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Granada, die Stadt der Alhambra

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Granada ist eine der touristischen Hochburgen Andalusiens. Besonders das Aushängeschild der maurischen Baukunst, die Alhambra, ist ein Höhepunkt jeder Tour durch diese spanische Provinz. Die Stadt bietet mit ihren Bauwerken aus der Maurenzeit, der Blütezeit Andalusiens, einen Meilenstein für alle Kunst-, Architektur- und Geschichtsinteressierten. Hat man genügend Zeit zur Verfügung, lohnt auch ein Abstecher in die Umgebung Granadas, die auch jede Menge an hochinteressanten Bauten und Landschaften vorweisen kann.

An erster Stelle sei hier die Sierra Nevada, dieses Hochgebirge im Süden Spaniens, genannt. Nur etwa 30 km von Granada entfernt, lassen sich hier Bergwanderungen unternehmen, Kletterpartien oder man kann im Winter Ski fahren. In den Orten Guadix und Sacromonte, die auch auf einer Tagestour von Granada aus erreicht werden können, lassen sich zahlreiche Höhlen besichtigen, die über Jahrhunderte bewohnt waren.

Granada am Abend

Fehlt die Zeit oder möchte man sich ganz auf Granada konzentrieren, wird es mit Sicherheit nicht langweilig. Die Stadt, eine Mischung zwischen turbulenter moderner Großstadt und alter maurischer Architektur mit verwinkelten Gassen, hat alles parat. Einkaufsstraßen, durch die sich Menschenmassen schieben, ruhige Ecken mit kleinen Häuschen, jede Menge Restaurants und, typisch für Granada, Tapas Bars in denen zu jedem Getränk gratis eine Tapa angeboten wird.

Das Nachtleben Granadas ist auch ziemlich aufregend, denn es ist eine Studentenstadt, in der es abends sehr lebhaft zugeht. Besonders interessant sind die öffentlichen Verkehrsmittel. Neben den üblichen Bussen fahren auf einigen Strecken Kleinbusse für ca. 10 - 15 Personen. Speziell auf den Linien zwischen der Alhambra, dem Plaza Nueva und dem Albaicin preschen diese mit rasanter Fahrtechnik die kurvigen und bergigen Strecken entlang. Größere Busse könnten hier nicht verkehren, denn durch diese Gassen passt gerade einer dieser Minibusse und an manchen Stellen müssen die Fußgänger in den nächsten Hauseingang ausweichen, wenn der Bus vorbeischießt; Erfreulich ist auch der Fahrpreis, mit knapp über einem Euro liegt er in einem Bereich, den man problemlos akzeptieren kann.

Die Burganlage Alhambra

Andalusiens wohl bekannteste und berühmteste Sehenswürdigkeit ist ohne Zweifel die Alhambra in Granada. Dieser Komplex aus Festung, Palästen und Gartenanlagen thront auf einem Hügel über der Stadt und bestimmt das Bild Granadas. Steht man abends auf dem gegenüberliegenden Hügel und sieht auf den Komplex der Alhambra, so leuchten die Mauern im Licht der untergehenden Sonne roetlich. Daher kommt auch der Name, denn Alhambra kommt vom arabischen Kala al-Hamra, rote Burg.

Alcazaba und Blick auf Granada

Der älteste Teil der Anlage ist die Alcazaba. Diese Königsburg wurde im 13. Jahrhundert von Mohammed I. erbaut. Heute sind davon nur noch die Umfassungsmauern und einige Türme vorhanden. Eine Besichtigung lohnt trotzdem, denn zum einen kann man an den Grundmauern den Umfang der früheren Anlage ermessen und von den Türmen hat man einen beeindruckenden Blick über die restliche Alhambra und über die Stadt. Vom Torre de las Armas, der einstigen Waffenkammer, sieht man besonders gut den Albaicin, den gegenüberliegenden Berg mit San Nicólas.

