Mietwagen auf den Kanaren
Selbstverständlich kann man auf den Kanaren einen reinen Badeurlaub machen, d.h. pauschal eine Reise buchen und sein Hotel, die Poolanlage und den Hausstrand nie verlassen. Aber jede einzelne kanarische Insel bietet so viel an Sehenswürdigkeiten und faszinierenden Landschaften, dass es fast schon eine Sünde ist, wenn man nicht die eine oder andere Entdeckungstour macht.
Am Besten lassen sich die kanarischen Inseln mit einem Mietwagen entdecken, denn nur mit dem Auto oder zu Fuß erreicht man jeden Winkel der Inseln. Es gibt faszinierende, abenteuerliche Bergstraßen mit unvergesslichen Panoramablicken, die kein Reisebus befahren kann, wo man sich mit dem Auto in langsamem Tempo hindurchschlängelt.
Mietwagenfirmen gibt es auf den Kanaren so viele wie es Sand an den Stränden gibt. Selbstverständlich sind alle international renommierten Firmen wie Budget, Avis, Hertz und Europcar vertreten. Es gibt aber auch eine Menge kleiner, privater Anbieter, die sich gegenseitig einen harten Konkurrenzkampf liefern.
Die große Konkurrenz führt zu niedrigen Preisen; für die Autovermieter bleibt kaum noch Geld zur ordentlichen Wartung und Pflege der Autos. Deshalb empfehle ich jedem, der vor Ort ein Auto mietet, vor Unterschreibung des Vertrages sich das Auto anzusehen, insbesondere die Reifenprofile zu begutachten.
Mietwagenfirmen gibt es in jeder touristischen Stadt auf den Kanaren. Zahlreiche Mietwagenanbieter haben Stationen direkt in der Nähe oder gar in großen Hotels; Wer von einem Hotel aus ein Auto mietet, bekommt den Wagen direkt ins Hotel gebracht. Ein Auto kann jeder mieten, der mindestens 21 Jahre alt ist, einen gültigen Führerschein bei sich hat und eine Kreditkarte vorlegen kann.
Wer seinen Mietwagen nicht erst vor Ort besorgen sondern ihn bereits von Deutschland aus reservieren möchte, dem sei ein Mietwagen-Preisvergleich im Internet empfohlen. Sucht man dort zum Beispiel nach einem Mietwagen auf Teneriffa, so wählt man zunächst die Anmietstation aus und bekommt dann Zig oder gar Hunderte von Mietwagen-Angeboten aufgelistet, die man anhand von praktischen Suchkriterien eingrenzen kann. Selbstverständlich ist auch eine Online-Reservierung direkt möglich, die man bis 24h vor Anmietung kostenlos stornieren kann.
Mit Mietwägen wird auf den Kanaren ein großes Geschäft gemacht. Leider gibt es auch zahlreiche schwarze Schafe, die ihre Kunden regelrecht abzocken und betrügen. Wer auf den Kanaren ein Auto zu mieten beabsichtigt, sollte unbedingt die folgenden Tipps lesen und beachten.
Orlando - Rent A Car
Neben den internationalen Autovermietern wie Europcar, Hertz oder Avis und kleinen privaten Anbietern gibt es Autovermieterketten, die nur auf einer kanarischen Insel oder auf allen Inseln aktiv sind. Ein großer spanischer Anbieter von Mietwagen auf den Kanaren ist Orlando. Mit Orlando habe ich und haben Bekannte dermaßen schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich der Firma dieses ausführliche Kapitel widmen möchte.
Die Firma Orlando (hat nichts mit der Stadt in Florida zu tun) gibt es seit über 25 Jahren auf den Kanaren und vermietet Autos in fast 30 Stationen auf allen kanarischen Inseln. In praktisch jeder Touristenhochburg gibt es eine Orlando-Station. Die über 3000 Autos von Orlando sind verstreut auf den ganzen Inseln geparkt, d.h. direkt bei den Stationen oder einfach auf Hotel- und Flughafenparkplätzen.
