Die Fahrt nach Zermatt von Deutschland aus
Da Zermatt ganz im Süden der Schweiz, auf über 1600 m Höhe mitten im Alpenhauptkamm liegt, erreicht man den Ort von keinem Fleck Deutschlands aus schnell und bequem; ein Eintagesausflug (morgens hin abends zurück) ist praktisch unmöglich. Die Fahrt in das schöne Bergstädtchen ist immer ein Tagesausflug zugleich. Diesen kann man möglichst kurz und rationell hinter sich bringen, also nach dem Motto Hauptsache schnell am Ziel. Es gibt jedoch auch einige Varianten, wie alleine die Anfahrt nach Zermatt zu einem unvergesslichen Tagesausflug wird, also gemäß dem Motto Der Weg ist das Ziel.
Im Folgenden erwähne ich einige Möglichkeiten, wie man auf spektakuläre Weise quer durch die Schweiz nach Zermatt fährt und beschreibe anschließend diejenige Route, die mich am Meisten beeindruckt hat, mit ihren Highlights im Detail.
Die Autobahn: schnell aber langweilig
Als Münchner, der in zwei Stunden an der Schweizer Grenze ist, bzw. als Bodenseeler, der mal schnell in die Schweiz zum Einkaufen fährt, fällt es mir natürlich leicht, zu spektakulären, unvergesslichen, zeitaufwändigen Fahrten auf Landstraßen quer durch die Schweiz zu raten. Jedoch bin ich mir völlig bewusst, dass jemand, der nach 500 km Fahrt endlich die Schweiz erreicht hat, nur noch das Ziel vor Augen hat und die geliebte Autobahn nicht mehr verlassen möchte.
Wer also aus dem Westen, Norden oder Osten Deutschlands in Richtung Schweiz fährt, kommt irgendwann in Basel an und kann von dort aus bequem auf der Autobahn über Bern, Fribourg, Montreux am Genfer See, die Rhône entlang bis Martigny ganz im Süden und schließlich bis Sierre durchfahren. Leute aus Süddeutschland treffen in Bern auf dieselbe Route indem sie irgendwie die Züricher Autobahn ansteuern. Egal woher man kommt, für die Autobahn benötigt man eine Vignette.
Die Fahrt quer durch die Schweiz auf der Autobahn ist unspektakulär und langweilig. Man blickt zwar auf den einen oder anderen See und erkennt auch den einen oder anderen Gipfel im Hintergrund, aber von Genuss oder Sensation kann nicht die Rede sein. Das letzte Stück Autobahn weckt die Beifahrer jedoch aus dem Halbschlaf, denn jetzt ist man mitten in den Bergen, sieht vielleicht den Mont Blanc und weiß, dass man ganz nahe an seinem Ziel ist.
Vom Autobahnende in Sierre sind es ca. 20 km bis Visp. Von dort aus geht es in langen Blechkolonnen das Nikolaital hinauf bis Zermatt.
Nicht unbedingt schneller, aber dafür interessanter ist die Fahrt, wenn man von Bern aus den direkten Weg nach Süden nimmt und in Richtung Thun am Thuner See fährt. Von dort aus fährt eine Landstraße ca. 30 km nach Süden, bis man im Ort Kandersteg von Bergen umringt ist und nicht mehr weiterkommt. Von Kandersteg aus fährt jedoch ein Autozug in ca. 15 Minuten unter den Bergen hindurch nach Goppenstein, so dass man die Berner Alpen quasi auf direktem Wege unterquert. Von Goppenstein aus sind es nur noch wenige Kilometer bis Visp, von wo aus es ins Mattertal abgeht. Wie gesagt, man spart keine Zeit gegenüber der Autobahnfahrt, kann sich aber etwas entspannen im Zug und spart einige Kilometer.
Ohne Auto: mit dem Glacier Express St. Moritz - Zermatt
Da man in Zermatt nicht Auto fahren darf, könnte man seinen Wagen doch gleich in der Garage lassen und mit dem Zug an sein Urlaubsziel fahren, nicht? Jeder hat sicher schon vom weltberühmten Glacier Express gehört, der von Davos/St. Moritz über Chur und Andermatt bis nach Brig und schließlich Zermatt fährt. Es ist wohl eine der spektakulärsten Langstrecken-Bahnfahrten, die man überhaupt machen kann.
