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Essen und Trinken, Ausgehen in Frankfurt

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Die hessische Metropole hat einige spezielle Gerichte und Getränke zu bieten, die in dieser Region als Spezialitäten gelten. Dabei sind die Frankfurter Würstchen wohl die bekanntesten und sicher auch die inzwischen am weitesten verbreitete Spezialität. Es ist übrigens das Frankfurter Essen, mit dem wir uns identifizieren können.

Gelegenheit, die Frankfurter Gastronomie auszuprobieren, gibt es in der Main-Stadt jedenfalls genügend. Gaststätten, Bars, Bierkneipen und Imbisse sind praktisch an allen Ecken und Enden zu finden. Das ist aber in einer Messestadt nichts Ungewöhnliches, wobei es jedoch gar nicht so einfach ist, eine typische Frankfurter Apfelweinschenke zu finden. Auch in dieser Stadt ist die internationale Gastronomie eingezogen.

Frankfurter Ess- und Trinkgewohnheiten

Die Frankfurter – die vom Main - haben so einiges an Ess- und Trinkbarem erfunden und in ihre regionale Küche eingegliedert. Ob dies alles ein Gewinn war, darüber lässt sich trefflich streiten. Die eine oder andere Spezialität ist für den Nicht-Frankfurter sicher sehr gewöhnungsbedürftig. Kulinarische Höhenflüge sind in dieser Küche nicht angesagt, hier geht es meist deftig a lá Hausmannskost zu. Das ist erst einmal gar nicht schlimm, doch im Speziellen haben die Auswärtigen damit sicher so ihre Probleme. Auch wir hatten schon in anderen Ecken dieser Welt Schmackhafteres gefunden. Der Fairness halber muss aber gesagt werden, dass dies unser Geschmack ist, den wir bestimmt mit Vielen teilen, der aber keinen Anspruch auf Absolutheit erheben kann.

Der Bembel

Eines muss man den Frankfurtern aber lassen, mit ihren Würstchen sind sie weltbekannt geworden. Die berühmte „Wiener“ ist nämlich streng genommen eine geborene Frankfurter. Erfunden wurden die schlanken Siedewürstchen Anfang des 16. Jahrhunderts in der Stadt am Main, nach der sie auch benannt wurden. Doch kurz darauf landete diese Spezialität auf dunklen Pfaden in Wien und erhielt von den Bewohnern die Bezeichnung „Wiener Würstchen“. Das ist wieder mal so ein Beispiel für das Schmücken mit fremden Federn. Die Frankfurter erhielten aber späte Genugtuung, als „Hot Dog“ kam ihr Würstchen über Amerika zu weltweitem Ruhm. Die Frankfurter Würstchen haben uns mit der Frankfurter Küche weitgehend ausgesöhnt, damit können wir prima leben.

Etwas zweifelhafter finden wir da schon den Handkäs mit Musik. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Unmenge roher Zwiebeln, die dieses Gericht „bereichern“ und deren Wirkung. Dazu schwimmt dann noch Essig und Öl auf dem Teller, gewürzt mit Salz und Pfeffer. Der dazugehörige Käse schmeckte eigentlich nach Nichts. Auch beim „Schneegestöber“ ist der Hauptbestandteil Käse. Frischkäse und Camembert werden mit Paprikapulver, Zwiebeln und Brot gereicht.

Handkäs mit Musik, Bembel und Rautenglas

Eine „Allzweckwaffe“ ist die Grüne Soße, oder in Frankfurter Mundart, die „Grie Soß´“. Die Zahl der Zutaten laut Rezept ist beachtlich, neben hartgekochten gehackten Eiern und Gewürzgurken kommen noch Öl, Essig, Schmand, Jogurt und als Gewürze Pfeffer, Salz, Knoblauch und Senf dazu. Die typische grüne Farbe erhält die Soße durch fein gehackte Kräuter, die ebenfalls in großer Anzahl in die Soße wandern. Es sind sieben oder mehr verschiedene Kräuter, wie Schnittlauch, Petersilie, Zitronenmelisse, Sauerampfer, Pimpinelle, Kerbel und Borretsch. Einfacher geht es natürlich mit einer fertigen Mischung, aber das ist wohl eher ein Frevel. Die grüne Soße wird dann zu den unterschiedlichsten Gerichten angeboten.

