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Rund um Schloss Amalienborg in Kopenhagen

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Schloss Amalienborg ist neben dem Schloss Christiansborg der zweite große Schlosskomplex Kopenhagens. Es ist der Wohnsitz der dänischen Königsfamilie, allerdings noch nicht allzu lange. Eigentlich war der Komplex für einen anderen Zweck vorgesehen, ursprünglich war er Wohnsitz von vier Adligen. Als das alte Schloss Christiansborg abbrannte, wich die Königsfamilie nach Amalienborg aus. Für den Tourismus war dies ein Glücksfall, denn so kann man in Amalienborg eine interessante Ausstellung zur Geschichte der Königsfamilien erleben und einen Teil der ehemaligen Wohnräume bewundern.

Das Schloss – oder genauer die vier Gebäude des Komplexes – sind jedoch nicht die einzigen Highlights an dieser Stelle. Gleich neben dem Schlosskomplex ragt monumental die Kuppel der Marmorkirche in den Himmel. Nur wenige Meter weiter gibt es eine andere Kirche, die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kirche. Weniger bekannt, aber zumindest des Ansehens wert, ist die königliche Anlegestelle. Hat man nach der Schlossbesichtigung und der Entdeckung der umliegenden Sehenswürdigkeiten noch Zeit, lohnt ein Spaziergang zum Churchill-Park mit dem Kastell und eventuell noch weiter zur Kleinen Meerjungfrau.

Schloss Amalienborg, der königliche Wohnsitz

Das königliche Schloss Amalienborg, Wohnsitz der dänischen Königsfamilie, ist eigentlich gar kein Schloss und war im Ursprung für einen ganz anderen Zweck geplant. Mitte des 18. Jahrhunderts erhielten vier Adlige das Areal von König Frederik V. geschenkt, mit der Maßgabe, dass sie hier jeweils ein Rokoko-Palais erbauen. So stehen vier prachtvolle, äußerlich identische Gebäude, um einen großen Platz in der Mitte. Als Gegenleistung für den Bau wurde den Adligen für einige Jahrzehnte die Steuern erlassen.

Palais von Schloss Amalienborg Palais von Schloss Amalienborg

In der Mitte des achteckigen Platzes, den die vier Gebäude umgeben, steht auf einem protzigen Sockel das Reiterdenkmal Frederiks V. Die Rokoko-Palais mitsamt des Areals gingen 1794 wieder in den Besitz des Königshauses über. Im Nachhinein erwies sich das als Glücksfall für die Königsfamilie. Als ihr bisheriger Wohnsitz Schloss Christiansborg abbrannte, standen Christian VII. und sein Hofstaat nicht auf der Straße. Auf der Suche nach einer angemessenen Behausung zog man die Palais in die engere Wahl. Die Gebäude waren das Modernste und Prachtvollste, das Kopenhagen zu dieser Zeit zu bieten hatte. So zog die Königsfamilie mit ihrem Tross hierher. Bis heute ist Schloss Amalienborg Wohnsitz der königlichen Familie geblieben, das neu erbaute Schloss Christiansborg hingegen dient als Regierungsgebäude.

Leibgardist vor dem Palais Im Amalienborgmuseum

Wenn auf der Residenz der Königin die dänische Flagge weht, dann ist die königliche Familie zu Hause. An diesen Tagen können die Besucher die Wachablösung der Leibgarde erleben. Punkt 12.00 Uhr erfolgt die Zeremonie der Wachsoldaten mit ihren Bärenfellmützen. Wer mehr von der Leibgarde sehen will, kann sie auf ihrem Weg von Schloss Rosenborg nach Amalienborg und zurück begleiten.

In einem der Palais, dem Palast Christians VIII., befindet sich das Amalienborgmuseum. Unserer Ansicht nach kann es nicht mit dem von Schloss Rosenborg mithalten, doch sehenswert ist es allemal. Beide Museen sind mit Kombi-Karten zu besichtigen und auch die Fotoerlaubnis gilt für beide. Im Amalienborgmuseum wird die Geschichte der dänischen Könige von 1863 bis 1972 gezeigt. Leider sind auch hier die Öffnungszeiten nicht allzu Besucher freundlich. Von Mai bis Oktober ist täglich von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet, ansonsten von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Auch den Palast Christians VII. kann man besuchen, jedoch nur am Wochenende in der Zeit von Juli bis September. Dann finden samstags und sonntags 13.00 Uhr und 14.30 Uhr englischsprachige Führungen statt.

