Übernachten, Ausgehen, Essen in Zermatt
Auch wenn viele Touristen für Zermatt gerade mal einen einzigen oder gar nur einen halben Tag Zeit haben, kann ich nur immer wieder betonen, dass Zermatt für einen Tagesausflug viel zu schön und interessant ist. Deshalb empfehle ich jedem, wenigstens einmal in Zermatt zu übernachten, wenn nicht gleich einen ganzen Urlaub dort zu verbringen. Aber wenigstens einmal sollte man abends durch die engen Gässchen schlendern und die eindrucksvolle Athmosphäre genießen, einmal wenigstens sollte man eine einheimische Spezialität zum Abendessen genießen. Und vielleicht hat man dann auch das Glück, das Matterhorn nicht im üblichen blau-weiß-grauen Ton sonern in morgentlicher Röte zu genießen. Im Folgenden deshalb meine Tipps und Empfehlungen zum Übernachten und Ausgehen in Zermatt.
Hotels und Unterkünfte in Zermatt
In Zermatt gibt es Unterkünfte vom einfachsten Zimmer für die zweckmäßige Übernachtung bis hin zur Luxus-Suite im Fünf-Sterne-Hotel. Für jeden Geschmack gibt es eine geeignete Unterkunft. In der winterlichen Hochsaison ist Zermatt manchmal komplett ausgebucht und man kann nicht ohne vorherige Reservierung anreisen. Im Sommer hingegen ist es kein Problem, in Zermatt kurzfristig eine Unterkunft zu finden; viele Hotels haben im Sommer sogar für längere Zeit geschlossen, da sich er Betrieb nicht lohnt.
Einer wichtigen Tatsache muss man sich jedoch bewusst sein: Zermatt ist im Vergleich zu vielen anderen Orten in den Alpen sehr vornehm und luxuriös. Entsprechend hoch sind auch die Preise, egal ob für Unterkünfte oder für ein Abendessen; Wer es gewohnt ist, in typischen Urlaubsregionen wie Spanien, Italien, Frankreich oder auf Inseln wie den Kanaren oder Balearen im Vier-Sterne-Hotel Urlaub zu machen, der findet in Zermatt den gleichen Luxus und Service bereits in einem Drei-Sterne-Hotel.
Für Gäste, die ohne Reservierung in Zermatt ankommen, steht direkt am Bahnhof eine große Tafel mit den einzelnen Hotels, schön nach Kategorien geordnet. Kostenlose Telefone ermöglichen einem, direkt in den Hotels nach freien Zimmern und Preisen anzurufen. Im Büro der Touristen-Information - auch direkt am Bahnhof - gibt es ebenfalls diese Hotelübersicht mit kostenlosen Telefonen. Klasse Service für die Gäste!
Vom Bahnhof gelangt man entweder zu Fuß in sein Hotel oder man nimmt sich ein Elektro-Taxi. Die teureren Hotels schicken ihren Portier zum Bahnhof und holen direkt ihre Gäste ab. Es gibt auch die Möglichkeit, dass man bereits am Parkplatz in Täsch mit einem Taxi oder Kleinbus abgeholt wird, aber dann entgeht einem die wunderschöne Bahnfahrt den Berg hinauf. Außerdem bringt einen das normal motorisierte Taxi nicht direkt ins Hotel sondern nur bis zum Autoparkplatz von Zermatt, wo man dann doch noch in ein Elektrotaxi umsteigen muss.
Für mich stand von vorne herein fest, dass nur ein Hotel mit direktem Blick aufs Matterhorn in Frage kommt. Auch nach einer Woche noch übte der Berg so eine Faszination auf mich aus, dass es meine Blicke immer wieder zu ihm zog. Die Hoteliers sind sich natürlich dieser Tatsache bewusst; deshalb kostet ein Zimmer mit Matterhornblick immer mehr als ein nach Süden ausgerichtetes Zimmer, genauso wie eben auf einer Insel ein Zimmer mit Meeresblick teurer ist als eines mit Blick zur Straße.
