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Kirchen und Kathedralen in London

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London hat einige der bedeutendsten Kirchenbauten der Welt zu bieten, erinnert sei hier nur an die Westminster Abbey oder an die St. Paul's Cathedral. Doch neben diesen riesigen Prachtbauten gibt es noch zahlreiche kleinere, oft nicht weniger schöne oder auch ausgefallene Architektur wie z.B. Westminster Cathedral.

St. Paul's Cathedral

Die beeindruckende Kuppel der St. Paul's Cathedral ist weithin über die City of London zu sehen. Mit ihren 110 m Höhe ist sie nach der Peterskirche in Rom die zweithöchste der Welt. Doch nicht allein die Kuppel trägt zum imposanten Eindruck der Kathedrale bei. Der gesamte Bau mit seinem gewaltigen Hauptschiff, der klassizistischen Front am westlichen Haupteingang und die große Freitreppe lassen St. Paul's zum wohl bedeutendsten Kirchengebäude Londons werden.

St. Paul's Cathedral von der Millennium Bridge gesehen

Der Boden, auf dem St. Paul's steht, ist geschichtsträchtig. Schon um das Jahr 600 herum soll hier die erste Kirche gestanden haben, damals noch ein Holzbau. Mehrere Brände sorgten dafür, dass an diesem Platz nacheinander noch fünf weitere Kirchen errichtet wurden. Die Normannen begannen dann um 1087 mit dem Neubau einer Kathedrale, die nach ihrer Vollendung 1314 zu den längsten und höchsten Gebäuden des Mittelalters zählte. Zur Zeit Heinrich des VIII. begann ein Verfall des Kirchenbaus, dazu wurde noch der Turm durch Blitzeinschlag zerstört. Das vorläufige Aus brachte der große Brand von London im Jahre 1666.

Westseite mit Haupteingang

Londons damals wohl bedeutendster Architekt, Sir Christopher Wren, entwarf neben vielen anderen Gebäuden auch die neue St. Paul's Cathedral. Sein Vorbild war der Petersdom in Rom, woraus die große Ähnlichkeit der beiden Gebäude resultiert. Nach 40 Jahren Bauzeit war die Kirche Anfang des 18. Jahrhunderts vollendet.

Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Krypta, die sich unter dem gesamten Raum der Kirche erstreckt und in der zahlreiche Grabmale berühmter Persönlichkeiten zu finden sind. Natürlich gehört dazu auch das des Architekten Christopher Wren; Weitere Berühmtheiten denen hier ein Denkmal gesetzt wurde, sind u.a. der Penicillin-Entdecker Alexander Fleming, der Feldherr des Kampfes gegen Napoleon Herzog von Wellington und Admiral Nelson, der Held der Seeschlacht von Trafalgar. Das Kirchenschiff, 170 m lang und 75 m breit, die Altäre und das eichene Chorgestühl sind weitere Schätze, die St. Paul's so einzigartig machen.

Kircheninnenraum

Ausgesprochen empfehlenswert ist auch eine Turmbesteigung, oder genauer gesagt, die Besteigung der Kuppel. Wir können sie nur jedem empfehlen, der die nötige Puste hat. Die braucht man dazu, will man die insgesamt 426 Stufen bis zur obersten Aussicht, der Golden Gallery, bewältigen. Das Gute ist, dass man diese 426 Stufen nicht auf einen Ritt bezwingen muss. Der Aufgang zur Kuppelspitze ist in mehrere Etappen untergliedert, so dass man notfalls auch zwischendurch abbrechen kann.

Die erste Etappe führt über 143 Stufen zur Triforiumsgalerie und zum Trophäensaal, wo Pläne und Modelle der früheren Kirchen und Wrens Pläne ausgestellt sind. Auf dieser Ebene ist auch die Whispering Gallery, die Flüstergalerie. Auf dieser kreisförmigen Galerie lässt sich von allen Seiten ein Blick auf das Kircheninnere und die Kuppelmalereien werfen. Bei einer eventuellen Unterhaltung sollte man sich aber genau überlegen was man sagt, selbst wenn man es nur flüstert. Schließlich hat die Galerie ihren Namen nicht ohne Grund. Wegen ihrer akustischen Besonderheit hört man alles, sogar das geflüsterte Wort, von der gegenüberliegenden Seite.