Ganz auf´s Süße wollen die Frankfurter aber nicht verzichten. Der berühmte „Frankfurter Kranz“, ein Gebäck für absolute Kalorien-Fans, besteht aus Biskuit, Krokant-Streuseln und einer Unmenge Buttercreme. Natürlich spielen die Äpfel in Frankfurt eine große Rolle, auch beim Dessert und bei den Kuchen. Bethmännchen und Kreppel gehören ebenfalls zu den süßen Frankfurter Rezepten.

Der absolute Hit, zumindest was den Bekanntheitsgrad betrifft, ist jedoch der Ebbelwei, der Apfelwein und das dazu gehörige Gefäß, der Bembel. Die meisten Nicht-Frankfurter werden ihn zwar noch nicht getrunken haben, doch fast jeder weiß, wie sauer dieses Frankfurter „Nationalgetränk“ ist. Derart vorgewarnt ließen wir es uns aber trotzdem nicht nehmen, ihn zu probieren. Das gehört schließlich zu einem Frankfurt-Besuch dazu. Ehrlich gesagt, der Wein war weniger sauer als befürchtet. Zu unserem Lieblingsgetränk wird er es jedoch trotzdem niemals schaffen. Gelernt haben wir auch, dass der Ebbelwei im Bembel nur bei größeren Mengen gereicht wird, ansonsten serviert man ihn im traditionellen Rautenglas. Übrigens ist Ebbelwei nicht gleich Ebbelwei. Je nach Reifegrad durchläuft er verschiedene Stadien als „Rauscher“ über „Hellen“ bis zum „Stöffsche“ - jeweils mit unterschiedlichem Geschmack und unterschiedlicher Wirkung. Die ist jedenfalls beim „Stöffsche“ nicht zu verachten, so mancher hatte danach einen schweren Brummkopf.

Frankfurts Gastronomie

Gelegenheiten, in Frankfurt für das leibliche Wohl zu sorgen, gibt es auf jeden Fall ausreichend. Wie in wohl jeder Großstadt reicht das Angebot der Gastronomie vom kleinen Imbiss bis zur Gaststätte der Luxusklasse. Auch die Breite der Auswahl an Speisen und Getränken ist weit gefächert, von der internationalen Küche bis zur lokalen Spezialität ist eigentlich alles zu finden – auch wenn manchmal etwas Suchen angesagt ist.

Altstadtgasse mit Lokalen Pubs in Alt-Sachsenhausen

Die vielleicht größte Konzentration an Gaststätten erlebt der Besucher in Alt-Sachsenhausen, dem historischen Stadtteil am Museumsufer. In der Nähe des Ikonen-Museums und des Kuhhirten-Turmes gibt es wunderschöne kleine Gassen, in denen sich eine Unmenge Lokale Tür an Tür drängen. Natürlich hat auch jedes seine Freisitze, so dass man in der warmen Jahreszeit Essen und Trinken an der frischen Luft genießen kann. Wir empfanden es als besonderes Erlebnis, durch die engen Gassen zu schlendern und dem Treiben zu zuschauen. Erstaunlich fanden wir nur, dass es nach 18 Uhr ausgesprochen ruhig wurde und kaum noch Besucher da waren. Ob das immer so ist oder die Touristen vor uns die Flucht ergriffen, wissen wir nicht.

Lokal Marco Polo

Faszinierend fanden wir auch die unterschiedliche Vielfalt der Lokale. Es gab eigentlich nichts, was es nicht gibt. Da war die andalusische Bodega neben einer nachgebauten Burg mit Dachterrasse, der irische Pub neben dem Italiener. Über mangelnde Auswahl braucht sich also sicher niemand zu beschweren. Schade fanden wir es allerdings, dass die in den meisten Reiseführern angekündigten Frankfurter Spezialitäten-Lokale doch recht dünn gesät waren. Das einzige „Typische“, das uns auffiel, war der „Graue Bock“ - eine Anspielung auf die ehemalige bekannte Fernsehsendung. Hier kann man seinen Ebbelwei aus dem Bembel oder den Rautengläsern trinken und dazu die Frankfurter Gerichte probieren.

