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Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt London
Die Weltstadt London hat neben königlichen Palästen, Kirchen, Parks und Plätzen natürlich noch weitere weltbekannte Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Innenstadt, das Parlament oder das Monument als geschichtsträchtige Bauten oder auch Attraktionen wie das London Eye sind einige dieser nennenswerten Touristenmagneten.
Houses of Parliament
Wir waren hellauf begeistert, als wir abends zur blauen Stunde am Ufer der Themse standen und auf die erleuchteten und angestrahlten Parlamentsgebäude sahen. Das ist ein Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte wenn man in London ist. In diesem Moment versteht man, warum die britische Hauptstadt als eine der schönsten der Welt gilt.
Doch auch tagsüber sind die Houses of Parliament ein beeindruckender Anblick. Dabei ist dieser bekannte Begriff eigentlich nicht korrekt, offiziell ist es "The Palace of Westminster" und bezieht sich auf die Geschichte des Königreiches. Hier, am heutigen Parlament, stand früher der alte Königspalast. Von diesen alten Bauten ist jedoch nur noch Westminster Hall aus dem Jahre 1097 übrig, die anderen wurden durch mehrere Feuer weitgehend zerstört. Die Westminster Hall gilt als eine der größten Hallen Europas, die auf Dachstützen verzichten. Mit einer Länge von 73,2 m und einer Breite von 20,7 m hat sie schon beeindruckende Maße.
Im Laufe der Zeit änderte sich ihre Verwendung mehrfach. So tagten hier die Gerichte, u.a. fanden an diesem Ort die Gerichtsverhandlungen gegen Thomas Moore, den Verfasser von "Utopia", und gegen König Karl I. statt. Bis 1821 war sie auch der Ort der Krönungsbankette. Heute noch genutzt wird sie für die Totenwache vor Staatsbegräbnissen und verschiedene Feierlichkeiten, bei denen die Parlamentskammern der Krone ihre Grußbotschaften überbringen. Das goldene Thronjubiläum von Königin Elisabeth II. war eines dieser Ereignisse.
Doch die Houses of Parliament bestehen nicht nur aus Westminster Hall, dem ältesten Teil. Im 19. Jahrhundert wurde im damals aktuellen neugotischen Stil ein Gebäudekomplex errichtet, der in seiner Architektur beeindruckend ist und noch heute fasziniert. Besonders auffällig sind die Türme, von denen der Victoria Tower mit 98,5 m der höchste ist. Benannt wurde er nach Königin Victoria, in deren Regierungszeit der Neu- und Umbau der Gebäude stattfand; Wenn an seiner Spitze der Union Jack weht, tagt das Parlament.
Ist die Royal Standard gehisst, weis man, dass die Queen im Gebäude ist. Der Juwelenturm, der Jewel Tower, steht schon seit 1366 und hat die Katastrophen überstanden, die vielen anderen Teilen der ursprünglichen Gebäude zum Verhängnis wurden. In ihm kann man eine Ausstellung über das Parlament und den ehemaligen Palast besuchen. Der Central Tower befindet sich, wie der Name schon andeutet, im Mittelteil des Komplexes.
Der mit Sicherheit bekannteste Turm ist jedoch der 96 m hohe Big Ben, wobei es sich genaugenommen um den Clock Tower handelt. Big Ben ist die größte der insgesamt 5 Glocken in diesem Uhrenturm und die drittschwerste Englands. Great Bell of Westminster, wie ihr offizieller Name lautet, erlangte u.a. dadurch Berühmtheit, dass ihr Klang das weltweite Erkennungszeichen der BBC ist. Allgemein wird aber mit Big Ben der Turm insgesamt in Verbindung gebracht. Beeindruckend sind auch die Uhren an den vier Seiten des Turmes, die einen Durchmesser von 8m und 4 m lange Zeiger haben.
Die wichtigste Bedeutung erhalten die Gebäude aber durch die Tagungen des Parlaments, oder genauer der Parlamente, denn es gibt ein Oberhaus und ein Unterhaus. Das House of Lords, das Oberhaus, ist der Versammlungsort des Adels, der heute keinen großen politischen Einfluss mehr hat. Dieser geht hauptsächlich vom House of Commons, dem Unterhaus, aus.
Von den Gärten, die rund um die Houses of Parliament liegen, sind die Victoria Tower Gardens öffentlich und können besucht werden. Gut zu erreichen sind die Houses of Parliament mit der U-Bahn bis zur Station Westminster und mit mehreren Buslinien.
City of London
Die City of London ist das Herz von London und des gesamten Königreiches. Flächenmäßig ist das Zentrum der Stadt relativ klein, etwa 2,6 km², und die Einwohnerzahl ist gering; Nur einige Tausend Menschen wohnen hier, doch tagsüber wimmeln mehrere Hunderttausend Angestellte und Touristen durch die Straßen und über die Plätze.