Der 26 m hohe Torre de la Vela bietet eine sehr gute Aussicht auf die Kathedrale in der Stadt und von der anderen Seite des Turmes bekommt man einen interessanten Überblick über ehemalige Bautenkomplexe auf dem Gelände der Alhambra. In früheren Zeiten existierte neben den Palästen und Gärten praktisch noch eine Kleinstadt mit Mannschaftsräumen, Wohnbauten der Bediensteten, Magazinen und Werkstätten. Heute sind davon nur noch die Fundamente übrig, doch an denen kann man erkennen, welch stattlicher Hofstaat für die Herrschenden zur Verfügung stand.

Der Palast Karls V. Balustraden im Hof des Palastes von Karl V.

Ein wuchtiges Bauensemble ist der Palast Karls V. Der quadratische Grundriss mit 63 m Seitenlänge lässt das Gebäude im Gegensatz zu den Palästen der Mauren etwas plump erscheinen. Aufgelockert wird dieser Eindruck durch den Innenhof, der kreisförmig ist und vom zweistöckigen Rundbau des Palastinneren begrenzt wird. Dorische und Ionische Säulen an den Galerien bieten einen interessanten Gegensatz zum strengen Äußeren des Gebäudes.

Im Palast Karls V. sind heute zwei Museen angesiedelt, das Museo de la Alhambra und das Museo Provincial de Bellas Arte. Während das erstere vorwiegend maurische Fundstücke, Schmuck und Kunstgegenstände vorwiegend aus der Alhambra vorstellt, ist das zweite auf Werke von Künstlern der Schule von Granada spezialisiert.

Auch hier ist bei den Öffnungszeiten leider keine durchgehende Linie zu erkennen. Selbst Museen, die sich in einem Haus befinden, haben die unterschiedlichsten Öffnungszeiten.

Karl der V., nachdem der Palast benannt ist, wollte Granada zum Regierungssitz machen. Dafür ließ er ab 1526 den Palast auf dem Gelände der Alhambra erbauen. Fertig wurde er jedoch nie, denn die Pläne vom Regierungssitz Granada wurden fallen gelassen. Entstanden ist trotzdem ein Bauwerk, das zu den bedeutendsten Architekturen der Hochrenaissance außerhalb Italiens gezählt wird.

Eine Reihe von Gärten, Patios und Türmen, die alle eine interessante Geschichte haben und zu denen es zahlreiche Legenden gibt, sind auf dem Gelände der Alhambra zu finden und zu entdecken. Empfehlen möchten wir an dieser Stelle besonders das Buch "Erzählungen von der Alhambra" des Schriftstellers Washington Irving, der viele dieser Sagen und Legenden neben zahlreichen Fakten beschreibt (siehe Seite Reiseführer und Literatur).

Der absolute Höhepunkt eines Besuchs der Alhambra ist jedoch ohne jeden Zweifel der Palast der Nasriden; Was in den Räumen des Palastes an Handwerkskunst zu finden ist, ist mehr als sehenswert und verlangt alle Hochachtung vor den Erbauern.

Stalaktitengewölbe mit maurischen Verzierungen Lindaraja Erker im Saal der beiden Schwestern

Von außen erscheint der Palast dabei gar nicht übermäßig prunkvoll. Im Inneren jedoch zeigt sich ein wahres Feuerwerk an Verzierungen, Schmuckelementen und architektonischen Details, gestaltet mit Marmor und edlen Hölzern. Viele der feingliedrigen Schmuckelemente sind übrigens schon damals in einer Art Fließbandproduktion hergestellt worden. Die Zierelemente wurden in einer Form, die als Ausgangspunkt diente, vervielfältigt. Nur so war es möglich, diese unfassbaren zahlreichen Details zu fertigen und einzusetzen. Die alten maurischen Meister waren also auch in Bezug auf Produktivität und Organisation genial.