Auch im Winter war mir der Matterhornblick wichtig. Mindestens genauso wichtig ist jedoch, in der Nähe einer Seilbahn oder Bergbahn zu sein, um nicht zusätzlich den Skibus benutzen zu müssen. Im Sommer spielt dies weniger eine Rolle, da man fast von jedem Fleck in Zermatt aus schnell an den Bergbahnen ist.
Wer in den Zermatter Bergen Urlaub machen und nicht ganz so viel Geld für die Übernachtung ausgeben möchte, dem empfehle ich in Täsch zu übernachten. Man muss dann zwar jeden Tag mit der Bahn nach Zermatt hoch und wieder runter fahren, aber mit dem Geld, das man sich dadurch spart, ist nicht nur die Bahnfahrt sondern auch das Abendessen gleich mit finanziert.
Mein Hotel-Tipp: das Seiler-Hotel Nicoletta
Wie schon erwähnt, bei der Hotelsuche stand für mich immer ganz klar ein im Vordergrund, ein Zimmer mit direktem Blick aufs Matterhorn zu bekommen. Über eine spezielle Offerte im Internet sind wir bei unserem ersten Zermatt-Urlaub im Seiler-Hotel Nicoletta gelandet und wurden äußerst positiv überrascht. Der Name Seiler steht in Zermatt für eine Handvoll großartiger Hotels und für einen ganz großen Namen, der in die Ursprünge von Zermatt ins 19. Jahrhundert zurückreicht (siehe Kapitel auf der Eingangsseite über die touristische Entwicklung von Zermatt).
Wir waren bei unserem ersten Sommer-Urlaub in Zermatt so zufrieden mit dem Hotel Nicoletta, dass wir auch den folgenden Winterurlaub gleich dort verbrachten. Im Folgenden meine Beschreibung und Einschätzung des Hotels.
Das hier beschriebene Hotel Nicoletta gibt es leider nicht mehr. Als sehr angenehme Erinnerung bleibt jedoch mein Erfahrungsbericht.
Allgemeines zum Hotel
Das Hotel Nicoletta liegt mitten in Zermatt; zu Fuß sind es keine fünf Minuten bis zum Bahnhof. Zur belebten Hauptstraße sind es nur 50 m; besser kann ein Hotel kaum liegen! Und dann kommt noch hinzu, dass die Hälfte der 60 Zimmer einen direkten Blick zum Matterhorn haben. Wir haben nicht nur die Matterhornblicke sondern vor allem auch die Nähe zur Hauptstraße außerordentlich genossen.
Als ganz praktisch hat sich erwiesen, dass wir 10 m vom Hotel entfernt, also in der gleichen Straße, einen Migros-Supermarkt hatten. Somit konnte man ohne umständliche und zeitaufwändige Schlepperei den einen oder anderen Kleineinkauf machen.
Das Vier-Sterne-Hotel wurde 1970 erbaut und wurde seitdem mehrere Male modernisiert. Das Hotel Nicoletta ist nicht das einzige Seiler-Hotel in Zermatt; auch die berühmten Häuser Mont Cervin, Schweizerhof und Riffelalp gehören zur Seiler-Kette. Das Gebäude hat fünf Stockwerke, wobei sich im vierten Stockwerk das Panorama-Restaurant mit Matterhorn-Blick sowie eine große Piano-Bar mit Billard-Tisch befindet.
Ein ganz dickes Plus muss ich für einen einzigen Quadratmeter in der Hotellobby vergeben: In einer telefonzellengroßen Nische befindet sich ein Rechner mit kostenlosem Internet-Zugang für die Hotelgäste; Teure Gebühren für Internet-Cafés, die es in Zermatt natürlich auch gibt, haben wir uns also während unserer Urlaube gespart.
Die Zimmer im Hotel
Von den 60 Zimmern, die das Hotel hat, blickt die Hälfte in Richtung Matterhorn; die andere Hälfte sieht immerhin keinen öden Innenhof sondern weit über Tennisplätze/Eislaufbahn und den Dorfplatz von Zermatt hinweg bis hinauf zum höchsten Berg der Schweiz, dem Dom. Damit genießt man praktisch von jedem Zimmer des Hotels aus schöne Ausblicke, und darin unterscheidet sich das Hotel von vielen anderen in Zermatt, wo zum Teil Bau an Bau dicht nebeneinander steht.