Orlando glänzt durch niedrige Preise und durch Omnipräsenz, jedoch habe ich mit der Firma sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn Sie selbst auch schon schlechte Erfahrungen mit Orlando gemacht haben, dann schicken mir bitte eine e-mail.
Vertragsabschluss
Wer bei Orlando ein Auto mietet, kann den Wagen entweder direkt in einer der Vermietstationen abholen oder bekommt ihn bequem ins Hotel gebracht. Wer sich den Wagen direkt ins Hotel bringen lässt muss damit rechnen, dass der Wagen von einem Orlando-Vertreter gerade vom letzten Kunden abgeholt wurde, d.h. man bekommt wie in meinem Fall einen verschmutzten Wagen, höchstwahrscheinlich ohne Scheibenwaschflüssigkeit mit alten Tempos und leeren Plastikflaschen in den Fächern.
Ich habe ein Auto bekommen, welches direkt vor mir von einer Familie mit Kleinkind gefahren wurde. Der Orlando-Vertreter musste in meiner Gegenwart noch den Kindersitz herausnehmen. Die Rückbank des Autos war nur verwendbar, wenn man die Millionen Schokoladen- und Keksbrösel mit Handtüchern bedeckte.
Beim Vertragsabschluss erklärte mir der Orlando-Vertreter alles Mögliche auf deutsch oder auf englisch. Der eigentliche Mietvertrag war jedoch auf spanisch, d.h. all seine Worte waren wertlos, denn der Vertrag zählt letztendlich; Auch wenn ich bereits in Deutschland einen Wagen reserviert und einen Vertrag unterschrieben hatte, musste ich noch einen Vertrag auf spanisch unterschreiben. Mit der Unterschrift bestätigt man auch, dass man den Vertrag vollständig gelesen und verstanden hat.
Tipp: Ohne Unterschrift gibt es keinen Wagen. Um sich etwas abzusichern empfehle ich, an irgendeiner freien Stelle auf dem Blatt ein paar wichtige Stichworte wie Vollkasko, Tank leer oder Mängel an... aufzuschreiben.
Bei Vertragsabschluss ist eine Kaution fällig, die nach Wagenrückgabe zurückbezahlt wird. Üblicherweise wird die Kaution per Kreditkarte hinterlegt; der unterschriebene Beleg wird bei der Wagenzurückgabe vernichtet. Mein Orlando-Vertreter vergaß(?) den Betrag auf dem Kreditkartenbeleg einzutragen. Zum Glück habe ich das sofort bemerkt. Trägt man keinen Betrag ein oder den Betrag nur als Zahlen werden aus einer Kaution von 250 € recht einfach 2500 €...
Tipp: Die Kaution sollte man also unbedingt überprüfen; sie muss auch im Vertrag erwähnt werden. Auf keinen Fall die Kaution in bar bezahlen!
Nach Vertragsabschluss bekam ich in wenigen Minuten den Mietwagen gezeigt. Ich war vom Aussehen des Autos schockiert: Kleine Beulen auf allen Seiten, fehlende Antenne etc. Als ich den Orlando-Vertreter auf die Mängel hingewiesen habe, erhielt ich eine Antwort wie "Das ist normal" oder "Sie haben eh Vollkasko"; Natürlich sind Beulen und Dellen auf den Kanaren normal und man bringt sein Auto nicht wegen eines kleinen Remplers gleich in die Werkstatt, aber irgendwann möchte Orlando die Beulen auch mal wieder raushaben, und dann möchte ich nicht, dass ich bzw. meine Versicherung dafür gerade stehen muss.
Tipp: Auch wenn kleine Schäden harmlos erscheinen und für kanarische Verhältnisse normal sind, erwähnen Sie sie an irgendeiner Stelle im Vertrag. Dann kann man sicher sein, dass man nicht derjenige ist, der deswegen belangt wird.
