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Allgemeine Informationen über Kappadokien

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Wir behaupten einfach einmal, dass die Landschaft Kappadokiens so markant ist, dass sie schon etwas Außergewöhnliches darstellt. Vulkanlandschaften gibt es viele und so einige hatten wir auch schon kennen gelernt, doch Kappadokien fällt aus den anderen heraus. Die Täler Kappadokiens mit den so typischen spitzen Tuffstein-Felsen, die sehr oft von Höhlenwohnungen und Höhlenkirchen „durchlöchert“ werden, sind doch schon etwas (fast) Einzigartiges. Wir geben zu, es könnte noch an der einen oder anderen Stelle der Welt eine ähnliche Landschaft existieren, doch an der Faszination dieser Gegend ändert das nichts.

Doch nicht nur die Landschaft Kappadokiens ist faszinierend, auch die Bewohner und ihre Geschichte sind es. Kappadokien ist ein Teil der Türkei, also eines in vielen Teilen orientalischen Landes, das gerade den Islam wieder entdeckt. Die meisten Türken waren und sind Muslime, doch in der von Atatürk gestalteten Republik war die Religion strikt vom Staat getrennt. Diese Trennung wird nun nach und nach rückgängig gemacht.

Kappadokien ist eine Gegend, in der lange Zeit bis zum Bevölkerungsaustausch nach dem 1. Weltkrieg eine griechisch-stämmige Bevölkerung wohnte. Noch heute zeugen viele historische byzantinische Felsenkirchen mit ihren Fresken von dieser Tradition. Kappadokien ist aber auch eines der Zentren der Aleviten in der Türkei, jener Glaubensrichtung des Islam, die bei uns vor allem durch die tanzenden Derwische bekannt ist.

Geografie, Lage und Wirtschaft Kappadokiens

Kappadokien, diese so einzigartige Tuffstein-Landschaft, ist ein verhältnismäßig kleines Areal in Zentralanatolien im Inneren der Türkei. Entstanden ist diese bizarr wirkende Landschaft durch Vulkane, die hier vor rund 50 Millionen Jahren aktiv waren. Die zwei Vulkane Ericiyes Dagi und Hasan Dagi, die noch heute zu bewundern sind, brachen um diese Zeit aus und bedeckten die Landschaft mit einer dicken Lavaschicht. Nachdem diese erkaltet war, blieb eine Mischung aus Sand, Asche und Basalt zurück, die sich im Laufe der Zeit immer mehr verfestigte.

Kappadokien

Schließlich entstand Tuffgestein, ein relativ weicher Stein. Durch unterschiedliche Strukturen konnten Teile ausgewaschen und durch den Wind abgeschliffen werden. So entstanden Täler mit den charakteristischen Tuffstein-Kegeln und den spitzen Feen-Kaminen. Die sind nicht sehr fest und werden in geologisch kurzer Zeit von Wind und Wasser abgetragen, so dass sich die Landschaft Kappadokiens weiterhin laufend verändert. Früher oder später wird von dieser fantastischen Landschaft nicht mehr viel übrig sein.

Kappadokien

Geologisch sind das kurze Zeiträume, doch wir mussten uns keine Sorgen machen die typischen kappadokischen Felsen nicht mehr zu erleben. Es sind nicht nur diese Felsen, auch die Menschen haben dazu beigetragen, diese Landschaft so wunderbar werden zu lassen. In das weiche Gestein ließen sich relativ einfach Höhlen meißeln, die ein sehr angenehmes Klima aufwiesen. Entstanden sind so zahlreiche Höhlenwohnungen in den Tuffstein-Kegeln, manchmal in so großer Zahl, dass die Felsen so durchlöchert sind, dass sie wie Schweizer Käse wirken. In die andere Richtung ging es mehrere Stockwerke in die Tiefe. Ganze Städte wurden bis 40 Meter tief in die Felsen geschlagen.