Die Marmorkirche aus Sandstein

Eine Marmorkirche aus Sandstein – das gibt es, und zwar in Kopenhagen. Wobei die Kirche offiziell Frederiks Kirke – Frederikskirche – heißt. Bekannt und den Touristen vorgestellt wird sie jedoch allgemein als Marmorkirche. Die Geschichte der Kirche war lange Zeit eine Pleitegeschichte. Der dänische König Frederik V. wollte für das neue repräsentative Viertel Frederiksstaden eine monumentale Kirche aus norwegischem Marmor. Im Jahre 1749 begannen die Bauarbeiten für das Gebäude, im damaligen Entwurf im Stil des Rokoko. Der wurde später in einen klassizistischen geändert. Doch fertig wurde die Kirche trotzdem nicht. Mit einem derartig prachtvollen Bau aus Marmor hatte sich selbst das dänische Königshaus übernommen, die Bauarbeiten stellte man deshalb 1770 ein. So stand die angefangene Kirche rund 100 Jahre als Bauruine neben Schloss Amalienborg.

Die Marmorkirche und Schloss Amalienborg In der Marmorkirche Die Kuppel der Marmorkirche

Schließlich fand sich 1874 ein Finanzier, der Gründer der Tuborg-Brauerei übernahm die Kosten für den weiteren Ausbau der Kirche im neobarocken Stil. Allerdings mochte auch er nicht die enormen Summen für norwegischen Marmor bezahlen, deshalb wurde die Frederikskirche letztendlich aus dänischem Sandstein vollendet. Der Name Marmorkirche hat sich jedoch bis heute gehalten.

Entstanden ist ein prachtvoll wirkender Bau, der unverkennbar die Peterskirche in Rom als Vorbild hat. Schon von weitem sieht man die beachtliche Kuppel, die mit Kupfer belegt ist. Mit ihrer Spannweite von 31 m zählt sie zu den größten der Welt, in Skandinavien ist die Marmorkirche sogar die größte. Zwölf Säulen tragen die mächtige Kuppel. Jeweils 13.00 Uhr und 15.00 Uhr ist der Aufstieg in 80m Höhe möglich, von September bis Mitte Juni allerdings nur samstags und sonntags. Der Aufstieg soll eine gute Kondition erfordern, aber leider konnten wir dies nicht testen. Wegen Bauarbeiten war der Zugang zur Kuppel geschlossen. So blieb uns nur, das Innere der Kirche vom Boden aus zu betrachten. Das hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Wenn auch in der Kirche keine bedeutenden Kunstschätze vorhanden sind, so ist der Aufenthalt in der monumentalen Halle schon sehr beeindruckend.

Die orthodoxe Alexander-Newski-Kirche

Statue der Dagmar Maria Fjodorowna

Wenige Meter von der Marmorkirche entfernt fühlt man sich in das alte Russland versetzt. Vergoldete Zwiebeltürme deuten auf eine Kirche der orthodoxen Christen hin, und dieser Eindruck täuscht nicht. Die orthodoxe Aleksander Nevskij Kirke – die Alexander-Newski-Kirche – wurde 1884 erbaut. Leider kann man sie nicht ohne weiteres besichtigen, per Telefon muss man gewünschte Führungen anmelden.

Die orthodoxe Alexander-Newski-Kirche

In einem kleinen Garten neben der Kirche entdeckten wir jedoch die Statue einer schönen Frau, die unsere Neugier weckte. Die Recherchen ergaben, dass es sich um Dagmar Maria Fjodorowna handelte, die Mutter des russischen Zaren Nikolaus II. Sie war gebürtige Dänin und die Tochter Christians IX. Verheiratet wurde sie 1886 mit Zar Alexander III. Nach der Oktoberevolution in Russland gelang es ihr, nach England zu entkommen, später kehrte sie nach Dänemark zurück.

Das Kunstindustriemuseum in Kopenhagen

Geht man die Bredgade ein Stück weiter, gelangt man zu einem prächtigen Rokoko-Gebäude mit einem großen Hof. Es beherbergt das Dänische Kunstindustriemuseum, oft auch als Design-Museum bezeichnet. Museum ist es jedoch erst seit 1926, ursprünglich wurde es auf Geheiß des Königs Frederik V. als königliches Frederikshospital für das nach ihm benannte gehobene Viertel Frederiksstaden erbaut. Der Architekt des von 1752 bis 1757 errichteten Gebäudes war auch für Schloss Amalienborg federführend. Umgeben ist das Museum von öffentlich zugänglichen Gärten.

Das Kunstindustriemuseum

Im Museum werden dänische sowie internationale Handwerkskunst und Designobjekte gezeigt, die aus der Zeit vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart stammen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf Industrieprodukten aus Dänemark, vorrangig aus den letzten 100 Jahren. Daneben gibt es Porzellan, Textilien und mehr aus Deutschland sowie chinesische und japanische Keramik.Besonders beeindruckend ist aber eine Sammlung von kunstvollen Möbeln, die aus Asien und Europa zusammen getragen wurden, wobei hier der Schwerpunkt in Frankreich und England liegt. Zum Museum gehört auch eine Bibliothek, die als führend gilt, was die dänische Designgeschichte betrifft.

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