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Rund um Nyhavn - der Hafen von Kopenhagen

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Nyhavn – der „Neue Hafen“ - ist der Punkt Kopenhagens, den wohl kein Tourist auslassen kann. Als wir hier waren - nicht nur einmal - tummelten sich derartige Mengen an Besuchern, dass wir uns fragten, ob wohl für andere Stellen der Stadt noch Touristen übrig sind. Ein Wunder ist das sicher nicht, denn der Hafen mit seinen Booten und den alten kleinen Häusern bietet einen solch romantischen Anblick, dass selbst ausgesprochene Gefühls-Muffel der Stimmung nicht widerstehen können.

Dazu kommt noch, dass sich am Nyhavn eine regelrechte Kneipenmeile entwickelt hat, was angesichts des Ausblicks von den Freisitzen auf Wasser und Boote kein Wunder ist. Gerade mittags einen Platz finden, ist hier manchmal nicht einfach. Nyhavn ist auch der wichtigste Startpunkt der Rundfahrten per Boot, sowohl mit als auch ohne Erklärungen. Weitere Argumente für die Beliebtheit dieses Ortes sind die Highlights in unmittelbarer Nachbarschaft. So ist die Verkehrsanbindung durch den belebten Kongens Nytorv ausgezeichnet, es gibt eine Anlegestelle für die Wasserbusse und die Wege zu wichtigen Sehenswürdigkeiten wie das Königliche Theater, Schloss Amalienborg oder die Marmorkiche sind nicht weit.

Nyhavn, der touristische Mittelpunkt von Kopenhagen

Wir konnten uns der Faszination von Nyhavn nicht entziehen, auch wenn das eigentlich etwas verwundert. Nüchtern betrachtet handelt es sich beim „Neuen Hafen“ um eine rund 500 m lange schnurgerade Wasserstraße, die am belebten Platz Kongens Nytorv beginnt und sich bis zum Inneren Hafen hinzieht. Selbst der Begriff „Neuer Hafen“ ist nicht sehr korrekt, denn Nyhavn ist zum einen ein Kanal und zum anderen wurde er von König Christian V. zwischen 1671 und 1673 erbaut. Hintergrund war die so geschaffene Möglichkeit, über die See transportierte Waren in der inneren Stadt direkt in Lagerhäuser zu entladen. Es gibt also bedeutend jüngere Häfen in Kopenhagen.

Am Nyhavn Am Nyhavn

Nyhavn war zudem früher eher eine verrufene Gegend, denn die Seeleute nutzten bei ihrem Aufenthalt jede Gelegenheit, sich an Alkohol und käuflichen Frauen zu erfreuen. Dazu kam noch der Brauch, sich tätowieren zu lassen – was heutzutage inzwischen nicht mehr auf Seeleute beschränkt ist. Am Nyhavn fand man also jede Menge Spelunken, Tätowierer und Bordelle. Heute ist davon nicht mehr viel geblieben, ein oder zwei Häuser werben noch mit Sex-Diensten, ansonsten haben sich die Besitzer mehr auf das sicher einträglichere Geschäft mit der kulinarischen Versorgung der Touristen konzentriert.

Am Nyhavn Am Nyhavn

Vielleicht ist durch diese „Zivilisierung“ Nyhavns einiges an Flair verloren gegangen, doch die Besuchermengen werden darüber nicht wirklich böse sein. Auf jeden Fall ist der Kanal der wahrscheinlich belebteste Ort Kopenhagens, zumindest zu den üblichen Touristen-Zeiten. Um die Mittagsstunden wimmelt es hier nur so von Menschen, dass man problemlos einen Vergleich mit einem Ameisenhaufen anstellen könnte. Einer der Hauptgründe für diesen Ansturm sind die Anlegestellen der Boote für die Rundfahrten durch die Kanäle und den Hafen Kopenhagens. Mehrere Anbieter lassen hier ihre Touren starten. Dazu kommen noch weitere Möglichkeiten, so halten am Nyhavn auch die Busse der Stadtrundfahrten, der Elekrobus hat hier eine Haltestelle, der benachbarte Kongens Nytorv bietet zahlreiche Umsteigevarianten des Nahverkehrs und auch die Wasserbusse halten nur wenige Meter vom Nyhavn entfernt.

Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus von Hans Christian Andersen

Viele Häuser sind es nicht, die an der 500m langen Wasserstraße stehen, doch die kleinen Häuschen aus den vergangenen Jahrhunderten sind auf jeden Fall mehr als einen Blick wert. Die bunt gestrichenen Gebäude harmonieren ausgezeichnet mit den Booten auf dem Kanal, über den auch eine Brücke führt. Da reiht sich ein Restaurant an das andere und alle sind gut besucht, was bei den Touristen-Massen allerdings auch kein Wunder ist. Die Wirte jedenfalls haben diesen Vorteil erkannt und ihre Preise darauf eingestellt.

Zwei Häuser ragen aus dieser Reihe heraus, das Wohnhaus Hans Christian Andersens und das älteste Haus am Nyhavn. Genau genommen gibt es drei Häuser, in denen der Dichter Andersen wohnte. Er zog nämlich mehrmals nach Nyhavn, da er das Flair dieser verrufenen Ecke mochte. Das bedeutendste ist aber die Nr. 67, in der er am längsten – von 1845 bis 1864 – lebte. Das Haus existiert heute noch. Es war für uns gar nicht so leicht zu finden, denn hier gibt es ein Café, dessen Sonnenschirme fast die Gedenktafel am Gebäude verdeckten. Das Haus Nummer 9 entstand 1681 und ist eines der wenigen Gebäude die den großen Stadtbrand 1728 überstanden.

Königliches Theater mit Neuem Theater

Das Königliche Theater kann auf eine lange Tradition zurück blicken. Seit 1748 residiert es am Kongens Nytorv, dem „Neuen Königlichen Platz“. Allerdings ist hier nicht mehr das Ursprungshaus zu sehen, das heutige Königliche Theater wurde im Jahre 1874 im Stil der Spätrenaissance gebaut. Es ist, als königliche Einrichtung, ein prachtvolles Gebäude in dem 1600 Besucher Platz finden. Für die Mitglieder des Königshauses gibt es eine extra Loge. Am Eingang des Gebäudes stehen die Statuen von Adam Oehlenschläger und Ludvig Holberg, zweier bedeutender Schriftsteller Dänemarks.

Das Königliche Theater am Kongens Nytorv Statue Adam Oehlenschlägers am Königlichen Theater

Allerdings entspricht das Königliche Theater bei aller Pracht technisch und Raum mäßig nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit. So hat es nur eine Bühne, was bei der Vielzahl der unterschiedlichen Genres bei weitem nicht mehr ausreicht. Man nutzt es deshalb nur noch vorrangig für Ballett-Aufführungen. Für die anderen Genres wurden das Neue Theater sowie die Neue Oper erbaut.

Das Neue Theater Im Foyer des Neuen Theaters

Das neue Theater an der Mündung des Nyhavns in das Becken des Inneren Hafens dient vorrangig dem Schauspiel. Architektonisch ist das Gebäude durchaus interessant, sowohl innen als auch außen. An die Pracht des Königlichen Theaters und die experimentelle Architektur der Neuen Oper reicht es allerdings nicht heran. Um den kantigen Bau führt direkt am Wasser eine Promenade aus Eichenholz entlang, auf der man bei schönem Wetter sitzen und sich entspannen kann. Ein Restaurant sorgt dabei für das leibliche Wohl.

Kongens Nytorv

Der Kongens Nytorv ist Kopenhagens wichtigster Platz und vereint einen zentralen Verkehrsknotenpunkt mit einer Oase der Ruhe. Als Besucher der Stadt wird man mit Sicherheit auf Kongens Nytorv treffen, schon bedingt durch die Lage des Platzes an einigen der bedeutendsten Kopenhagener Highlights. Die Strøget, Kopenhagens prächtiger Fußgänger-Boulevard und exklusivste Einkaufsstraße, mündet in den Platz und am anderen Ende von Kongens Nytorv beginnt Nyhavn. Eine Station der neuen U-Bahn bindet den Platz an das öffentliche Nahverkehrssystem an, ebenso wie zahlreiche Buslinien.

