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Im Gebiet des Vatnajökull, des größten Gletschers

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Island ist zu rund 11% von Gletschern bedeckt, eine Zahl, die gar nicht so hoch klingt. Doch wenn man bedenkt, welche großen Flächen das sind, die von einem dickem Eispanzer überzogen werden, ist das schon bemerkenswert. Der mit Abstand größte Gletscher Islands und drittgrößte Plateau-Gletscher der Erde ist der Vatnajökull im Osten der Insel. Größenmäßig wird er nur von der Antarktis und dem Inlandeis Grönlands übertroffen. Das Gebiet des Vatnajökulls erstreckt sich über immerhin 8.300 Quadratkilometer.

Die Gletscher Islands und damit natürlich der Vatnajökull sind auch von der weltweiten Klimaerwärmung betroffen. Jahr für Jahr werden die Areale aus den Eismassen kleiner und kein Experte kann konkret vorhersagen, wie diese Entwicklung letztlich weiter geht. Im schlimmsten Fall gibt es in wenigen Jahrzehnten keinen Gletscher mehr.

Momentan kann man aber diese so eindrucksvollen Gebilde noch erleben – und dieses Erlebnis ist wirklich grandios. Im Umkreis des Vatnajökull gibt es einige Highlights, die direkt oder indirekt mit diesem Gletscher zusammen hängen, so z.B. den Gletschersee Jökulsárlón. Auch Wanderungen auf dem Gletscher selbst werden angeboten. Wir sind nicht auf den eigentlichen Gletscher gekommen, doch in die unmittelbare Nähe seiner Ausläufer. Die Eindrücke, die wir dabei erhielten, sind wirklich großartig und bleiben für immer im Gedächtnis haften. Deshalb können wir nur jedem Island-Touristen nahe legen, keinesfalls auf die Sehenswürdigkeiten an den Rändern der Gletscher zu verzichten. Der Vatnajökull ist dabei nicht nur der größte Gletscher Islands, sondern auch der am besten erreichbare. Seine Ausläufer kommen bis in die Nähe der Ringstraße und seine Ränder sind oftmals mit einer Fahrt von wenigen Kilometern zu erreichen.

Jökulsarlón, die Faszination der Eisberge

Der Anblick war faszinierend und atemberaubend, als wir den ersten Blick auf den Jökulsarlón warfen. Von dieser Faszination ging auch nichts verloren, nachdem wir einige Stunden am Ufer des Gletschersees zugebracht hatten. Der Besuch des Jökulsarlón war ohne Zweifel einer der größten Naturschauspiele unserer Island-Tour. An dieser Stelle erlebt man die Besonderheiten und Schönheiten der „Eisinsel“ bevorzugt.

Dabei existiert das Tourismus-Highlight Jökulsarlón noch gar nicht allzu lange. Die Gletscherzunge Breiðamerkurjökull, eine der zahlreichen Ausläufer des Vatnajökull, reichte bis Anfang des 20. Jahrhunderts bis rund 250 m an die Küste heran. Mit der fortlaufenden Erwärmung zog sie sich immer mehr zurück, so dass sie jetzt mehr als 2 km im Inland liegt. Bei diesem Rückzug entstand der Gletschersee Jökulsarlón. Das allein hätte noch keine überragende Sehenswürdigkeit ergeben. Doch durch die ständig abbrechenden Eisblöcke am Ende der Gletscherzunge, die in großer Zahl und gewaltigen Ausmaßen im See treiben, bietet sich dem Betrachter ein Bild von grandioser Schönheit, das die enorme Kraft der Natur demonstriert.

Der Gletschersee Jökulsarlón Die Brücke über den Jökulsarlón

Der Jökulsarlón ist Islands tiefster See, allerdings fanden wir unterschiedliche Angaben, die von knapp 200 m bis ca. 250 m reichten. Da er nur mit einem ganz kurzen Fluss mit dem Meer verbunden ist, gelangt ständig Salzwasser in den Jökulsarlón. Das verhindert, dass der See zufriert. Direkt am See entlang führt die Ringstraße, so dass man fast automatisch zu dieser Sehenswürdigkeit kommt. Einen zusätzlichen interessanten Anblick liefert die moderne Brücke, die den Abfluss des Sees überspannt.

