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Essen und Trinken, Spezialitäten

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Madrid ist eine Stadt für ausgesprochene Feinschmecker: Zwar sind auch andere Großstaedte wie etwa Paris dafür bekannt, kulinarisch an oberer Stelle zu stehen; an Madrid jedoch kommen nur wenige Städte ran. Spaniens Hauptstadt liegt zwar zentral im Land und damit mehrere Stunden vom Meer - trotzdem gibt es hier den besten Fisch Spaniens, den viele Restaurants täglich einfahren und sogar einfliegen lassen. Das Gleiche gilt für die Meeresfrüchte.

Einladend: Die Bars und Tavernen im Zentrum Einladend: Die Bars und Tavernen im Zentrum

Wer Fleisch zu seinen Lieblingsgerichten zählt, wird in Madrid möglicherweise für längere Zeit verweilen wollen, um sich durchzukosten. Auch bei dem reichhaltigen Angebot an Häppchen und Süßspeisen fällt es schwer, zu widerstehen - dies ist jedoch kein Problem, da man durch die Besuche und Touren sich auch kulinarische Genüsse verdient hat.

Tapas y Raciones

Was für die Engländer einst der Tee bedeutete, was für die Chilenen die Empanadas und für die Amerikaner Coca-Cola und Hamburger sind, das sind die Tapas für die Spanier und ganz besonders für die Madrilenen.

Ursprünglich kommt die "Tapa-Kultur" (Tapa bedeutet Deckel) aus Andalusien, wo die Gläser mit einem Happen bedeckt wurden, damit keine Fliegen ins Glas gelangten. Mit der Zeit entwickelte sich diese Angewohnheit immer mehr und hat mittlerweile Feinschmeckerstatus. So werden bei den Tapas die gewagtesten Kreationen und Häppchen gereicht, von einem Tellerchen Calamares (frittierte Tintenfischringe) über eingelegte Oliven oder einer kleinen Portion Paella bis hin zu kunstvoll belegten Brötchen.

Charakteristisch für Madrid: Appetitmacher in den Schaufenstern der Bars

Oftmals gibt's die Häppchen umsonst zu dem bestellten Getränk dazu; man kann jedoch auch eine Tapa-Auswahl bestellen, um den kleinen Hunger zu stillen; Wem die je nachdem kleine Tapa zu wenig ist, der bestellt eine Ración (Portion, Ration), die meist schon für mehrere Leute gedacht ist. Darin liegt auch die heutige Bedeutung der Tapas und Raciones: Im Teilen und damit in der Verstärkung des Gemeinschaftsgefühls. Auch bei der Rechnung zahlt nicht jeder für sich seinen Betrag bzw. Anteil, sondern man legt vorher immer zusammen, um dem Kellner dann den Gesamtbetrag zu überreichen.

Natürlich kann man in Madrid auch "richtig" speisen; Nichts desto Trotz sollte man allein schon aufgrund der breiten Auswahl an Tapas bzw. Raciones einige der Köstlichkeiten probieren. Wer Madrid verlässt, ohne an einem lauen Abend eine typische Tapa auf einer Terrasse genossen zu haben, der hat auf einen wichtigen Bestandteil der spanischen bzw. madrilenischen Kultur verzichtet.

Vom Bocadillo bis zur berühmten Paella

Woran denken Deutsche als Erstes bei dem Stichwort "Kulinarische Genüsse in Spanien"? Mit Sicherheit wird die Mehrheit an die berühmte Paella denken, die eigentlich aus Valencia und nicht aus Madrid kommt. Trotzdem zählt sie bei den meisten Madrilenen (und Besuchern) zu den Lieblingsgerichten. In touristischen Ecken wird man immer Restaurants sehen, die Paella anbieten - möglicherweise tut man jedoch besser daran, sich ein unauffälligeres, dafür aber weniger touristisch orientiertes Lokal zu suchen, das sich bei der Zubereitung mehr Mühe gibt.

Das Bocadillo bzw. Bocata, wie es manchmal genannt wird, hat nicht ganz den Stellenwert der Tapas und Raciones, ist jedoch genauso berühmt. Dabei handelt es sich um Stangenweißbrot, das beliebig belegt wird, wie z.B. mit Käse (Queso) bzw. Käse und Schinken (Jamón - Queso), Lende (Lomo), Calamares oder ganz gesund mit Tomaten, Salat und Käse.

Fleischfreunde werden sich in Madrid freuen; Veganer haben es etwas schwer. Im Zentrum findet man in vielen Straßen ein Museo de Jamón ("Schinkenmuseum"), das aber mehr Metzgerei als Museum ist. Hier hat man die Möglichkeit, verschiedenste Arten von Schinken zu probieren, die laut Schinkenfreunden "unglaublich zart, voller Geschmack und unwiderstehlich" sind.

