portale der Kathedrale sind für Kunst- und Architekturfreunde eine wahre Augenweide, geschmückt mit Verzierungen und Reliefs runden sie das Bild der Kirche ab.

Die Giralda, das ehemalige maurische Minarett, erhebt sich mit seinen 97 m Höhe weit über die umliegenden Bauten und die Stadt. Ursprünglich schlossen den Turm vier vergoldete Kupferkugeln ab, doch mit der christlichen Nutzung wurde auch die Giralda umgebaut und statt der Kupferkugeln die Glockenstube mit 24 Glocken aufgesetzt. Abgeschlossen wird alles von einer 4 m hohen weiblichen Figur, die als Windfahne dient.

Auch auf die maurische Zeit geht das Innere der Giralda zurück. Man findet hier keine, wie sonst üblich, Treppen und Stufen sondern eine 2,50 m breite Rampe, die sich in sanftem Anstieg entlang der Mauern der Giralda rankt. Wir waren bei unserem Aufstieg auf den Glockenturm von dieser Variante begeistert. Zwar verlängert sich der Fußweg gegenüber der Treppenvariante, doch der Aufstieg ist bedeutend einfacher und angenehmer. Auch die Breite von 2,50 m kommt allen Besuchern entgegen, denn Gedränge gibt es hier trotz hoher Besucherzahlen nicht. Wir können jedem nur empfehlen, den Aufstieg zu wagen, denn der Ausblick von der Galerie in 70 m Höhe ist wirklich phantastisch und ein Erlebnis.

Der Königspalast Reales Alcázar

Das Schöne an Sevillas Altstadt ist, dass hier alle wichtigen Sehenswürdigkeiten auf engem Raum zu finden und auch per Fuß zu erreichen sind. Nur wenige Meter von der Kathedrale entfernt stehen die Paläste und Gärten des Reales Alcazáres, des Königspalastes.

Der Patio de Monteria im Alcázar

Auch diese Anlage geht auf maurische Baumeister zurück, die den Reales Alcázares seit dem 9. Jahrhundert erbauen ließen. Sevilla wurde jedoch schon relativ früh von den christlichen Königen zurückerobert. Sie ließen aber die Anlage praktisch unangetastet, erweiterten sie aber um einige Anbauten. Pedro der Grausame, nachdem ein Palastteil benannt wurde, beauftragte damit maurische Baumeister aus den verbündeten Reichen Granada und Toledo. So entstand unter christlicher Herrschaft ein Palast im maurischen Stil, der zu den schönsten in Andalusien zählt.

In den Palastanlagen des Alcázar

Ein weiterer Anbau wurde von Karl V. errichtet, doch insgesamt blieb die Palastanlage im arabischen Stil, in dem sie ursprünglich erbaut wurde. Man muss sagen, glücklicherweise, denn dadurch kommen die heute hierher strömenden Touristen in den Genuss einer unvergesslichen und wertvollen Sehenswürdigkeit.

Mit der Eintrittskarte kann man einen Videoführer leihen und erhält einen Plan des Geländes. So kommt man in den Genuss einer deutschen Erklärung. Darauf sollte man auch nicht verzichten. Wir finden, ohne diese Erläuterungen hätte man die Anlage nicht intensiv genug ergründen können und wichtige Einzelheiten wären untergegangen.

Gärten des Alcázar

Raum um Raum wird man durch die Anlage geführt, die sich einem so Stück für Stück erschließt. Man bekommt für sein Eintrittsgeld von etwa 7 Euro wirklich viel geboten, die Paläste, Gemächer und Patios sind eine Augenweide. Besonders der Palast Pedros des Grausamen besticht durch seine reichverzierten Räume, die voller feiner Muster aus Kacheln, Ornamenten und Stuckarbeiten sind. Etwas pikant ist eine Inschrift in Arabisch, die verkündet, dass Allah mächtig ist und es außer ihm keinen Eroberer gibt. Da erhebt sich der Verdacht, dass die arabischen Baumeister ihre christlichen Auftragsgeber wohl schlichtweg etwas "gelinkt" haben.

Bei weitem nicht so prachtvoll, aber auch sehr ansehenswert, ist der im Stil der Renaissance errichtete Palast Karls V. Besonders fallen hier die zwölf Brüsseler Gobelins auf, die Szenen aus der Belagerung von Tunis durch kaiserliche Truppen darstellen.