Wenn man am Rand des Jökulsarlón steht und die im Wasser treibenden in unterschiedlichen Farben erscheinenden Eisberge sieht, fühlt man sich in eine andere unwirkliche Welt versetzt. Frisches Eis erscheint meist blau, ein Effekt, der durch Reflexion und eingeschlossene Kristalle entsteht. Ist das Eis einige Tage alt, sieht es eher weiß aus. Enthält das Eis jedoch große Anteile an vulkanischer Asche, erscheint es dunkelgrau bis schwarz. Diese unterschiedlichen Farbspiele machen einen großen Teil der Faszination dieses Naturwunders aus. Das potenziert sich natürlich noch, wenn die Sonne scheint und die Eisberge im tiefen Blau des Wassers glitzern.

Eisberge im Jökulsarlón Eisberge im Jökulsarlón Eisberge im Jökulsarlón

Wir hatten leider nicht das Glück, einen intensiv sonnigen Tag zu erwischen. Andererseits regnete es nicht und die Sonne lugte ab und zu etwas durch die Wolkendecke. Insgesamt war das Wetter ganz akzeptabel und so ließen wir uns ein besonderes touristisches Angebot am Jökulsarlón nicht entgehen. In den Sommermonaten stehen hier Bootsfahrten mit Amphibienfahrzeugen auf dem Programm, bei denen man durch die schmalen Wasserstraßen zwischen den treibenden Eisbergen fährt. Das ist ein Erlebnis, das wir jedem ans Herz legen möchten. Der Andrang ist allerdings auch enorm und so sind Wartezeiten vorprogrammiert. Wir hatten gleich nach unserer Ankunft am See reserviert und die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt mit einem Spaziergang am Ufer genutzt. Eine Prozedur, die wir generell empfehlen würden, denn die Plätze in den Booten sind nun einmal begrenzt.

Bootstour auf dem Jökulsarlón Bootstour auf dem Jökulsarlón Robbe

Auch empfehlen würden wir einen längeren Spaziergang entlang des Ufers. Zwar ist die Zeit sicher zu knapp, das gesamte Ufer zu bewältigen und ein Rundweg ist nicht möglich, da die Gletscherzunge den Weg versperrt. Es war aber fantastisch, direkt am Wasser eine größere Strecke zu laufen und die verschiedenen Eisberge teilweise aus direkter Nähe zu betrachten. Entfernt man sich von Parkplatz, Souvenir-Laden und Anlegestelle der Boote, ist man bald fast allein und kann in Ruhe den Anblick der Eisgiganten genießen. Manchmal dröhnte ein lauter Knall über den See, dann war ein Teil des Eisbergs abgebrochen. Interessant fanden wir auch die unterschiedliche Struktur des Eises. Oberhalb des Wassers war es trübe und erschien „grießlig“, unterhalb war es glasklar. Wenn sich ein Eisberg drehte, konnte man dieses Phänomen gut beobachten.

Zum Abschluss unseres Besuches bekamen wir noch einen besonderen „Leckerbissen“ geboten. Im reißenden Wasser des kurzen Flusses, der die Verbindung zum Meer herstellt, spielten vier Robben Karussell. Sie schwammen gegen die Strömung bis zur Mündung des Sees, ließen sich dann im dahin schießenden Wasser treiben um danach das Spiel von neuem zu beginnen. So ging das über längere Zeit. Vielleicht täuschten wir uns – aber es sah aus, als hätten die Robben ein fröhliches Grinsen auf dem Gesicht...

Am Rand der Gletscherzungen

Die Ringstraße führt an der Südküste Islands über eine lange Strecke in ziemlicher Nähe des riesigen Gletschers Vatnajökull entlang. Vom gewaltigen Eisfeld des Vatnajökull gehen zahlreiche Gletscherzungen ab, die noch weiter an die Küste heran ragen und teilweise bis in unmittelbare Nähe der Ringstraße reichen. Das sind sehr gute Gelegenheiten, einmal einem Gletscher gewissermaßen „Auge in Auge“ gegenüber zu stehen.

