Allgemeines
Süden
Osten
Interior Plateau
Vancouver
Reiseführer
Weitere Infos
Impressum

British Columbia Inhaltsverzeichnis | Allgemeine Informationen | Süden | Osten | Interior Plateau | Vancouver Island, Victoria, Vancouver | Reiseführer | Weitere Infos

DeutschEnglish

Der Süden von Britisch Kolumbien

Durch die Provinzparks in die Rocky Mountains

Scan-Service

Wir beginnen unsere Rundreise durch British Columbia in Vancouver, reisen zunächst durch den Süden und machen dort drei grössere Stationen: Zunächst besichtigen wir das Städtchen Hope, fahren dann den Fraser River entlang bis Kamloops, dann nach Osten in die Stadt Kamloops, besichtigen danach den Okanagan-See, die Stadt Kelowna und schließlich auf der Rückfahrt noch Das Städtchen Revelstoke.

Station 1: Hope

Los ging es von Vancouver aus in östlicher Richtung auf dem Highway 7 nach Hope. Durch die Halbkessellage Vancouvers am Hang eines Kaskadengebirges nimmt die Bebauungsdichte ziemlich schnell ab, wenn man sich aus der Stadt bewegt, und genauso verhält es sich mit der Verkehrsdichte. Nach 100 Kilometern Fahrt parallel zum Fraser River erreichten wir das erste Ziel, dessen beeindruckendes Panorama vor allem Cineasten bekannt vorkommen dürfte, denn Kanada ist für die Produktion von Hollywood-Filmen wesentlich weniger kostenaufwendig als die benachbarten USA.

Brücke aus Rambo 1: Ein bekanntes Filmmotiv: John Rambo lässt grüßen - aus Hope Hope Panorama: Im Hintergrund das Kaskadengebirge, vor dem der mächtige Fraser River gen Vancouver fließt.

Im Schatten des Wolken verhangenen The Old Settler (2132 m), der still über den tosenden Wassermassen des Fraser ruht, wurde unter anderem der erste Teil der Rambo-Trilogie gedreht. Noch heute wirbt das verschlafene Städtchen mit dieser Vergangenheit, doch es hat noch mehr zu bieten, zum Beispiel ein grandioses Naturschauspiel. Einmal im Jahr, zur Zeit der Lachswanderung, sind hier Tausende der bis zu 30 Pfund schweren Fische auf dem Weg vom Pazifik zu ihren Laichplätzen zu beobachten; Wir jedoch waren etwas zu spät dran, denn nur noch ein imposantes Skelett zeugte von der zurückliegenden, beschwerlichen Reise der pazifischen Lachse.

Etwas zäh wurde der Aufenthalt in Hope aber doch, denn ein Mitglied der Reisegruppe hatte in einem Restaurant in Vancouver sein Portemonnaie vergessen. Leider war es die Geldbörse, die uns alle fütterte, also musste sie wiederbeschafft werden. Ein Spaziergang durch Hope indes lohnte sich zwar, haben wir doch beispielsweise ein Ortsausgangsschild mit dem nachdenklich machenden Spruch "Discover what lies beyond Hope" entdeckt, aber nach sechsstündiger Wartezeit war uns dann doch einfach nur noch langweilig.

Station 2: Kamloops / Okanagan / Kelowna

Von Hope aus führte uns die Route weiter über den Trans Canada Highway in das 250 Kilometer entfernte Kamloops; Auf der Strecke dorthin schneidet sich der Fraser durch ein tiefes Tal (Fraser Valley, insgesamt 270 km lang), dessen atemberaubende Schönheit auf einem von zahlreichen Campingplätzen ausgekostet werden kann. Durch das Fraser Valley führt auch eine der wichtigsten Eisenbahnlinien in Richtung Vancouver, die von unfassbar langen Zügen mit mehreren Triebwagen befahren wird.

Okanagan: Badeparadies und Zentrum des Weinanbaus bei mediterranem Klima

Bei Cache Creek verließen wir den Lauf des Fraser und naeherten uns in östlicher Richtung Kamloops, der mit 92.000 Einwohnern viertgrößten Stadt British Columbias. Sie ist einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte des Landes, denn hier treffen der Trans Canada Highway und der Yellowhead Highway 5, die beiden Eisenbahnlinien Canadian Pacific und Canadian National sowie der North und South Thompson River zusammen, die fortan den Thompson River bilden. Darüber hinaus gibt es vor den Toren der Stadt eine Vielzahl von Provincial Parks mit großen Seen und Campingmöglichkeiten.

Von Kamloops aus haben wir dann über den Highway 97 einen Abstecher gen Süden zum 150 Kilometer entfernten Okanagan-See gemacht; Er liegt in ein tiefes Tal (Okanagan Valley) gebettet, in dem die Stauwärme optimale Bedingungen für den Obst- und Weinanbau bietet, einmal abgesehen davon, dass der Okanagan-See ein herrliches Badeparadies in großartiger Landschaft darstellt. Hier soll auch einer Legende zufolge das Seeungeheuer Ogopogo leben, gesehen haben wir es aber nicht.

Am Ufer des 140 Kilometer langen und 5 Kilometer breiten Sees ist Kelowna gelegen, mit 105.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Britisch Kolumbiens. In den Sommermonaten ist das Nachtleben hier besonders ausgeprägt, insbesondere im Bereich des Hafens. Auch wir haben in Kelowna unsere erste Party-Nacht gefeiert und uns wie am Mittelmeer gefühlt. Man stelle sich einen bunt beleuchteten Biergarten mit Blick auf den Hafen vor, es ist schwülwarm, im Thekenbereich des Pubs tanzen Dutzende von Leuten und die Musik dringt durch die geöffnete Fensterfront nach draußen. Derlei Lokalitäten gibt es in Kelowna zuhauf. Den Weg zurück in unser Motel am Rande der Stadt traten wir schließlich per Taxi an, denn ein Auto hätte von uns wohl keiner mehr bedienen dürfen.

Station 3: Revelstoke

Auf dem gleichen Weg (Highway 97) fuhren wir am folgenden Tag etwas später als geplant zurück in Richtung Kamloops. Dort angekommen, folgten wir dem Trans Canada Highway in östlicher Richtung und erreichten nach etwa 200 Kilometern das Städtchen Revelstoke , das am Ufer des zum 120 Kilometer langen Lake Revelstoke aufgestauten Columbia River liegt. Revelstoke selbst ist nicht weiter spannend, bietet aber eine fantastische Aussicht auf die schneebedeckten Dreitausender der Columbia Mountains und steigert die Vorfreude auf den schönsten Teil Kanadas, die Nationalparks Banff und Jasper in den Rocky Mountains.

Revelstoke ist vor allem durch seine Eisenbahn-Geschichte (gegründet 1880 beim Bau der Canadian Pacific; dort gibt es ein landesweit bekanntes Eisenbahn-Museum) und einen Meteoriteneinschlag im Jahre 1965 bekannt geworden. Der nahe gelegene Mount Revelstoke National Park umfasst einen Teil des weltweit einzigen gemäßigten Inlands-Regenwaldes, steile und schroffe Gebirgsflanken und beheimatet Rentiere, Grizzly-Bären und Schneeziegen. Bis dahin fanden wir die Landschaft schon unvergleichlich schön, doch was nun folgte, ist kaum in Worte zu fassen. Wer einmal in den kanadischen Rocky Mountains gewesen ist, kann sich vorstellen, warum die Indianer heilige Berge haben und in vielen Dingen etwas Göttliches zu erkennen glauben.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis British Columbia