Kommen wir zu einem ganz üblen Trick. Normalerweise erhält man ein voll betanktes Auto und gibt dieses auch voll betankt zurück. Orlando bot mir an, das voll betankte Auto mit leerem Tank zurückzugeben. Das hört sich zunächst wie ein komfortabler Service an, aber der Haken liegt im Preis. Ich bezahlte für die Tankfüllung eines Kleinwagens 30 €, ein für deutsche Verhältnisse günstiger Preis. Auf den Kanaren ist Kraftstoff jedoch deutlich billiger als in Deutschland; einen Kleinwagen konnte ich damals mit 20-25 € betanken. Zudem wird es einem nicht gelingen, den Wagen mit ganz leerem Tank zurückzugeben. Mit einer solchen Vereinbarung macht man also ca. 10 € Verlust.
Tipp: Bestehen Sie auf das übliche Verfahren, einen voll betankten Wagen im selben Zustand auch wieder zurückzubringen. Das ist international so üblich.
Ich habe es sogar erlebt, dass ich 30 € für einen voll betankten Wagen bei der Übernahme bezahlen musste, obwohl der Tank eigentlich leer war. Das Versprechen, die Tankfüllung gegen Quittung bei der Wagenrückgabe zu bezahlen, wurde nicht eingelöst, so dass ich für einen leeren Tank 30 € bezahlt hatte. Ich habe den Betrug im Nachhinein bei einem deutschen Anwalt reklamiert und Recht bekommen.
Wer sich seinen Wagen ins Hotel bringen lässt, übernimmt das Auto gewöhnlich ohne einen Kilometer damit zu fahren. Bei meinem letzten Wagen war ein Getriebeschaden vorhanden, d.h. ein Gang ließ sich nur mit extremem Kraftaufwand einlegen; außerdem rutschte der Fahrersitz nach Belieben vor und zurück. Für kleine Leute war das Bremspedal so plötzlich nicht mehr zu erreichen. Obwohl ich den Schaden bereits nach 500 m gemerkt hatte, war der Orlando-Vertreter natürlich bereits über alle Berge.
Natürlich habe ich den Schaden sofort reklamiert, aber Orlando bat mich, in die nächste Werkstatt zu fahren oder zu einer Mietstation zu kommen; Ein Werkstattbesuch im Urlaub, oder ein paar Stunden rumfahren wegen eines Ersatzwagens? Nein! Schließlich wurde mir doch ein Ersatzwagen ins Hotel gebracht.
Tipp: Bestehen Sie darauf, dass der Vertreter mit Ihnen wenigstens einen Kilometer zusammen fährt, am Besten bevor man den Vertrag unterschreibt. Schließlich unterschreibt man ja, dass man den Wagen in ordnungsgemäßem Zustand übernommen hat.
Wagenrückgabe
Wer meint, dass nach einem erfolgreichen Vertragsabschluss und der Übergabe eines Mietwagens in einwandfreiem Zustand alles paletti sei, der sollte noch etwas warten, bis er den Wagen zurückgegeben hat, denn auch hier hat bei mir Orlando wieder mit ein paar Überraschungen aufgewartet.
Üblicherweise behält man einen Mietwagen bis zu seinem letzten Urlaubstag, d.h. man gibt den Wagen kurz vor Antreten der Heimreise wieder zurück. Ich habe mit dem Orlando-Vertreter ausgemacht, dass er den Wagen an meinem letzten Urlaubstag um 10 Uhr im Hotel abholen sollte, da ich um 12 Uhr die Heimreise antrat. Wie mir ein Hotelangestellter sagte, ist es gängige Praxis, dass sich der Vertreter um ein paar Stunden verspätet. Einem bleibt dann nichts anderes übrig als den Autoschlüssel an der Rezeption zu hinterlassen und auf seine Kaution zu verzichten.
Tipp: Bezahlen Sie die Kaution auf keinen Fall in bar, denn in einem solchen Fall muss man sie von Deutschland aus wieder einklagen. Dass sich das oftmalls nicht lohnt, wissen die Autovermieter.