Gletscherzunge Kviárjökull Gletscherzunge Kviárjökull

Wir hatten uns diese Gelegenheiten natürlich nicht entgehen lassen und waren an die eine oder andere Gletscherzunge heran gefahren. An der Ringstraße gibt es einige Möglichkeiten über kleine Straßen, die von der Ringstraße abgehen, bis wenige Meter an die Gletscherzungen zu kommen. Das sind zwar nicht die besten Wege, es handelt sich meist um schmale Schotterpisten. Doch die sind nur wenige Kilometer lang und auch mit einem PKW ohne Allradantrieb zu bewältigen. Auch die Auszeichnung der Wege war ganz gut, an den Abzweigungen standen jeweils Schilder mit der Bezeichnung der Gletscherzunge.

Der Anblick entschädigte uns ohne Zweifel für die kleinen Mühen der Anfahrt. Es ist für einen Mitteleuropäer aus dem Flachland ein bleibendes Erlebnis, am Rande dieser Gletscherzungen zu stehen und nur durch einen schmalen Streifen Wasser von den Eismassen getrennt zu sein. Erst in diesen Momenten wird einem so richtig bewusst, welcher Verlust mit dem weiteren Abschmelzen der Gletscher entstehen würde.

Der Skaftafell National Park

Der rund 1700 km² große Skaftafell National Park ist Teil des Nationalparks Vatajökull, der die gewaltigen Ausmaße von12.000 km² hat. Gegründet wurde der Skaftafell Park 1967, damals noch auf „nur“ 500 km². Es ist eine wildromantische Landschaft, geprägt durch mehrere Gletscherzungen, einige Gletscherflüsse, Wasserfälle und Berge. Die Erosion, verursacht durch die Gletscher und das Wasser, formte diese urwüchsige Landschaft.

Obwohl der Park in unmittelbarer Nähe des riesigen Vatnajökulls liegt, ist hier das Klima verhältnismäßig mild und oft besser als in den umliegenden Gegenden. Dieses milde Klima und der Überfluss an Wasser haben eine ziemlich dichte und sehr abwechslungsreiche Vegetation entstehen lassen. An den Hängen der Berge wachsen neben Nadelhölzern vor allem Ebereschen und Birken. Zahlreich und artenreich sind auch die Wildblumen, die auf den Wiesen gedeihen. Säugetiere sind hier, wie auf ganz Island, fast nicht zu finden, doch die Vogelwelt ist gut vertreten. So ist der Nationalpark Skaftafell eines der wichtigsten Brutgebiete der Großen Raubmöwe im Nordatlantik.

Wanderung im Nationalpark Skaftafell Im Nationalpark Skaftafell

Für Besucher ist der Nationalpark ein wahres Paradies. Vom Parkplatz am Eingang des Parkes führen zahlreiche gut gekennzeichnete Wanderwege durchs Gelände. Je nach Zeitplan kann man entscheiden, ob man eine kürzere Tour, die etwa dreistündige Wanderung zum Aussichtspunkt Sjónarnipa mit einem herrlichen Ausblick auf die Gletscherzunge Skaftafellsjökull oder gar die ca. 6 Stunden währende Rundtour wählt. Wir möchten aber raten, im Vorfeld lieber etwas mehr Zeit einzuplanen. Es gibt unterwegs jede Menge Interessantes zu sehen und an dem einen oder anderen Ort wird man etwas verweilen.

Wir hatten im Endeffekt nur einen geringen Teil des Parkes gesehen, das gesamte Ausmaß ist wohl nur an mehreren Tagen zu bewältigen. Doch auf diese Tour hätten wir keinesfalls verzichten wollen. Vom Parkplatz führte uns ein Wanderweg vorbei an den Wasserfällen Hundafoss und Svartifoss zum Berggipfel mit einer schönen Aussicht über die Gletscher. Dabei ging es größere Strecken durch Wald, die letzten Meter bis zum Gipfel führten jedoch über eine nur mit kurzem Gras bewachsene Fläche, über die der Wind pfiff. Wie überall in Island sollte man also trotz vielleicht gerade herrschendem guten Wetters auf eine windundurchlässige Regenjacke nicht verzichten.

Der Hundafoss Der Svartifoss

Der Hundafoss ist ein hoher Wasserfall, der aus großer Höhe eine Felswand hinunter stürzt. Das ist ausgesprochen beeindruckend, doch noch gewaltiger und imposanter fanden wir den Svartifoss. Dessen Wasser fällt eine Felswand hinab, die aus regelmäßig gebildeten, an Orgelpfeifen erinnernde Basaltsäulen besteht. Von deren schwarzer Färbung kommt die Bezeichnung des Wasserfalls – Svartifoss, „Schwarzer Fall“.

