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Rund um den Rathausplatz von Kopenhagen

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Der Rathausplatz in Kopenhagen ist so etwas wie die „Gute Stube“ der Stadt und gleichzeitig auch der wohl belebteste und wichtigste Verkehrsknotenpunkt. Durch die unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof wird er zudem zum „Einfallstor“ in die für Touristen so interessante Altstadt. Eine Besonderheit dürfte außerdem der gleich daneben liegende Vergnügungspark, das Tivoli, sein. Zumindest kennen wir keine weitere Stadt, in der Rathaus und Rummel nur durch eine Straße getrennt sind – wenn man von zeitlich befristeten Volksfesten absieht.

Der Platz an sich ist wahrlich kein sehenswertes Touristenziel, dazu sieht er viel zu kahl aus, doch die Gebäude rund um den Platz faszinierten uns, sie sind zum großen Teil eine Augenweide. Auch als Startpunkt für die Stadtbesichtigung hielten wir den Rathausplatz für eine erste Adresse, denn hier treffen sich viele Linien des Nahverkehrs und mehrere große Straßen führen vom Platz direkt ins Herz Kopenhagens. So kann man auf der Strøget, der ältesten und gleichzeitig längsten Fußgängerzone Europas, bis zum Kongens Nytorv – dem anderen Knotenpunkt an der Altstadt – wandeln. Wobei das eigentlich eine Sünde wäre, wenn man dabei nicht nach links oder rechts in eine der zahlreichen Gassen mit Dutzenden Sehenswürdigkeiten abbiegt. So wird der Bummel vom Rathausplatz durch die Altstadt Kopenhagens zur langen aber hochinteressanten Tour. Wir waren ob der Vielzahl an sehenswerten Stellen mehrmals hier und können nur empfehlen, dies möglichst auch auf unterschiedliche Tageszeiten zu verteilen. Der Rathausplatz am Abend mit den beleuchteten Gebäuden ist ausgesprochen stimmungsvoll.

Das Kopenhagener Rathaus

Das Rathaus von Kopenhagen ist kunsthistorisch gesehen keine allzu große Offenbarung, ansehnlich ist es jedoch unserer Ansicht nach auf jeden Fall. Wir kamen uns beim Anblick des Gebäudes mit dem hohen Turm irgendwie wie in südlichen Gefilden vor. Das ist kein Zufall, denn das Rathaus erinnert in seinem Stil an einen Palast aus der Zeit der Renaissance in Norditalien. Dabei ist es jedoch erst reichlich 100 Jahre alt. Erbaut wurde das Rathaus von 1892 bis 1905.

Das Kopenhagener Rathaus Die vergoldete Figur des Bischofs Absalon

Den 105 m hohen Glockenturm kann man besteigen, allerdings nur zu den Öffnungszeiten, die in Kopenhagen nicht sehr breit gefächert sind. Wer hinauf möchte, hat 300 Stufen zu bewältigen. Ein Highlight des Turmes ist die Weltzeituhr, die Jahrzehnte bis zur Verwirklichung brauchte. Schon kurz nach der Einweihung des Gebäudes wollte der Uhrmacher Jens Olsen eine Uhr in den Turm einbauen, die den Kalender für die nächsten 2500 Jahre berechnet und die aktuelle Zeit für alle Orte der Erde anzeigt. Es wurde für ihn zu einem Lebenstraum, den er nicht mehr erleben konnte. Als diese bemerkenswerte Uhr 1955 von seiner Enkelin und von König Frederik IX. in Gang gesetzt wurde, war Olsen schon 10 Jahre tot. Die Weltzeituhr ist jedoch ein Vermächtnis, das bis heute seinen Namen ehrt.

Rathausturm und die Säule mit den Lurenbläsern Der Rathausplatz am Abend

Auch am Rathaus wird an den Gründer Kopenhagens, den Bischof Absalon, erinnert. Über dem Haupteingang des Gebäudes ist der Bischof in einer vergoldeten Figur dargestellt. Ins Auge fällt ebenfalls die hohe Säule neben dem Rathaus, auf der zwei Lurenbläser thronen. Auf dem ansonsten recht kahlen Rathausplatz steht ein Brunnen mit der Darstellung eines Drachenkampfes. An den berühmten Kopenhagener Märchendichter Hans Christian Andersen wird sogar zweimal erinnert. Zum einen mit einem Denkmal gegenüber dem Tivoli, zum anderen mit dem Hans Christian Andersen Museum im Gebäude des Hotels Scandig Palace.

Der Platz ist historisch von Bedeutung, hier standen bis etwa 1870 Festungswälle, die auf Christian IV. zurück gehen und die dieser im 17. Jahrhundert anlegen ließ. Im 19. Jahrhundert wurde jedoch der Platz in der Stadt knapp und außerdem waren die Wälle infolge der neuen Waffentechniken wirkungslos geworden. So entschloss man sich, die Befestigungen abzureißen. Der Standort des Rathauses war auch als Versammlungsort gedacht, das erklärt, wieso der Platz ziemlich groß aber auch fast unbebaut ist.

