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Tour durch die Schluchten im Süden Gran Canarias

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Mit der Tour duch die Schluchten im Süden Gran Canarias haben wir gleich in einem größeren Bogen drei größere Schluchten miteinander verbunden. So muss man bei dieser Tour schon einen ganzen Tag einrechnen, um gemütlich die einzelnen Stationen genießen zu können. Da wir an keiner Stelle ausgestiegen sind, um zu wandern oder länger zu verweilen, haben wir in relativ kurzer Zeit einen spektakulären Eindruck der bizarren Schluchtenwelt Gran Canarias kennengelernt. Im Auto braucht man bei dem teilweise sehr steilen und engen Serpentinenverlauf der Straßen ausreichend Geduld mit allzu vorsichtigen Fahrern. An vielen Stellen herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h, was aber auch ganz gut so ist, da man an vielen Stellen nicht um die nächste Kurve sehen kann.

Darstellung der Tour auf der Karte

Das Markante dieser Tour sind nicht nur der Anblick schroffer Felsenreliefs, sondern besonders schön sind auch die vielen herrlichen Aussichtspunkte, von denen man immer wieder einen herrlichen Panoramablick in die Bergwelt des Inselzentrums, oder wenn man Glück hat, bis hin zur Küste hat. Besonders toll sind die vielen größeren oder kleineren Stauseen, zu denen man teilweise nur zu Fuß hingelangt. Zwei Hotels, die wir mitten in den Bergen entdeckt haben, haben uns ganz besonders fasziniert, sodass wir uns am liebsten gleich dort einquartiert hätten.

Sicherlich braucht man nicht die gleiche Reihenfolge oder den kompletten Streckenverlauf zu übernehmen, so wie wir es gemacht haben; Eigentlich sind einzelne Fleckchen auch viel zu schön, um dort mal schnell vorbeizurauschen. Wanderliebhaber würden die einzelnen Etappen sicher auch intensiver erleben wollen.

Gestartet sind wir im Süden auf der GC-505, um zum Stausee von Soria zu gelangen. Von hier sind wir in einem kleinen Linksbogen am Aussichtspunkt Cruz de San Antonio entlang über die GC-605 nach Ayacata. Die gesamte Strecke bis hierhin zeichnet sich einzig und allein durch ihr tolles Panorama aus. Kaum ein größerer Ort taucht zwischenzeitlich auf, auch keine Besucherattraktion. Das ist gerade das Faszinierende an der Strecke. Erst nachdem wir Ayacata in Richtung San Bartolomé längst hinter uns gelassen hatten, bemerkten wir wieder, dass auch andere Touristen unterwegs sind. Vom Cruz Grande, einem beliebten Aussichtspunkt, starten gleich mehrere größere Wanderungen, sodass der Parkplatz voller Autos war.

San Bartolomé de Tirajana ist die erste größere Stadt, von der es dann weiter südlich über Fataga in Richtung Küste geht. Mit dem Mundo Aborigen, einem Park, der über das Leben der Ureinwohner Gran Canarias informiert, gibt es auch etwas Kultur auf der Fahrt zwischendurch; Wer nach dieser Strecke erst mal genug hätte, der hätte die Wahl zur Autobahn durchzustarten und den weiteren Tag am Meer ausklingen zu lassen. Wir entschieden uns dafür, den kleinen Rundweg zum Embalse de Ayagaures noch mitzunehmen. So kamen wir auf der GC-503 am Badevergnügungspark Aqualand Maspalomas und dem Palmitos Park vorbei.

Embalse de Soria: Eingetrockneter Stausee in toller Landschaft

Wir beginnen unsere Schluchtetour vom Urlaubsort Maspalomas und fahren zunächst ein Stück Richtung Westen bis zum Ort Arguineguín. Es sind nur wenige Kilometer bis Arguineguín, die man entweder schnell auf der Autobahn zurücklegen kann, oder aber man fährt die Küstenstraße entlang und genießt immer wieder Ausblicke die Küste hinunter vorbei an felsigen Landschaften und kleinen Stränden. Von Arguineguín fahren wir in die gleichnamige Schlucht hinein. Der Weg zum Stausee von Soria führt scheinbar unendlich lange durch das canyonartige Relief der Schlucht von Arguineguín. 20 km sind es etwa bis zum Stausee von Soria.

