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Die Geschichte der Stadt Rom

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Nicht ohne Grund führt Rom den Beinamen „Ewige Stadt“. Die römischen Imperatoren zu Zeiten des weltbeherrschenden Reiches – zumindest die damalige Europa bekannte Welt – hielten ihre Stadt und ihr Reich für unzerstörbar mit ewigem Bestand. Das traf dann zwar nicht zu, doch das nachfolgende Christentum verbreitete sich noch weiter. Als Pabstsitz und damit Hauptstadt der Christen verlor Rom so überhaupt nichts an Bedeutung, diese führende Rolle hat sich bis heute gehalten. Der Begriff „Ewige Stadt“ ist demnach gar nicht so falsch, auch wenn in Wahrheit nichts von Ewigkeit ist.

Die Geschichte der Stadt Rom reicht über mehrere Jahrtausende und ist prall gefüllt mit großen, teils weltbedeutenden, Ereignissen. Selten ist die Geschichte einer Stadt so weit gefächert, so spannend und voller Bedeutung für ganze Kontinente wie die der „Ewigen Stadt“. Rom ist unseres Wissens auch die einzige Stadt, die ihre Existenz gewissermaßen einer Wölfin verdankt.

Rom, von der Gründung bis zur Kaiserzeit

Auch am Ort des späteren Roms gab es ein Leben vor der Stadtgründung. Das waren kleine Ansiedlungen von Bauern und Hirten aus dem Volk der Latiner, die hier schon im 10. Jahrhundert v. Chr. - manche Historiker sprechen sogar vom 13. Jahrhundert – ihre Hütten bauten. Der Hügel des Palatin gilt wegen seiner günstigen Lage als erster Siedlungsort, andere Hügel folgten.

Die Geschichte der Stadt Rom beginnt mit einer Legende, die sicher völlig ins Reich der Märchen verwiesen werden muss. Aber ohne Zweifel ist es eine sehr fantasievolle und ausgesprochen originelle Sage, die nebenher die Römer zu Nachkommen des Kriegsgottes Mars werden ließ, was sich auf die kriegrische Geschichte der Stadt bestimmt nicht nachteilig auswirken sollte.

Die entscheidenden Rollen in der Gründungsgeschichte spielten – neben den eigentlichen Gründern Remus und Romulus – vor allem der Kriegsgott Mars und eine Wölfin. Die römischen Götter waren sexuell sehr aktiv und nahmen es mit der Treue nicht allzu genau. So ließ sich Mars mit der Königstochter Rhea Silva ein, die kurz darauf Zwillinge zur Welt brachte. Dem König war das gar nicht recht und so beauftragte er einen Diener, die Zwillinge in einem Korb auf dem Tiber auszusetzen. Eigentlich hätte das den Tod für die Kinder bedeuten sollen, doch der Korb verfing sich im Gestrüpp. Hier wurden sie von einer Wölfin gefunden, die sich der Kinder annahm, sie in eine Grotte schleppte und sie säugte. Später fand sie dann der Hirt Faustulus, der sie an Kindes statt annahm und ihnen die Namen Remus und Romulus gab.

Die Gründung Roms begann mit einem Toten, vielleicht ein Symbol für die vielen, die noch folgen sollten. Die heran gewachsenen Zwillinge beschlossen, eine Stadt zu gründen. Dieses überlieferte Datum ist eines der bekanntesten, nicht zuletzt wegen einer Eselsbrücke, die späteren Generationen das Merken erleichterte: „ 753 – Rom schlüpft aus dem Ei“.

Rom

Da nur einer der Zwillinge Herrscher über die Stadt sein konnte, beschlossen sie, dass ein Zeichen der Götter die Entscheidung bringen sollte. Dieses Zeichen legte Romulus für sich aus, darüber kam es zum Streit zwischen den Brüdern, bei dem Remus getötet wurde. Romulus war nun der Herrscher der Stadt, die nach ihm den Namen Rom erhielt. Zur Anfangszeit von Rom gibt es noch eine schöne Geschichte : Die Siedlung wuchs, doch es gab eine große Überzahl an Männern, Frauen waren knapp. Romulus wollte von den benachbarten Stämmen Frauen „abwerben“, doch das scheiterte. So entschloss er sich, die Frauen kurzerhand zu „klauen“. Leidtragende waren die Sabiner, ein Stamm im Appenin. Auf dieser Geschichte basiert die bekannte Erzählung „Der Raub der Sabinerinnen“. Die Frauen als der klügere Teil vermittelten, so dass sich schließlich die Sabiner samt ihrer Frauen unter der Herrschaft von Romulus auf dem Hügel Quirinal niederließen und so ein weiteres Kernstück Roms bildeten.