Prachtbauten am Kongens Nytorv Die Reiterstatue König Christian IV.

Kongens Nytorv - „Der Königliche Neue Markt“ - geht auf Christian IV. zurück. Der ließ den Platz um 1680 anlegen, später war er die Verbindung zwischen der Altstadt und dem noblen Viertel Frederiksstaden, das Frederik V. um 1750 errichten ließ. Es ist noch gar nicht so lange her, dass man die Gegend um den Kongens Nytorv besser meiden sollte. Über Jahrhunderte war er Treffpunkt von Ganoven, rabiaten Seeleuten und windigen Händlern. Seit der Platz im Rahmen des städtischen Sanierungsprogramms erneuert wurde, hat sich das grundlegend geändert.

Der Mittelpunkt von Kongens Nytorv

Heute bietet Kongens Nytorv einen prachtvollen Anblick. Der ovale Platz ist gesäumt von repräsentativen Bauwerken in denen sich Banken, Hotels und Restaurants angesiedelt haben. Auch das Alte Königliche Hoftheater säumt den Platz, ebenso wie das „Magasin“ - ein luxuriöses Kaufhaus - und das älteste Hotel Kopenhagens.

Schön fanden wir, dass Kongeny Nytorv trotz der guten Verkehrsanbindung und der Menge an Touristen auch ein Ruhepunkt sein kann. In der Mitte des Platzes ist eine große Grünfläche mit Blumenbeeten angelegt, in deren Zentrum die Reiterstatue von König Christian IV. thront. Zwar ist die Grünfläche durch ein Gitter abgetrennt, doch rund um den Platz stehen Bänke mit Blick auf diesen Mittelpunkt. Außerdem säumen zahlreiche Bäume das Rund. Als wir einige Zeit auf unsere Bootstour ab Nyhavn warten mussten, gab es hier die gute Gelegenheit, uns etwas von der Tour durch die Stadt zu erholen.

Das Guinness World Records Museum

Als wir durch Kopenhagens belebte Fußgängerzone Strøget liefen, fiel uns an der Østergade 16, kurz vor Kongens Nytorv, der größte Mann der Welt auf. Der stand dort zwar nicht leibhaftig, sondern als lebensgroße Figur, gewissermaßen als „Torwächter“ des Guinness World Records Museum. Das ist sicher eine gute Marketing-Maßnahme, denn ohne diesen Blickfang wären wir wahrscheinlich an der relativ unscheinbaren Einrichtung vorbei gelaufen. Der Eingang zum Museum sieht aus wie einer der vielen Geschäfte in der Straße.

Der größte Mann der Welt vor dem Guiness World Records Museum

Nun kann man darüber streiten, wie sinnvoll derartige Museen sind, in denen Rekorde oder solche, die es sein wollen, dargestellt werden. Wer der größte Mann der Welt ist, ändert sich ja auch immer einmal und ob es wirklich der dargestellte ist, bleibt ungewiss. Für Kinder ist das Guiness World Records Museum aber eine interessante Einrichtung, die sie in ihren Bann zieht und die eine gute Anregung für weitere Museumsbesuche sein kann.

Das Guiness World Records Museum am Abend

In dem Museum werden 500 Guiness-Rekorde gezeigt. Der Eintritt ist allerdings nicht übermäßig niedrig und auch die Copenhagen Card nutzt hier nicht viel. Auf über 1000 m² Ausstellungsfläche in 13 Räumen werden extreme Rekorde und Besonderheiten gezeigt. Da man das jedoch kaum am lebenden Objekt darstellen kann, handelt es sich meist um Inszenierungen mit Puppen. Dazu kommen noch einige Sachen, an denen man sich selbst versuchen kann. Das Guiness World Records Museum zählt sicher nicht zu den Kopenhagener Museen, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Besonders für Familien mit Kindern dürfte es aber auch nicht uninteressant sein. Zumindest die Figur des größten Mannes vor dem Museum ist einer der beliebtesten Anziehungspunkte der Stadt. Hier muss man sich schon anstellen, wenn man seine Begleiter mit der riesigen Figur fotografieren möchte.

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