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Berühmte Plätze in Madrid

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Was wäre Madrid ohne die Plätze der Stadt - Zeugen der Geschichte, Orte des Zusammensitzens, Treffpunkte der Leute? An vielen Plätzen wird man früher oder später vorbei kommen; allen Plätzen voran wird man auf die Plaza Mayor treffen, der wichtigste Platz Madrids.

Plaza Mayor

Am einfachsten zu erreichen ist die Plaza Mayor über die Metrostation Sol (L1, L2, L3). Von dort aus weisen Schilder den Weg zur Calle Mayor.

Der Bau der Plaza Mayor wurde von Juan de Herrera, der auch am Bau des Escorials beteiligt war, um 1590 begonnen und von Juan Gómez de Mora weitergeführt und im Jahr 1619 schließlich beendet. Die Auftraggeber des Platzes, auf und um den sich später fast das gesamte städtische Leben abspielte, waren Felipe II und später Felipe III. Letzterer ist durch die Reiterstatue im Zentrum der Plaza abgebildet. Das Denkmal wurde jedoch erst 1847 auf die Plaza versetzt, ursprünglich war Felipe III in der Anlage der Casa de Campo zu sehen.

Einer der vielen Zugänge zur Plaza Mayor: Von der Calle de Toledo kommend Die ehemalige Casa de Panadería auf der Plaza Mayor Die Reiterstatue von Felipe III

Wie bereits erwähnt, war die Plaza der Mittelpunkt des früheren städtischen Lebens; Auf ihr wurde gehandelt, der städtische Markt wurde dort veranstaltet und sie war Treffpunkt, um sich über die letzten Neuigkeiten auszutauschen. Nicht nur der Alltag, sondern auch Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Stierkämpfe, Heiligsprechungen und Hexenverbrennungen zogen Menschenmassen an.

Heute noch sind die damals wichtigsten Gebäude, die Casa de Panadería und Casa de Carnicería zu sehen. In der Casa de Panadería wurde einst das Getreide gelagert und Brot verkauft. Der Name der Casa de Carnicería ruehrt von ihrer ehemaligen Funktion als Fleischerei her; heute beherbergt sie die Touristeninformation.

Im Vergleich zu allen anderen Plazas der Stadt ist die Plaza Mayor der einzige Platz, der fast durchgehend von stilgleichen Gebäuden symmetrisch umschlossen ist. Die Zugänge verbinden unter Anderem die Straßen Calle de Toledo, Calle Mayor und die Calle de Atocha.

Interessante Details der Fassade Überall auf der Plaza zu finden: Die Bars und Cafés

Der Herrera - Stil der Plaza, nach Juan de Herrera benannt, ist in Madrid häufig zu finden. Charakteristisch für diesen Baustil sind die vielen Bögen, je nachdem mehrere Stöcke und Spitztürme. Früher besaß die Plaza fünf Stöcke, was den Madrilenen überhaupt nicht zusagte; Nach zahlreichen Bränden musste die Plaza Mayor notgedrungen restauriert werden - auf die komplette Renovierung aller fünf Stockwerke wurde verzichtet und man ließ die Plaza so, wie sie heute zu sehen ist.

Der Platz misst etwa 120m x 90m, kommt einem jedoch besonders abends kleiner vor: Dann nämlich ist die Plaza Mayor eine beliebte Durchgangstation für Nachtschwärmer sowie ein idealer Platz, um das abendliche Flair zu erleben oder um sich vom anstrengenden Tag zu erholen. Letzteres geschieht am besten in Form einer Massage, die dort häufig von Asiaten angeboten wird.

Unter den Torbögen sind reihenweise Läden zu finden Entspanntes Ausruhen auf der nächtlichen Plaza

Auch tagsüber herrscht reges Treiben: Jeden Sonntagmorgen wird die Briefmarkenbörse veranstaltet; im Winter ist die Plaza der Veranstaltungsort des Weihnachtsmarkts. Die Plaza, die eines der Hauptziele von Besuchern ist, zieht zudem Maler an, die ihre Bilder unter die Leute bringen möchten und Porträts anfertigen. Um die Plaza herum sieht man Wahrsager und - ganz interessant - häufig Menschen, die bewegungslos in einer Pose verharren. Erst bei Münzeinwurf "erwachen" sie. Das Besondere ist ihr Erscheinungsbild; manch einer ist mit silberner Farbe eingesprüht (inklusive Gesicht, Haare) oder gar mit Lehm verkleidet, so dass man keine Gesichtszüge mehr erkennen kann.

Unter den Bögen der Plaza befinden sich zahlreiche Souvenirgeschäfte und Cafés sowie Restaurants, die ihre kulinarischen Spezialitäten jedoch höchstwahrscheinlich zu teuren Preisen anbieten. Tipp: Für eine Erfrischung sucht man am besten eine Bar auf, die um die Plaza Mayor herum liegt - dort kann man sich recht günstig stärken.