Die Legende von der Wölfin hat in den letzten Jahren neue Nahrung erhalten. Als man 2007 das Haus des Augustus auf dem Palatin restaurierte, entdeckte man zufällig eine Höhle. Diese hatten die Römer für den Ort gehalten, an dem die Wölfin die Zwillinge säugte. So wurde die Höhle zu einer wichtigen Kultstätte im alten Rom, die Kaiser Augustus prachtvoll mit Mosaiken ausgestalten ließ. Ganz klar ist allerdings noch nicht, ob es sich bei dieser Höhle um die der Wölfin handelt.

Von etwa 600 bis 500 v. Chr. regierten Etruskerkönige die Stadt, die auch die Grundlagen für die strenge Hierarchie im alten Rom lieferten. Es waren jedoch Tyrannen und so jagte das Volk schließlich den König aus der Stadt. Seit 507 v. Chr. war Rom eine Republik, die von einem Senat und zwei gewählten Konsuln regiert wurde. Um 450 v. Chr. erhielt die Stadt eine verbindliche Gesetzgebung, das sogenannte Zwölftafelgesetz. Uns waren in Rom an verschiedenen Stellen die Inschriften „S.P.Q.R.“ aufgefallen. Wir erfuhren, dass diese Abkürzung „Senatus Populusque Romanus“ - Der Senat und das Volk Roms – bedeutet und das Emblem dieses Gesetzes war.

Friedlich waren die Jahrhunderte jedoch nicht, es kam zu Kämpfen mit den Latinern, Etruskern und Galliern, weshalb eine neue Stadtmauer erbaut wurde, durch die alle sieben Hügel Roms innerhalb der Stadtgrenze lagen. Nach und nach gelang es den Römern, das Gebiet des mittleren und südlichen Italiens zu unterwerfen und nach dem Sieg über die reiche Metropole Karthago stand der gesamte westliche Mittelmeerraum unter ihrer Herrschaft. Das genügte den Römern jedoch nicht und so dehnten sie ihr Imperium bis nach Griechenland und Kleinasien aus.

Die Folge war eine überaus wohlhabende Stadt Rom, doch es gab auch die Kehrseite. Durch die billigen Sklaven aus den eroberten Gebieten verloren kleine Handwerker und Bauern ihre Existenzgrundlage und bevölkerten in Massen als Unterschicht die Stadt. Im 1.Jahrhundert v. Chr. zählte Rom etwa ½ Million Einwohner – für damalige Verhältnisse eine fast unvorstellbare Zahl. Diese Unterprivilegierten waren dann die Grundlage für ein Söldnerheer und eine der Voraussetzungen für die gewaltigen Eroberungszüge.

Mit Gajus Julius Cäsar begann der Untergang der Republik. Im Jahre 60 v. Chr. hatten sich drei Mächtige - Cäsar, Crassus und Pompejus – zu einem Triumvirat zusammen geschlossen, das später der Tod des Crassus beendete. Pompejus sollte jetzt alleiniger Konsul sein, was Cäsar nicht hinnehmen wollte. Es kam zum Kampf zwischen den Truppen der beiden, den Cäsar für sich entschied. Lange konnte er sich an seinem Triumph jedoch nicht erfreuen. Nachdem er sich zum Alleinherrscher ausgerufen hatte, wurde Cäsar wenig später von Mitgliedern des Senats ermordet. Das war der Anfang eines Bürgerkriegs, der 17 Jahre andauern sollte und letztendlich Ausgangspunkt für die Entstehung des Kaiserreiches war.

Rom, Kaiserreich und Weltreich

Nach dem lange andauernden Bürgerkrieg gelang es Octavian, einem Neffen Cäsars, die alleinige Macht zu übernehmen. Die baute er kontinuierlich aus, er wurde mit dem Titel „Augustus“ - Der Erhabene - zum ersten Kaiser der Weltstadt Rom, die zu seiner Zeit zur Millionenstadt wurde. 45 Jahre regierte Augustus, und das war für Rom nicht die schechteste Zeit. Während seiner Regentschaft wurden die äußeren Grenzen des Reiches gesichert und im Inneren gab es stabile politische Verhältnisse. Handwerk, Architektur und Kunst erlebten eine Blütezeit. Berühmte Literaten wie Ovid, Vergil u.a. brachten ihre noch heute verlegten Werke heraus; prachtvolle Bauwerke aus Marmor entstanden und die römische Bevölkerung wurde mit Brot und Spielen bei Laune gehalten.Nach seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. verlieh der Senat Augustus den Status eines Gottes.