Wer in der City of London ist, bewegt sich auf historischem Boden. Hier liegt der Ursprung der Stadt. Schon die Roemer hatten hier die Hafenstadt Londinium gegründet, die durch eine Befestigungsanlage, den London Wall, geschützt war; Auch heute hat das Zentrum noch einen besonderen politischen Status durch die vom englischen Königshaus verliehenen Privilegien, die niemals zurückgenommen wurden. Verwaltet wird die City of London durch die City of London Corporation, die im Besitz von Parks und Wäldern in und um die Stadt ist. Die Corporation verfügt auch über eine eigene Polizeibehörde, die unabhängig von anderen Stadtgebieten der Metropole ist.
An den Zufahrtsstraßen zur City findet man steinerne Sockel mit einer Greifenstatue und der Aufschrift "City of London", mit denen das Gebiet markiert wird. Markante Hochhäuser, Büros und vorrangig Banken prägen das Bild dieses Stadtteils, der zum Hauptzentrum des internationalen Finanzwesens geworden ist.
The Monument
Ganz in der Nähe des Nordufers der London Bridge steht eine 61,5 m hohe Säule, Londons "The Monument". Sie soll die größte einzeln stehende Säule der Welt sein. Umgeben von Büros und Bankgebäuden fällt ihre Architektur an dieser Stelle aus dem Rahmen. Der Platz ist allerdings nicht ohne Bedeutung, denn genau 61,5 m von hier brach im Jahre 1666 der große Brand aus, der London vier Tage lang zu großen Teilen zerstörte. Unter den durch den Brand in Mitleidenschaft gezogenen Gebäuden befand sich auch St. Paul's Cathedral.
Zum Gedenken an dieses Inferno wurde von 1671 bis 1677 ein Denkmal errichtet, eben jenes Monument; Geschaffen wurde es von Christopher Wren, der auch viele andere bekannte Bauwerke Londons entwarf. Wer die 311 Stufen bis zur Aussichtsplattform nicht scheut, hat einen interessanten Blick über die City of London und die Themse. Leider ist der etwas eingeschränkt durch ein Gitter an der Plattform, das wegen einiger Lebensmüder, die sich von der Plattform stürzten, angebracht wurde. An der Spitze der Säule befindet sich eine Urne mit einem vergoldeten Feuerball. In ihr soll die Asche der Bäckerei aufbewahrt werden, in der das große Feuer ausbrach.
Das Riesenrad London Eye
Bis zum Jahr 2004 war das London Eye mit 135 m Höhe das größte Riesenrad der Welt, dann jedoch wurde es durch ein 160 m hohes in China abgelöst. Das wiederum verlor den Rekord 2008 an das jetzt mit 165 m höchste Riesenrad in Singapur.
Das weltweit bekannteste ist jedoch nach wie vor das London Eye. Offiziell eroeffnet wurde es 1999, wegen technischer Probleme konnte es jedoch erst im März 2000 für Fahrgäste zugelassen werden. Dann gab es kein Halten mehr, das Riesenrad entwickelte sich zu einem der im wahrsten Sinne des Wortes größten Attraktionen in London. Das war dann auch der Grund, dass der ursprünglich nur auf 5 Jahre geplante Betrieb weitergeführt wurde und es auch heute unverdrossen seine Runden dreht.
Schlecht werden kann es auch ungeübten Riesenradfahrern kaum, das Rad braucht etwa 30 bis 40 Minuten für eine Umdrehung. Diese langsame Geschwindigkeit ermöglicht es, dass zum Ein- und Aussteigen nicht angehalten werden muss, ausgenommen, es steigen Rollstuhlfahrer oder andere Behinderte ein. Die Gondeln, die jeweils 25 Passagieren Platz bieten, sind rundum verglast und klimatisiert. Da sie sich durch die besondere Konstruktion außerhalb des Rades befinden und sich immer waagerecht halten, ist die Sicht auf die Sehenswürdigkeiten Londons ausgezeichnet. Herrscht sehr klares Wetter vor, kann man sogar das etwa 40 km entfernte Windsor Castle sehen. Das passiert allerdings nicht allzu oft, doch auch die Attraktionen Londons in unmittelbarer Nähe, wie z.B. Big Ben, St. Paul's Cathedral oder der Buckingham Palace bieten einen tollen Anblick.
Der Wermutstropfen dabei sind die meist ellenlangen Warteschlangen. Manchmal kann bis zu einer Stunde vergehen, bevor man an der Reihe ist, selbst bei Reservierungen. Diese langen Zeiten kann man zwar per Buchung einer Schnellabfertigung umgehen, doch dazu muss man gewaltig tief in die Geldbörse langen. Der normale Preis ist auch nicht gerade gering, etwa 20 Euro pro Erwachsenem und ca. 10 Euro pro Kind werden verlangt. Ob die 30 Minuten des zugegebenermaßen grandiosen Blicks über London diese Ausgabe rechtfertigen, darüber kann man streiten. Der London Pass hilft hier auch nicht weiter, das London Eye zählt nicht zu den Einrichtungen, die Vergünstigungen erhalten.
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Autor: Michael Nitzschke, Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
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