Von Weitem vermutet man hinter der hohen Staumauer einen großen See. Oftmals führt der Soria See nur wenig Wasser und ist kaum durch die Bäume des Parkplatzes vor Ort zu erkennen. Das Wasserbecken hinter der Staumauer entpuppte sich als gähnend leer.

Die hohe Staumauer lässt einen riesigen See vermuten. Ganz anders sieht das Bild dahinter aus. Der See führte zu der Zeit als wir dort waren, kaum Wasser obwohl der Winter gerade erst vorbei war. Die immer enger werdende Straße endet an einer Art Wendeplatte, wo man parken kann und von wo aus man Wanderungen unternehmen kann. Wir fahren ein Stück zurück wieder in den Ort Soria hinein; An einer Straßenecke befindet sich ein kleines Restaurant, wo man parken kann. Von dort aus kann man in wenigen Minuten hinunter bis zur Staumauer laufen und direkt auf den See bzw. das dahinter liegende Tal blicken.

Auf dem Weg zurück findet man am Ortsausgang von Soria in Höhe von Barranquillo Andrés eine ausgeschilderte Straße zum Cruz de San Antonio. Dies ist keine auf der Karte nummerierte Straße, sondern eher eine kleine Landstraße, die im weiteren Verlauf auf die GC-605 mündet.

Cruz San Antonio: Herrliche Gegend, die sich von Bränden noch erholen muss

Die winzige Straße von Soria zum Cruz San Antonio ist ein Highlight für Leute, die das Auto Fahren genießen. Die Straße ist sehr eng und kurvig. Man denkt immer, dass das Ende der Straße kurz bevor stünde, aber dem ist nicht so. Die Straße ist durchgehend geteert, man kann mit einem normalen PKW langsam den Berg hinauf fahren und kommt schließlich zum Cruz de San Antonio. Da diese Straße in keiner Karte richtig ausgewiesen ist, fährt man quasi alleine, kann jederzeit man anhalten und muss nicht ständig dem Gegenverkehr ausweichen.

Immer wieder hat man von der parallel dazu verlaufenden Straße GC-605 einen tollen Blick auf den Embalse de la Cueva de las Ninas. Weite Landschaftsstriche sind in der Nähe des Embalse de la Cueva de las Ninas noch von Bränden verkohlt.

Auf den ersten Blick wirkt der Rastplatz Cruz de San Antonio wie jeder andere auch. Dann entpuppt sich das Areal jedoch als wunderschönes Gelände mit Wiesen, auf denen Kinder Fußball spielen und sich der Campingplatz als 'Zona Recreativa' als regelrechtes Freizeitareal entpuppt. Die doch relativ begrünten Hügel auf der Weiterfahrt sind vom Anblick deutlich angenehmer als karge Felswände. Auf der weiteren Fahrt vom Cruz de San Antonio schlängelt sich die Straße GC-605 entlang eines wunderschön geschwungenen Sees. Der Embalse de la Cueva de las Ninas liegt inmitten eines herrlich grünen von sanften Hügeln ummalten Gebietes. Ganz anders als auf den Soria See ist der Ausblick hier weitestgehend von der Straße aus möglich, und man kommt über die Landschaft richtig ins Schwärmen. Leider muss es vor einiger Zeit heftig gebrannt haben, wovon ganze Landschaftsstreifen mit verkohlten Büschen und Bäumen Zeugnis geben.

Auf dieser Strecke merkt man überhaupt nicht, dass Gran Canaria eine Insel mit Massentourismus ist. Beim Fahren in dieser Gegend ist man weitgehendst alleine in herrlicher Natur.

