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Die Geschichte Israels und Palästinas

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Wenn man von der Geschichte Israels spricht, dann gilt das genau genommen vorrangig für die Zeit seit der Gründung dieses Staates, also ab 1948. Zwar gab es die Stämme der Israeliten und eine Zeitlang auch das Reich Israel, doch über den größten Zeitraum wurde die Region als Palästina bezeichnet. Auch Palästina teilte das Schicksal so vieler Regionen und Länder, dass die Geschichte ein Auf und Ab war und über lange Zeiträume von fremden Mächten bestimmt wurde.

Für Palästina gilt das in besonderem Maße. Die heutigen Verwicklungen und Feindseligkeiten gründen sich weitgehend darauf, dass die Juden fast vollständig vertrieben wurden und sich über die gesamte Welt verstreuten. Sie blieben fast immer und überall ein „Fremdkörper“ und mussten zahlreiche Progrome überstehen. Der Höhepunkt dieser Verfolgungen war die Zeit des Dritten Reiches in Deutschland mit den Massenmorden an diesem Volk.

Für viele Juden, die diesen Massenexodus überlebt hatten aber heimatlos geworden waren, entstand ein Trauma, das die Forderungen nach einem eigenen Staat auf dem Gebiet Palästinas forcierte und zu einer enormen Einwanderungswelle führte. Die Gründung Israels 1948 war einerseits die Erfüllung dieses Traums, andererseits vertieften sich dadurch die Feindschaften zwischen den Bevölkerungsgruppen. Bis heute ist leider kein friedliches Zusammenleben möglich.

Vom Beginn der Besiedlung bis zu den Israelitischen Königen

Die Region von Palästina zählt zu den am frühesten besiedelten Gebieten. Nachweise dafür reichen bis rund 100.000 Jahre in die Altsteinzeit zurück. Jäger und Sammler des Spezies des Homo Sapiens durchstreiften das Land und suchten Schutz in den Höhlen – genauso wie die Neandertaler, die ebenfalls in dieser Region lebten. Auch die ersten Anfänge von Ackerbau und Viehzucht sind hier nachgewiesen. Die ältesten Siedlungsschichten von Jericho stammen aus der Zeit 9000 Jahre vor dem Beginn der modernen Zeitrechnung.

Als Europa noch eine wüste Wildnis war, etwa 3000 Jahre v. Chr., existierten auf dem Areal des heutigen Israel schon zahlreiche Stadtstaaten. Orte, die auch heute noch bekannt und touristische Attraktionen sind, können ihre Anfänge bis in diese Zeit zurück verfolgen, so z.B. Meggido, Bet Shean und natürlich Jerusalem und Jericho.

Transport der Bundeslade, Diaspora-Museum

Auf dem Gebiet lebten mehrere Völker. Das Land zog auch viele fremde Stämme an, so die Amoriter und andere westsemitische Nomadenvölker, den Israeliten. Die vermischten sich mit den Kanaanitern, die den größten Teil des Landes besiedelt hatten. Um etwa 1300 v. Chr. taucht in ägyptischen Quellen der Name für diese Einwohner auf, der bis heute in der hebräischen Sprache verwurzelt ist: Habiru – Hebräer.

Ob dem Alten Testament zu glauben ist, bleibt umstritten. Sicher sind viele der hier genannten Episoden mit Fantasie ausgemalt und oft auch erfunden. Eine ganze Reihe der Ereignisse ist aber durch archäologische Nachweise bestätigt. So gilt es als erwiesen, dass Abraham aus dem Zweistromland, aus Ur in Mesopotamien, einwanderte und sich schließlich in Hebron niederließ.

Eine Vermutung ist, dass der Enkel Abrahams – Jakob – und dessen Sohn Joseph mit ihrem Gefolge nach Ägypten auszogen. Unter der Regierung Ramses II. sollen die Israeliten unter Moses über den Sinai in das Gebiet Palästinas zurück gekehrt sein. Diese jüdischen Stämme verdrängten im Laufe der Jahre die Kaaniter. In das Gebiet Palästinas gelangten aber noch zahlreiche andere Stämme, die Moabiter, Ammoniter sowie die Philister. Israeliten und Philister blieben über Jahrhunderte Feinde und es kam immer wieder zu Kämpfen. Im 11. Jahrhundert v. Chr. gelang es den Philistern sogar, die Bundeslade, einen Holzschrein mit den Gesetzestafeln der Zehn Gebote und damit das wertvollste Heiligtum der Israeliten, zu erobern.