Rom Rom

Die Nachfolger des Augustus regierten jeweils nur relativ kurze Zeit und ihr Ende war mit Mord und Totschlag verbunden. Sowohl Tiberius als auch Caligula und Nero machten sich vor allem einen Namen mit Größenwahn, Prunksucht und dem Beseitigen von Verwandten, aber auch von allen, die eine Konkurrenz werden könnten. Auch die ersten Verfolgungen der neuen Lehre des Christentums begannen unter Kaiser Nero. Während es großen Teilen des einfachen Volkes immer schlechter ging, sammelten die Günstlinge der Kaiser immer größere Schätze und feierten Orgien.

Unter den Kaisern aus dem Geschlecht der Flavier, die nach Nero kamen, ging es da etwas geordneter zu. Unter Vespasian, Trajan und Hadrian gelang die innenpolitische Stabilisierung; die Ausweitung des Reiches auf das größte Territorium, welches das Römische Reich jemals erreichen sollte sowie die Sicherung dieser extrem langen Grenzen. Der berühmte Limes, jene Grenze zwischen Germanen und Römern, von der noch heute Bauten in Deutschland zu finden sind, wurde von Hadrian veranlasst. Unter seiner Herrschaft von 117 bis 138 n. Chr. stieg die Einwohnerzahl Roms auf über 1 Million Menschen – für damalige Verhältnisse eine grandiose Zahlt, die der Stadt aber auch gewaltige Probleme bescherte.

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Kein Weltreich, das auf Eroberung und Unterdrückung beruhte, hat sich ewig halten können. So ging es auch dem Römischen Reich. Im 3. Jahrhundert bedrohten Perser und Germanen das römische Imperium. Deshalb begann Aurelian um 270 die 19 km lange Aurelianische Stadtmauer zu errichten, ein beachtliches Bauwerk, von dem noch heute Teile zu besichtigen sind. Doch nicht nur die Feinde von außen schwächten das Reich, auch im Inneren brachten Hungersnöte, Wirtschaftskrisen und Aufstände das Imperium zum Wanken. Auch das Christentum, das immer mehr Anhänger fand, wurde zum Problem, das man zuerst mit Verfolgungen lösen wollte. Unter Konstantin wurde das Christentum im Jahre 313 anerkannt.

Konstantin war es auch, der Konstantinopel am Bosporus zur neuen Hauptstadt des Römischen Reiches erklärte. Rom blieb zwar „Hauptstadt der Welt“, doch das war eher ein symbolischer Titel. Die Bevölkerung der Stadt nahm rapide ab, vor allem Christen gingen nach Konstantinopel. Das Ende des Römischen Weltreiches leiteten Konstantins Nachfolger Theodosius und dessen Söhne ein. Theodosius erklärte das Christentum zur Staatsreligion und seine Söhne teilten das Imperium in ein weströmisches und ein oströmisches Reich.

Das so arg geschwächte Rom war den Angriffen der Hunnen und der Westgoten nicht gewachsen. Den Tiefpunkt erreichte das einst so stolze Rom mit der Absetzung des letzten Kaisers Romulus Augustulus und der Auflösung des weströmischen Reiches.

Rom, vom Ende des Kaiserreichs bis zur Hauptstadt Italiens

Nachdem auch die Langobarden in Rom eingefallen waren und große Verwüstungen anrichteten, waren kaum mehr als 30.000 Einwohner übrig, eine verschwindend geringe Zahl für eine einstige Millionenstadt. Rom erholte sich jedoch wieder, als Pabst Gregor Anfang des 7. Jahrhunderts das Christentum durch Missionare in ganz Europa verbreiten ließ. Dadurch kamen immer mehr Pilger in die Hauptstadt des Christentums, die Wirtschaft wurde angekurbelt und zahlreiche Bauwerke in Kirchen umgewandelt.

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Das erstarkende Pabsttum und der Pilgertourismus der Christen verhalfen Rom wieder zu mehr Einfluss und Wohlstand, auch wenn es nicht mit den Handelsstädten Venedig, Genua, Florenz u.a. mithalten konnte. Auch ein zwischenzeitlicher erneuter Tiefpunkt unter Pabst Clemens V., der seine Residenz nach Avignon in Frankreich verlegte, änderte daran nichts.