Ayacata: Kurzer Zwischenstopp im Restaurant La Candelilla

Auf der Weiterfahrt nach Ayacata wird die Landschaft immer karger und trockener; Grüne Stellen bleiben auf der Strecke, dafür gewinnen die Felsen mit zunehmender Höhe an Profil.

In der Gegend um Ayacata ist man von kargem Felsland umgeben.

In Ayacata machten wir Rast und kehrten im Restaurant La Candelilla ein. Hier konnten wir froh sein, dass wir im Innern überhaupt noch einen Platz bekamen, weil zu Beginn alle Tische besetzt waren. Diesen regen Betrieb bei bester Laune aller Beteiligten inklusive der Gastgeber hatten wir von außen nicht erwartet. Scheinbar gehört dieses Restaurant zu den Insidertipps. Das kleine Restaurant ist einfach rustikal eingerichtet; im Eingangsbereich gibt es noch einen kleinen Souvenir-Shop. Das Essen war preiswert und gut.

Im Innern des Restaurants La Candelilla isst man in rustikaler Atmosphäre und das Essen schmeckt. Das Restaurant La Candelilla ist nach einer langen Autofahrt ein regelrechter Lichtblick in Ayacata.

Von Ayacata ist es nicht mehr weit bis zum Roque Nublo, einem bis in 1800 Meter aufsteigenden Fels, der aufgrund seiner Form eines dicken Felsfingers von vielen Urlaubern Gran Canarias gerne besichtigt wird. Auf der GC-600 ist es fast nur ein kleiner Katzensprung von Ayacata aus dorthin. Wir haben den Roque Nublo auf einer anderen Tour besichtigt. Gemeinsam mit dem höchsten Berg Pico de las Nieves oder dem Roque Bentayga beschreiben wir die Fahrt zum Roque Nublo unter der Tour durch das Zentralmassiv.

Die Aussichtspunkte La Plata und Cruz Grande

Statt weiter nach Norden zum Roque Nublo geht es von Ayakata aus auf der Hauptstraße GC-60 Richtung San Bartolomé. Etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Ayacata und San Bartolomé liegen die Aussichtspunkte La Plata und Cruz Grande.

La Plata liegt auf der Fahrt nach San Bartolomé noch vor Cruz Grande. Von hier hat man eine herrliche Sicht auf den weit entfernt liegenden Embalse de Chira. Cruz Grande ist ein Aussichtspunkt zwischen Ayacata und San Bartolomé, von dem viele Wanderwege aus starten.

Ein paar Kilometer vor dem Cruz Grande kommt auf der Strecke La Plata. Von hier aus kann man den ganz entfernt liegenden Embalse de Chira, den benachbarten See des Soria Stausees erkennen, den man sonst nur über ein kleines Sträßchen erreicht. Die Kulisse erinnert einen fast an idyllische Szenen wie aus dem Bilderbuch, obwohl der See in der Ferne nur ganz winzig auszumachen war.

Insgesamt waren wir fast von der Aussicht bei La Plata begeisterter als nachher von der Sicht vom Cruz Grande aus. Immerhin hat man am Cruz Grande dann von stolzen 1251 Metern eine tolle Aussicht in die hinter einem liegende Bergwelt. Vielleicht war es auch ein wenig die aufkommende Hektik, die uns am Gruz Grande die Laune auf den Ausblick leicht verdarb. Dieser Punkt mit einem dazugehörigen Parkplatz dient als Start für mehrere Wandertouren in die verschiedensten Richtungen. Insofern muss man an der Stelle auch mit regem Betrieb rechnen.

Aldiana Mirador: Wellnesshotel mit fantastischem Ausblick

Auf etwa 1000 Metern Höhe noch vor San Bartolomé gelegen, findet man das Landhotel Aldiana Mirador. Wir waren von der tollen ruhigen Lage regelrecht fasziniert. Das Hotel kann jedermann betreten und direkt neben der Rezeption gibt es eine kleine Aussichtsplattform mit Tischen und Stühlen, von wo aus man einen fantastischen Panoramablick aufs Zentralmassiv Gran Canarias genießen kann. Direkt unterhalb der Aussichtsplattform geht es steil den Berg hinunter.