Kappadokien

Die Türkei befindet sich wirtschaftlich auf einem aufsteigenden Ast. Bei allen Vorwürfen, die man dem Präsidenten Erdogan ob seiner Re-Islamisierung sowie seiner Herrscher-Allüren machen kann – die Wirtschaft profitiert und wächst. In Kappadokien ist es in erster Linie der Tourismus, der für die Bevölkerung einen der ersten Stellen in Bezug auf Arbeitsplätze ausmacht. Die Landwirtschaft ist ein weiterer Faktor in diesem Gebiet, vor allem der Anbau von Kürbissen. Die werden jedoch weniger für die Ernährung gebraucht, vielmehr landen die Kerne oft in Apotheken als bewährtes Prostata-Mittel. Auch Baumwollfelder sind in dieser Gegend zu finden.

Die Bevölkerung in Kappadokien

Kappadokien liegt in Zentralanatolien, mitten in der Republik Türkei. Doch auch wenn man es kaum glauben möchte, bis Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts lebten hier überwiegend Griechen. So war in Kappadokien auch der griechisch-orthodoxe Glauben über lange Zeit die beherrschende Religion, was man an den vielen Felsenkirchen sehen kann. Das ging zurück auf die frühe Besiedlung der Gegend durch Griechen, die das Christentum ins Land brachten. Kappadokien wurde so zu einem der ersten Zentren dieser Religion.

Kappadokien

Heute sieht das völlig anders aus, denn im großen Bevölkerungsaustausch nach dem 1. Weltkrieg mussten die Griechen ins Mutterland umsiedeln, während Türken von dort nach Kappadokien kamen. Seit der Gründung der Republik Türkei im Jahre 1923 schrumpfte der Anteil der Christen im Land von rund 20% auf etwa 0,1%. Insgesamt sollen in der Türkei nur noch etwa 65.000 Christen leben. Mit der fortschreitenden Islamisierung wird sich das sicher kaum ändern.

Kappadokien

Für uns leben in der Türkei die Türken, doch so einfach ist das auch hier nicht. Neben den vor einigen Jahrhunderten eingewanderten Turkvölkern – den „Türken“ - leben im Land noch verschiedene andere Bevölkerungsgruppen, z. B. die Kurden. Die große Mehrheit der Einwohner sind Muslime, aber auch da gibt es Unterschiede. Gerade in Kappadokien ist die Glaubensrichtung der Aleviten stark vertreten, eine sich ziemlich radikal abschirmende Sekte, die in der Grundausrichtung islamisch ist, aber in den praktischen Riten und Regeln eigene Wege geht. Bekannt sind bei uns vor allem die „Tanzenden Derwische“, die sich damit in einen Trancezustand versetzen.

Kappadokien

Die allgemeine Landessprache und Amtssprache ist türkisch und seit der Staatsgründung durch Atatürk wird das lateinische Alphabet verwendet – wenn auch mit einigen Besonderheiten. Englisch wird besonders in der Touristikbranche oft verstanden und gesprochen, aber auch Deutsch ist relativ weit verbreitet. Das ist eine – für uns erfreuliche – Folge der zahlreichen türkischen Einwanderer und Gastarbeiter in Deutschland.

Es ist natürlich schön und auch höflich, wenn man ein paar der wichtigsten Redewendungen auf Türkisch sagen kann. Dazu gehört die Begrüßung, wobei das „Hallo“ unter guten Bekannten für unsere Zungen noch relativ einfach ist. Man sagt Merhaba, wobei die Silben betont werden – besonders die letzte. Schwieriger ist da schon das eher offizielle „Guten Tag“ - Iyi günler. Gehört hatten wir öfter, dass „Auf Wiedersehen“ „Güle,güle“ heißt. Damit kann man aber Irritationen auslösen, denn gesagt wird das nur vom Gastgeber, der dableibt, ansonsten schickt man jemand weg. Der Weggehende sagt „Allah`a ismalardik“.