Die Herrschaft der Israelitischen Könige

Die Geschichte des Königreiches der Israeliten ist gespickt von berühmten Namen, die im Alten Testament eine große Rolle spielen. Der Beginn dieses Königreiches ist um 1025 v. Chr., als der Stammesführer Samuel bei Jericho Saul zum König der Israeliten krönte. Dieses hier entstandene Königreich sollte fast 500 Jahre lang Bestand haben. Es begann seine Geschichte mit einem großen Triumph Sauls, der die langjährigen Feinde, die Philister, besiegte. Im Jahre 1006 v. Chr. kam es wiederum zum Kampf, in dessen Verlauf Saul fiel.

Der neue König David gehörte zum Stamm Juda, der sich damit durchsetzte und die führende Rolle übernahm. Davon leitet sich auch der allseits gebräuchliche Name Juden ab. David erwies sich als einer der bedeutendsten Männer Palästinas. Er eroberte die Bundeslade zurück und nahm Jerusalem ein, das er 1000 v. Chr. zu seiner Residenz erklärte. Die Bundeslade stellte er auf dem Tempelberg auf. Auf seinen Eroberungszügen besiegte er die Ammoniter, Moabiter, Aramäer und nahm den Philistern weite Teile ihres Herrschaftsbereiches ab. David herrschte jetzt über einen Vielvölkerstaat, der vom Roten Meer bis nach Damaskus reichte.

Statue König Davids in Jerusalem

Sein Sohn und Nachfolger, der berühmte König Salomo, war bekannt für seine Weisheit und seine umsichtigen Entscheidungen. Ihm gelang es, das Reich seines Vaters zu festigen und zu erweitern. Unter seiner Regentschaft entstand 953 v. Chr. der erste Tempel auf dem Tempelberg. Sein Tod 928 v. Chr. brachte einen großen Einschnitt. Rivalitäten zwischen den einzelnen Stämmen und Führern ließen das Reich in zwei Teile zerfallen. Im südlichen Königreich Juda herrschte Salomos Sohn Rehabeam über die Stämme Juda und Benjamin, im nördlichen Israel regierte Jerobeam I. zehn Stämme.

Das Reich Israel blieb nur wenige Jahrhunderte unabhängig. Der König Omni gründete um 878 v. Chr. die neue Hauptstadt Samaria, aber mit seinem Sohn Ahab begann der Abstieg des Reiches. Der heiratete die Tochter des Königs von Sidon, mit der ein Götzenkult des Baal ins Land kam und der Einfluss Phöniziens stieg. Im Jahre 732 v. Chr. schlugen die Assyrer die israelitischen Truppen und nahmen weite Gebiete des Landes unter ihre Kontrolle, 10 Jahre später gelang sogar die Eroberung der Hauptstadt Samaria.

Auch das südliche Reich Juda hatte große Probleme mit den Assyrern. Sein König unterwarf sich diesen 733 v. Chr. Als die Assyrer 639 v. Chr. von den Babyloniern geschlagen wurden, nutzte Judas König diese Chance und annektierte Galiläa sowie Samaria. Lange währte diese Phase jedoch nicht, Babylons Herrscher Nebukadnezar II. eroberte 597 v. Chr. Jerusalem. Das war der Beginn des 1. Exils, denn Judas Oberschicht wurde nach Babylonien vertrieben. Ein Aufstand gegen die Babylonier wurde 586 v. Chr. niedergeschlagen und diesmal die meisten Bewohner Jerusalems mit nach Babylon genommen. Das war nach dem Ende des Königreiches Israel auch das Ende Judas.

Palästinas Geschichte bis zu den Kreuzzügen

Den Israelitischen Königreichen folgte eine mehrere Jahrhunderte dauernde Epoche, in der Perser und Griechen eine herausragende Rolle spielten. Nachdem die Perser Babylon geschlagen hatten, erlaubten sie den Juden die Rückkehr nach Palästina, doch es kamen auch immer mehr Griechen in die Region. Die gewannen immer mehr Einfluss, vor allem, nachdem Alexander der Große die Perser besiegte. In dessen Nachfolge kam es wiederum zu Kämpfen, diesmal zwischen den Ptolemäern aus Ägypten und den in Syrien herrschenden griechischen Seleukiden. Gegen die gab es mehrere Aufstände bis es schließlich Simeon gelang, die Selbständigkeit Judas als Staat durchzusetzen. Lange währte diese Episode jedoch nicht, im Jahre 64 v. Chr. überrannten die römischen Legionen die Gebiete des Nahen Ostens, darunter auch Juda. Nach kurzer Selbständigkeit stand also die jüdische Region wieder unter einer Fremdherrschaft.

