Strände in Barcelona
Was wäre ein Besuch der spanischen Mittelmeermetropole ohne wenigstens einmal an den Strand zu gehen? Im Gegensatz zur französischen Mittelmeermetropole Marseille, wo die Strände weit außerhalb der eigentlichen Stadt liegen, kann man in Barcelona die Strände bequem zu Fuß erreichen.
Barcelona ist natürlich kein klassischer Badeort, obwohl es kilometerlange Strände gibt. Dafür ist die Stadt und die Unterkunft einfach zu teuer. Ein Strandurlaub in Barcelona ist also eher etwas für den dickeren Geldbeutel. In Barcelona macht man aber auch keinen reinen Strandurlaub, sondern man kombiniert das Badevergnügen mit dem Großstadtleben - wie es die Einheimischen eben auch machen.
Der ca. 5 Kilometer lange Sandstrand Barcelonas gliedert sich in sechs
Teilstrände, die durch Molen voneinander getrennt sind:
- Platja de San Sebastiá
- Platja de Barceloneta
- Platja Nova Icària
- Platja del Bogatell
- Platja Mar Bella
- Platja Mar Bella Nova
Was bedeutet eigentlich Platja? Strand heißt auf spanisch doch Playa, nicht? Auf spanisch meinetwegen, aber wir befinden uns ja im Herzen Kataloniens, und da spricht man nicht kastillisch (hochspanisch) sondern katalanisch.
Obwohl die Strände durch eine lang gezogene Promenade miteinander verbunden sind, sind sie doch völlig unterschiedlichen Charakters. Eine Sache ist ihnen allen gemein: Es sind künstlich angelegte Sandstrände; alle haben sie kostenlose Duschen und Toilletten. Überwall wacht ein Aufseher von einem 5 m hohen Turm aus. Das Wasser ist sehr sauber und wird permanent von Reinigungsbooten von Unrat befreit.
Die Touristenstrände
Unterschiedlich sind die einzelnen Strände jedoch, was die Besucher und den Trubel anbetrifft; Ganz im Westen der Stadt findet man die Strände San Sebastiá und Barceloneta. Hier treffen sich Touristen aus aller Welt und aus Spanien. Die riesigen Strandflächen sind immer Sommer drückend voll. Da die meisten Touristen nicht allzu viel Zeit für den Strand haben, herrscht ein permanentes Kommen und Gehen.
Wer sich an diesen Stränden entspannen will, wird keinen Erfolg haben, denn hier versuchen Händler und Verkäufer die Aufmerksamkeit der Touristen zu wecken. Cola- und Bierverkäufer kommen im Minutentakt vorbei und preisen ihre Getränke an. Teilweise rufen die Verkäufer aus allen Richtungen "Cola, Fanta, Cerveza, Agua fria..." Das nervt so sehr, dass man eigentlich nicht längere Zeit an diesen Stränden verweilen kann.
Schade ist auch, dass es zahlreiche Touristen nicht für nötig halten, ihren Müll aufzuräumen. Klar, man kommt ja schließlich nicht wieder; Während Zigarettenkippen im Sand noch harmlos sind, stören ganze Haufen von leeren Bierdosen und Plastiktüten umso mehr, vor allem wenn der Wind das Zeugs in alle Richtungen verteilt.
Die Einheimischen-Strände
Während die Strände im Bereich von La Barceloneta und in der Nähe des olympischen Hafens also gerammelt voll von Touristen sind und keinen Raum für Ruhe und Entspannung bieten, wird das Badevergnügen umso schöner, je weiter man nach Nordwesten vordringt. Der schönste Strand ist der äußerste, der Platja Mar Bella Nova.
Da diese Strände vom olympischen Hafen aus nur in einem halbstündigen Fußmarsch zu erreichen sind, trifft man hier kaum mehr Touristen; An diesen Stränden gehen die Einheimischen Baden. Hier gibt es zahlreiche Parkplätze, wo die Einheimischen aus allen Ecken und Enden der Stadt herfahren. Während der Woche sind diese Strände ziemlich leer; nur zur Nachmittagszeit, wenn viele Arbeiter Siesta machen, füllen sich die Strände etwas.
Am Wochenende jedoch beginnt der Ansturm an die hinteren Strände schon früh am Morgen. Im Gegensatz zu den Stränden bei La Barceloneta herrscht im Nordosten der Stadt jedoch kein permanentes Kommen und Gehen. Vielmehr bauen die Einheimischen ihre Lager auf, um dort bis zum Nachmittagessen (ca. 15 Uhr) zu bleiben. Getränkeverkäufer gibt es auch an den Stränden Bogatell, Mar Bella und Mar Bella Nova, jedoch kommt vielleicht alle 5-10 Minuten einer vorbei und nicht im Halbminutentakt.
Am zweithintersten Strand von Barcelona, dem Platja Mar Belle gibt es übrigens einen kleinen markierten Abschnitt für Nudisten. Jedoch sind die wenigen Nudisten selbst an diesem Strand eindeutig in der Minderheit, da sich die normal Bekleideten auch an diesem Strand hinlegen.
Meine Empfehlung ist also ganz klar: Wer einmal in Barcelona so richtig den Strand und das Meer genießen will, sollte sich in den Nordosten der Stadt an den Platja Mar Bella Nova machen. Wem der lange Fußmarsch vom Stadtzentrum zu weit ist, gelangt dorthin bequem mit dem Bus.
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