Besondere Beispiele dieser grazilen und prächtigen Verzierung sind der Saal der zwei Schwestern und der Saal der Abencerrajes. Der Saal der zwei Schwester, der Sala de las Hermanas, war sicher ein Teil der Winterwohnung der Frauen. Seine Kachel- und Stuckdekorationen sind phantastisch und das Gewölbe des Saales, das die Form eines achtzackigen Sternes hat und dann in 16 Strahlen ausläuft, gilt als größtes arabisches Stalaktitengewölbe. Ähnlich prunkvoll, aber etwas kleiner, ist das Gewölbe im Sala de los Abencerrajes. Seinen Namen hat er nach dem maurischen Geschlecht der Abencerrajes, von denen 36 in diesem Saal ermordet worden. Zumindest sagt das die Legende.

Der Sala de Embajadores, Saal der Gesandten, diente den Audienzen, hier empfingen die Herrscher Gesandte anderer Königreiche. Dabei hatten sich die Herrscher eine besondere Raffinesse einfallen lassen. Auf den Thron fiel Licht von drei Seiten, die Eintretenden sahen den Herrscher jedoch nur im Gegenlicht. So konnte er die Besucher eingehend mustern, während denen ihr Gegenüber im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln blieb.

Die Säulen und Bögen im Löwenhof Der Myrtenhof

Besonderes Wahrzeichen des Saales ist die prachtvolle Kuppel aus Zedernholz. Der Saal ist im Erdgeschoss des mit 45 m höchsten Turmes der Burg, dem Torre de Comares. Für islamische Bauten ungewöhnlich ist der Raumschmuck im Saal der Könige, dem Sala de los Reyes. Der Islam verbietet eigentlich die bildliche Darstellung des Menschen. In diesem Saal sind jedoch Szenen aus dem Leben am Hofe, bei der Jagd und die Befreiung eines Mädchens zu sehen. Das alles ist auf Leder gemalt und dieses dann auf Holz aufgezogen.

Eine Augenweide sind auch die Patios, die Höfe inmitten der Palastanlagen. Im Myrtenhof, im Hauptabschnitt des Palastes, nimmt ein Wasserbecken einen großen Teil des Platzes ein. Der Löwenhof, Patio de los Leones, ist Mittelpunkt des Harems, der Frauengemächer; Auch hier sind die Kunstfertigkeiten der maurischen Baumeister zu bewundern. Verzierungen und künstlerische Formen gibt es en Masse an den Arkadenbögen, die von 124 Marmorsäulen getragen werden. Mittelpunkt des Hofes ist der Löwenbrunnen.

Der Lindarajahof

Zu sehen gibt es in und um den Palast der Nasriden noch jede Menge. Erwähnt seien hier der Patio de Lindaraja, ein zauberhafter kleiner begrünter Hof, das Ankleidezimmer der Königin und die Gärten der Alhambra, die Jardines del Partal.

Wir nahmen nach unserem Besuch der Alhambra und speziell des Palastes der Nasriden bleibende Eindrücke mit. Im Nachhinein können wir sagen, dass wir es kaum verschmerzt hätten, wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht mit der Besichtigung der Alhambra geklappt hätte. Das ist gar nicht so abwegig, denn allgemein wird immer darauf hingewiesen, dass man die Tickets im Vorfeld bestellen soll, da nur eine begrenzte Zahl an Besuchern zugelassen ist. Wenn es auch in der Praxis sicher nicht so dramatisch ist, empfiehlt sich die Vorbestellung doch, schon weil man dann lange Wartezeiten vermeidet.

Zu überlegen ist auch, ob man den Palast der Nasriden auf eigene Faust besucht oder an einer Führung teilnimmt. Wir meinen, man sollte sich unbedingt für die Führung entscheiden. Die Fülle an Informationen, interessanten Geschichten und Details ist so umgangreich, dass man sich alle diese Fakten gar nicht selbst zuführen könnte.

Die Gebäude und Gartenanlagen Generalife

Der Tourist hat die Wahl, ob er neben der Alhambra auch den Generalife besuchen möchte. Eigentlich ist das keine Frage, wir finden, auf dieses Erlebnis sollte man keinesfalls verzichten.