Bis zur nächsten Etappe, der Stone Gallery, sind es 117 Stufen; Auf der Plattform der Galerie kann man die Kuppel umkreisen und hat von hier einen wunderbaren Blick über London. Wer noch höher möchte, kann die restlichen 166 Stufen zur Golden Gallery in Angriff nehmen. Dieser Weg ist ziemlich eng und steil, so dass er als "Einbahnstraße" geregelt ist. Über einen Aufstieg geht es hinauf, auf der anderen Seite hinunter. Auch auf der Golden Gallery geht es ziemlich eng zu, doch die Aussicht lohnt garantiert. Wir hatten uns durchgerungen, trotz schwerer Beine und lautem Keuchen, bis zur Golden Gallery aufzusteigen und wurden mit unvergesslichen Ansichten belohnt. Erst hier oben kann man den Blick so richtig über das unter einem liegende Kirchengebäude mit den beiden 47 m hohen Türmen auf der Westseite schweifen lassen. Im rechten Turm befindet sich übrigens die größte Glocke Englands, die fast 17 Tonnen schwere "Great Paul".

Die Türme von St. Paul's Paternoster Square

Direkt neben St. Paul's fällt ein Platz mit moderner Architektur ins Auge, der Paternoster Square. Es ist ein Platz, der unserer Meinung nach beeindruckend mit den Mitteln heutiger Architektur bebaut wurde. Die Wirkung der Platzgestaltung kommt beim Blick von oben erst so richtig zur Geltung.

Die St. Paul's Cathedral ist montags bis samstags von 8.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist 16.00 Uhr. Sonntags ist geschlossen bzw. haben nur Gottesdienstbesucher Eintritt. Unserer Erfahrung nach ist es aber durchaus möglich, dass die Kathedrale auch während der normalen Öffnungszeit wegen eines Gottesdienstes geschlossen wird. So mussten wir vor 16.00 Uhr "das Feld raeumen".

Der Eintrittspreis von 10 Pfund für einen Erwachsenen ist nicht gerade gering. London Pass Inhaber sind aber im Vorteil, für sie ist der Eintritt frei. Ein weiterer Pluspunkt ist für sie, dass sie ohne Anstehen gleich passieren können. Am besten erreichen lässt sich St. Paul's Cathedral mit der U-Bahn bis zur Station St. Paul's. Empfehlenswert ist auch der Weg per Fuß über die Millennium Bridge, der Anblick ist bemerkenswert.

Westminster Cathedral

Es ist schon überraschend, wenn man in der Nähe von Victoria Station einem Kirchenbau mit einer romanisch-byzantinischen Backsteinfront gegenübersteht. So stellt man sich im allgemeinen keine katholische Kirche vor. Trotzdem, es ist eines der bedeutendsten katholischen Gotteshäuser Englands, die Westminster Cathedral.

Westminster Cathedral

Dieser ungewöhnliche Kirchenbau wurde zwischen 1895 und 1903 im Grundriss einer Basilika errichtet. Eine weitere Besonderheit ist das mit 52 m breiteste Kirchenschiff Englands. Auch betreffs der Innenausstattung hat die Kirche einiges zu bieten, so z.B. zwei Säulen, die mit ihrem roten Granit das Blut Jesu symbolisieren sollen. Wer im Petersdom in Rom war, wird erstaunt sein, in der Westminster Cathedral das Bronzebild des heiligen Petrus aus dem Dom vorzufinden. Doch die Sache ist ganz einfach, es handelt sich um eine Kopie. In der Krypta von Westminster Cathedral kann man Fragmente des Heiligen Kreuzes bewundern.

Besonders schön fanden wir die Kirche am Abend, wenn sie von Scheinwerfern angestrahlt wird und sich im warmen Gelb vom blauen Himmel abhebt. Dann kommen die Muster in der Backsteinfront besonders beeindruckend hervor.