Die gesamte Strecke, die der Glacier Express abfährt, beträgt knappe 300 km. Zwischen St. Moritz und Zermatt ist man knappe 8 Stunden unterwegs; Auf der Strecke wird es 90 mal dunkel, wenn der Zug in einen Tunnel fährt. 290 mal blickt man tief nach unten, wenn der Zug über eine Brücke fährt. Der Glacier Express hat von seinem Namen nur die erste Hälfte verdient, denn von Schnelle kann keine Rede sein. Der moderne, komfortable Zug schlängelt sich im Schneckentempo durch Berge und Täler, an Gletschern und Gipfel vorbei.
Der Höhepunkt der Strecke ist zweifelsohne das Passieren des Oberalppasses. Auf gleichen Serpentinen, wie man mit dem Auto den über 2.000 m hohen Pass überwindet, schlängelt sich der Glacier Express den Hang hinauf und wieder hinunter. Die Ausblicke auf die Bergwelt sind atemberaubend und unvergesslich. Dank großflächiger Panoramafenster, die sich sogar noch auf das Zugdach hinwölben, kann man die Ausblicke auch richtig genießen und man kann gute Fotos schießen.
Die Krönung der Zugfahrt ist natürlich der letzte Teil, wenn es das Nikolaital hinauf bis zum Zielbahnhof Zermatt geht. Die ca. 100 € teure Zugfahrt ist ein absolutes Highlight, nicht nur für Eisenbahnfreaks sondern auch für Naturliebhaber. Natürlich hat man viel mehr von der Fahrt, wenn man sie nicht am Stück macht, sondern sie gleich zum Urlaub selbst macht, also immer wieder aussteigt, übernachtet und am anderen Tag ein Stück weiter fährt.
Seeenfahrt von Zürich über Luzern bis Andermatt
Von der schweizer Metropole Zürich bis zum netten Bergstädtchen Andermatt sind es ca. 70 km Luftlinie. Auf der Autobahn fährt man diese Strecke über Luzern in circa einer Stunde fließend durch. Aber warum auf die schöne Landschaft verzichten? Mit dem Züricher See, dem Zuger See, dem Vierwaldstätter See und zahlreichen kleineren Seen fährt man an landschaftlich grandiosen Seen vorbei. An jedem Fleck könnte man einen ganzen Urlaub verbringen, so schön ist die Gegend. Aber selbst wenn man nur die Seeufer entlang fährt, kann man seine Fahrt durch die Schweiz genießen, so dass man voll und ganz die Zeit vergisst.
In der Tat gibt es am Züricher See, an der Nordseite des Zuger Sees und an der Nord- und Ostseite des Vierwaldstätter Sees wunderschöne Uferstraßen mit permanentem Blick auf den See und die dahinter liegenden Berge. Wer jedoch auf frei zugängliche Strände hofft, sucht zumeist vergebens; außer in ein paar Strandbädern bieten diese Seen nicht viele Bademöglichkeiten.
Wer ganz viel Zeit mit sich bringt, kann sich die Gipfelfahrt zu einem der berühmten Berge leisten: Am Zuger See fährt eine Gondel auf den 1039 m hohen Zugerberg. Am Vierwaldstätter See ist die Rigi der Hausberg mit atemberaubenden Blick sowohl auf den Vierwaldstätter See als auch auf den Zuger See. Das eigentliche Highlight ist natürlich die Auffahrt zum 2120 m hohen Pilatus; Gutes Wetter vorausgesetzt sind die Blicke umwerfend.
Am Vierwaldstätter See und am Zuger See kann man unendlich viel Zeit verbringen, aber auch nur die gemütliche Vorbeifahrt genießen. Irgendwann erreicht man südwärts das Ende des Urner Sees (südöstlicher Teil des Vierwaldstätter Sees), von wo aus es schnurstracks nach Süden Richtung Andermatt geht. Man fährt entweder auf der Autobahn oder auf der Landstraße schön am Fluss Reuss entlang. Kurz vor Andermatt erreicht man die Schöllenenschlucht. Man überquert die 86 m lange Teufelsbrücke und kann die Kletterer an der Felswand beobachten. Das Tosen und Sprudeln der Reuss ist von der "alten" Teufelsbrücke aus faszinierend zu beobachten. Das gleichnamige Restaurant lädt zum Verweilen ein. Ein rießiges Denkmal erinnert an frazösisch-russische Kämpfe im Jahre 1799.