Direkt gegenüber vom Hotel Aldiana Mirador steht eine knallgelbe Kapelle vor dem Parkplatz. Das Hotel Aldiana Mirador liegt an einem herrlichen Aussichtspunkt mit Blick auf San Bartolomé.

Auch wenn hier in der Höhe die Temperaturen sicher nicht so warm und badefreundlich sind wie an der Südküste, so ist diese Lage für Leute, die relaxen oder wandern wollen einfach perfekt. Vor allem hätten wir uns bei dem Panaromablick, den wir von der Terrasse genießen konnten, am liebsten gleich ein Zimmer genommen, um hier ein paar Tage zu verbringen. Die Spa- und Wellnessatmosphäre war deutlich zu spüren, einfach weil es insgesamt viel ruhiger wirkte, als die Hotels und deren Treiben, wie wir es von der Küste her kannten.

Leider war das Restaurant nicht durchgehend geöffnet, sodass wir hier keinen Ziwschenimbiss einnehmen konnten. Ansonsten ist so ein Panorama-Restaurant natürlich ein Highlight für ein gutes Mittagessen in den Bergen Gran Canarias. Natürlich wissen wir nicht, wie sich der Aufenthalt hier insgesamt gestaltet hätte. Die Aufmachung und Gestaltung des Rezeptionsbereichs mit dem dazu gehörenden freundlichen Personal machte jedenfalls einen insgesamt sympathischen Eindruck.

San Bartolomé: Kurzer Zwischenstopp im Restaurant El Rural

San Bartolomé ist ein kleiner Ort, der auf verschiedenen Touren auf der Strecke liegt. Wir waren gleich mehrere Male in San Bartolomé, auch auf der hier beschriebenen Tour.

Die Kirche in San Bartolomé dominiert das Stadtbild.

Außer der überdimensional wirkenden Kirche und den doch relativ vielen Restaurants direkt an der Straße hat das Örtchen scheinbar nur noch geschichtliche Bedeutung, da von hier aus alle wichtigen Entscheidungen für die touristische Entwicklung Gran Canarias getroffen wurden. Sicher wird man mit dieser eher abfälligen Beuteilung San Bartolomé nicht in aller Gänze gerecht, doch der typische Tagesurlauber von der Küste wird sich sicher nicht für längere Spaziergänge durch den Ort begeistern können. Man fährt eben durch, und wenn man Hunger hat hält man an und isst etwas. Für die Ortsbesichtigung braucht man maximal eine Viertelstunde, sieht dann ein paar nette Häuschen und eine Kirche.

Innerhalb von San Bartolomé gibt es nur wenige Hotels. Das Hotel El Rural ist gleichzeitig auch ein uriges Restaurant, in dem man recht lecker essen kann.

Da die Unterkünfte innerhalb des Ortes rar gesät sind und auch in den Reiseführern als eher spartanisch beschrieben werden, trifft man hier wohl eher auf Fahrradfahrer oder entsprechend ambitionierte Wanderer. Diesen Eindruck bekamen wir jedenfalls bei einem kleinen Imbiss im Hotel Restaurant El Rural, das unmittelbar an der Hauptstraße durch San Bartolomé liegt. Von außen wirkt der gelbe große Bau recht urig und die typisch kanarischen Spezialiäten schmeckten sehr lecker. Am besten parkt man auf dem Parkplatz, der schräg gegenüber dem Hotel liegt, da man in San Bartolomé nur eingeschränkt an den Straßen parken kann.

Landhotel für die ganze Familie: Molino de Agua

Noch ein unscheinbares Hotel hat uns auf der weiteren Fahrt von San Bartolomé nach Fataga beeindruckt. Kurz vor Fataga liegt das Landhotel Molino de Agua. Ein großes Schild weist auf das Landhotel hin, dessen Anlage für Besucher frei zugänglich ist.

Im Hotel Molino de Agua in der Nähe von Fataga kann man Fincaferien vom Feinsten machen. Die gesamte Anlage von Molino de Agua liegt inmitten unzähliger Palmen und Bäume.

