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Sehenswürdigkeiten rund um den Gellértberg

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Er ist von jedem Punkt Budapests gut zu sehen, der 235 m hohe Gellértberg. Seinen Namen verdankt er dem heiligen Gellért, der von diesem Berg in den Tod gestürzt wurde. Auf der Spitze thront die Freiheitsstatue, die allerdings neueren Datums ist. Zu den Sehenswürdigkeiten des Gellértberges zählen noch die Zitadelle, die Felsenkapelle, das Denkmal des heiligen Stephan und nicht zuletzt ist die fantastische Aussicht über Budapest ein Highlight für die Besucher der Stadt. Auch wer einfach etwas im Grünen spazieren möchte, findet hier sehr gute Möglichkeiten.

Zitadelle und Freiheitsdenkmal

Das Wort "Viele Wege führen nach Rom" kann man in Budapest abwandeln in den Satz "Viele Wege führen zur Spitze des Gellértberges". Das stimmt vollauf, denn der bewaldete Berg auf der Budaer Seite der Donaustadt ist von zahlreichen Waldwegen durchzogen, auf denen man einen schönen Spaziergang zum Gipfel des Gellértberges mit der Zitadelle und dem Freiheitsdenkmal unternehmen kann.

Wir haben diesen Spaziergang natürlich unternommen und können jedem Besucher der Stadt nur empfehlen, darauf nicht zu verzichten. Der Gellértberg ist in wenigen Minuten vom Stadtzentrum zu erreichen, wer über die Freiheitsbrücke kommt, steht schon direkt am Fuße des Berges. Auch von der Elisabethbrücke gehen mehrere Wanderwege ab, auf denen man entweder direkt zum Plateau läuft oder auch in einigen Umwegen eine größere Wanderung durchführen kann.

Blick vom Gellértberg auf die Freiheitsbrücke

Eine günstige Verbindung gibt es auch zwischen den beiden bekanntesten Bergen Budapests, dem Gellértberg und dem Burgberg; Wir denken aber, dass es wenig sinnvoll wäre, wenn man beide Orte an einem Tag besuchen will. Es gibt einfach zu viel zu sehen, um beides "in einem Ritt" zu schaffen. Wer weniger gut zu Fuß ist, läuft am besten auf den großen Hauptwegen, die zwar länger sind aber wenig Steigung aufweisen. Oft führen kürzere Verbindungswege nach oben, die jedoch manchmal relativ steil sind. Zwischendurch gibt es immer wieder Bänke, auf denen sich gut ausruhen lässt.

Zitadelle mit Geschützen als Ausstellungsstücke

Das Gipfelplateau des Gellértberges wird geprägt durch die Zitadelle, eine Festungsanlage die 1854 errichtet wurde. Anlass für den Bau war der ungarische Freiheitskampf 1848/49, der die Habsburger Herrscher verunsicherte. So ließen sie die Zitadelle erbauen, von der aus die Stadt gesichert und beobachtet werden konnte. Mit 220m Länge, 60m Breite und 4m hohen Wänden ist ein imposantes Festungswerk entstanden, das noch von 60 Kanonen geschützt wurde. Nach dem Ausgleich mit Österreich sollte die Zitadelle eigentlich abgerissen werden, doch diese Pläne wurden zum Glück verworfen. So ist sie heute ein Touristenzentrum und Ziel für die "Gipfelstürmer" des 235m hohen Gellértberges.

Zitadelle und Freiheitsdenkmal auf dem Gellértberg

Vom Plateau hat man einen guten Blick zum Burgberg, der durch vorhandene Fernrohre noch verbessert wird. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt, neben einem Grillplatz mit Imbiss gibt es noch das Panorama-Café und für gehobenere Ansprüche das Zitadelle-Restaurant. Eine Ausstellung über die Zeit der Belagerung Budapests durch die Rote Arme 1944 bietet geschichtsinteressierten Besuchern gute Anschauung zu dieser dramatischen Zeit.