Kappadokien

Für Touristen gilt es, einige Regeln zu beachten, die in einem islamisch geprägten Land ansonsten zu Verstimmungen führen könnten. Eine betrifft die Kleidung, während es für Mitteleuropäer ziemlich normal ist, Bein und mehr zu zeigen, kann das in der Türkei Probleme geben. Speziell in Moscheen und den alten orthodoxen Kirchen ist es verpönt, diese kurzärmlig und ohne Kopfbedeckung zu betreten. Frauen sollten ein Kopftuch tragen, die Schultern bedeckt lassen und möglichst keinen Ausschnitt zeigen. Männer sollten auf kurze Hosen verzichten und ebenfalls die Arme bedecken. Was das Kopftuch allgemein betrifft, gibt es Unterschiede im Land. Besonders in den großen Städten sind die Trägerinnen (noch) in der Minderzahl, auf dem Land – also auch in Kappadokien – sieht das anders aus. Erfreulicherweise hatten wir jedoch keine radikalen Meinungen gehört oder erlebt und Burkas sahen wir auch nicht.

Kappadokien

Auf das Austauschen von Zärtlichkeiten sollte man in der Öffentlichkeit verzichten, das kann zu Irritationen führen. Es gehört sich auch nicht, eine muslimische Frau auf der Straße anzusprechen. Spricht man mit Einheimischen, dann stellt man den Vornamen voran und setzt dann ein „bey“ (Herr) oder „hanim“ (Frau) dazu. Überhaupt ist die Trennung von Mann und Frau im öffentlichen Leben speziell in den ländlichen Gebieten noch stark. So sollte man auch als Touristin die den Männern vorbehaltenen Cafés nicht besuchen.

Selbstverständlich sollte es sein, sich nicht abwertend über die Religion zu äußern oder vor dem Fotografieren einer Person diese zu fragen. Doch das ist keine spezielle Sache für die Türkei, sondern sollte allgemein üblich sein. Reist man während des Fastenmonats Ramadan durch das Land, dann ist es für Muslime ein „rotes Tuch“, wenn man in der Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in der Öffentlichkeit isst oder trinkt. Allerdings sieht man das glücklicherweise in den Touristenhotels nicht so streng.

Uns war bei einem Besuch eines Dorffriedhofs aufgefallen, dass manche Leute älter als 600 Jahre wurden. Wer nun an Wunder glaubt, oder daran, dass vielleicht eine besonders gesunde Lebensweise dieses biblische Alter ermöglichte, der wird enttäuscht werden. Die Erklärung ist ganz simpel: Bis zu den Reformen Atatürks galt der islamische Kalender, danach wurde auf den gregorianischen umgestellt. So konnte es kommen, dass jemand der im 20. Jahrhundert verstarb, lt. Geburtsurkunde im 15. Jahrhundert das Licht der Welt erblickte.

Essen und Trinken in Kappadokien

Hierzulande kennt man türkische Gerichte vor allem als Döner Kebap und Fladenbrot. Dabei ist die türkische Küche weit vielfältiger und durchaus gesund. Was hier als Döner Kebap angeboten wird, ist sowieso alles andere als das Original. Eigentlich bezeichnet Kebap die Fleischgerichte allgemein, ganz gleich, ob gegrillt, gebraten oder gekocht. Verwendet wird meist Lamm, Kalb oder Huhn. Gewürzt werden die Gerichte im allgemeinen mit Salz, Pfeffer und Paprika. Knoblauch gehört auch oft dazu, doch dezent, ohne die manchmal „umwerfende“ Wirkung in einigen anderen internationalen Küchen – was uns sehr angenehm erschien. Was dem Berliner seine Buletten sind, sind dem Türken die Köfte. Diese gebratenen oder gegrillten Hackfleischgerichte bestehen aus Rind, Lamm oder Hammelfleisch.