Sommerpalast des Generalife

Der Generalife ist räumlich von der Alhambra getrennt, obwohl er eigentlich doch dazu gehört. Es ist der ehemalige Sommersitz der maurischen Könige. Vollendet wurde das im Vergleich zum Palast der Nasriden eher unscheinbare Gebäude Anfang des 14. Jahrhunderts von Ismail I. Die maurischen Herrscher suchten im heißen andalusischen Sommer eine angenehme Residenz, die nahe ihres Stammsitzes war. Das Bauwerk selbst ist deshalb auch nicht das eigentlich prunkvolle und luxuriöse, es sind die Gärten, in denen es liegt. Nicht umsonst gelten die Gartenanlagen des Generalife als eine der schönsten der Welt.

Gartenanlagen des Generalife

Es ist eine wunderbare kleine Welt in sich, die hier entstanden ist. Ein Zusammenspiel aus schattigen Alleen aus Zypressen, Myrten- und Lorbeergewächsen und Orangenbäumen harmoniert mit einer Vielzahl an Blumen und Blüten. Zwischendrin sind überall Wasserbecken, Fontänen und Wasserspiele sowie schattenspendende Grotten zu finden. Schlendert man heute durch diese Gartenanlagen kann man verstehen, dass der letzte maurische Herrscher Granadas, Boabdil, in Tränen ausbrach als er Granada verlassen musste.

Wir hatten etwas Pech bei unserem Besuch, es regnete zeitweise in Strömen. Trotzdem, die Schönheit der Anlagen ließ das schlechte Wetter verblassen und den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Von den Gärten des Generalife und auch aus einem Nebenraum des Sommerpalastes hat man sehr schöne Ausblicke auf die Anlage der Alhambra. Oberhalb des Gebäudes kommt man entlang einer treppenartigen Wasseranlage zum Silla del Moro, einem Aussichtpunkt, der allerdings außerhalb der Gartenanlage liegt.

Der Aussichtspunkt Albaicin

Granada wird von der Alhambra "beherrscht", und wohl kein Besucher der Stadt verzichtet auf die Besichtigung dieser maurischen Festung. Doch auch die Aussicht von San Nicolás auf dem Hügel des Albaicins gehört einfach zum Programm dazu.

Die Alhambra mit den Bergen der Sierra Nevada

Alltäglich gegen Abend versammeln sich an der kleinen Kirche Heerscharen von Touristen, um von der Aussichtsterrasse den Anblick der Alhambra und der dahinterliegenden Berge der Sierra Nevada zu bestaunen. Besonders im Winter, wenn die Gipfel der Sierra Nevada weiß vom Schnee sind, ist der Anblick besonders reizvoll. Nicht umsonst ist diese Tageszeit am begehrtesten, denn wenn die Alhambra im abendlichen Streiflicht liegt und sich vielleicht noch im Hintergrund Wolkenberge auftürmen, kann man sich nur schwer von diesem Anblick trennen.

In den Gassen des Albaicins

Wir waren so begeistert, dass wir an beiden Abenden unseres Aufenthaltes in Granada zu diesem Platz pilgerten. Man kann den Hügel zu Fuß erklimmen, aber auch den Kleinbus nutzen, der von der Alhambra über den Plaza Nueva zu San Nicolás fährt. Wir haben aus Zeitgründen den Bus genutzt, es uns aber nicht nehmen lassen, den Rückweg per Fuß anzutreten. Es ist ein Erlebnis, durch die engen verwinkelten Gassen des Albaicins den Hügel abwärts zu laufen und die abendlich beleuchtete Stadt unter sich zu sehen. Ab und zu muss man dann noch eine Sprung in eine Haustür wagen, denn wenn ein Bus vorbeifährt, ist in den engen Gassen nicht genügend Platz.

San Nicolás

Der Albaicin selbst ist ein Hügel, der gegenüber der Alhambra liegt und in dem die ursprüngliche maurische Atmosphäre noch ziemlich lebendig ist. Verwinkelte und steile Gassen mit kleinen weißgetünchten Häusern und kleine Plätze, auf denen sich bis in die Nacht die Leute tummeln, das macht den Reiz dieses Viertels aus. Natürlich finden sich auch Cafés, in denen man den Tag ausklingen lassen kann.