Den Rhein entlang von Chur bis Andermatt
Im Gegensatz zur oben beschriebenen Fahrt entlang der großen Seen bietet die zweite Route ganz andere Eindrücke von der Schweiz und ihrer Landschaft. Sie führt auf ca. 80 km Länge von der Stadt Chur aus in Richtung Westen bis Andermatt. Das ganze Gebiet nennt sich Surselva, was so viel wie über dem Wald bedeutet. Die Surselva ist eine einmalig schöne Landschaft, in der es unzählige bunte Bergwiesen, Wälder, Seen und natürlich Berge gibt. In der Talsohle fließt der Rhein; man mag es kaum glauben, dass auf diesem anfangs kleinen Flüsschen weiter flussabwärts große Schiffe fahren und dass dieser kleine Gebirgsfluss in Rotterdam als breiter Strom in die Nordsee mündet.
Von Chur aus fährt man zunächst auf der Autobahn, dann auf einem Stück breit ausgebauter Straße und schließlich auf immer schmäleren Sträßchen das Vorderrheintal hinauf bis zum Oberalppass - eine faszinierende Fahrt. Unterwegs fährt man durch berühmte Wintersportorte wie Flims und Laax aber auch durch zahlreiche kleine, romantische Bergdörfer. Man bemerkt schnell, dass hier italienisch gesprochen wird; in manchen Dörfern wird sogar die vierte schweizer Landessprache, das Rätoromanische, gesprochen.
Die Fahrt im Vorderrheintal zieht sich lange hin; der Rhein wird immer schmaler bis man ihn nur noch als Bach bezeichnen mag. Zahlreiche Wanderwege gehen links und rechts von der Straße in die umliegenden Berge ab. Hin und wieder sieht man einen Zug des Gletscher-Expresses durch das Tal hindurchzockeln. Schließlich erreicht man den 2044 m hohen Oberalppass. Hier heißt es pausieren, denn die Blicke in die beiden Taeler hinunter sind grandios. Hier heißt es auch kurz nachdenken, denn in diesem Gebiet entspringt der 1.300 km lange Rhein. Auf seinen knapp 400 km, die er in der Schweiz zurücklegt, nimmt er zwei Drittel der Wassermassen der Schweiz auf und befördert diese auf seinen restlichen 900 km bis in die Nordsee.
Vom Oberalppass geht es auf Serpentinen wieder hinunter nach Andermatt. Wer Glück hat, kann mit dem Glacier Express ein Wettrennen fahren. Es gibt nichts Faszinierenderes als wenn der Zug immer wieder in einem Tunnel verschwindet, dann ploetzlich unter einem wieder auftaucht und man ihn schließlich doch wieder überholt.
Das Bergdörfchen Andermatt
Andermatt ist mit etwas mehr als 1.000 Einwohnern ein winziges Bergdörfchen, spielt jedoch eine große Rolle als Verkehrsknotenpunkt. Von Norden her kommt die Autobahn und Landstraße vom Vierwaldstätter See. Von Osten her führt eine Straße über den Oberalppass, von Westen her über den Furkapass; Nach Süden geht es weiter in Richtung Gotthard, eine der meist befahrenen Straßen in der Schweiz. Im Winter gibt es nur die Nord-Süd-Verbindung, da Oberalppass und Furkapass gesperrt sind; den Furka-Pass kann man jedoch per Autoverlad unterfahren. Schließlich ist nicht zu vergessen, dass sich der Glacier Express in vielen Windungen vom Oberalppass nach Andermatt hinunter schleicht bzw. in umgekehrter Richtung hinauf kriecht.
Andermatt ist ein wunderschönes kleines Bergdörfchen. Eine schmale gepflasterte Straße führt mitten durch den Ort hindurch. Man fährt so nahe an den Läden vorbei, dass man ohne Probleme mit ausgestreckter Hand sich ein Andenken mitnehmen könnte. In Andermatt hat man das Gefühl, sich in einem unendlichen Ladenparadies zu befinden, obwohl der Ort so klein ist. Andermatt ist ein netter Ort, um nach langer Fahrt eine kleine Kaffeepause zu machen.