Kappadokien

Zu den Mahlzeiten gehört praktisch immer Brot dazu, angeboten wird Weißbrot oder Fladenbrot. Letzteres wird auch zu den Falafel gereicht, eines der typischen Gerichte mit Kichererbsen, die bei uns wenig bekannt sind. Auch Bulgur – eine Weizengrütze – sowie Reis und Linsen werden oft verwandt. Und natürlich gehört Gemüse auf jeden Speisezettel, oftmals auch als Eintopfgericht. Suppen sind ebenfalls die „Renner“, wobei die Kuttelsuppe bei den Mitteleuropäern nicht übermäßig beliebt ist.

Kappadokien

Kein Essen ohne Nachspeise, die gehört in der Türkei unbedingt dazu und sollte ziemlich süß sein. Beliebt sind Pudding, überbackener Milchreis oder baklava – ein Blätterteig mit Pistazien, Nüssen und Mandeln, übergossen mit süßem Sirup. Zur Vorspeise wird gewöhnlich ein Raki – ein hochprozentiger Anis-Trauben-Schnaps - getrunken, verdünnt mit Wasser. Das ist schon erstaunlich, denn Alkohol ist im Islam eigentlich verboten, zumindest nicht erwünscht. Der Raki hat es jedoch inzwischen fast zum Nationalgetränk geschafft.

Kappadokien

Im Sommer ist es in Kappadokien ausgesprochen heiß, den Getränken kommt da eine große Bedeutung zu. Wasser ist auch hier eines der wichtigsten Getränke, besonders beliebt und sehr gut den Durst löschend ist jedoch Ayran, ein mit Wasser verdünnter Jogurt. Filterkaffee ist relativ unbekannt, der Kaffee wird meist „türkisch“ getrunken. Auch wieder erstaunlich fanden wir, dass in Kappadokien Wein angebaut und auch in flüssiger Form konsumiert wird. Die Weine sind meist trocken und von guter Qualität, allerdings nicht gerade preisgünstig, denn die Alkoholsteuer ist enorm. Das unangefochtene Nationalgetränk Nummer 1 ist aber der çay, schwarzer Tee, den es in unterschiedlichen Varianten praktisch an jeder Ecke gibt.

An Gaststätten gibt es verschiedene Typen. Die restorans gehören zu Speiselokalen mit gehobenen Niveau, in denen oft auch europäische Gerichte angeboten werden und in denen Alkohol erlaubt ist. Lokantas, kebapçi, köfteçi, büfes und pide salonus sind Gaststätten mit meist einheimischer und einfacher Küche. Unseren Cafés entsprechen die pastahani. Aufpassen muss man beim Besuch eines çayhanes, dieses Teehaus ist nur Männern vorbehalten, Frauen haben hier keinen Zutritt. Ebenso gilt es, möglichst den Ramadan zu achten, den islamischen Fastenmonat. Zu dieser Zeit ist das Essen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verpönt, man sollte also vermeiden, tagsüber zu essen – zumindest in der Öffentlichkeit.

Einkaufen in Kappadokien

Für die Händler sind Touristenzentren überall auf der Welt ein wichtiger Faktor für ihre Geschäfte. In Kappadokien sieht das nicht anders aus, auch hier finden sich in der Nähe der Sehenswürdigkeiten Läden sowie mobile Händler, die ihre Waren feilbieten. Anders als in vielen arabischen Ländern sind sie jedoch von einer angenehmen Zurückhaltung. Natürlich preisen auch sie ihre Waren an, doch eine penetrante Belästigung haben wir in Kappadokien nicht erlebt.

Kappadokien

Wie überall gibt es auch hier genügend billigen Kitsch, aber eben auch solides und geschmackvolles Kunsthandwerk. Werden alte Gegenstände angeboten, sollte man jedoch vorsichtig sein. Die Gefahr, dass es sich um „getürkte“ Altertümer handelt, ist groß. Sind sie aber wirklich echt, dann kann das ebenfalls Probleme geben. Die Ausfuhr von mehr als 100 Jahre alten Antiquitäten ist nämlich streng verboten bzw. nur mit einer entsprechenden Genehmigung erlaubt. Die verhängten Strafen im Falle des Falles sind rigide.

