Allgemeine Informationen über Rom
Italiens Hauptstadt Rom ist mit Abstand auch die größte Stadt des Landes. Sicher auch, was die Besucherströme betrifft, denn in Rom treffen mehrere wichtige Faktoren zusammen, die für Touristen interessant sind. So gibt es in der Stadt eine vielleicht einmalige Dichte von historischen Sehenswürdigkeiten, die teilweise mehrere tausemd Jahre alt sind. Außerdem ist Rom noch immer die Hauptstadt des Christentums mit dem Vatikanstaat, dem kleinsten Staat der Welt und Sitz des Pabstes. So sind es nicht nur Besucher, die an den zahlreichen Sehenswürdigkeiten interessiert sind, sondern auch viele Gläubige, die Rom wegen ihrer Religion besuchen.
Shoppen gehen kann man in Rom auch sehr gut und die Restaurants können sich ebenfalls meist sehen lassen, doch im Gegensatz zu einigen anderen Städten stehen diese Dinge nicht im Vordergrund eines Besuches der „Ewigen Stadt“. Es sind hier in erster Linie die „ewigen Bauten“ - monumentale Bauwerke aus der Zeit des Römischen Reiches – sowie oft nicht minder monumentale Bauten späterer Zeiten.
Wissenswertes über Rom
Rom, die Hauptstadt Italiens, liegt etwa in der Mitte des „Italienischen Stiefels“ in der Ebene des Flusses Tiber in der Region Latium. Im Westen sind es nur wenige Kilometer bis zum Mittelmeer. Begrenzt wird die Ebene im Osten durch die Abruzzen, im Süden durch die Albaner Berge und im Nordosten durch die Sabriner Berge.
Bekannt ist Rom als die „Ewige Stadt“, aber auch als die „Stadt der sieben Hügel“. Diese Hügel spielen in der Metropole schon seit der Antike eine große Rolle. Am bekanntesten ist wohl der Palatin, der Hügel, auf dem die Kaiserpaläste standen. Nicht viel weniger bekannt sind der kapitolinische Hügel – allgemein als Kapitol bezeichnet – sowie Aventim, Quirinal und Esqulinin. Außerdem gibt es noch Viminal und Caelius.
In der italienischen Hauptstadt wohnen nach offiziellen Angaben knapp 3 Millionen Menschen, doch inoffiziell sollen es rund 3,5 Millionen sein. Sicher ist diese Differenz auch durch eine große Anzahl illegaler Einwanderer zu erklären. So wird angegeben, dass etwa 10 Prozent der Einwohner Ausländer sein sollen, vorrangig aus Nicht-EU-Ländern. Irgendwie hatten wir den Eindruck, dass der tatsächliche Anteil viel höher sein muss, doch das kann natürlich täuschen.
Als Hauptstadt Italiens befindet sich in Rom der Sitz der Regierung, außerdem gibt es noch die Verwaltungen der Region und der Stadt. Eine Besonderheit ist, dass die Stadtgrenzen einen weiteren Staat umschließen, auch wenn es ein Mini-Staat ist. Der Vatikan als Sitz des Pabstes – des Oberhauptes der katholischen Christen – und des Bischofs von Rom ist als eigenständiges Staatsgebilde anerkannt und gilt als kleinster Staat der Welt.
Wirtschaftlich gehört Rom zu den dynamischsten Regionen Italiens. Besonders der Tourismus hat daran einen großen Anteil, mit immer weiter wachsender Kraft. So verwundert es nicht, dass etwa 84 % der Erwerbstätigen Roms in Bereichen der Dienstleistung und der öffentlichen Verwaltung tätig sind. Die knapp 15 %, die in Industriebetrieben arbeiten, wirken dagegen ziemlich bedeutungslos. Vor allem Informatik-, Pharma- und Elektronikbetriebe sind in Rom ansässig. Einige wenige Arbeitsplätze gibt es noch in anderen Bereichen, wie z.B. der Landwirtschaft.
Shopping und Freizeit in Rom
Einkaufen in Rom kann durchaus Spaß machen. Zumindest empfanden wir es als angenehm, dass im Stadtzentrum die kleinen Läden dominierten und große Einkaufsmärkte an die Peripherie der Stadt verbannt sind. Zwar sind die meisten Touristen vorrangig wegen der historischen Sehenswürdigkeiten hier, doch der eine oder andere Einkaufsbummel fällt dabei sicher ab. Besonders die Frauen werden Rom als eine der führenden Städte in der Mode- und Schmuckbranche schätzen. Es sind einige bekannte Namen der Branche, die hier ihre Geschäfte führen. Allerdings sollte man dann auch eine gut gefüllte Geldbörse dabei haben.