Unter Pabst Martin V. kamen im 15. Jahrhundert die Renaissance und der Aufschwung in die Stadt, prachtvolle Bauten entstanden. Mit Hilfe von Steuergeldern und Ablasszahlungen vergrößerte die Kirchenführung ihren Reichtum und erlangte damit auch immer mehr weltliche Macht. Pabst Sixtus V. gab Ende des 16. Jahrhunderts den Anstoß für eine neue Gestaltung Roms, die hauptsächlich bis zum 18. Jahrhundert große Kunstwerke hervorbrachte, erschaffen von berühmten Künstlern wie Raffael, Michelangelo, Borromini und Bernini.

Rom

Die Entdeckung der antiken Bauten Roms und seiner Geschichte als fantastisches Freilichtmuseum begann im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter, als sich der Bildungstourismus entwickelte. Berühmte Persönlichkeiten, wie z.B. Goethe, besuchten die Stadt wegen dieser Geschichte und deren steinernen Zeugen.

Die nationale Freiheitsbewegung unter Garibaldi einte das bis dahin zersplitterte Gebiet Italiens und rief 1871 das Vereinigte Königreich Italien unter der Regentschaft Vittorio Emmanuele II aus. Rom wurde die Hauptstadt des Königreiches, der Pabst zog sich in den Vatikanstaat zurück. Mit der neuen Funktion als Hauptstadt Italiens begann für Rom eine neue Boomzeit mit reger Bautätigkeit. Repräsentative Straßen und Gebäude, wie z.B. das Nationalmonument Vittorio Emmanuele II sowie der Justizpalast sind noch heute Zeugen dieses Booms.

Roms Geschichte als Hauptstadt Italiens bis heute

Der 1. Weltkrieg brachte auch Italien und seiner Hauptstadt Rom einschneidende Veränderungen. Im Zuge des Chaos, das nach dem verheerenden Krieg Oberhand gewann, gelang es Benito Mussolini und seinen Faschisten 1922 mit dem „Marsch auf Rom“ die Regierung zu übernehmen. Ähnlich wie in Deutschland wollten die Faschisten durch Monumentalbauten prunken. Die Via dei Fori Imperiali – eine extrem breite und schnurgerade Straße – zerschneidet noch heute die antiken Foren. Sie diente Mussolini als Aufmarschmeile vor der antiken Kulisse.

Rom

Der Eintritt Italiens an der Seite Deutschlands in den 2. Weltkrieg war auch für das Regime Mussolinis der Anfang vom Ende. Nach dem vorübergehenden Einmarsch der Alliierten 1943 in Rom und einem Waffenstillstand besetzten die Deutschen Italien. Im Juni 1944 war der Spuk vorbei, Rom wurde von Alliierten kampflos eingenommen.

Das Jahr 1946 brachte das Ende des Königreiches, Vittorio Emmanuele III wurde abgesetzt und die Republik Italien ausgerufen, Rom blieb weiterhin die Hauptstadt des Landes und wuchs weiter. In den 60er Jahren überschritt die Einwohnerzahl erstmals die Grenze von 2 Millionen. Politisch lief es allerdings nicht so gut, italienische Regierungen haben einen zweifelhaften Ruf – sicherlich nicht ohne Grund. Inzwischen gab es fast 70 Nachkriegsregierungen, das bedeutet eine „durchschnittliche Haltbarkeit“ von rund einem Jahr. Skandale, Bestechung und Verbindungen zur Mafia, all dies zählt zu einer italienischen Regierung dazu. Große Probleme gab es auch in den 70er Jahren, als Italien mit dem Terror der „Roten Brigaden“ zu kämpfen hatte, ähnlich wie Deutschland mit der RAF. Spektakulär war die Ermordung des Ministerpräsidenten Aldo Moro durch die Roten Brigaden.

Für die Stadt Rom lief es etwas besser, so gelang es zahlreiche antike Bauwerke und historische Sehenswürdigkeiten zu erhalten und zu restaurieren. Auch die Museen bekamen größere Unterstützung, so dass der wichtige Sektor des Tourismus in Rom ziemlich gut funktioniert. Trotzdem ist auch Rom in die Schuldenfalle getappt, Millionen Euro stehen auf der Verlustseite.

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