Die Zimmer sind sehr luxuriös ausgestattet; ich hätte gar nicht so viel Luxus erwartet. Man schläft in einem schönen, breiten Bett mit einer bequemen Matraze. In jedem Zimmer steht ein Fernseher mit allen deutschen Programmen; eine Programmzeitschrift liegt auch immer parat ; Auch eine Sitzecke mit Extra-Tisch darf in einem guten Zimmer nicht fehlen. Natürlich gehört auch eine Minibar in ein gut ausgestattetes Hotelzimmer, und die Preise waren erstaunlicherweise gar nicht mal so unverschämt, wie man das sonst immer gewohnt ist.
In unserem Zimmer hatten wir einen kleinen Tresor, in dem wir unsere Wertsachen verstauen konnten. Die Benutzung des Tresores war kostenlos, man konnte ihn per Zahlencode, den man selbst auswählen konnte, verschließen und wieder öffnen. Klasse Service! Es gibt leider immer noch Hotels, die zwar dringend raten, Wertsachen einzuschließen, aber für die Benutzung des Zimmertresores ein paar Euro am Tag verlangen.
Ein dickes Plus gibts auch fürs Badezimmer. Wir fanden alles picobello sauber vor. An Utensilien war alles vorhanden für den Fall, dass man etwas vergessen hatte. Für jeden Gast lagen ein eigener Bademantel und sogar bequeme Einweg-Hausschuhe bereit. Besonders angenehm fand ich, dass wir eine gute Dusche hatten, aus der ein angenehmer Wasserstrahl und kein Rinnsaal herauskam.
Apropos Wasser: Das Leitungswasser in Zermatt ist einwandfreies Trinkwasser. Den Einkauf und das Schleppen von Wasserflaschen im Supermarkt kann man sich also getrost sparen.
Wer öfters in der Schweiz Urlaub macht weiß, dass die Schweizer ein eigenes Stromnetz mit anderen Steckdosen haben. Wir hatten zwar im Bad eine 220 V Steckdose, wo man deutsche Stecker anschließen konnte, aber aus welchem Grunde auch immer lieferte der Anschluss immer nur für eine Minute Strom - kein Problem für eine Schnellrasur, aber ein großes Problem, wenn man ein Ladegerät mit Akku anschließen wollte. Also unbedingt vorher einen Adapter besorgen; ich habe meinen in Zermatt gekauft; ein gleich schweres Stück Gold wäre wahrscheinlich billiger gewesen...
Wer seinen Zermatt-Urlaub gar zu einem unvergesslichen Luxus-Urlaub machen möchte, dem empfehle ich eine Suite im Hotel Nicoletta. Auch hier kann ich nur wiederholen: die Suite im Hotel Nicoletta toppt so manche Suite in einem Fünf-Sterne-Luxus-Hotel. Während ein separates Schlafzimmer noch Standard ist, sind zwei Bäder (sogar mit Whirl-Pool), eine Ankleidekammer und Balkon und Dachterrasse schon ungewöhnlich luxuriös.
Der Service, das Hotelpersonal
Als wir am Zermatter Bahnhof bzw. mit dem Taxi am Zermatter Autoparkplatz ankamen wurden wir vom Hotel-Portier mit seinem Elektro-Auto abgeholt und direkt ins Hotel gebracht. Dort wurden wir freundlich empfangen und alles war schon vorbereitet. Dass der Abholservice für die kurze Strecke jedoch mit 20 Franken zu Buche schlug war etwas enttäuschend. Das hätte ich als Standard-Service erwartet.
Der Zimmer-Service war in unserem Hotel außerordentlich gut. Täglich wurde sauber gemacht und aufgeräumt, aber nicht ruckzuck, sondern sorgfältig und rein. Wenn ich oben schrieb, dass vier Sterne in Zermatt wie fünf Sterne in einem anderen Land sind, dann wird dies am Zimmerservice am Deutlichsten: Unser Zimmer wurde zwei Mal täglich gemacht: Abends wurden die Betten geöffnet, ein weißes Tuch vors Bett gelegt und nochmals das Bad sauber gemacht, falls man geduscht oder gebadet hat. Auch frische Handtücher konnte man am Abend nochmals bekommen. Einen solchen Service kenne ich bislang nur von Fünf-Sterne-Hotels in typischen Urlaubsregioinen.