Doch auch tagsüber bietet die Kirche ein spezielles Erlebnis. Man kann nämlich den 94 m hohen St. Edward's Tower per Fahrstuhl "besteigen". Lohn dieses Abstechers ist ein herausragender Ausblick auf London, vorausgesetzt, man hat einigermaßen gutes Wetter erwischt; Geöffnet ist der Aussichtsturm täglich von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr, in der Zeit von November bis März allerdings nur Donnerstag bis Sonntag. Zu erreichen ist die Westminster Cathedral mit der U-Bahn bis Victoria Station oder mit einer der zahlreichen Buslinien, die auch Victoria Station ansteuern.

Westminster Abbey

Westminster Abbey, im gotischen Baustil erreichtet und in unmittelbarer Nähe der Houses of Parliament gelegen, ist eines der Londoner touristischen Höhepunkte, den man beim Besuch der Stadt keinesfalls versäumen sollte.

Die Türme von Westminster Abbey bei Nacht

Es ist die Kirche der Krönungen, denn hier werden schon seit den Zeiten Wilhelm des Eroberers alle englischen Könige bzw. Königinnen gekrönt. Traditionell führt diese Zeremonie der Erzbischof von Canterbury durch. Doch Westminster Abbey ist auch die Kirche der Gräber, in wohl keinem Gotteshaus findet man so viele berühmte Persönlichkeiten bestattet, wie in dieser Kirche. In der langen Liste der berühmten Namen findet man zahlreiche Könige, Prinzen und Prinzessinnen und auch die legendären Gegenspielerinnen Elisabeth I., Königin von England, und Maria Stuart, Königin von Schottland, sind mit ihren Grabmälern in der gleichen Kirche vereint.

Doch nicht nur Royals haben in der Abbey ihre Gräber, auch andere berühmte Persönlichkeiten wurden hier beigesetzt. Der Schriftsteller Charles Dickens, die Naturwissenschaftler Charles Darwin und Isaac Newton, der Musiker Georg Friedrich Händel, das sind nur einige aus der Riege der in der Westminster Abbey vertretenen Größen.

Westminster Abbey

Seit Wilhelm dem Eroberer ist sie Krönungskirche, doch die Geschichte des Kirchenbaus reicht noch viel weiter zurück, nämlich bis zum Beginn des 7. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit soll hier schon eine Kirche gestanden haben. Nach deren Zerstörung und der Neugründung durch Edward dem Bekenner wurde schließlich der jetzige Bau durch Heinrich III. begonnen. Im Laufe der Jahrhunderte erfolgten zahlreiche Umbauten und Erweiterungen. Heute ist Westminster Abbey ein Bau von 156 m Länge und einem Querschiff von 61 m. Mit 34 m ist das im gotischen Stil errichtete das höchste Kirchenschiff Englands.

Westminster Abbey und Big Ben bei Nacht

Westminster Abbey ist schon in der Außenansicht beeindruckend, doch das Kircheninnere übertrifft mit seiner gewaltigen Größe, den reich geschmückten Decken und Wänden, seinen zahlreichen Statuen, Gräbern und Denkmälern vieles, was man an prachtvollen Kirchen gewohnt ist; Nicht entgehen lassen sollte man sich den Anblick der Kirche am Abend, wenn sie von Scheinwerfern angestrahlt wird. Wir waren jedenfalls begeistert.

Ein weiterer sehr empfehlenswerter Tipp sind die sonntäglichen Orgelkonzerte, die 17.45 Uhr stattfinden und kostenfrei sind. Ansonsten sind die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag 9.30 Uhr bis 16.45 Uhr, mittwochs bis 18.00 Uhr und samstags bis 14.45 Uhr. Der letzte Einlass ist jeweils 1 Stunde früher. Der Andrang ist jedoch gewöhnlich sehr stark, so das man sich auf längere Wartezeiten einstellen muss. Organisiert ist die Besichtigung per Rundgang, der am Nordportal beginnt und am Westportal endet. Der Eintritt beträgt 6 Pfund für Erwachsene.