Plaza de la Villa

Ein weniger auffälliger, aber besonderer Platz ist die Plaza de la Villa in der Calle Mayor. Der wohl älteste, bürgerliche Platz aus dem 15. Jahrhundert hat sein schönes Altstadtambiente bewahrt. Umgeben wird er von dem Rathaus, der Casa de Cisneros und der Casa&Torre de los Lujanes.

Casa de Cisneros Historisches Ambiente Die Plaza de la Villa am Morgen

Das Rathaus wurde im Jahre 1644 von Juan Goméz de Mora, der am Escorial beteiligt war, geplant und von José de Villareal fertig gestellt. Sehenswert sind im Rathaus die Gobelinsammlung, der Sitzungssaal und der Salon de Goya mit seinem Gemälde "Allegorie Madrids". Die Casa de Cisneros befindet sich im Süden der Plaza und entstand 1537 durch Benito Jiménez de Cisneros. 1909 erwarb der Stadtrat das Gebaeude, das heute der Sitz des Bürgermeisters in Madrid ist.

Die Casa&Torre de los Lujanes ist ein Zivilbau aus dem 15. Jahrhundert; Es handelt sich dabei um einen gotischen Überrest - eine Seltenheit, die in Madrid wohl kaum noch zu finden ist.

Plaza de Oriente

Das Herzstück der Plaza: Die Reiterstatue mit dem flachen Brunnen Schattenspender auf der Plaza Charakteristisch: Der Löwe des Brunnens Sicht auf den Palacio Real am frühen Morgen

Von der Metrostation Opera (L2, L5) ausgehend stößt man kurz vor dem Palacio Real auf die Plaza Oriente. Die sehr gepflegt angelegte Plaza lässt vermuten, dass auch hier der Adel seine Hände im Spiel hatte. Interessanterweise ging die Initiative allerdings nicht von den Spaniern aus, sondern vom Bruder Napoleons, José I, nach der Invasion im Jahre 1808. Nach Kriegsende wurden die Bauten im Jahre 1813 allerdings unterbrochen, da Fernando VII weiterregierte. Seine Tochter Isabel II ließ die Arbeiten fortfahren. Nach ihr ist im Übrigen der Platz um die Metrostation Opera benannt.

Erinnern an die Gärten Sabatini: Die zurechtgestutzten Pflanzen Die Reiterstatue von Felipe IV bei Tag Die beleuchtete Reiterstatue bei Nacht

Die damalige Gestaltung der Plaza ist bis heute gleich geblieben: Von Bäumen und zugeschnittenen Sträuchern umgeben bildet die Reiterstatue von Felipe IV mit der flachen Wasseranlage den Mittelpunkt der symmetrisch gestalteten Plaza, was man besonders gut vom königlichen Theater, dem Teatro Real, aus sehen kann.

Das Teatro de la Opera Spiegelung des Palacio Real und des Löwen im Wasser

Das Teatro de la Opera, wie es zuweilen auch genannt wird, wurde von 1818 bis 1850 erbaut und von Isabel II eröffnet. Von seinen Aufführungen waren insbesondere Verdi, Wagner Opern und das russische Ballett erfolgreich. Von 1960 bis 1966 wurden hauptsächlich Konzerte veranstaltet und erst ab 1997 wieder Opern aufgeführt. Der Draht zur Musik blieb; zur Seite der Plaza de Isabel II befindet sich nämlich das Real Conservatorio de Música.

Plaza de España

Die Plaza de España bei der gleichnamigen Metrostation der Linie 10 wurde im Jahre 1899 und damit relativ spät im städtischen Sinne gestaltet. Zuvor war sie hauptsächlich für militärische Zwecke genutzt worden. Ab 1930 kamen immer mehr Bauten hinzu, wie etwa die ehemalige Generaldirektion für Gesundheitswesen, das Gebäude Edificio España und die Torre de Madrid.

Die Plaza de España Das Cervantes - Denkmal ist von Weitem schon erkennbar Die Protagonisten aus Don Quijote Cervantes blickt von oben auf Don Quijote und seinen Knappen herab

In der Nähe der Plaza befindet sich die Kirche San Marcos, die bereits im späten 18. Jahrhundert zu Ehren Felipes V gebaut wurde. Konstruiert wurde sie von Ventura Rodríguez und als eine der repräsentativsten Kirchen des Madrider Barocks angesehen.

Über den Bäumen ragt das Cervantes-Denkmal hervor: Vor der Säule sitzt der berühmte Dichter erhaben auf einem stilvollem Stuhl. Sein Blick fällt auf zwei kleinere Reiterstatuen, welche den Protagonisten Don Quijote aus dem gleichnamigen Roman sowie seinen Knappen Sancho Pansa darstellen. Auf der anderen Seite der Säule ist ein schöner, halbkreisförmiger Brunnen zu sehen, dessen Wasser in mehreren Strahlen kaskadenförmig in eine weitere Wasserebene verläuft.

Während um die Plaza de España der Verkehr auf mehrspurigen Straßen rauscht, scheinen sich die Menschen auf der Plaza selbst problemlos zu entspannen. Die Plaza de España verbindet - oder trennt, je nach Sichtweise - das antike Madrid mit dem modernen Madrid: Sie ist die Schnittstelle zwischen der Altstadt und dem Stadtteil mit Geschäftigkeit, Verkehr, Kinos, Einkaufszentren - oder mit einem Wort: Gran Vía.