Von der Innenstadt aus ist der relativ flache Bau der Zitadelle auf dem Gellértberg kaum zu sehen. Im Gegensatz dazu ragt das Freiheitsdenkmal weit über das Gipfelplateau hinaus und wird so zum markanten Punkt. Es hat keinen direkten Bezug zur Zitadelle, das Denkmal wurde 1947 zur Erinnerung an die Befreiung von der Nazibesetzung errichtet. Insgesamt ist es 40 m hoch, davon entfallen 14 m auf die Frauenfigur an der Spitze, die einen Palmenzweig in den Händen hält. Nach dem Ende der sozialistischen Volksrepublik gab es intensive Diskussionen, ob das Denkmal beseitigt werden soll. Man entschied sich dafür, es stehen zu lassen. Zum Glück, wie wir finden. Es ist vielleicht nicht schön, aber es gehört zu Budapest und markiert den Gellértberg als einen der Highlights Budapests.

Hotel und Thermalbad Gellért

Direkt am Gellértberg nur wenige Meter neben der Freiheitsbrücke steht Budapests wohl renommiertestes Hotel, das Hotel Gellért. Es ist auch eines der vornehmsten Hotels der ungarischen Metropole. Schon die Türken sollen an dieser Stelle Bäder genossen haben und im 17. Jahrhundert errichteten die Habsburger hier ein großes Badehaus.

Nachdem die Freiheitsbrücke die beiden Stadtteile Pest und Buda miteinander verband, entstand der Komplex des Hotels und des Thermalbades. Bauzeit war von 1911 bis 1918, sicher war die lange Zeitspanne auch durch den 1. Weltkrieg bedingt. Das Gebäude präsentiert sich im Jugendstil, wobei auch orientalische Elemente in Form der Türme und Erker integriert sind. So wird den beiden Kulturen gerecht, die viel zu Budapests Badeleben beigetragen haben.

Hotel und Thermalbad Gellért mit orientalischen Türmen

Heute erscheint das Hotel schon etwas in die Jahre gekommen. Trotzdem ist das 4-Sterne-Haus immer noch eines der führenden der Donaustadt. Große helle Korridore, gediegene Zimmer und ein breites Angebot an Dienstleistungen sorgen für das Wohl der zahlungskräftigen Gäste. 221 Zimmer und 13 Appartements, natürlich alle mit dem entsprechenden Komfort, laden zum Aufenthalt ein. Zum Service gehören eine Wäscherei und Reinigung, der Transfer ins Hotel, ein Zeitungsstand und ein Babysitter-Service; Autofahrer sind allerdings weniger gut versorgt, es gibt nur einen unbewachten Parkplatz gegen Gebühr.

Neben den luxuriösen Unterkünften und den Dienstleistungen ist ein großes Plus des Hotels seine gute Lage. Von hier aus sind es nur wenige Minuten zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten Budapests und in die zentrale Innenstadt. Auch verkehrsmäßig ist das Hotel gut angeschlossen.

Hotel Gellért mit Brunnen vor dem Eingang

Das Thermalbad ist im gleichen Gebäude integriert. Hotelgäste haben den großen Vorteil, dass sie kostenlos das Bad nutzen dürfen. Es ist nicht nur ein Erlebnisbereich sondern auch ausgesprochen sehenswert. Die zentrale Schwimmhalle mit Glasdach und zahlreichen Säulen wird ergänzt von den Thermalbädern, die getrennt sind in Frauen- und Männerbereich. Eine Augenweide ist die Verkleidung durch Mosaiken und Keramiken. Wem das noch nicht ausreicht, findet hier auch Thai-Massage, Sauna, Sprudelbad und im Sommer ein Wellenbad im Freien vor. Natürlich haben die Betreiber auch nicht auf Solarium, Schönheitssalon und Sonnenterrasse verzichtet.