Überhaupt muss ich dem Hotelpersonal ein dickes Lob aussprechen. Ich empfand es als sehr nett, wenn man nach einer Wanderung bzw. nach dem Snowboarden am Abend freundlich empfangen wurde und gleich gefragt wurde, wo man war, wie das Wetter und die Aussicht war u.s.w. Auch in der Bar konnte man sich mit den Angestellten nett unterhalten; auf diese Weise lernte ich einige Dinge über Zermatt und die Schweiz, die in keinem Reisefuehrer und in keinem Buch stehen.
Essen und Trinken im Hotel
Wenn man im Hotel Nicoletta ein Zimmer bucht, hat man Frühstück inklusive. Das Frühstück haben wir jeden Tag genossen, zumal wir jeden Tag das Glück hatten, im Panorama-Restaurant einen Fensterplatz zu ergattern. So hatten wir während des Frühstücks einen wunderschönen Blick auf Zermatt und das Matterhorn. Kann man einen Tag besser beginnen?
Ja, der Tag kann noch besser beginnen, nämlich dann, wenn man sich nicht einfach vom Buffet bedient, sondern wenn einem noch ein Spiegelei mit Speck frisch zubereitet wird. Überhaupt war das Frühstücksbuffet sehr reichhaltig und frisch. Am ersten Tag hat man die typische Qual der Wahl, man muss einfach alles probieren und isst dann einen über den Hunger.
Darf man bei einem täglich frisch zubereiteten, liebevoll hergerichteten Frühstücksbuffet überhaupt was Negatives sagen? Eine Kleinigkeit habe ich morgens vermisst, nämlich etwas Süßes zum Abschluss eines guten Frühstückes. Ein kleines Stück Kuchen oder ein süßes Stückchen aus der Bäckerei hätte das allmorgentliche Frühstück harmonisch abgerundet. Immerhin gab es Honig und Nutella als Ersatz.
Was das Abendessen betrifft hatten wir bei unserem ersten Aufenthalt nur mit Frühstück gebucht, so dass wir jeden Abend auswärts essen gehen konnten, bei unserem zweiten Aufenthalt dagegen hatten wir Halbpension inklusive.
Das Abendessen im Panorama-Restaurant war jeden Abend ein Highlight. Wir bekamen im Minimalfall ein Vier-Gänge-Menü serviert; an manchen Abenden waren es sogar sieben Gänge. Das Essen war nicht nur vorzüglich und hervorragend sondern auch liebevoll und sehr ansehnlich zubereitet. Die Augen hatten also mindestens genauso viel vom Essen wie der Gaumen. Einmal in der Woche gibt es einen Themenabend, wo es dann ein ganz besonderes Essen gibt, also zum Beispiel einen französischen oder bayerischen Abend, wo das ganze Menü entsprechend angepasst ist.
Eigentlich war das tägliche Abendessen an Qualität und Reichhaltigkeit nicht zu toppen und dennoch aßen wir zwei mal auswärts. Warum? Wer in einem Seiler-Hotel in Zermatt seinen Urlaub verbringt, hat die Möglichkeit im Rahmen seiner gebuchten Halbpension an einem Dine-Around Programm teilzunehmen und somit anstatt in seinem Stammhotel in einem beliebigen anderen Restaurant der Seiler-Kette Abend zu essen. Macht das Sinn, da doch das Abendmenü im Panorama-Restaurant ein perfektes, schmackhaftes Menü darstellt?
Auch wenn man jeden Abend ein anderes hervorragendes Menü erhält, so ist der Ablauf und das Ambiente immer das gleiche. Ich will zwar nicht sagen, dass Langeweile aufkommt, aber mit Sicherheit so etwas wie Gewohnheit. Der Unterschied ist nun sicher gering, wenn man in einem anderen Seiler-Hotel im Hotel-Restaurant das jeweilige Menü konsumiert; Groß aber ist die Abwechslung wenn man in eines der Spezialitäten-Restaurants geht. So haben wir im Schwyzer Stübli sowie im Prato Borni des Hotels Schweizer Hof einmal Käse-Fondue und einmal Raclette gegessen, natürlich auch jeweils in ein mehrgängiges Menü verpackt. Die Atmosphäre in diesen gemütlichen Käsestuben war eine ganz andere als die im Hotel-Restaurant und somit eine wunderschöne Abwechslung. Ganz abgesehen davon gehört es bei mir zum Pflichtprogramm, dass ich bei einem Urlaub in der Schweiz wenigstens einmal Kase-Fondue und Raclette esse.