Direkt nachdem wir am Parkplatz ausgestiegen sind, stieg uns schon der superleckere Grillgeruch in die Nase. Die gesamte Anlage verteilt sich in einem wunderschön natürlich gepflegten grünen Gürtel. Wir gingen an einem Freiluftcafé vorbei und kamen an einen für Kinder ganz süß angelegten Spielplatz. Ein kleiner Zoo ist integriert; Neben Hühnern und neugeborenen kleinen Ziegen gibt es allerlei Vögel, darunter auch bunte Pfauen. Das kleine Hotel verfügt nur über insgesamt 32 Betten; die Anlage mit dem zwischen Palmen angelegten Pool ist in jedem Fall etwas für Individualisten, die gerne das Gefühl haben 'unter sich zu sein', um so wirklich abschalten zu können.

Der kleine Abstecher in Molino de Agua hat uns eine halbe Stunde Zeit gekostet, aber es war eine nette kleine Besichtigung des Landhotels und der Anlage außen herum.

Fataga: Kleiner Ort mit großem Charme

Von Molino de Agua sind es nur noch wenige Minuten bis zum Ort Fataga. Inzwischen sind wir auch in der gleichnamigen Schlucht Barranco de Fataga angelangt und werden in dieser zurück in den Süden fahren. Das Örtchen Fataga überrascht einen sehr angenehm. In manchen Reiseführern durchaus aktuellen Datums konnten wir noch lesen, dass es in Fataga kaum eine ansprechende Infrastruktur für Touristen gäbe. Das können wir so überhaupt nicht bestätigen.

Fataga liegt eingebettet inmitten der gleichnamigen Schlucht. Im Zentrum von Fataga ist der Platz rund um die Kirche schön mit vielen Bänken und Bäumen angelegt.

Das Städtchen Fataga bietet alles, was der Tourist auf der Durchfahrt braucht. Tankstelle, Toiletten, Souvenirshops, Minisupermarkt, Bodega, Kneipe, Restaurants und sogar eine Kunstgalerie. Vor der Kirche bietet der Vorplatz mit Bänken und Treppen Gelegenheit, sich in den Schatten zu setzen und so die durchaus nette Atmosphäre zu genießen. Nur durch den Bikertreff, mit dem wir ausgerechnet zeitgleich rasten mussten, fühlten wir uns vielleicht etwas aus der Ruhe gebracht.

In Fataga kann man durch viele kleine ganz süß anzuschauende Gassen schlendern. In Fataga gibt es eine von vielen Blumen angelegte bunte Kunstgalerie.

Trotzdem hatten wir das Gefühl länger verweilen zu wollen. Wir schlenderten durch die Gassen und waren ganz angetan von den aus Natursteinen gemauerten und teilweise weiß getünchten Fassaden der kleinen Häuser. Fataga hat seine strategisch günstige Lage erkannt und baut sich zur Touristen-Station aus. Schließlich freuen sich zahlreiche Touristen, die die Barranco de Fataga vom Süden herauf kommen, auf eine kleine Pause vom Fahren, ehe es weiter den Berg hinauf geht. Und auch wir sind schon viele Kilometer gefahren, als wir schließlich in Fataga angekommen sind und noch viel viel mehr vor uns hatten.

Mirador de Fataga: Ein ganz besonderer Aussichtspunkt

Die ganze Fahrt zurück zur Küste durch die Barranco de Fataga ist eine einzige Panoramastrecke mit fantastischen Ausblicken das Tal hinunter und die Schlucht hinauf. Highlight ist der Aussichtspunkt Mirador de Fataga, an dem man unbedingt halten muss.

Der Mirador de Fataga ist ein Aussichtspunkt, von dem man bis zu den Dünen von Maspalomas sehen kann.

Dieser Aussichtspunkt ist ein großes Rondell, das gleich von Scharen fotowütiger Touristen anvisiert wird. Aber es lohnt sich unbedingt hier zu verweilen. Wir stiegen hier gleich an zwei verschiedenen Tagen aus. Als Föhnwolken die ganze Bergkulisse einhüllten, kam der ganze Ausblick gleich nochmal schöner.