San Nicolás ist eine sehr kleine, 1525 erbaute Kirche, die kunstgeschichtlich sicher von keinem großen Interesse ist. Doch ihre Lage macht sie zu einem der am meisten angesteuerten und bekanntesten Punkte Granadas.

Auch sehr interessant, doch weniger bekannt, ist die Kirche San José. Sie ist immerhin eines der ältesten maurischen Bauwerke in Andalusien mit einem Glockenturm, der auf dem Minarett einer Moschee des 9. Jahrhunderts fußt.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche findet man seit kurzem eine Moschee, die erste, die seit 500 Jahren in Granada erbaut wurde. Das ist eigentlich verwunderlich, denn immerhin etwa 15.000 Einwohner Granadas sind Muslime; Gewissermaßen das "Eingangstor" zum Albaicin ist die Plaza Nueva, ein mittelalterlich wirkender Platz und einer der beliebtesten abendlichen Treffs in Granada.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Granada

Auch Granada hat eine Kathedrale. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen in Andalusien war ihr Grundstock aber keine Moschee, der Bau wurde erst im Jahre 1523 im gotischen Stil begonnen. Das wurde aber schnell geändert, und ab 1528 im Stil der Renaissance weitergebaut. Bis zum Jahre 1704 zogen sich die Arbeiten hin, dann wurden sie abgebrochen, obwohl die Kathedrale noch nicht endgültig fertiggestellt war. Der begonnene Turm wurde niedriger als geplant, der zweite überhaupt nicht gebaut.

Catedral Santa Maria de la Encarnación Catedral Santa Maria de la Encarnación

Entstanden ist trotzdem ein beeindruckendes Bauwerk, die Catedral Santa Maria de la Encarnación zählt zu den bedeutendsten vier Renaissancekirchen Andalusiens. Mit einer Länge von 160 m und einer Breite von 67 m überdeckt sie eine beachtliche Fläche und auch die 47 m hohe Kuppel der Capilla Mayor braucht sich nicht zu verstecken. Gewaltige Bündelpfeiler tragen das Mauerwerk.

Besonders beeindruckend ist die schon erwähnte Capilla Mayor, die Hauptkapelle. Zwei Balustradenreihen sind kreisförmig angeordnet, die auf offenen Rundbögen ruhen. Auf den Balustraden sowie in den Seitenaltären findet man wertvolle Gemälde mit Motiven aus dem Leben der Jungfrau Maria, Statuen der Apostel und Heiligen.

In der Capilla Real, der Grabkapelle der Katholischen Könige, sind einige dieser Königsgräber zu besichtigen. Verschiedene persönliche Gegenstände der Könige, so z.B. die Krone und das Zepter Isabellas und das Schwert Ferdinands sind in der Sakristei der Kapelle ausgestellt. Isabella und Ferdinand gelangten ja in Andalusien zu besonderem Ruhm wegen ihres Sieges über die Mauren und deren endgültige Vertreibung. Ergänzt wird alles von Exponaten aus der Kunstsammlung der Königin Isabella.

Kreuzgang des Convento de San Jerónimo Deckengestaltung des Convento de San Jerónimo

Im Universitätsviertel Granadas sind einige wunderschöne Sakralbauten und Klöster zu finden. Das Kartäuserkloster La Cartuja beherbergt eine bedeutende Sammlung von Gemälden und beeindruckt mit architektonischen Leckerbissen. Der Innenraum der Kirche des Klosters ist in prächtiger Barockarchitektur gestaltet und überall sind wertvolle Stuckarbeiten zu sehen. Erbaut wurde das La Cartuja ab 1506, vollendet jedoch erst um 1750.

Das Hospital San Juan de Dios hat eine Kirche, die zu den schönsten barocken Sakralbauten Granadas gezählt wird. Das wohl schönste Schmuckstück ist aber das Convento de San Jerónimo. Das Kloster mit seinen Bogengängen um den begrünten Hof ist ein Ruhepunkt in der Hektik Granadas. Eine besondere Augenweide ist jedoch die Kirche des Klosters mit Wandmalereien aus dem 18. Jahrhundert und einer prächtigen Deckengestaltung. Gegründet wurde das Convento de San Jerónimo um 1496.