In den Gärten des Alcázar kann man feststellen, dass die maurischen Herrscher sehr wohl wussten, wie man sich auch in dieser heißen Gegend ein sehr angenehmes Leben machen kann. Dichtes Grün, schattige Plätze und kühle Grotten, durchzogen von Wasserläufen, sowie Badeanlagen zeugen davon.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Sevilla

Reales Alcázar und die Kathedrale sind sicher die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Sevillas, doch damit sind die Highlights der Stadt bei weitem nicht erschöpft. Praktisch auf Schritt und Tritt findet man interessante Bauwerke und Denkmäler.

Torre del Oro

Am Fluss Guadalquivir, direkt an den Anlegstellen der Schiffstouren, steht der Goldturm, der Torre del Oro. So richtig ist die Herkunft des Namens nicht geklärt, es existieren zwei Varianten. Die eine besagt, dass das Dach des Turmes in früheren Zeiten mit goldenen Steinen bedeckt war, die andere Variante behauptet, dass früher das Gold und Silber aus Amerika in diesem Turm gelagert wurde.

Der Turm selbst ist eines der letzten Bauwerke der Mauren in Sevilla. Im 12. Jahrhundert wurde er als Verteidigungsturm errichtet. Heute dient er als Museum, das sich mit dem Thema Schifffahrt beschäftigt.

Galerie am Plaza Espana

Im Jahre 1929 fand in Sevilla die Iberoamerikanische Expo statt und bescherte der Stadt eine ganze Reihe neuer und beachtenswerter Bauwerke und Parks. Das wohl bedeutendste und heute zur gefragten Sehenswürdigkeit gewordene ist der Plaza de Espana. Ein Ensemble beeindruckender Bauten, die sich in geschwungener Form präsentieren und in denen die Architekten alle Stilrichtungen der spanischen Baukunst unterzubringen versuchten. Die immerhin 82 m hohen Ecktürme sind durch zwei Galerien mit dem Mittelpunkt, dem Palacio Central, verbunden. Von diesen Galerien hat man einen sehr schönen Ausblick über das Gelände. Der Platz vor den Gebäuden führt zu einem Wasserlauf mit reich verzierten Brücken. Interessant sind auch die Brunnen entlang des Gebäudes, die alle spanischen Provinzen vorstellen und abbilden.

Plaza Espana Brunnen der Provinz Guipuzcoa am Plaza Espana

Am angrenzenden Plaza de América sind in drei ehemaligen Ausstellungspavillons Museen eingerichtet, das Volkskundemuseum (Museo de Artes y Costumbres Populares) und das Archäologiemuseum (Museo Arqueológico).

Von teilweise atemberaubender Eleganz und Kühnheit sind die Brücken über den Fluss Guadalquivir, besonders die beiden relativ neuen Puente de la Barqueta und Puente del Alamillo. Mit einer Schiffstour auf dem Fluss lassen sie sich am besten bewundern.

Puente de la Barqueta und Puente del Alamillo

Eine Insel im Guadalquivir spielt eine größere Rolle. Die Isla de la Cartuja wurde 1992 als Ausstellungsgelände für die in diesem Jahre stattfindende Weltausstellung EXPO ausgewählt. Es war der 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus und so stand das Motto dieser EXPO unter dem Thema "Zeitalter der Entdeckungen". Bis dahin einziges Gebäude auf der Insel war das Kloster Santa Maria de las Cuevas, in dem damals Kolumbus seine Fahrt plante. Es wurde als Mittelpunkt und Königlicher Pavillon genommen, um den die Sehenswürdigkeiten der EXPO errichtet wurden. Insgesamt waren es 70 Pavillons, von denen heute noch 44 übrig sind. Im ehemaligen Kloster ist heute zeitgenössische Kunst zu bewundern.

Gelände der EXPO Stierkampfarena in Sevilla

Aufgewertet wurde das alte EXPO-Gelände als Hightech-Freizeitpark. Als "Magische Insel", Isla Mágica, wird ein phantasievolles Spiel mit Abenteuern rund um Entdeckungen vermarktet; Geöffnet ist von Mai bis Mitte September täglich, in den anderen Monaten nur am Wochenende.

Ansonsten ist die Altstadt Sevillas voller interessanter Sehenswürdigkeiten. Alle Bauwerke, Kirchen, Denkmäler oder einfach nur schöner altertümlicher Gassen aufzuzählen würde diese Seiten sprengen. Erwähnt werden soll aber, dass selbstverständlich auch Sevilla nicht auf eine Stierkampfarena verzichtet. Solch ein Wahrzeichen muss in einer andalusischen Stadt, die etwas auf sich hält, einfach sein.