Also von mir ein ganz dickes Lob für das Dine-Around-Programm, das einem sogar beim Essen für große Abwechslung sorgt. Und noch mehr Lob gibts dafür, dass man auf Wunsch auch einmal ganz extern essen gehen kann und dann einen gewissen Betrag gutgeschrieben bekommt. Somit kann ich also nur empfehlen, mit Halbpension zu buchen und dann gegebenenfalls kurzentschlossen auswärts essen zu gehen.
Nach einem erlebnisreichen Tag nach dem anderen haben wir uns hin und wieder abends in der Bar noch einen Drink gegönnt. Die Bar ist sehr groß und gemütlich. Besonders gefallen hat uns, dass man einen schönen Blick nach draußen auf die Straße und den Dorfplatz hat. Und noch besser hat uns gefallen, dass man zu einem Getränk immer auch was zum Knabbern bekam: Kekse zum Kaffee oder Chips und Erdnüsse zum Bier. So lässt sich ein Tag gut ausklingen. Ein ganz dickes Lob dem Mann am Klavier, der einen mit schöner abwechslungsreicher Musik von Klassik über Musical bis zu Jazz unterhielt, dessen Repertoire so groß war, dass er einem praktisch jeden Musikwunsch auf Anhieb erfüllen konnte.
Sport und Entspannung im Hotel
Jetzt endlich kommt der ganz große Vorteil des Hotels Nicoletta zur Sprache, der Punkt, indem sich dieses Hotel von allen anderen Vier-Sterne-Hotels der Statt unterscheidet. Direkt gegenüber dem Hotel befindet sich das Fünf-Sterne-Seiler-Hotel Mont Cervin; zwischen den beiden Hotels befindet sich ein 20 x 8 m großes Hallenbad. Was für ein Vergnügen, wenn man abends erschöpft nach Hause kommt und erst einmal eine Runde schwimmen gehen kann!
Aber es kommt noch besser: Direkt neben dem Hallenbad befindet sich eine große Wiese mit ein paar Bäumen, die auch zur Hotelanlage gehört. Man kann sich im Sommer also auf einen Liegestuhl ins Freie legen und die Bergsonne genießen. Zum Erfrischen muss man dann zwar kurz ins Innere, aber man hat praktisch ein vollwertiges Sommerbad mit Liegewiese; das hat Freude bereitet!
Zum Schwimmbadbereich gehört auch eine schön große Sauna und ein Dampfbad. Ein Fitnessraum ist ebenfalls vorhanden, aber wer braucht den schon, wenn man den ganzen Tag in den Bergen unterwegs ist? Dennoch gut zu wissen, dass es ihn gibt, schließlich könnte auch mal ein ganzer Tag Schlechtwetter sein.
Wem die Entspannung in Zermatt und in den Bergen nicht ausreicht, der kann sich noch Massagen oder spezielle Bäder geben lassen. Habe ich nie ausprobiert, daher kann ich nichts weiter über das Wellness-Programm im Hotel schreiben.
Fazit
Wir haben im Hotel Nicoletta wunderschöne Urlaube sowohl im Sommer als auch im Winter verbracht. Es war reiner Zufall, dass wir gerade dieses Hotel gefunden haben, aber wir haben es sofort zu unserem Stammhotel in Zermatt erkoren. Schön ist natürlich, dass sich das Hotel bei einem bedankt, wenn man immer wieder kommt: Im Winter gab es einen gemeinsamen Skitag mit der Hoteldirektion und einem kostenlosen Mittagsmenü im Riffelalp-Ressort.