Darstellung der Kreuzigung, Verkündigungskirche in Nazareth

Von den Römern wurde Herodes als König gekürt, der als Herodes der Große in die Geschichte einging, obwohl er doch nur ein Statthalter Roms war. Zumindest konnte er eine weitgehende Autonomie gegenüber Rom erreichen und beeindruckte mit der Ausweitung seines Machtbereichs, der Errichtung zahlreicher Prachtbauten und der Erneuerung des Tempels in Jerusalem, des Zweiten Tempels. Nach seinem Tod 4 v. Chr. teilte man seinen Machtbereich unter seinen drei Söhnen auf.

Darstellung des toten Jesus, Grabeskirche in Jerusalem

Herodes war verrufen als Kindermörder. So soll er in Betlehem alle männlichen Kinder unter 2 Jahren getötet haben, als er von der Prophezeiung hörte, dass unter ihnen der neue König der Juden geboren wurde. Allerdings ist der Wahrheitsgehalt dieser Überlieferung inzwischen sehr umstritten. Als Jesus nach offizieller Darstellung geboren wurde, war Herodes schon vier Jahre tot. Andererseits gibt es auch Hinweise, dass Jesus Geburtsjahr falsch ist und er eigentlich bis zu sieben Jahre vor der geltenden Zeitrechnung geboren sein könnte.

Bewiesen ist ebenfalls nicht, dass Jesus im Jahre 33 gekreuzigt wurde, doch gehen inzwischen die meisten Historiker und Wissenschaftler – egal ob gläubig oder nicht – davon aus, dass dieses Ereignis wirklich stattfand. Bis zum Jahre 44 ließen die Römer den Juden noch einen König, dann wurde Judäa eine römische Provinz. Das hatte einige Aufstände zur Folge, doch im Jahre 70 eroberte Titus Jerusalem und zerstörte den Tempel, das Heiligtum der Juden. Rund 1000 Menschen gelang es, die Felsenfestung Massada am Toten Meer bis zum Jahre 73 gegen die Römer zu verteidigen, dann wurde die Lage aussichtslos und sie begingen kollektiven Selbstmord.

Modell der Felsenfestung Massada

Titus verschleppte die jüdische Führungsschicht nach Rom. Das und die Zerstörung des Tempels waren die einschneidenden Ereignisse, die den Juden bis heute nahe gehen und gleichzeitig der Beginn der Diaspora – der Verstreuung der Juden in die ganze Welt. Die verbleibenden Juden wagten wieder Aufstände, als ihre Religion verboten wurde. Viele der Überlebenden verkauften die Römer als Sklaven oder vertrieben sie aus Palästina. So lebten hier nur noch wenige Juden.

Das Christentum begann sich immer mehr auszubreiten und wurde im 4. Jahrhundert Staatsreligion, auch in Palästina, das als Geburts- und Wirkungsstätte Jesus eine besondere Position einnahm. Nach einem kurzen Zwischenspiel der Perser wurde Palästina wieder christlich, das jedoch nur wenige Jahre. Im Namen des neu entstandenen Islam begannen die Araber mit der Eroberung weiter Gebiete. Auch Palästina, dieses für die Christen so wichtige Land, fiel unter ihre Herrschaft. Als dann im 11. Jahrhundert die Grabeskirche zerstört und christliche Pilger überfallen wurden, sollte mit den Kreuzzügen das „Heilige Land“ zurück erobert werden.

Palästina von den Kreuzzügen bis zur Gründung Israels

In der Zeit von 1095 bis 1292 gab es mehrere Kreuzzüge, mit denen die Christen versuchten, Palästina und vor allem auch Jerusalem zurück zu erobern. Das gelang auch erst einmal, doch die Muslime schlugen zurück. Nach und nach verloren die Christen immer mehr Gebiete, bis schließlich Akko ihr letzter Posten wurde. Im Jahre 1292 eroberten die Muslime auch Akko, womit für lange Jahrhunderte ihre Oberherrschaft über die Region gesichert war.