Auch wenn man die Kaution per Kreditkarte bezahlt hat, ist der Betrag unter Umständen schon abgebucht, wenn man zu Hause ankommt. Deshalb sollte man unbedingt folgenden Tipp für die Rückgabe des Mietautos beachten:
Tipp: Bringen Sie Ihr Mietauto entweder in eine Orlando-Filiale selbst zurück oder vereinbaren einen Rückgabetermin im Hotel einen Tag vor der Abreise, damit man die Kaution noch zurückbekommt.
Einmal gab ich meinen Mietwagen von Orlando zurück, indem ich ihn einfach am Flughafen stehen lassen sollte; da war keine Kaution im Spiel. Es war bequem, alles ging gut. Allerdings würde ich das heute nicht mehr machen, da ich rechtlich den Wagen gar nicht zurückgegeben habe. Hätte mir ein Gauner aufgelauert und den Wagen samt Schlüssel geschnappt, als ich ihn am Flughafen stehen ließ, hätte ich ein paar Wochen später wohl eine unangenehme Kreditkartenabrechnung bekommen.
Fazit
Ich glaube, ich brauche nicht mehr zu erwähnen, dass ich einen Mietwagen bei Orlando auf keinen Fall empfehlen kann. Es ist mir bewusst, dass bei einem Mietwagen immer mal etwas schief gehen kann, aber von Orlando fühlte ich mich systematisch betrogen.
Da Orlando nur auf den Kanaren Autos vermietet hat die Firma auch keinen guten Ruf zu verlieren. Die Firma lebt von Einmal-Kunden und nicht von Stammkunden. Also holen sie das Möglichste aus einem Vorgang heraus.
Zum Glück habe ich meinen letzten (und entgültig letzten) Mietwagen von Orlando über die Münchner Firma Holiday Autos gemietet. Diese hat mir nach Einschaltung eines Anwaltes die entstandenen Schäden sowie die Unannehmlichkeiten ersetzt.
Moreno Autovermietung
Ein lokaler Autovermieter auf den kanarischen Inseln ist AutosMoreno. Es handelt sich um einen Familienbetrieb, der seit Anfang der 80er Jahre von der Familie Moreno geführt wird. AutosMoreno ist auf den großen kanarischen Inseln Gran Canaria, Teneriffa, Lanzarote, Fuerteventura und La Palma vertreten. Insgesamt stehen auf den einzelnen Inseln über 1000 Mietwägen zur Verfügung.
Moreno hat Büros in den großen Urlaubsorten der einzelnen Inseln, ist aber auch in Riu, Dunas, HL, Iberostar und Princess Hotels vertreten. Das Anmieten eines Mietwagens direkt im Hotel ist eine angenehme Angelegenheit, denn man bekommt seinen Mietwagen direkt ins Hotel gebracht und kann ihn auch dort wieder abgeben. In unserem Hotel war jeden Vormittag ein Schreibtisch der Firma AutosMoreno besetzt, so dass man auch immer einen Ansprechpartner hatte, wenn man Fragen rund ums Auto, zur Insel oder zu Verkehrsregeln hatte; Reserviert habe ich das Auto bereits von zu Hause aus per e-mail, so dass ich am Urlaubsort nur noch den Vertrag unterzeichnen und den Schlüssel entgegen nehmen musste.
Der Vertragsabschluss mit Moreno war eine sehr angenehme Sache. Eine deutschsprachige Mitarbeiterin erklärte uns Tarife und Vertragsinhalte. Der Vertrag war mehrsprachig, so dass man nichts blind unterschreiben musste. Kaution mussten wir KEINE bezahlen. An unserem letzten Tag durften wir das Auto einfach auf dem Hotelparkplatz stehen lassen und den Schlüssel an der Rezeption abgeben. Was für ein Service! Keine Kontrolle des Tanks, keine Wartezeiten bei der Rückgabe, einfach den Wagen stehen lassen, besser gehts nicht.