Übernachten im Hotel Guadalupe

Das Hotel Guadalupe in Granada hat gleich mehrere Vorteile. Es ist für andalusische Verhältnisse leicht zu erreichen, es liegt in unmittelbarer Nähe der Alhambra und es ist ein sehr angenehmes Hotel. Fährt man nach Granada kommt man auf die Ringstraße, wo genügend Hinweisschilder zur Alhambra stehen. Folgt man diesen, gelangt man ziemlich problemlos auf den Parkplatz der Alhambra. Dort lässt man das Auto stehen und nach wenigen Metern ist man am Hotel.

Natürlich kostet auch das Parkgebühren, doch sind diese erstaunlicherweise deutlich geringer als im Parkhaus des Kaufhauses in Sevilla. Auch hier ist es unnötig, das Auto während des Aufenthaltes in Granada zu bewegen. Der Eingang der Alhambra ist etwa 50 Meter entfernt, das historische Stadtzentrum etwa 1 km. Möchte man diesen Kilometer nicht laufen, kann man die Kleinbusse nutzen, deren Haltestelle wenige Meter neben dem Hotel ist.

Zimmer im Hotel Guadalupe

Von unserem Zimmer waren wir sehr angenehm überrascht. Es war erstaunlich groß, hatte eine Terrasse von ca. 12 qm und das separate Bad war mit Fenster. Die Ausstattung ließ nichts zu wünschen übrig, Sie war nicht luxuriös, aber praktisch und gut erhalten. Eine regulierbare Klimaanlage, Telefon, LCD-Fernseher und Heizung machen das Leben in diesen Zimmern angenehm. Das Badezimmer mit Wanne bot einen guten Service, Seife, Duschbad, Zahnputzgläser, Handtücher, Badetücher und Fön sind vorhanden. Auch an der Sauberkeit und am Zimmerservice hatten wir nichts auszusetzen.

Das Personal war freundlich und versuchte uns alle gewünschten Informationen zu geben, auch in englisch. Mit 58 Zimmern ist das Guadalupe kein großes Hotel, aber es zählt auch nicht zu den kleinsten auf unserer Reise. Ein Fahrstuhl hilft allen, die nicht unbedingt Treppen steigen wollen, was bei 4 Etagen auch verständlich ist.

Es gibt ein großes Restaurant mit einem guten Angebot, in dem es sich angenehm sitzt. Im gleichen Restaurant findet man das Frühstücksbuffet, das qualitätsmäßig sehr gut ist. Englisches Frühstück mit Rührei oder gekochtem Ei, Würstchen, Käse, Wurst, Honig, Marmelade, Brot und Brötchen, Kuchen und Kompott, das alles lässt keine Wünsche offen. Dazu gibt es aus dem Automaten wahlweise Kaffee, Milch, Tee oder Kakao; Natürlich ist auch der obligatorische Fruchtsaft vorhanden. Tagsüber oder abends kann man auch die Bar, die Snackbar oder die Cafeteria besuchen.

Allerdings waren wir mittags doch etwas enttäuscht, als wir in der Snackbar eine Kleinigkeit essen wollten. Total überforderten Kellnern gelang es nicht, den Andrang zu bewältigen, so dass wir nach einer halben Stunde hungrig abzogen. Das konnte unseren allgemein doch guten Eindruck vom Hotel aber nicht maßgeblich beeinflussen.

Fazit: Das Hotel Guadalupe bietet sich für einen Besuch in Granada an, besonders im Hinblick auf die sehr günstige Lage zur Hauptsehenswürdigkeit Granadas, der Alhambra. Auch die Altstadt ist problemlos zu erreichen. Abgesehen von Kleinigkeiten sind Zimmer, Service und Verpflegung in Ordnung, so dass wir das Hotel eindeutig empfehlen können.

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