In der Nähe des Parkeingangs gibt es einen Zeltplatz, ein kleines Gästehaus und ein Besucherzentrum. Hier erhält man auch eine Karte des Nationalparks. Von Mai bis Mitte September kann man an geführten Touren durch den Park teilnehmen. Große Auswahl hat man auch in Bezug auf Gletschertouren und -wanderungen, die direkt auf das Eis führen oder gar Eisklettern beinhalten. Die Preise dafür sind jedoch nicht gerade gering. Die entsprechende Ausrüstung ist erforderlich, kann aber zum Teil ausgeliehen werden.

Vik i Mýrdal und Dyrhólaey

Fährt man die Ringstraße weiter in Richtung Westen, gelangt man in den kleinen Küstenort Vik i Mýrdal, was soviel wie „Bucht am sumpfigen Tal“ bedeutet. Das Dörfchen gilt als südlichste Ansiedlung Islands und kann sich zudem rühmen, einen der 10 schönsten Strände der Welt zu haben. Diese Wahl erfolgte zwar schon 1991, doch der schwarze Lava-Strand mit dem sehr oft aufgewühlten Meer davor ist auch heute noch ausgesprochen sehenswert. Außergewöhnlich für Island ist auch, dass der Ort keinen Hafen besitzt. Er spielt eher eine Rolle als wichtiges Versorgungs- und Dienstleistungszentrum.

Was zuerst ins Auge fällt, ist die auf einem Hügel über Vik stehende Kirche. Wie so oft auf der Insel, ist auch dieses Gotteshaus sehr sehenswert. Von erhöhten Standpunkten oder direkt vom Strand aus gut zu sehen sind die markanten schwarzen Felsnadeln, die Reynisdrangar. Ein alter Volksglaube sagt, dass diese Felsen zu Stein gewordene Trolle seien. Wir fanden, aus der Ferne gesehen besteht wirklich eine gewisse Ähnlichkeit mit skurrilen Gestalten.

Kirche von Vik i Mýrdal Blick von Dyrhólaey zu den Reynisdrangar

Wer die Augen offen hält, dem bleibt ein Gedenkstein nicht verborgen, der in Vik i Mýrdal steht. Er erinnert an 83 deutsche Fischtrawler, die vor der Südküste Islands sanken. Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt auch der 340 m hohe Tuff-Felsen Reynisfjall, in dessen Felswänden im Juni und Juli tausende Papageitaucher brüten sollen. Wir hatten von anderen Reisenden gehört, dass sie Unmengen der putzigen Vögel gesichtet hatten. Die Papageitaucher schienen aber vor uns geflüchtet zu sein, weder in Vik noch in Dyrhólaey – einem weiteren bevorzugten Brutgebiet – zeigten sich uns welche.

Um zum Kap Dyrhólaey, einem weiteren Highlight bei Vik zu kommen, muss man etwa 20 km fahren. Von der Ringstraße zweigt westlich Viks die Straße 218 ab, eine nicht ganz einfach zu fahrende Strecke. Wir hatten schon etwas Schwierigkeiten mit den Löchern und Bodenwellen auf der Schotterpiste. Doch im Endeffekt war auch diese Tour zu schaffen, selbst mit einem Auto ohne Allradantrieb. Allerdings fuhren wir auf den Parkplatz unterhalb des Leuchtturmes. Kurz vor dem Kap gabelt sich die Straße, mit einem relativ steilen Anstieg führt der eine Teil auf den Gipfel. Auf das Befahren dieser Strecke hatten wir verzichtet und uns lieber auf unsere Füße verlassen. Im Nachhinein stellte sich das als eine gute Entscheidung heraus, denn ohne Allradfahrzeug wären wir hier gescheitert.

Landschaft am Kap Dyrhólaey Felshöhle in der Steilküste

Eigentlich war Dyrhólaey vor geraumer Zeit eine Vulkaninsel, doch durch Ausbrüche mehrerer Vulkane unter dem Gletscher Mýrdalsjökull, z. B. des Katla, wurde Lava und Asche angeschwemmt und so eine Verbindung zum Festland hergestellt. Auf diese Weise entstand auch die Halbinsel Dyrhólaey, auf der steile Felsen bis zu 120 m hoch ragen. Die sind ein beliebter Brutplatz zahlreicher Seevögel, wie Papageitaucher und Küstenseeschwalben. Ein besonderer touristischer Höhepunkt an diesem Ort ist ein gewaltiges Felsentor, das von der Brandung in tausenden Jahren ausgewaschen wurde. Von Vik aus kann man Bootstouren buchen, die durch das Tor führen.