Wir haben einen Kleinwagen gemietet, der in gutem Zustand war; er hatte ca. 10.000 km auf dem Tacho. Der Wagen war zwar spartanisch ausgestattet, hatte aber immerhin eine Klimaanlage, und das in der untersten Preisklasse! Die Preise waren äußerst günstig, und ab einer Mietzeit von einer Woche bekommt man Extra-Rabatte, nach denen man natürlich fragen muss.
Von mir gibts eine ganz klare Empfehlung für AutosMoreno. Der Preis war sehr günstig, der Kleinwagen war sauber und in gutem Zustand, die Vertragsabwicklung erfolgte in meiner Muttersprache, ich musste keine Kaution hinterlegen und den Wagen einfach im Hotel stehen lassen. Eine absolut perfekte Leistung. Wenn möglich werde ich bei meinen nächsten Kanaren-Aufenthalten wieder ein Auto bei AutoMoreno mieten.
Europcar auf Teneriffa
Ein großer Autovermieter, den man nicht nur auf den Kanaren sondern auch deutschlandweit, europaweit bzw. sogar weltweit kennt, ist Europcar. Bei Europcar habe ich ein Auto auf der Insel Teneriffa gemietet. Gebucht habe ich den Wagen von Deutschland aus über eine kostenlose Telefonhotline. Der Vorteil der telefonischen Buchung war, dass eine kostenlose Reservierung eines Autos möglich war ohne irgendeine Verbindlichkeit. So einen Service lob ich mir. Hätte ich das gleiche Auto im Internet gebucht, wäre eine Hinterlegung von Kreditkartendaten notwendig gewesen und, um den gleichen Preis wie beim Telefonangebot zu erzielen, eine Vorauszahlung. Der Preis für das Auto war angemessen; wenn ich einen kleinen lokalen Anbieter auf der Insel gewählt hätte, hätte ich noch etwas sparen können, dafür habe ich aber einen großen internationalen Konzern als Vermieter gehabt. Was ich in keinster Weise angemessen fand war der Aufpreis in Höhe von 80 Euro für einen Kindersitz pro Woche. Was für ein Hammerpreis wenn man bedenkt, dass ein solcher Kindersitz neu gerade mal 200 bis 300 Euro kostet!
Gebucht habe ich einen VW Golf, bekommen habe ich einen Seat Leon. Bereits am Telefon wurde mir klar gemacht, dass in Spanien anstatt eines Golfes üblicherweise ein Seat Leon zur Verfügung gestellt würde; das macht Sinn, denn Seat ist bekanntlich die spanische Tochter des Volkswagen-Konzerns. Unser Seat Leon hatte zahlreiche Macken und Schrammen, die aber alle im Vertrag bereits vorab dokumentiert waren. So mussten ich nach der Übergabe nur überprüfen, ob es wirklich alle Mängel waren oder ob welche vergessen wurden; in der Tat konnte ich keinen weiteren Mangel finden. Einziger Mangel bzw. einziges Ärgernis war, dass das vordere Ablagefach voll mit Asche war; eine kleine Reinigung des Wagens vor der Übergabe wäre gut gewesen. Ansonsten haben wir in intaktes, gutes Auto bekommen, das uns auf der Insel gute Dienste leistete.
Bei der Rückgabe konnte ich den Wagen einfach auf dem Europcar-Parkplatz am Flughafen abstellen; die Schlüsselübergabe erfolgte im Flughafengebäude. Hier ging es meiner Meinung nach etwas unseriös zu. Ich musste unterschreiben, dass ich den Wagen zurückgegeben habe, und nach meinem Unterschreiben wurde ncoh ein Stempel hinzugefügt, dass ich zugestimmt habe, dass Europcar das Auto im Nachhinein auf Mängel untersuchen und eventuelle Schäden meiner Kreditkarte belasten würde. Das ist eine seltsame Vorgehensweise; zum Glück war nichts, der vereinbarte Betrag wurde korrekt abgebucht.