Die Lage des Hotels, der direkte Blick aufs Matterhorn vom Zimmer und vom Restaurant aus, das freundliche Personal, der kostenlose Internet-Anschluss und vor allem das große Schwimmbad mit Liegewiese im Freien machen für mich das Hotel Nicoletta zur Nummer Eins unter den Vier-Sterne-Hotels in Zermatt.
Ausgehen, Essen und Trinken in Zermatt
Es ist einleuchtend, dass in einem bedeutenden Touristenort wie Zermatt abends der Bär tanzt. Unzählige Lokale, Kneipen und Discos verlocken die Besucher zum Verbleiben. Wenn es im Sommer richtig warm ist, spielt sich das Leben natürlich auf der Straße ab; Natürlich ist es dann ein Highlight, wenn man im Freien zu Abend essen kann; Aber es ist klar, dass es in einem hochgelegenen Bergdorf, indem der Winter länger dauert als Frühjahr und Sommer zusammen, nicht allzu viele Restaurants mit Außenterrassen gibt.
Wer also im Freien essen möchte, der reserviert sich am Besten einen Platz. Dann kommt jedoch ein richtiges Mittelmeer-Feeling auf, denn man sitzt praktisch direkt an der Straße, auf der nur ein paar Elektroautos fahren, und kann die vorbeilaufenden Leute beobachten. Und in Zermatt läuft jeder Typ von Mensch vorbei, vom schwer ausgerüsteten Matterhorn-Gipfelstürmer bis zum rückwärts stolpernden Fotografen aus Japan ist jeder Menschentyp vertreten.
Was für das Übernachten gilt, gilt für das Essen und Trinken erst recht: die Preise liegen enorm hoch. Ein gutes Abendessen zu zweit ist unter 50 € fast nicht zu haben. Dafür bekommt man aber erstklassige Qualität geboten; Es war der erste Urlaub, wo wir jeden Tag außerhalb des Hotels essen gingen und nie einen Flop erlebten. Das Essen hat immer hervorragend geschmeckt, egal wo wir aßen. Deshalb verzichte ich auch auf einzelne Restaurant-Empfehlungen, da ich wirklich jedes in der Hauptstraße empfehlen kann.
Eine einzige Empfehlung möchte ich dennoch aussprechen: Etwas abseits der Hauptstraße, ganz in der Nähe von unserem Hotel befindet sich ein Restaurant namens Ascot mit einer schön großen Terrasse. Dort haben wir gleich zwei Mal gegessen, einmal frisch im Freien gegrilltes Fleisch und ein andermal eine Spezialität des Hauses, das typische Fleisch-Fondu Chinoise mit hauchdünn geschnittenem Rinds- und Schweinefleisch. Was für ein Vergnügen, was für ein Service! Wir hätten können essen bis zum Platzen, denn wir bekamen beliebig Nachschub. Obwohl wir jeden Tag gut gespeist haben, war dieser eine Abend das absolute Highlight in Sachen Essen. Das Fondue Chinoise ist das beste, das wir je in der Schweiz gegessen hatten; kein anderes Restaurant konnte da bislang mithalten.
Darf ich zum Abschluss noch erwähnen, wo mir das Essen am Allerbesten geschmeckt hat? Die hoch gelegenen Bergrestaurants in den Zermatter Bergen bieten nicht nur Erfrischung und Snacks für Wanderer und Bergsteiger sondern verwöhnen ihre Gäste mit leckeren Spezialitäten. Und man kann sagen was man will, nach einer anstrengenden Wanderung oder nach mehreren sportlichen Ski-Abfahrten schmeckt ein gutes Raclette, Rösti oder Käse-Fondue in 2500 m Höhe mit Traumblicken auf die Viertausender-Gipfel besser als jedes bestens zubereitete Abendessen im Tal.
Noch etwas: Wenn's mal schnell gehen und das Budget geschont werden soll, dann gibt es zahlreiche Schnell-Imbisse in Zermatt, vom Raclette bis zur Bratwurst, vom Crèpes bis zum Mc. Donald's. Apropos Raclette, die Portionen sind klein, schmackhaft und verhältnismäßig günstig; es ist nichts Ungewöhnliches, wenn man im Restaurant eine zweite oder dritte Ladung bestellt.
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