Kappadokien

Angeboten werden von den Händlern Früchte und Gewürze, die es in der sprichwörtlichen orientalischen Vielfalt und Qualität gibt. Möchte man den Lieben zu Hause ein schönes und sinnvolles Geschenk mitbringen, ist ein Beutel mit Gewürzen oder getrockneten Früchten sicher etwas Gutes. Orientieren sollte man sich aber vorher, so sind z.B. die schön orange aussehenden getrockneten Aprikosen zweite Wahl gegenüber den weniger schön wirkenden braunschwarzen. Die sind jedoch rein Bio, während die orangenen geschwefelt sind. Ein gutes Angebot waren für uns auch die Ketten mit aufgefädelten getrockneten Feigen.

Kappadokien

Oft werden auch Lederwaren, Kupferarbeiten sowie Gold- und Silberschmuck verkauft. Diese Sachen sind typisch für Souvenirs aus der Türkei, also auch für Kappadokien. Was man fast überall findet, sind die „magischen Augen“. Das sind runde blaue Glassteine mit weißen Einschlüssen, die wie ein Auge wirken. Uns erinnerten sie auch an die Pfauen-Augen auf dem Gefieder dieser Vögel. Diese Steine, die Verwünschungen und den „bösen Blick“ abwehren sollen, gibt es in den unterschiedlichsten Größen als Anhänger, als Sticker, Armband, Ring oder auch „pur“.

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Es wird wohl keine geführte Reise geben, auf der nicht ein Stopp in einer Teppichknüpferei eingelegt wird. Die kunstvoll gearbeiteten anatolischen Teppiche waren über viele Jahrhunderte ein gefragter Exportartikel, vor allem wegen ihrer fantasievollen Motive, der Qualität und der perfekten handwerklichen Herstellung. Heute gibt es nur noch wenige dieser Manufakturen, die richtige Qualitätsarbeit leisten. Leider bekommt man oft minderwertige Ware, die meist als Maschinenweberei hergestellt und als handwerkliches Qualitätsprodukt angepriesen wird. Möchte man einen Teppich erwerben, sollte man sich vorher genau über den Betrieb erkundigen. Die oft vierstelligen Preise der Teppiche sind nicht unbedingt der Garant für Qualität.

Kappadokien Kappadokien

Auch unsere Reisegruppe hielt an einer Teppichknüpferei und natürlich endete die ganz interessante Betriebsführung in einer Verkaufsveranstaltung. Wir geben zu, es ist nicht leicht, den geschulten Verkäufern zu widerstehen. Vielleicht ist das auch gar nicht nötig, die angebotenen Teppiche waren von sehr guter Qualität und mit beeindruckenden Motiven. Die gekauften Teppiche mit Zertifikat wurden zum gewünschten Zeitpunkt an die jeweils angegebene Adresse in das Heimatland verschickt. Wer also einem neuen Teppich nicht abgeneigt ist, der findet hier sicher etwas Gutes. Wir hatten jedoch keinen Bedarf und so bedurfte es doch schon etwas aktiven Widerstands.

Vor den Frauen, die in mühevoller Handarbeit die Teppiche knüpfen, konnten wir nur den Hut ziehen. Die Teppiche sind alle Unikate und in wochenlanger oder gar monatelanger Handarbeit hergestellt. Die Frauen können nur rund 20 bis 30 Minuten am Stück arbeiten, dann brauchen sie eine Pause. Teppiche, die aus Seide geknüpft werden, brauchen je nach Größe manchmal sogar mehrere Jahre bis zur Fertigstellung. Entsprechend ist dann auch der Preis. Auf einen Quadratzentimeter kommen bis zu mehrere hundert Knoten – eine wahre Sysiphos-Arbeit.

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