Ein gewöhnungsbedürftiges, madrilenisches Gericht ist mit Sicherheit jenes der Callos a la Madrileņa (Kutteln nach madrilenischer Art), die Innereien als Hauptbestandteil haben. Wer es zwar deftig mag, auf Innereien jedoch verzichten möchte, dem sagt der Eintopf Cocido madrileņo vielleicht zu: Ein Eintopf bestehend aus Nudeln, Kichererbsen, die mit Rindfleisch , Knochen und Speck geköchelt wurden und Weißkohl.

Ein sehr einfaches Gericht mit Tradition sind Lentejas con chorizo, Linsen mit der spanischen Chorizo-Wurst. Möglicherweise weniger etwas für Feinschmecker war es wie die Callos a la Madrileņa ein bevorzugtes Essen auf dem Land, da die Zubereitung einfach war und man satt wurde.

Weniger deftig sollen die Gerichte Tripa de cerdo (Schweinebauch) und Orejas de cerdo a la plancha (gegrillte Schweinsohren) sein. Diese werden je nachdem mit Tomaten, Knoblauch und Petersilie angerichtet. Beliebt als Tapa oder als Beilage ist die Morcilla - Blutwurst mit Reis gefüllt. Probiert habe ich sie nie, aber Spanier schwärmen davon.

Vegetarier können aufatmen: Salate werden in Madrid oft sehr einfallsreich zubereitet. Selten erhält man einfach angemachte Salatblätter, sondern vielmehr noch eine Kreation aus Tomaten, Oliven, manchmal auch Ei und Thunfisch oder Avocado dazu. Eher selten, aber sehr beliebt sind die Migas zu Salaten - kleine Brotstückchen, die in Öl gebraten und deren Geschmack mit Knoblauch angereichert wird. Die Bestandteile variieren jedoch von Bar zu Bar bzw. Restaurant zu Restaurant. Für Veggies auch interessant dürfte der Pisto sein, eine Kreation aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln - selbst überzeugte Fleischesser sind davon begeistert.

Von Vegetariern und Fleischessern gleichermaßen geliebt sind Kartoffeln in verschiedenen Varianten: Einmal die patatas bravas (frei übersetzt "Scharfe Kartoffeln") - Bratkartoffeln mit einer sehr pikanten Soße, die patatas a lo pobre ("Kartoffeln der armen Art") - Kartoffeln, die mit Knoblauch, Petersilie, Pfeffer und Olivenöl zubereitet werden und ganz berühmt: Die Tortilla de patatas. Bei der Tortilla de patatas handelt es sich um eine Art Omelett mit Kartoffelstückchen, was auch gerne als Belag für ein Bocadillo verwendet wird.

So sparsam Madrilenen beim Frühstück sind (meistens ein Espresso oder Kaffee mit einer Zigarette), so ausgefallen ist das Mittag- und/ oder Abendessen mit mehreren Gängen, das nahezu immer ein Dessert beihnhaltet. Das reicht von Pudding über Kuchen zu einfallsreichen Süßspeisen.

Übrigens verspüren besonders die jungen Madrilenen nach einer der zahllosen Partynächten einen gewaltigen Hunger, bevor es gegen 8.00 ins Bett geht - der mit Abstand beliebteste Absacker führt zu einer Chocolatería, wo man die berühmten Churros con chocolate zu sich nimmt; Aber auch nachmittags oder als zweites Frühstück ist das frittierte Spritzgebäck (in Maßen) empfehlenswert.

Beliebte Erfrischungen

In Madrid wird man schnell erkennen, dass wie in anderen Ländern die Flasche Wein beim Mittag- bzw. Abendessen so selbstverständlich ist wie das Wasser, das es als Leitungswasser immer umsonst gibt. Mineralwasser dagegen befindet sich selten auf der Karte.

An Auswahl mangelt es nicht

Im Sommer werden zum Mittagessen auch sehr gerne Varianten des Weins zu sich genommen: Der Tinto de Verano ("Sommer- Rotwein") - eine Mischung aus Rotwein und süßem Sprudel mit Eis - und ganz klar, die Sangría, die in Spanien wohl immer unvergleichlich erfrischend und fruchtig schmeckt. Als Vorspeise ist die Gazpacho sehr beliebt, eine kalte Gemüsesuppe, die ihren Ursprung in Andalusien hat. Oft besteht sie aus Tomaten und Paprika und Zwiebeln-Paprika-Würfeln mit frittierten Brotstückchen (Migas).

Ob vormittags zur ersten Tapa, zum Mittagessen oder abends: die Caņa (kleines Bier vom Fass) ist fast immer dabei; Ebenso beliebt ist abends der Calimocho, eine Mischung aus Coca -Cola und Wein. Und damit der Kaffee im Sommer nicht zu heiß ist, haben die Spanier den Café con hielo - Kaffee mit Eiswürfeln - erfunden.

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