Geheimtipps sagen, dass es gute und bezahlbare Mode vor allem in Geschäften nahe der Spanischen Treppe, der Via Nazionale und des Campo de´Fiori geben soll. Übrigens werden Frauen in Rom glücklich sein, wenn ihnen die Konfektionsgröße 44 passt. Diese italienische Kleidergröße entspricht der Größe 38 in Deutschland. Natürlich ist in der Stadt auch das Angebot an religiösen Artikeln riesig und – wie sollte es anders sein – völlig unüberschaubar ist das Angebot an Souvenirs, von akzeptablen bis zu entsetzlich kitschigen. Auf der Piazza Navona hatten sich Künstler an ihren Staffeleien versammelt und boten unzählige Ansichten der Stadt in Öl, Aquarell und Kreide an.
Die Italiener wissen ein gutes Essen und einen edlen Tropfen zu schätzen und so findet man eine große Anzahl von Delikatessengeschäften in der Stadt. Vor allem Wein, Honig, Olivenöl und natürlich alle Arten von Nudeln sind hier der Renner, außerdem Käse und Schinken. Interessant und immer für ein Schnäppchen gut sind die Flohmärkte, die in den Außenbezirken Roms stattfinden. Im Zentrum sind es mehrere Lebensmittelmärkte, so auf dem Campo de´Fiori und der Piazza Testaccio.
Rom ist eine Kulturmetropole, mehr als 80 Theaterbühnen werden bespielt, allerdings vorrangig von Oktober bis Mai. In den Sommermonaten gibt es einige interessante Freilichtaufführungen. Auch die Musik spielt eine bedeutende Rolle, sowohl in den großen Häusern als auch in den vielen kleinen Klubs. Der Sommer ist die Zeit der Kultur- und Musikfestivals. Und dann gibt es selbstverständlich noch die „Kleindarsteller“, Leute in Kostümen der antiken Römer, mit denen man sich gegen einen entsprechenden Obolus fotografieren lassen kann.
Die Hauptschwerpunkte der kulturellen Beschäftigung in Rom bleiben jedoch ohne Zweifel die zahllosen Museen, antiken Monumente und die Kunstgalerien. Um hier alles zu sehen und entsprechend zu würdigen, brauchte man allein mehrere Wochen Urlaub. So bleibt den meisten nur, sich einige kleine Highlights heraus zu picken. Doch man kann ja noch einmal wiederkommmen...
Tipps zum Aufenthalt in Rom
Reisen nach Rom von Deutschland und Österreich aus ist angenehm entspannend, denn für die Mitglieder der EU und des Schengener Abkommens reicht der Personalausweis für die Einreise und die Kontrollen halten sich im Minibereich. Auch Geld tauschen ist nicht angesagt, dank des Euro. Kinder benötigen aber einen Kinderausweis oder einen eigenen Reisepass.
So richtig viel Unterschiede zum Leben in Deutschland oder Östereich gibt es nicht, aber die Italiener sind Südländer, einige kleine Besonderheiten fallen schon auf. Da ist zum einen der Straßenverkehr, der manchem Mitteleuropäer einige graue Haare bescheren kann. Überhaupt spielt sich das Leben in Italien mehr auf der Straße ab, doch in der Metropole Rom ist das nicht so ausgeprägt, wie auf dem Land.
Italien gilt als das Land der Mafia und des organisierten Verbrechens, wie wir aus zahlreichen Filmen wissen. Wenn das überhaupt zutrifft, dann aber wohl eher für die südlicheren Landesteile. Wir fühlten uns in Rom immer sicher, zumindest in der belebten Innenstadt. Da hier das Leben bis in die Nachtstunden pulsiert, ist man selten allein. Natürlich gibt es auch hier Kriminalität, und das nicht zu knapp. Vorrangig ist das aber Diebstahl, vor allem Taschendiebstahl. Auf den Straßen Roms sieht man aber sicher mehr Polizei, als in deutschen Städten. Trotzdem sollte man möglichst nicht nachts in den Vorstädten oder im Bahnhofsbereich unterwegs sein.
Raucher haben in Rom ziemlich schlechte Karten, rauchen in öffentlichen Bereichen wird mit Geldstrafen bis zu mehreren hundert Euro geahndet. Sind Kinder oder Schwangere anwesend, können sich die Strafen noch erhöhen. Was das Telefonieren und die Stromnetze angeht, so gibt es keine Probleme. Das Stromnetz ist auf 220 V ausgelegt und die Stecker passen mit den deutschen überein. Öffentliche Telefone, die mit Telefonkarten funktionieren, sind relativ viele vorhanden und das Netz für den Handyempfang ist so ausgebaut, wie es sich für eine Weltstadt gehört.
