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Das Matterhorn - berühmtester Gipfel der Welt

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Was wäre Zermatt ohne sein Hörnli? Was wäre die ganze Bergwelt rund um Zermatt ohne den berühmtesten Berg der Welt? Würde überhaupt jemand den Gornergrat hinauf fahren, nur um die umliegenden Viertausender und ein paar Gletscher zu bewundern? Es gibt den höchsten Berg der Welt, den gefährlichsten und auch den schwierigsten. Der berühmteste Berg weltweit ist jedoch zweifelsohne das Matterhorn. Zeigt man in fremden Erdteilen jemanden ein Bild des Matterhorns, ist schnell klar, um was für einen Gipfel es sich handelt. Schließlich wird von den Schweizern das Matterhorn-Symbol auch über viele Produkte in alle Welt getragen; man denke da nur an Toblerone-Schokolade, die es auf praktisch jedem internationalen Flughafen zu kaufen gibt. (Wem schmeckt die Toblerone eigentlich?)

Warum ist das Matterhorn so berühmt?

Warum ist das Matterhorn eigentlich zum berühmtesten Berg der Welt geworden? Welche Eigenschaften sind es, die ihn so berühmt und beliebt machen? Vergleicht man von der Ferne den Gipfel des Matterhorns mit dem Dent Blanc (weißer Zahn), der sich unmittelbar neben dem Matterhorn befindet, so erkennt man im Profil kaum Unterschiede. Und noch einige weitere Berge im Zermatter Raum haben ein ähnliches, pyramidenförmiges Gipfelprofil wie das Matterhorn.

Glücklich, wer das Matterhorn ohne eine einzige Wolke erwischt

Natürlich ist es die markante Form, die das Matterhorn berühmt macht. Seine Kanten scheinen ja wie mit einem Rießenmesser sorgfältigst abgeschliffen zu sein. Aber es ist nicht alleine die Form, die dem Mont Cervin (so heißt der Berg nach dem italienischen Dorf Cervinia) Ruhm und Ehre verschafft, es ist vor allem auch seine Lage, denn das Matterhorn steht in der Berglandschaft, also hätte man mitten im Hochgebirge eine Freifläche geschaffen und dort einen markanten Berg hingestellt. Das Matterhorn steht auf einem gut 2000 m hohen Sockel, aus dem der Berg selbst steil und schlank in die Höhe schießt.

Das Matterhorn mit sanften Federwolken

Wenn ich eingangs gefragt habe, was Zermatt ohne sein Matterhorn wäre, so muss ich umgekehrt auch fragen, was das Hirli (einheimischer Ausdruck) ohne Zermatt, seine Wiesen und Wälder wäre. Als ich das Matterhorn vom Gipfel des Klein Matterhorn aus gesehen habe, war ich vom Anblick ziemlich enttäuscht. Man hatte zwar einen mächtigen, wohl geformten Gipfel vor sich, der sich aber aus der umliegenden Hochgebirgswelt gar nicht so richtig abheben wollte, wie man das von den Postkarten her gewohnt ist.

In der Tat verleihen dem Matterhorn erst die schönen Seitentäler von Zermatt, die bunten Wiesen und Wälder sowie die historischen Walserhäuschen diejenige romatische und malerische Stimmung, die man so kennt; Wie traumhaft schön ist doch das Bild des Hörnlis, wenn eine bunte Wiese und ein paar Bäume davor stehen, im Gegensatz zu einer Matterhorn-Aufnahme mit nur Felsen, Gipfeln und Gletschern außen rum!

Der Aufbau des Matterhorns

Betrachtet man das Matterhorn ganz genau, so stellt man fest, dass der Gipfel aus zwei Etagen besteht. Der Berg hat drei Grundflanken mit drei Schultern, die den oberen Gipfel tragen. Während die Flanken im oberen Gipfelbereich fast senkrecht gen Himmel gehen, sind die breiten Schulterflanken darunter weniger steil. Den oberen Gipfelbereich bezeichnet man auch gerne als Dach des Matterhornes.

Am Schönsten ist das Matterhorn am frühen Morgen Wie winzig erscheint doch das große Matterhorn gegenüber dieser Quellwolke direkt über ihm

In der Tat hat der Berg nicht nur ein zweigeteiltes Aussehen, sondern besteht auch geologisch gesehen aus zwei unterschiedlichen Gesteinsschichten; Es handelt sich zwar in beiden Etagen um Gneis-Schichten, die obere ist jedoch deutlich härter als die untere. Dies ist auch der Grund, weshalb die Flanken im unteren Bereich des Berges weniger steil sind als im oberen. Während der obere Bereich hart und steif ist, kommt es im unteren Bereich immer wieder zu Erosions-Bewegungen: Es gibt oft Steinschläge, die Geröllmassen nach unten transportieren. Die Erosion nagt also unaufhörlich an dem schönen Gipfel.