Hotel Casona de San Andrés

Wir waren schon ganz froh, als wir in unserem Hotel, dem Casona de San Andrés, ankamen. Es war Rush Hour als wir Sevilla erreichten. Ist es schon allgemein kein Vergnügen mit dem Auto durch Sevilla zu fahren, so verschärft sich das noch zu dieser Zeit und das Hotel liegt inmitten der historischen Altstadt. Wer sich durch dieses Gewirr von schmalen Gassen und Gässchen gefunden hat, kann erleichtert aufatmen.

Hotel La Casona de San Andrés

Genau gesagt kamen wir nicht mit dem Auto am Hotel an, denn das hat keine Parkmöglichkeiten. In der historischen Altstadt gibt es praktisch keine und so besteht nur die Alternative, in der Tiefgarage des Kaufhauses Corte Inglés zu parken. Von dort sind es dann ca. 5 Minuten zu Fuß bis zum Hotel. Wir haben das Auto über die gesamte Zeit in Sevilla in der Garage gelassen, denn uns damit ins Gewühl zu stürzen, dazu hatten wir wirklich keine Lust. Allerdings braucht man dies auch nicht, denn durch die Lage des Hotels inmitten der Altstadt erreicht man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß. Die weniger positive Überraschung kommt vor der Abfahrt, nämlich die Parkgebühren. Es war das teuerste Parken auf unserer Reise.

Das Casona de San Andrés liegt zentral an einem Platz neben der Kirche San Andrés in einem renovierten Palacio aus dem 19. Jahrhundert. Der erste äußere Eindruck ist sehr gut und der zweite am Empfang im Patio auch. Mit unserem Zimmer, das wir bekamen, konnten wir zufrieden sein. Allerdings erfuhren wir durch Reisende, die auch die Andalusientour machten, dass wir glücklicherweise ein Zimmer mit Fenster nach außen erwischt hatten. Das ist im Casona de San Andrés durchaus keine Selbstverständlichkeit. Eine Anzahl Zimmer besitzt lediglich Tür und Fenster zum Treppenhaus.

Zimmer im Casona de San Andrés

Nachdem wir unser erstes Zimmer räumen mussten, weil die Tür kaputt war, bekamen wir ein größeres, das sicher zu den Besseren gehörte. Das Zimmer war angenehm, sauber und ausgestattet mit Heizung, Telefon, Satelliten-TV und Safe. Man hatte auch ausreichend Platz im Raum, was für ein Hotelzimmer nicht unbedingt selbstverständlich ist. Das Bad war sehr geräumig, mit Badewanne und Dusche und ausgestattet mit Seife, Handtüchern, Zahnputzgläsern und Fön.

Etwas gewöhnungsbedürftig war allerdings die nahe Lage zur Kirche. In gleicher Höhe unseres Zimmers stand in etwa 10 Meter Entfernung der Kirchturm, dessen Glocken aller halben Stunde laut und ausführlich läuteten. Glücklicherweise hatte das gegen 23 Uhr ein Ende, so dass doch noch Schlafen möglich war.

Restaurants gibt es in der näheren Umgebung des Casona de San Andrés genügend, in wenigen Minuten findet man ein ansprechendes. Durch die Lage inmitten der Altstadt bietet es sich sowieso an, einen Abendspaziergang durch die Gassen zu unternehmen.

Das inklusive Frühstück bot aber eine große Überraschung. Wirkt das Hotel im Bau des ehemaligen Palacios gediegen und architektonisch attraktiv, so enttäuschten der Frühstücksraum und das Frühstück doch gewaltig. Der Raum wirkt wie ein kleiner billiger Wartesaal, ohne jeden Charme und eng. In fast jeder Bahnhofsgaststätte hat man sicher mehr Niveau, denn für sein Frühstück erhält man Plastikteller mit Plastgeschirr, wie sie in einer Imbissbude üblich sind. Für Kaffee oder Tee sind Pappbecher vorhanden. Das Ganze wirft man nach Benutzung in einen Müllsack, der im Raum steht. Das Frühstück selbst war eher spartanisch; Neben Brot und Brötchen gab es Butter, Marmelade und eingepackte Kekse.

Fazit: Das Casona de San Andrés hat das große Plus, inmitten der Altstadt Sevillas zu liegen, was natürlich sehr praktisch ist. Hat man ein Zimmer mit Fenster, ist auch an der Unterkunft nichts auszusetzen. Das Frühstücksangebot und die hohen Parkkosten sind aber alles andere als erfreulich.

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