Gastronomisch ist auch vorgesorgt, Restaurant, Bar, Bierstube und Espresso-Café stehen für das leibliche Wohl zur Verfügung. Im Sommerhalbjahr werden dazu auch die Terrassen genutzt und es gibt original Zigeunermusik – oder zumindest das, was Touristen dafür halten. Erwähnenswert ist auch der Brunnen mit Thermalwasser vor dem Hoteleingang.

Die Brücken am Gellértberg

Verlässt man den Gellértberg in Richtung Innenstadt, dann stößt man je nach Richtung des Abstiegs an seinem Fuß entweder auf die Freiheitsbrücke oder auf die Elisabethbrücke. Beide gehören, neben der Kettenbrücke, zu den bekanntesten Brücken Budapests und sind äußerst attraktive Bauwerke.

Die Freiheitsbrücke

Die grün gestrichene Eisenkonstruktion der Freiheitsbrücke, ein Meisterwerk der Technik, ist die drittälteste Brücke Budapests und gilt als eine der schönsten Europas. Eingeweiht wurde sie 1899 als Franz-Joseph-Brücke, benannt nach dem damaligen Kaiser. Der ließ es sich nicht nehmen, zur Einweihung höchstpersönlich die letzte silberne Niete einzuschlagen. Das Original dieser Niete ist verschwunden, heute kann man eine Nachbildung mit dem Monogramm F.J. unter einer Glasscheibe bewundern.

Die Freiheitsbrücke bei nächtlicher Beleuchtung

Zwei Eisenpfeiler im Flussbett tragen die Konstruktion, die schwungvoll über die Donau gespannt ist. An den Spitzen der eisernen Brückentore sitzen auf goldenen Kugeln vier Turul-Vögel mit ausgebreiteten Flügeln. Der Turul hat nach einer Legende die Stammesmutter des königlichen Geschlechts der Árpáden, der ersten ungarischen Herrscher, befruchtet.

Am Ende des 2. Weltkrieges wurde die Franz-Joseph-Brücke zerstört, glücklicherweise aber weniger als die anderen Brücken. So war sie die erste, die 1946 wieder aufgebaut wurde. Zu diesem Anlass benannte man sie um in die heutige Bezeichnung Freiheitsbrücke. Glück war auch, dass die Turul-Vögel, das Königswappen und die alten Ornamente die Zerstörung unbeschadet überstanden hatten und so original wieder eingebaut werden konnten.

Die Elisabethbrücke

Besonders nachts, wenn sie fantastisch beleuchtet ist, bietet die Freiheitsbrücke einen beeindruckenden Anblick. Das 331 m lange Bauwerk überspannt die Donau an ihrer engsten Stelle und verbindet den Szent Gellért tér auf der Budaer Seite mit der Vámház körut am Pester Ufer.

Verkehr auf der Elisabethbrücke

Die Elisabethbrücke ist sicher die auffälligste unter den Budapester Brücken. Mit ihren riesigen weißen Pfeilern ist sie aus einem weiten Umkreis zu sehen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um das Original, die Elisabethbrücke wurde im 2. Weltkrieg zerstört und erst in den sechziger Jahren wieder aufgebaut. Genutzt wurden dazu die alten Pfeiler. Entstanden ist eine weiße Hängebrücke aus Stahl, die den Gellértberg mit dem Zentrum der Pester Innenstadt verbindet und die den heutigen Anforderungen an den Straßenverkehr standhält.

Der Originalbau entstand als vierte Brücke über die Donau 1903 und galt damals als die längste Hängebrücke der Welt. Die Baumeister hatten ein technisches Meisterwerk erschaffen, nur je ein Pfeiler an den Ufern hielt die Konstruktion der Kettenbrücke. Der Name Elisabethbrücke bezieht sich auf die Gemahlin des Kaisers Franz Joseph. Elisabeth war bei den Ungarn ausgesprochen beliebt, neben der Brücke sind in Budapest noch Denkmäler und andere Erinnerungen an sie zu finden.