Regelrecht begeistert waren wir vom römischen Brunnensystem, das auf die ausgezeichnete Wasserversorgung von außerhalb in der Antike zurück geht. Heute existiert fast an jeder Straßenecke der Innenstadt ein Brunnen, an dem man wunderbar kühles und reines Trinkwasser abfüllen kann, in eine Flasche oder auch gleich in den Mund. Einige wenige Brunnen weisen mit dem Schild „ acqua non potabile“ darauf hin, dass ihr Wasser nicht trinkbar ist, doch die allermeisten spenden völlig unbedenkliches trinkbares Wasser – und das zum absoluten Nulltarif. Wir finden, das ist eine wunderbare Einrichtung.
Wir hatten unsere zwei Plasteflaschen immer dabei und bedienten uns nach Bedarf, wobei der Bedarf an einem heißen Tag in Rom immens ist. Andere haben natürlich auch diese Idee, so kann es mitunter zu einigen Minuten Wartezeit kommen. Originell fanden wir auch das kleine Loch, das die Oberseite der Leitung hat. Hält man die große Öffnung zu, sprudelt das Wasser in einem hohen Bogen aus der kleinen oberen Öffnung heraus - richtig mundgerecht. Erstaunlicherweise kommen die zahlreichen Mineralwasserverkäufer trotzdem auf ihre Kosten. Vielleicht hat sich die Wasserversorgung per Brunnen bei den Touristen noch nicht richtig herum gesprochen.
Einige interessante Geschichten über das alte Rom
Rom war schon zur Zeit der antiken Republik und des nachfolgenden Kaiserreiches eine gewaltige Metropole, einerseits mit Elendsvierteln, andererseits aber mit prunkvollen Prachtbauten, die zu ihrer Zeit das Non plus Ultra der Baukunst darstellten. Für die Arenen, Triumphbögen, Paläste und andere Bauwerke mussten große Räume überbrückt werden, die teilweise mit Kreuz- und Kuppelgewölben überdacht waren. Dafür entdeckten die Römer einen neuen Baustoff, den „römischen Beton“. Dieses Gemisch aus einem speziellen Vulkansand, Kalk und Wasser bildete die Grundlage für die Monumentalbauten. Diese wurden dann mit Ziegelsteinen und Marmorplatten verkleidet. Besonders fortschrittlich war der Bau der Gewölbe. Zuerst wurde ein hölzernes Lehrgerüst aufgezogen, darüber Ziegelrippen gemauert und diese dann mit römischen Beton aufgefüllt.
Richtige Wunderwerke waren die Wasserleitungen sowie die Thermen im alten Rom. Jedem Bürger Roms standen im 1. Jahrhundert statistisch 600 bis 900 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung ! Gewährleistet wurde das durch elf ober- und unterirdische Leitungen. Über Aquädukte wurde das Wasser aus 90 km Entfernung herangebracht. Dabei durfte das Gefälle nur im Millimeter-Bereich liegen – wahrlich eine Meisterleistung. Die Badekultur spielte im alten Rom – nicht zuletzt wegen dieser Wasser-Leistung – eine herausragende Rolle. Über die Thermen der Stadt kann man noch heute nur staunen. Über die ganze Stadt verstreut befanden sich diese Badeanstalten, die teilweise beachtliche Ausmaße hatten. Die Caracalla-Thermen nahmen z.B. eine Grundfläche von 13 ha ein, 3000 Personen konnten hier gleichzeitg baden. Das Schwimmbecken hatte die unvorstellbare Fläche von 2500 m².
Wenn irgendwo reges Treiben herrschte, dann war es in den Thermen von Rom. Doch nicht nur beim Baden, auch insgesamt wurde die Hygiene im alten Rom groß geschrieben. So gab es schon Toiletten mit Wasserspülung, auch wenn diese nicht mit der heutigen zu vergleichen ist. Etwas kurios mutet heute an, dass diese Toiletten oftmals im wahrsten Sinne des Wortes öffentlich waren. Im 3. Jahrhundert gab es 140 öffentliche Latrinen mit permanenter Wasserspülung und Marmorsitzen, die rege genutzt wurden – auch als Versammlungs- und Diskussionsort.
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Rom
Autor: Michael Nitzschke, Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
|