An den Seiten des Berges gibt es zahlreiche kleine Mulden, in denen sich bei Regen oder bei der Schneeschmelze das Wasser sammelt; Gefriert dieses Wasser und taut wieder auf, so kann es den Fels darunter sprengen und es kommt ebenfalls zu Steinschlägen.

Das Matterhorn hat eigentlich zwei Gipfel, in deren Mitte das Gipfelkreuz steht. Zwischen den beiden Gipfeln verläuft die schweizerisch-italienische Landesgrenze. Der schweizer Gipfel ist mit 4478 m genau 1,10 m höher als der italienische. Die Italiener nennen ihren Berg übrigens Monte Cervino, die französische Bezeichnung ist Mont Cervin.

Wie ist das Matterhorn entstanden?

Wie konnte die Natur eigentlich einen so schön geformten Berg wie das Matterhorn schaffen? Der Berg scheint ja wie von Menschenhand produziert und in die Bergwelt gestellt worden zu sein. Man muss zunächst einmal weit in die geologische Geschichte zurückgehen, nämlich zurück bis ins Tertiär, also mehrere Zig Millionen Jahre in die Vergangenheit. In dieser Zeit entstanden naemlich die Alpen. Die afrikanische Kontinentalplatte schob sich auf die eurasische Platte hinauf. Dass diese Entwicklung von einer Unzahl an Erdbeben begleitet war, kann man sich denken.

Die Gipfelspitze des Matterhorns im Winter von der Station Trockener Steg aufgenommen

Bei dieser Plattenkollision türmte sich also das Erdmaterial zu den heutigen Alpen auf. Die verschiedenen Schichten kreuzten sich teilweise mehrfach, so dass man auch heute noch im Zermatter Gebiet ganz unterschiedliche Gesteinsschichten übereinander erkennen kann.

So entstanden also die Alpen als neues Gebirge. Bemerkenswert ist, dass der ganze Gebirgszug vom Matterhorn bis zum Weisshorn heute noch auf der afrikanischen Kontinentalplatte liegt, während sich die Bergkette vom Dom bis zum Breithorn auf der europäischen Platte befindet. Das Matterhorn befindet sich zwar geographisch auf dem europäischen Kontinent, geologisch steht es jedoch auf der afrikanischen Kontinentalplatte.

Das Matterhorn von der Station Trockener Steg aus gesehen (Sommer) Das Matterhorn von der Station Trockener Steg aus gesehen (Winter)

Wer hat nun die Seiten des Matterhornes so gerade geschliffen, das kann doch kein Zufallsprodukt der Erdplattenkollision sein, oder? Gehen wir erdgeschichtlich eine Epoche weiter ins Quartär; wir sprechen vom Zeitraum der letzten zwei Millionen Jahre. Diese Epoche war bekanntlich von schweren Eiszeiten geprägt. Es ist kaum vorstellbar, aber die Alpengletscher reichten bis Mitte Frankreich hinein. Die ganzen Alpentäler waren mit Eis befüllt; in den kältesten Zeiten ragten nur noch die Viertausender aus dem Eis heraus, und das ist gerade mal ein paar Hunderttausend Jahre her!

Was heute für die "kleinen" Gletscher gilt, gilt natürlich auch für die großen eiszeitlichen Gletscher: Sie schleppten Moränen mit sich, polierten und schliffen das Gelände. Wenn heute vom Matterhorn ein paar Gesteinsbrocken als Folge der Erosion herunterbröckeln, ist das harmlos gegen die erosiven Umformungen, die sich während der Eiszeit unter dem Gletschereis bildeten.

Es waren also die großen eiszeitlichen Gletscher, die dem Matterhorn seine heutige symmetrische Form verliehen.

Besichtigung des Matterhornes

Das Matterhorn vom Rothorn aus gesehen

Warum gibt es eigentlich keine Gondelbahn, die auf den Berg der Berge hinauf führt? Für die Schweizer Bergbahn- und Gondelbauer wäre das technisch sicher kein Problem. Aber was hätte man davon, wenn man auf dem schönsten Gipfel der Welt stehen würde? Man hätte in etwa das gleiche Panorama wie vom Klein Matterhorn aus, alleine die Ostseite wäre mit den noch höheren Gipfeln des Doms, der Monte-Rosa-Gruppe und des Liskammes verdeckt; Aber das Wichtigste würde fehlen: man würde den schönsten Gipfel der Gegend nicht sehen, da man ja direkt auf ihm steht. Ganz abgesehen würde eine Matterhorn-Gipfelbahn nur einer Aussichtsplattform dienen, skiabfahrtstechnisch ist am Matterhorn nichts zu machen.

So gibt es zahlreiche Gondelbahnen, die zu allen möglichen Punkten im Zermatter Gebiet führen. Von allen Seiten aus kann man den Matterhorn-Peak bestaunen. Aber ich bleibe dabei, am Schönsten ist der Gipfel von unten, wenn man über die bunten Wälder und Wiesen hinauf zum Berg der Berge blickt.

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