Theodor Herzl Buch „Der Judenstaat“, Diaspora-Museum

Die muslimischen Herrscher waren jedoch untereinander auch nicht einig, hier galt ebenfalls der Gedanke der eigenen Macht. 1516 eroberte Sultan Selim I. Ägypten und Palästina, die in das osmanische Reich von Konstantinopel eingegliedert wurden. Damit begann für Jerusalem eine neue Blütezeit in der viele Bauten sowie die Stadtmauer erneuert wurden. Noch heute ist diese Stadtmauer zu besichtigen. Nach dem Tod des Sultans begann jedoch ein Machtverlust der Osmanen, mit dem einige regionale Fürsten dominierten bis 1840 wieder die Türken die Verwaltung übernahmen.

Mit Theodor Herzl und seinem Buch „Der Judenstaat“ begannen Einwanderungswellen von Juden, die zurück nach Palästina wollten. Zu dieser Zeit waren das vorrangig Juden aus Osteuropa. Im 1. Weltkrieg stand die Türkei auf der Seite Deutschlands und Österreichs, gehörte also letztlich zu den Verlierern. Die Folge war, das die Briten 1917 das Mandat über Palästina erhielten. Das war alles andere als einfach, denn zwischen Juden und Arabern kam es immer öfter zu Auseinandersetzungen, auch weil seit 1933 wegen der Situation der Juden in Deutschland die Zahl der Einwanderer in Palästina stark anstieg.

Im Jahre 1947 beschloss die UNO, der Nachfolger des Völkerbundes, eine Teilung Palästinas in einen jüdischen Staat und das arabische Königreich Jordanien. Die Araber lehnten das jedoch kategorisch ab, was bis heute ein Grund der unversöhnlichen Feindseligkeiten ist. Als Konsequenz rief David Ben Gurion am 14. Mai 1948 den Staat Israel aus, dessen erster Präsident er wurde.

Die Geschichte Israels bis heute

Die Geschichte des Staates Israel ist eine, die vorrangig aus Kriegen und inneren Kämpfen besteht. Das begann schon gleich nach der Gründung, als die Araber sofort mit Armeen aus Ägypten, Syrien, Libanon und Jordanien einmarschierten und versuchten, die Juden zu vernichten. Es ist schon sehr erstaunlich, dass es den relativ wenigen und zudem schlecht bewaffneten Israelis gelang, Widerstand zu leisten und 1949 in einem Waffenstillstandsabkommen große Teile Palästinas als Staat Israel zu behalten. Die jüdischen Stammländer Samaria und Judäa kamen allerdings als Westbank zu Jordanien, was vor allem die orthodoxen Juden als unannehmbar sahen.

UN-Fahrzeug an der syrischen Grenze

Der nächste Krieg folgte 1956, als Ägyptens Präsident Nasser den Suezkanal verstaatlichte und den Zugang zum Hafen Elat sperrte. Israel erklärte Ägypten den Krieg, ebenso wie einige andere westliche Länder, und eroberte den Gazastreifen und den Sinai. Allerdings zogen sich die Israelis wieder zurück. Anders als 1967, als es wiederum zum Krieg kam. Der ägyptische Präsident Nasser sperrte die Straße von Tiran und hegte mit anderen arabischen Staaten Pläne, Israel endgültig zu vernichten. Die Israelis schlugen als erste zu und eroberten im berühmt-berüchtigten Sechs-Tage-Krieg Ostjerusalem, die Westbank, die Golanhöhen sowie den Sinai bis zum Suezkanal. Um diese besetzten Gebiete gab es immer wieder Konflikte, die z.T. bis heute anhalten.

1973 gelang den Ägyptern zusammen mit den Syrern zumindest ein Teilerfolg. In einer überraschenden Aktion überrannten die ägyptischen Truppen den Suezkanal und stießen in den Sinai vor. Allerdings gelang es ihnen nicht, weitere größere Erfolge zu erreichen. Es begann jedoch ein Nachdenken auf beiden Seiten, das 1979 im Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel gipfelte. Wirklichen Frieden gab es aber leider nicht, denn die Konflikte um die besetzte Westbank und den Gazastreifen hielten an, was mehrmals zu Aufständen der Araber und regionalen Kämpfen zwischen arabischen Palästinensern und Juden führte.

Auch der Libanon, früher „Die Schweiz des Nahen Ostens“ genannt, wurde hinein gezogen und destabilisiert. Seitdem gibt es immer wieder Initiativen zu einem Friedensabkommen und einer für alle Seiten akzeptablen Lösung. Gefunden wurde bisher aber noch keine von allen Seiten annehmbare. So bleibt der Nahe Osten weiterhin ein Pulverfass, das jeden Moment explodieren kann. Die Hoffnung auf Frieden bleibt aber bestehen.

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