Andermatt ist kein großer Touristenort, aber es gibt zahlreiche Wandermöglichkeiten in die umliegenden Berge. Auch im Winter spielt Andermatt keine allzu große Rolle; Wer aber in Andermatt Skiurlaub macht findet mit Sicherheit reichlich Schnee und gute Pisten.
Spektakuläre Passfahrt von Andermatt bis Visp
Egal über welche Strecke man es bis Andermatt geschafft hat. Wer hier angekommen ist, dem wünsche ich nur eines: er möge morgens in der Früh hier angekommen sein, wie er das auch immer geschafft haben möge. Denn was auf den nächsten ca. 80 km bis Visp, dem Eingangsort zum Nikolaital, kommt, ist an Grandiosität, Vielfältigkeit und bleibendem Eindruck nicht zu toppen.
Man fährt zunächst in Richtung Furka-Pass. Im Ort Realp wird man unübersehlich dazu animiert, sich die anschließende Passfahrt zu schenken und sich stattdessen mit dem Autozug unter dem Berg hindurch bis Oberwald befördern zu lassen. Wer es eilig hat und gleich einen Zug erwischt spart gut und gerne eine Stunde, aber was verpasst man, wenn man unter dem Berg durchfährt anstatt ihn mühevoll hochzufahren und anschließend wieder runter?
Das Tal wird immer enger und steiler; Es scheint fast unglaublich, dass man die grünen Berghänge irgendwie hinaufkommt. Unten im Tal wird die Eisenbahnlinie, wo eine alte Dampflock Touristen befördert, immer kleiner, bis sie schließlich im Tunnel verschwindet. Auf einer gut ausgebauten Straße geht es auf Serpentinen bis auf 2431 m zum Furkapass hinauf. Furka heißt übrigens so viel wie Gabel. Links vom Pass befindet sich der Blauberg, rechts das Kleine Furkhorn. Man hat soeben den Kanton Uri verlassen und betritt nun den Kanton Wallis, zu dem auch Zermatt gehört.
Vorsicht vor einem Blick zurück: Tief einatmen und dann nur noch staunen. Das Urserental wirkt atemberaubend; man kann es kaum glauben, was für eine beeindruckende Strecke man gerade hinter sich gelegt hat. Der Blick ganz nach hinten endet am Oberalppass, den man vielleicht eine Stunde zuvor gemeistert hat. Dann ein Blick in die andere Richtung: Das Finsteraarhorn erstrahlt mächtig in der Nähe; in der Ferne lässt schon das Weisshorn aus dem Zermatter Tal heraus grüßen. Die Blicke vom Furkapass aus sind so grandios, dass man am Besten eine ausgedehnte Brotzeit macht, denn in der Kürze kann man gar nicht so viele Eindrücke aufnehmen wie sie einem hier geboten werden.
Man mag auf dem Furka-Pass viel Zeit verbringen, denn bis zum Zielort Zermatt kann man ja schon hinüberblicken, zumindest zu den Gipfeln. Aber man fährt kaum ein Stück weiter, da kommt das nächste Highlight, der Rhone-Gletscher. Der Rhonegletscher ist ein Gletscher zum Anfassen, hier muss man unbedingt einen Halt machen. Der Gletscher hat mich so fasziniert, dass ich ihm eine eigene Seite gewidmet habe. Man benötigt eine halbe Stunde bis eine Stunde, um sich den Gletscher und seine Eishöhle zu Gemüte zu führen.
Hier entspringt also die Rhône, die als großer Strom bei Marseille ins Mittelmeer mündet. Hier beginnt auch das Rhonetal, in das man jedoch erst einmal hinunterkommen muss. Auf der rechten Seite lädt der Grimselpass und der Grimselsee zu einem weiteren Ausflug ein, aber die Zeit wird knapp, denn es kommt noch viel. Irgendwann unten angekommen erreicht man den Ort Gletsch. Von hier ab fährt man schön dem Fluss entlang immer talabwärts bis zum nächsten Highlight.