St. Martin-in-the-Fields

St. Martin-in-the-Fields am Trafalgar Square ist auch eine von Londons sehr alten und bedeutenden Kirchen. Im Jahre 1222 wurde sie erstmals erwähnt. Sie gehörte zu den Bauten, die den großen Londoner Stadtbrand 1666 überstand, doch 1721 wurde sie abgerissen. An ihrer Stelle wurde nach Plänen von James Gibbs der heute noch existierende Kirchenbau errichtet.

St. Martin-in-the-Fields

Mit dem Säulenportal und dem schlanken Turm von 56 m Höhe gelang James Gibb eine sehr ansprechende Architektur, die dann den nordamerikanischen Kolonisten für viele ihrer Kirchen als Vorbild diente. Besonders schön ist auch die elliptische Gitterdecke im Inneren der Kirche, die von den Italienern Arturi und Bagutti entworfen wurde.

St. Martin-in-the-Fields ist nicht nur architektonisch gelungen, sie hat auch aus einem anderen Grund große Bedeutung. Zu ihrer Gemeinde zählt nämlich auch der Buckingham Palace, so dass sie dadurch zur Kirche des Königshauses wird. In der königlichen Loge erleben die Royals den einen oder anderen Gottesdienst mit. Gegenüber findet man die Loge der Admiralität, denn St. Martin-in-the-Fields ist auch die Kirche der Admiralität.

Eine weitere Besonderheit ist das öffentliche Cafè in der Krypta, eine für eine Kirche durchaus etwas ungewohnte Einrichtung. Hier wird je nach Wunsch ein Lunch oder ein Imbiss angeboten, und das mit doppelter Wirkung; Einmal ist der Gast gewöhnlich zufrieden, zum anderen werden die Gewinne aus dem Cafè für Bedürftige genutzt. Zu erreichen ist St. Martin-in-the-Fields mit der U-Bahn bis zur Station Charing Cross oder mit einer der Buslinien zum Trafalgar Square.

Einige weitere sehenswerte Kirchen in London

Die Southwalk Cathedral geht laut Sage auf eine Fährmannstochter zurück, die ein Kloster gründete. Der Bischof von Winchester ließ dazu dann eine Kirche bauen, die allerdings abbrannte. An ihrer Stelle wurde ab 1207 ein neuer Kirchenbau errichtet, von dem einige Unterbauten der heutigen Southwalk Cathedral stammen. Die Kathedrale ist im gotischen Stil gehalten, ihr Chorraum soll einer der ältesten gotischen Sakralbauten Londons sein. Erwähnenswert ist das William Shakespeare Denkmal im südlichen Seitenschiff. Geöffnet ist die Kirche täglich von 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr, der Eintritt ist für Inhaber des London Passes frei.

All Soul Church

All Souls, die Kirche der nachgesagt wird sie ähnele einer Hochzeitstorte, hat wirklich eine etwas ungewöhnliche Architektur. Auf einer kreisförmigen Säulenvorhalle ruht ein von einem Ring freistehender Säulen umschlossener sehr filigraner Turm. Erbaut wurde sie von 1822 bis 1824 von John Nash. Die Kirche ist weniger bekannt und kunsthistorisch sicher nicht so wertvoll wie St. Paul's oder Westminster Abbey, wegen ihrer außergewöhnlichen Architektur lohnt aber ein Abstecher.

St. Mary-le-Bow ist eine der ältesten Steinkirchen Londons. Beim großen Feuer 1666 wurde sie wie viele andere Gebäude zerstört und durch Christopher Wren, den Mann der so viel zu Londons Architektur beigetragen hat, neu gebaut. Bemerkenswert ist die fast 3 m lange Wetterfahne in Drachenform, die am 73 m hohen Turm befestigt ist. Lange Zeit hatten die Glocken der Kirche eine große Bedeutung. Seit dem Mittelalter erklang die Great Bell jeden Morgen um die Londoner zu wecken und abends, um sie punkt neun ins Bett zu schicken. St. Mary-le-Bow ereicht man am besten mit der U-Bahn bis zur Station St. Paul's.

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