Weitere Sehenswürdigkeiten rund um den Gellértberg

Direkt am Gellértberg gibt es eine ausgefallene Sehenswürdigkeit, die in den Stein gehauene Felsenkirche. Als wir davon erfuhren war klar, dass wir sie besuchen müssen. Wir können jedem nur empfehlen, bei einer Budapesttour nicht auf dieses Erlebnis zu verzichten. Der Eintritt ist frei, es handelt sich um eine im Betrieb befindliche Kirche, in der täglich Gläubige ihre Andacht verrichten. Oberstes Gebot ist also Ruecksichtnahme und Achtung der Bräuche.

Das Kloster am Gellértberg

Vorbild für diese Kirche ist die Kapelle von Lourdes. Ursprünglich gab es eine Höhle im Gellértberg, die durch Sprengungen vergrößert wurde und in der die Kirchenräume eingerichtet wurden. Diese Arbeiten dauerten von 1924 bis 1931. Der ungarische Paulinerorden übernahm die Felsenkirche und errichtete zusätzlich ein kleines Kloster. Es ist vom Ufer der Donau aus zu sehen. In der Zeit des sozialistischen Ungarn verbot man den Betrieb der Kirche und des Klosters und vermauerte die Zugänge zur Kirche; Nach dem Ende der Volksrepublik konnten die Pauliner die Felsenkirche wieder eröffnen; Ganz gleich, ob man gläubig ist oder nicht, der Besuch der unterirdischen Kapellen und Andachtsräume ist ein Erlebnis, das man nicht jeden Tag findet.

Andachtsraum in der Felsenkirche

Von der Elisabethbrücke hat man den besten Blick auf das Gellértdenkmal am Südhang des Gellértberges. Der Heilige, dessen Namen auch der Berg trägt, soll hier im Jahre 1046 den Tod gefunden haben. Der erste Bischof Ungarns versuchte die heidnischen Bewohner der Gegend zu bekehren, was denen aber nicht sonderlich gefiel. Also steckten sie Gellért in ein Fass und stießen es in die Donau.

Andachtsraum in der Felsenkirche

Schon 1083 wurde er von der Kirche zum Heiligen erklärt, doch dauerte es bis 1904, bis das Gellértdenkmal auf dem Berg errichtet wurde. Heute zählt es zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der ungarischen Hauptstadt. Wer allerdings beim Besteigen des Berges am Denkmal steht und einen schönen Blick auf die Stadt erhofft, wird enttäuscht sein. Bäume verdecken den Ausblick, am attraktivsten erscheint das Gellértdenkmal vom Fuße des Gellértberges.

Gellértdenkmal

Die Habsburger waren bei den Ungarn nicht sonderlich beliebt; Eine Ausnahme bildete Elisabeth, die Gemahlin des Kaisers Franz Joseph. Die berühmte "Sisi" setzte sich sehr für die Freiheit der Ungarn ein, diese liebten sie dafür. Gleich neben der Elisabethbrücke, die nach ihr benannt wurde, steht das Denkmal für Sisi, allerdings etwas versteckt und nicht allzu leicht zu finden. Geschaffen wurde es 1896.

Elisabethdenkmal

Das Rudas-Bad stammt noch aus der Zeit der Türkenherrschaft. Es bietet einen sehr attraktiven Anblick, vor allem im Inneren. Marmorbecken, Säulen und eine Kuppel mit farbigen Glasöffnungen lassen das Bad zu etwas Besonderem werden. Es ist noch gar nicht lange her, da durften nur Männer in das Bad. Heute ist es für beide Geschlechter geöffnet.

Einen Abstecher ist auch die Technische Universität Budapest wert, die sich auf einem Gelände neben der Freiheitsbrücke befindet. Gegründet wurde sie 1782 von Kaiser Joseph II. Zu den Absolventen der Universität zählt übrigens auch der Erfinder des weltbekannten Zauberwürfels.

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