Café in der Hauptwache

In der Frankfurter Altstadt gibt es auch einige Lokale, die Tradition haben und für den Touristen zum „Muss“ gehören. Das ist z.B. das Restaurant in der Hauptwache an einem der Knotenpunkte der Frankfurter Innenstadt. Hier sitzt man sehr angenehm ganz in der Nähe der Einkaufsmeile Zeil und kann dem Treiben auf dem belebten Platz zusehen. Das „Café in der Hauptwache“ kann auf eine lange Tradition zurück blicken, seit 1904 wird hier ganz zivil Kaffee und Kuchen serviert. Wem der Geschmack mehr nach Herzhaftem steht,kann auch eines der vielfältigen Gerichte probieren und ein Bier dazu trinken. Die Preise bewegen sich allerdings im oberen Bereich.

Rund um Frankfurts touristischen Vorzeigebereich, dem Römerberg, finden sich einige typische Lokale. Wer Frankfurts ältestes historisches Restaurant besuchen möchte, sollte einen Platz im „Haus Wertheym“ ergattern. Die Geschichte des Hauses reicht bis 1479 zurück. Das Lokal hat Qualität und die Speisekarte ist sehr umfangreich. Allerdings fanden wir, dass die groß angekündigte Werbung mit der traditionell bodenständigen Küche mit Frankfurter Spezialitäten doch nicht ganz zutrifft. Zwar gibt es diese, doch der Großteil der Karte besteht aus „Allerweltsgerichten“ - die jedoch frisch und gut.

Braustübl Haus Wertheym Schild am Lokal Römer Bembel Das Lokal Schwarzer Stern

In der Ostzeile des Römerbergs weist ein Schild mit dem Bembel auf das Lokal „Römer Bembel“ hin, eine Apfelweinschenke, die Ebbelwei aus der Familienkelterei Possmann ausschenkt. Natürlich muss man dabei nicht hungrig bleiben, aus der Speisekarte kann man deftige Gerichte auswählen. Auch ein traditionelles Lokal ist der „Schwarze Stern“, der gediegene deutsche Küche anbietet und in dem auch einige typische Frankfurter Spezialitäten, wie die grüne Soße, nicht fehlen. Direkt im Römer, dem Rathaus, gibt es eine Weinstube, in der neben Erzeugnissen des städtischen Weinguts auch andere Getränke und verschiedene Gerichte angeboten werden. Allerdings hat das Lokal in der Woche erst ab 16 Uhr geöffnet, am Wochenende und feiertags wird man schon ab 11.30 Uhr bedient.

Café Rosso an der Alten Oper

Die Alte Oper ist ebenfalls ein wunderschöner Platz mit viel Flair zum Entspannen inmitten regen Treibens. Dazu bieten sich die Terrasse des „Cafés Rosso“ und das Café selbst an, die sich im Gebäude der Oper befinden. Hier erhält man Gastronomie auf hohem Niveau. Wer es noch nobler möchte, kann das „Restaurant Opéra“ besuchen, einen Gourmet-Tempel der Spitzenklasse – natürlich auch mit Spitzenpreisen.

Diese Beispiele können nur ein kleiner Einblick in Frankfurts Gastronomie sein. Eine ganze Reihe typischer Gaststätten und Apfelweinschenken finden sich außerhalb der touristisch prägnanten Altstadt. In Sachsenhausen-Nord z. B. kann die Apfelweinwirtschaft Dauth-Schneider auf eine lange Tradition zurück blicken. Der Apfelwein ist hier selbst gekeltert und wird im Keller unter der Gaststätte hergestellt. Auch die Spezialitäten, wie Handkäs mit Musik oder Grüne Soße, stehen auf der Karte. Urig an typischen langen Bänken und Tischen sitzt man im Traditionslokal „Germania“ in der Nähe des Südbahnhofs. Die Frankfurter Küche und der Ebbelwei sind hier natürlich auch vertreten. Wer sich umhört und etwas Zeit investiert, wird sicher noch den einen oder anderen „Geheimtipp“ für typische Traditionslokale bekommen.

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