Das Hans Christian Andersen Museum

Eingang zum Hans Christian Andersen Museum

Märchenfans werden in dem prächtigen schlossähnlichen Gebäude gegenüber dem Rathaus auf jeden Fall fündig. In diesem Denkmal geschützten Haus befindet sich das luxuriöse Hotel Scandig Palace. Im Erdgeschoss ist der Eingang zu einer an Fantasie reichen Schau über die Welt des Dichters Hans Christian Andersen, dem Erzähler solch bekannter Märchen wie „Die kleine Meerjungfrau“, „Das Hässliche Entlein“, „Die Prinzessin auf der Erbse“ und vieler anderer, die bis heute Kindern und Erwachsenen in aller Welt ein Begriff sind.

Die Gestalter der Ausstellung haben sich viel einfallen lassen. In nachgebauten Räumen aus der Welt des Dichters, in Geschichten aus seinem Leben sowie in Panoramen seiner Märchen werden in Bild und Wort die Stationen Hans Christian Andersens nachgezeichnet. Der Besucher taucht ein in die damalige Zeit und die Probleme dieses berühmten Mannes, der zwar erfolgreich aber oftmals wenig glücklich war. Die Geschichte vom hässlichen Entlein erzählt viel über sein Leben.

Die Ny Carlsberg Glyptothek

Die Ny Carlsberg Glyptothek

Eine der interessantesten und wertvollsten Kunstsammlungen Kopenhagens verdankt die Stadt einem Unternehmer, dem Gründer der bekannten Brauerei Ny Carlsberg. Er war ein begeisterter Sammler von Kunstschätzen, die er der Kopenhagener Bevölkerung und den Gästen der Stadt zur Verfügung stellen wollte. Seine Bedingung dafür war, dass die Stadt ein angemessenes Gebäude bereit stellt, wobei er sich als Vorbild die Münchener Glyptothek vorstellte.

Die Verwaltung der Stadt ging darauf ein und errichtete ein prächtiges Haus, das neben dem Tivoli entstand. Eingeweiht wurde es 1897, in den folgenden Jahrzehnten aber noch mehrmals umgebaut. In den hellen großen Räumen sind vorrangig Skulpturen und andere Kunstgegenstände aus dem alten Griechenland zu bewundern. Später kamen noch dänische und französische Gemälde dazu. Darunter viele Werke der Impressionisten. Zu den bekanntesten gehören „Die Tänzerin“ von Degas sowie „Der Denker“ von Rodin.

Der Tivoli, Kopenhagens Vergnügungspark

Ein großer Vergnügungspark mit Fahrgeschäften und allem Drum und Dran mitten im Zentrum einer Großstadt, das ist schon etwas außergewöhnlich. Zumindest ist uns keine Stadt bekannt, in der solch eine Konstellation zutrifft. In Kopenhagen braucht man vom Rathaus aus nur eine Straße zu überqueren, schon ist man im „Disneyland Dänemarks“, auch wenn dieser Vergleich vielleicht ein wenig hinkt. Gleiches gilt für den Hauptbahnhof, beim Verlassen des Gebäudes hat man schon den Blick auf die Fahrgeschäfte.

Der Eingang des Tivoli Bühne im Tivoli

Der Tivoli ist zu einem der Synonyme für Kopenhagen geworden, man kann ohne Übertreibung sagen, dass er weltberühmt ist – und das schon lange bevor die Disneylands aus dem Boden schossen. Dabei ist der Park nicht übermäßig groß, was bei der Lage inmitten des Stadtzentrums nicht allzu sehr verwundert. Fahrgeschäfte und andere Attraktionen gibt es trotzdem in Hülle und Fülle, es ist praktisch für jeden Geschmack etwas dabei.

Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, den Park zu besuchen. Wenn man in Kopenhagen war, muss man einfach auch einmal im Tivoli gewesen sein. Als Besitzer der Copenhagen-Card fiel uns das leicht, denn damit ist der Eintritt frei. Das ist nicht ganz ohne Bedeutung, denn bei einem Eintrittspreis von knapp 100 Kronen pro Erwachsenem (Kinder etwa der halbe Preis) überlegt man es sich ansonsten vielleicht doch. Zumal das der reine Eintritt ist, jedes Fahrgeschäft muss extra bezahlt werden, Essen, Trinken usw. sowieso. Da kann bei einer Familie schnell eine ansehnliche Summe zusammen kommen. Das Benutzen der Fahrgeschäfte hatten wir uns erspart, nicht nur aus Geiz, sondern auch weil wir die Überschläge bei der Achterbahn oder das Herumwirbeln bei anderen Attraktionen nicht so richtig vertragen – und ein Kinderkarussell war uns denn doch zu peinlich.

Achterbahn im Tivoli Märchenschloss im Tivoli

Der Tivoli ist zwar ein Vergnügungspark, doch er ist nicht auf reinen Rummel beschränkt. So gibt es hier auch eine Konzerthalle, in der klassische Konzerte gespielt werden sowie sogar ein eigenes Symphonieorchester. Auch die Gastronomie ist nicht auf Imbissbuden beschränkt. Mehrere Spitzenrestaurants – darunter eines mit einem Michelin-Stern – bieten auch Gourmets das entsprechende Geschmackserlebnis.

Der Name Tivoli bezieht sich auf eine italienische Stadt, die ihren guten Ruf Künstlern und Wasserspielen von ausgezeichneter Qualität verdankte. Der Gründer des Kopenhagener Tivolis wählte diesen Namen für sein Projekt, das er 1843 startete. Weitere ähnliche Projekte in Kopenhagen waren allerdings schon nach kurzer Zeit verschwunden, der Tivoli aber überlebte bis heute und sein guter Ruf ist weit über Kopenhagen hinaus geblieben.

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