Dennoch veranlasst mich dieses Vorgehen, beim nächsten Mal keinen Wagen mehr bei Europcar mehr zu buchen. Auf Teneriffa schien mir Europcar eher ein kleiner Mietwagenanbieter zu sein. Größere Firmen hatten auf dem Parkplatz der Mietwägen eigene kleine Büros, so dass die Wagenübergabe zusammen mit einem Mitarbeiter erfolgen konnte. Das wäre mir lieber gewesen als die trickreich eingeholte Zustimmung zur nachträglichen Kontrolle des Fahrzeuges.
Tipps zum Mieten eines Autos auf den Kanaren
Ich habe schon oftmals Autos auf den kanarischen Inseln gemietet und die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Die katastrophalsten Erfahrungen habe ich mit Orlando gemacht. Das Risiko, Unannehmlichkeiten beim Mieten eines Autos auf den Kanaren zu erleben, lässt sich nicht völlig ausschließen, aber wer folgende Tipps beachtet, minimiert das Risiko.
Renommierte Mietwagenanbieter wie Hertz, Avis, Budget oder Europcar sind zwar teurer als kleine private Anbieter, haben aber Fahrzeuge in sehr gutem Zustand und bieten einen besseren Service, da diese Firmen einen Namen zu verlieren haben. Sie wissen genau, dass man deren Kunde auch in anderen Ländern oder zu Hause sein kann.
Mietet man ein Auto bei einem kleineren Anbieter vor Ort, sollte man sich den Wagen unbedingt vorher anschauen ehe man den Vertrag unterschreibt.
Fahren Sie mit Ihrem Mietwagen einen Kilometer zusammen mit dem Vertreter, am Besten noch bevor Sie den Vertrag unterschreiben, damit man gravierende Mängel wie einen Getriebeschaden gleich reklamieren kann.
Drängen Sie auf einen Mietvertrag in englischer oder deutscher Sprache. Viele Vermieter haben solche Verträge, rücken die aber erst nach beharrlichem Nachfragen heraus.
Tragen Sie kleine Mängel in den Vertrag ein, auch wenn es nur harmlose Beulen sind. Das kostet nicht viel Zeit, kann einem aber eine Menge Ärger ersparen.
Nehmen Sie keinen Mietwagen, der bereits mehr als 30.000 km auf dem Tacho hat. Auf einer kleinen Insel mit rauheren Straßenverhältnissen sind 30.000 km sehr viel, d.h. die Bremsblöcke könnten schon aufgebraucht sein.
Hinterlegen Sie niemals eine Kaution in bar. Bezahlen Sie die Kaution nur mit Kreditkarte und kontrollieren Sie den Betrag auf dem Beleg.
Viele Autovermieter sagen einem, dass man mit dem Mietwagen keine Pisten befahren darf. Was man aber auch wissen sollte ist, dass der Versicherungsschutz bei manchen Autos erlischt, wenn man mit der Fähre auf eine andere Insel übersetzt, um zum Beispiel einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel zu machen.
Vereinbaren Sie niemals einen Übergabetermin kurz vor dem Abflug; Geben Sie den Wagen immer einen Tag vorher zurück, damit man seine Kaution wieder bekommt.
Zum Schluss noch ein Tipp für die Not, der manchmal große Wirkung zeigt: Zücken Sie bei auftretendem Ärger bei der Autorückgabe Ihren Presseausweis oder Ihre Visitenkarte, auf der das Logo einer bekannten Zeitung und Ihre Tätigkeit als Redakteur, freier Mitarbeiter o.ä. steht. Solche Karten können wahre Wunder bewirken.
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Teneriffa
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Gran Canaria
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Lanzarote
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Fuerteventura
Zurück zum Inhaltsverzeichnis La Palma
Zurück zum Inhaltsverzeichnis La Gomera
Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
|