Die Sicht in die Schlucht von Fataga ist spektakulär. Je nach Wetterlage kann man mit etwas Glück die Föhnwolken über die Berge ziehen sehen.

Bei guter Sicht kann man bis zu den Dünen von Maspalomas beziehungsweise Playa del Inglés sehen. Man meint, das Meer greifbar vor sich zu haben, und doch ist es ungefähr eine Dreiviertelstunde Fahrtzeit vom Mirador de Fataga bis hinunter zum Meer. Das besondere ist aber immer noch der Blick in die jetzt vor einem liegende Schlucht. Die vielen kleineren Serpentinen, die man an den einzelnen Hängen sieht, werden gerne von Jeep-Safaris befahren. Wir konnten uns für diese Art der Inselerkundung nicht erwärmen. Gerade bei den doch teilweise kühlen Temperaturen in den höheren Berglagen schienen die nur mit T-Shirt bekleideten Insassen, die wir sahen, ziemlich zu frieren.

Mundo Aborigen

Der Freiluftpark Mundo Aborigen liegt unmittalbar an der Straße nach Fataga. Wer 10 Euro Eintrittsgeld nicht scheut, der bekommt auf spektakuläre Weise Szenen des Canarischen Alltags vor Urzeiten nachgestellt. Lebensgroße Puppen zeigen eindrücklich das Leben der canarischen Ureinwohner.

Auf einem riesig großen Gelände wird das Leben und Arbeiten der Ureinwohner Gran Canarias in lebensechten Szenen nachgestellt. Der Mundo Aborigen liegt unmittelbar an der Straße nach Fataga.

Das Leben im Dorf wird vom Metzger, Bauer sogar bis zu rudimentären medizinischen Eingriffen und einer Hinrichtung dargestellt. Wirklich liebenswürdig macht diesen Themenpark die Untermalung von Stimmen und Geräuschen, die vom Tonband kommen.

In mehreren Sprachen werden Leben und Alltag erklärt, ohne dass es gleich zu märchenhaft wirkt. Nahezu alle Lebensbereiche, vom Wohnen, über rituelle Kulte bis zum Arbeitsleben werden authentisch nachgestellt. Selbstverständlich gibt es neben dem Park noch ein Restaurant und einen Laden, in dem man seine Andenken zum Park erwerben kann.

Dennoch sind die Eintrittspreise viel zu hoch, gibt es doch in der Schlucht von Fataga so viele spektakuläre Ausblicke gratis zu sehen. Den Mudno Aborigen kann man also auch getrost links bzw. rechts liegen lassen um hinunter zum Meer zu gelangen. Aber die Fahrt von Fataga bis zur Küste bzw. umgekehrt verläuft nicht so direkt wie man das zunächst erahnen würde. Auf vielen Serpentinen geht es immer wieder den Hang hinauf und hinab. Insgesamt dauert die Fahrt von Fataga bis zur Küste ungefähr 45 Minuten.

Freizeitpark: Aqualand Maspalomas ehemals Aqua Sur

Da wir an diesem Tag noch Zeit zur Verfügung haben und uns von Schluchten und Ausblicken immer noch nicht satte gesehen haben, fahren wir von der Südküste aus gleich in die benachbarte Schlucht von Ayagaures hinein und passieren gleich einen der großen Wasserparks von Gran Canaria.

Das Freizeitbad Aqualand Maspalomas liegt an der GC-503 in Richtung Embalse de Ayagaures.

In der Gegend um Maspalomas gibt es gleich zwei größere Wasserspaßparks. Der Ocean Parc befindet sich in der Nähe von Playa del Inglés und der Aqualand Park oberhalb von Maspalomas in Richtung Palmitos Park. Beide Parks bieten jede Menge Wasserplansch- und schwimmbecken und natürlich jede Menge Rutschen. Wir haben weder den einen noch den anderen besucht. Preise von über 20 Euro finden wir doch eher abschreckend, obwohl uns der Anblick der ewig langen, teils spektakulär gewundenen Rutschen vom Parkplatz aus stark beeindruckt hat. Insgesamt sind diese Parks darauf angelegt, dass man ganze Tage darin verbringen kann. Für Familien kommt da sicher jede Menge Spaß auf. Aber kann man den nicht auch am Strand zum Nulltarif haben?