Plaza de Colón

Die Plaza de Colón ist vielleicht nicht der schönste Platz Madrids, aber aufgrund seiner abstrakten Gestaltung und fehlender Menschenmassen durchaus einen Besuch wert. Früher war der Platz unmittelbar neben der Metrostation Colón (L4) mit Bäumen, Palästen und der Real Fábrica de Moneda umgeben. Heute erinnert an dem Verkehrsknotenpunkt fast nichts mehr daran; moderne Hochhäuser dominieren die Umgebung.

Ein Teil der Plaza de Colón Der schönere Teil der Plaza: Der vom Verkehr abgegrenzte Bereich Die Jardines de descubrimiento de América Abstrakte Skulpturblöcke Abstrakte Skulpturblöcke Die Nationalbibliothek von innen Im Wachsfigurenkabinett

Der Platz ist der Entdeckung Amerikas und Kolumbus gewidmet. Ins Auge stechen das drei Meter hohe Kolumbus Denkmal und die 15 Meter hohe Kolumbussäule, die früher in der Mitte des Platzes stand. Die Statue wurde genauso wie die Jardines del Descubrimiento de América (Gärten der Entdeckung Amerikas) nach Süden hin verlegt. An dem Platz, der einem Garten kaum ähnelt, sind seit der Erweiterung vier große Skulpturblöcke zu sehen, welche die Entdeckung Amerikas darstellen.

Moderne Hochhäuser Die Fassade der Nationalbibliothek

Auf der Plaza de Colón ist übrigens auch das städtische Kulturzentrum (Centro cultural de la villa), zu dem Theater- und Ausstellungsräume sowie eine Wasserwand gehören. In der Nähe der Plaza de Colón befindet sich die Nationalbibliothek, welche die komplette Sammlung Cervantes' besitzt und als eine der wertvollsten Bibliotheken Europas gilt. Das Gebäude der Nationalbibliothek beherbergt im Übrigen auch das Museo Arqueológico Nacional (Archäologisches Nationalmuseum).

Weitere nennenswerte Gebäude in der Umgebung der Plaza Colón sind die Türme Torres de Jerez und das Wachsfiguren-Kabinett (Museo de Cera) an der Metrostation Colón.

Plaza de Cibeles

Wenn man den Metroausgang der Banco de España (L2) verlässt, fällt der erste Blick nicht etwa auf den Kybele - Brunnen, nach welcher der Platz benannt ist. Nein, als allererstes sticht das pompöse Gebäude der Hauptpost ins Auge, das von Antonio Palacios und Julián Otamendi geplant und erst 1905 - 1917 erbaut wurde.

Die ersten Elemente der Plaza entstanden bereits im 18. Jahrhundert, wie der Brunnen der griechischen Liebesgöttin Kybele (spanisch: Cibeles). Zu sehen ist Kybele in einem Wagen, der von zwei Löwen gezogen wird. Die Pläne für das heutige Wahrzeichen Madrids stammen von Ventura Rodríguez; erbaut wurde der Brunnen von Francisco Gutiérrez und Robert Michel im Jahr 1782. Bis zum 20. Jahrhundert blickte Kybele in Richtung des Paseo del Prado, danach wurde der Brunnen um 90º zur Puerta del Sol gedreht.

Die Hauptpost, die alle Blicke auf sich zieht Die Kybele, nach welcher der Platz benannt wurde Spaniens mächtigste Staatsbank: El Banco de España Der Palacio de Linares

Neben dem Gebäude der Hauptpost befindet sich Spaniens Staatsbank, die Banco de España, die 1884 durch Eduard Adaro und Severiano Saínz de Lastra entstand.

Im Nordosten der Plaza befindet sich der Palacio de Linares. Er wurde im 19. Jahrhundert erbaut und von Carlos Colubi entworfen. Heute befindet sich darin die Casa de América, in der Veranstaltungen und Ausstellungen zu Südamerika stattfinden.

Gegenüber des Palacio de Linares ist der Palacio de Buenavista zu sehen. In ihm ist heute das Ministerio de Defensa (Verteidigungsministerium) untergebracht. Das Gebäude wurde unter Auftrag der Herzogin von Alba vom Architekten Architekten Juan Pedro Arnal konstruiert und 1777-1782 erbaut. Nach dem Tod der Herzogin erwarb die Stadt im Jahre 1802 den Palacio de Buenavista.

Die Plaza de Cibeles ist einer der vielen Verkehrsknotenpunkte in Madrid. Von dort aus starten die Nachtbusse (Buhos, zu Deutsch:Uhu) sie verbindet den Paseo del Prado, den 12-spurigen Paseo de Recoletos und die ebenfalls 12-spurige Calle Alcalá. 200m weiter ist ein Denkmal von Carlos III zu sehen: Die Puerta de Alcalá aus dem 18. Jahrhundert.

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