Man könnte meinen, dass es jetzt aus ist mit spektakulären Eindrücken auf der Fahrt bis Zermatt. Aber weit gefehlt, denn auf halber Strecke kommen wir in den Ort Fiesch, ein Wander- und Skiort, wo man ebenfalls eine ganze Woche Urlaub machen könnte. Wir benötigen ca. 2-3 Stunden, um mit der Gondelbahn auf das knapp 3.000 m hohe Eggishorn hinaufzufahren. Vom Eggishorn aus hat man einen grandiosen Blick auf den großen Aletschgletscher. Die Gondelfahrt ist zwar teuer, aber die Blicke, die man bei klarem Wetter erhält, wird man sein Leben nie vergessen. Ich habe den Aletschgletscher auch vom Jungfraujoch aus gesehen, aber vom Eggishorn aus ist er viel beeindruckender, da man ihn fast in seiner ganzen Größe sieht. Auch dem Aletschgletscher habe ich eine eigene Webseite gewidmet.
Irgendwann schließlich gelangt man nach Brig und schlussendlich nach Visp, wo es endlich in das lang ersehnte Seitental des Rhônetals abgeht. Die letzten Kilometer können einen noch ganz schön anöden, da man in den Städten nur im Stautempo vorwärts kommt. Es liegen aber immer noch eineinhalb Stunden vor einem bis zur Ankunft in Zermatt!
Das Nikolaital hinauf von Visp bis Zermatt
Der Ort Visp bildet den Eingang ins Nikolaital, welches das größte Seitental links der Rhône ist. Von Visp bis Stalden führt eine gut ausgebaute Straße, die sich dann rechts in Richtung Zermatt und links in Richtung Saas Fee verzweigt. In Stalden vereinigen sich auch die beiden Flüsse Matter Vispa und Saaser Vispa zur Vispa; Auf dem Weg von Visp bis Stalden ist man von 651 m auf 799 m angestiegen. Bis Zermatt sollen noch weitere 800 Höhenmeter folgen.
Die Fahrt durch das Nikolaital bietet so viele Sehenswürdigkeiten, dass man eigentlich in jedem Ort auf der Strecke einmal übernachten sollte. Die Fahrt beginnt in Weinbergen und endet am Fuße eines Gletschers, wo gibt's denn so etwas? Man ist kaum von Stalden in Richtung Zermatt abgebogen, da fällt einem rechterhand oben am Berg ein Dörfchen auf. Dabei handelt es sich um Embd, dem steilsten Dörfchen der Schweiz. Man kann es kaum glauben, dass so weit oben noch ein Dorf gebaut wurde, aber der Grund ist ganz einfach: Das Nikolaital ist ein V-förmiges Tal; ganz unten fließt die Vispa in einer tiefen Schlucht, da ist nichts zu bauen oder zu bewirtschaften. Erst weiter oben, an den flacheren Bergrücken gibt es Möglichkeiten, Häuser zu bauen oder Felder anzulegen.
Der folgende Ort St. Niklaus war einst der bevölkerungsreichtse Ort des Tales; deshalb wurde nach ihm das gesamte Tal auch Nikolaital benannt. Jeder der folgenden Orte selbst ist sehenswert; von jedem Ort aus gehen Wanderwege in die Berge linkerseits und rechterseits. Im Ort Randa fällt ein gewaltiger Steinbruch auf: Dieser Bergsturz verschüttete im Jahre 1991 die Bahnlinie und die Straße und zeigt, welchen Gefahren die Bewohner des Tales ausgesetzt sind.
Aber unser Ziel ist Täsch, dem Parkplatz von Zermatt. Zermatt selbst ist für Besucher mit dem Auto nicht zu erreichen; stattdessen muss man in Täsch dauerhaft parken und die letzten Kilometer mit der Bahn zurücklegen. Leider ist man in der Regel nach einer langen Fahrt so müde, dass man nur noch hoch nach Zermatt möchte. Für den schönen Ort Täsch bleibt da keine Minute mehr. Zahlreiche Hotels und Restaurants lassen einen jedoch erahnen, dass auch dieser Ort sowohl im Sommer als auch im Winter ein großer Urlaubsort ist.
Die letzten Kilometer fährt man mit der Pendelbahn von Täsch nach Zermatt. Die Fahrt ist wunderschön und bietet zahlreiche Blicke in die tiefe Talschlucht hinunter. Von Zermatt ist nichts zu sehen, die Spannung steigt also bis zur letzten Minute an.
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Zermatt
Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
|