Palmitos Park: Leider seit des Brandes in 2007 geschlossen

Auf der Weiterfahrt in die Schlucht hinein gelangen wir zum Palmitos Park. Auf über 200.000 qm wurde mit dem Palmitos Park ein riesiger suptropischer Park in der Barranco de Palmitos angelegt. Außer den subtropischen Pflanzen, wie Palmen, Kakteen und Orchideen kann man in unterschiedlichen Abteilungen exotische Vögel, Reptilien oder Affen erleben. Zusätzlich gibt es öfters am Tag eine Dressurvorführung von Greifvögeln oder man kann den Reptilien in einer eigenen Show näher kommen. Diese Informationen mussten wir leider der Homepage des Palmitos Park entnehmen, weil er seit des Großbrandes im Juni 2007 noch geschlossen war.

Embalse de Ayagaures in der Barranco de los Palmitos

Ist man am Freizeitpark Aqualand vorbeigefahren, gabelt sich die Straße zum Stausee von Ayagaures. Man kann sich jetzt aussuchen in welcher Richtung man die beiden Schluchten durchfahren möchte, durch die die beiden Straßen führen. Links führt die GC-503 durch die Barranco de los Palmitos und rechts kann man entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn auf der GC-504 zuerst durch die Barranco de la Data fahren. Wir entschieden uns für ersteres. Das Gelände, durch das wir jetzt fuhren war einfach spektakulär. Die Felswände der Berge links und rechts der Schlucht sind von größeren Terrassenabstufungen geprägt. Der Blick geht über weite Entfernungen über das Tal hinweg zur anderen Seite.

Die Fahrt zum Embalse de Ayagaures durch die Barranco de Palmitos führt über steile Serpentinen. Immer wieder fasziniert das wundervolle Panorama der Schlucht. Den Ausflug zum Embalse de Ayagaures haben wir als ganz besonderes Highlight in Erinnerung.

Auch der Besuch von Ayagaures war ein absolutes Highlight. Der Stausee liegt so malerisch in der weiten Kulisse der ihn umgebenden Berge, dass wir es uns nicht nehmen lassen wollten, dort noch ein wenig spazieren zu gehen. Direkt am Stausee gibt es einen kleineren Parkplatz, sodass man von dort aus direkt auf die Staumauer laufen kann. Von hier aus kann man auch weiter zum oberhalb des Stausees von Ayagaures liegenden Embalse de Gambuesa wandern. Ayagaures an sich ist nur ein ganz kleines Dörfchen, in dem man aber durchaus etwas zu essen bekommt.

Auf der Staumauer des Embalse de Ayagaures kann man seine Höhenangst bearbeiten. Am See von Ayagaures lässt es sich nett spazieren.

Die Rueckfahrt über die GC-504 verläuft ganz unten in der Schlucht. Auf geraden Straßen kommt man ziemlich zügig wieder aus der Schlucht heraus, sieht noch einige Male die steilen Berghänge hinauf, und ist dann in einer Viertelstunde wieder in Playa del Inglés.

Auf der hier beschriebenen Tour haben wir mehrere Schluchten der Insel Gran Canaria und zahlreiche Stauseen gesehen. Faszinierend waren sowohl die Panorama-Ausblick aber auch die steilen Berghänge in den Schluchten, wenn man hinauf oder hinunterblicken konnte. Während man bei der kanarischen Insel Lanzarote an Vulkane, bei Fuerteventura an Sanddünen, bei Teneriffa an den Teide und bei La Palma an die Caldera de Taburiente denkt, bleiben einem von Gran Canaria die Schluchten in Erinnerung, wenn man die Insel erkundet.

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