Leuchtturm am Kap Dyrhólaey Das Felsentor von Dyrhólaey

Diese Bootsfahrten wurden während unseres Aufenthaltes nicht durchgeführt, das Wetter war zu stürmisch. Trotzdem, der Besuch Dyhólaeys auf dem Landweg war sicher nicht weniger interessant und lohnend. Der Blick von der Höhe des Kaps auf den schwarzen Lavastrand und die Wanderung entlang des Strandes unterhalb der steil aufragenden dunklen Felsen mit zahlreichen Überhängen und Höhlen begeisterte uns total, auch wenn uns hier ein auf unserer Reise glücklicherweise seltener Regenguss überraschte.

Wie schon erwähnt, war uns die Fahrt mit dem Auto die steil ansteigende holprige Schotterpiste entlang zum Leuchtturm zu riskant. So zogen wir zu Fuß los. Diesen schon etwas anstrengenden Marsch von etwa 45 Minuten hatten wir jedoch keinen Moment bereut. Der Blick zum Leuchtturm und vom gegenüberliegenden Felsen entschädigte allemal für die kleinen Strapazen. Vom Fuße des Turms aus hat man eine wunderbare Aussicht auf den schwarzen Strand und die Felsgruppe der Reynisdrangar.

Skógafoss und Seljalandsfoss

Wasserfälle sind in Island nichts Außergewöhnliches, praktisch alle paar Meter trifft man auf einen. Dabei reicht die Spanne von kleinen, eher dahin plätschernden, bis zu den gewaltigen Fällen. Als wir am Skógafoss ankamen, hatten wir auch schon hunderte Wasserfälle der unterschiedlichsten Kategorien gesehen. Und doch, wir wurden nicht müde, weiterhin Wasserfälle in unser Besichtigungsprogramm aufzunehmen. Jeder ist anders und dem großartigen Eindruck, die herab stürzenden Wassermassen manchmal richtig hautnah zu erleben, konnten wir uns nicht entziehen.

Der Skógafoss Kleiner Mensch vor großem Wasserfall Landschaft oberhalb des Skógafosses

Der Wirkung des Skógafoss mit seinen 62m Fallhöhe von einem steil aufragenden Felsen verfehlte auch nicht diese Begeisterung und das Staunen über die Naturgewalten. Zumal man praktisch auf Griffnähe an die Wasserwand herankommt. Wir hatten zudem das Glück, den Skógafoss bei strahlendem Sonnenschein mit einem Regenbogen zu erleben. Wenn man die Menschen vor den Wassermassen sieht, bekommt man mit Sicherheit Hochachtung vor der Natur.

Über eine steil ansteigende Treppe kann man den Felsen hinauf klettern und den Wasserfall von oben betrachten. Die Mühe lohnt und da wir noch nicht zurück in unser Quartier wollten, liefen wir entlang des Flusses. Dazu muss man über eine kleine Leiter an einem Zaun steigen. Im Abendlicht hatte die Landschaft etwas Unwirkliches, auch eines dieser Phänomene Islands.

Der Seljalandsfoss

Von der Ringstraße ist es nicht weit bis zum Skógafoss und noch vor diesem liegt der Ort Skógar. Hier gibt es einen Zeltplatz sowie ein Hotel und mehrere Hütten als Unterkunft. Zu bieten hat Skógar ansonsten nicht viel, wenn man vom Heimatmuseum absieht. Doch wie so viele Museen in Island ist auch dieses nicht unbedingt sehr sehenswert. Zumindest finden wir das, aber vielleicht sind wir auch durch Museen in anderen Ländern und Städten verwöhnt.

Aus allen der zahlreichen Wasserfälle Islands ragt der 66 m hohe Seljalandsfoss heraus. Das bezieht sich nicht auf seine Größe, sondern darauf, dass er unseres Wissens der einzige Wasserfall der Insel ist, hinter dem man hindurch laufen kann. Dieses Erlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen, auch wenn die ganze Angelegenheit meist etwas feucht ist. Doch dafür gibt es ja Regenbekleidung...

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