Tour im westlichen Tramuntana-Gebirge Mallorcas
Wer die Insel Mallorca sehen möchte, und zwar nicht nur Partystrände und Touristenzentren, der muss einen Tagesausflug an die Westküste der Insel machen. Hier dominiert die Natur mit ihren Wäldern, Berghängen, der Steilküsten und natürlich dem Meer; Wer die Westküste entlang fährt wird mit spektakulären Ausblicken an der Küste entlang belohnt. Natürlich ist man auf der Ma-10 - so der Straßenname entlang der Westküste - nicht alleine; an so manchen Sommertagen fahren die Touristenbusse Schlange auf dieser Route. Wer nicht gerade direkt hinter so einer Busschlange herfährt kann die Route dennoch in Ruhe und Entspannung genießen.
Wir ergänzen unsere Westtour um eine zweite, mindestens genauso spektakuläre Tour im Westen, und zwar durch das Landesinnere. Auf dieser Route entdeckt man das wahre Mallorca: urige Dörfer, die nicht in Touristenhand sind, unberührte weite Landschaften und Weinanbaugebiete. Auf dieser Tour durchs Landesinnere im Westen der Insel ist man fast alleine; nur ein paar wenige Touristen verirren sich mit ihren Mietwägen auf dieser Tour; Touristenbusse findet man hier nicht.
Ich habe beide Touren mehrere Male gemacht, vor allem zu unterschiedlichen Tageszeiten. So offenbart die Westküste zum Beispiel morgens, wenn die Sonne vom Osten her scheint, klare Fernblicke die Küste in Richtung Südwesten hinunter, während der Blick Richtung Nordosten gegen die Sonne unklar und trübe ist. Am späten Nachmittag herrscht eine konträre Lichtsituation, die Sonne scheint vom Südwesten auf die Küste, und man kann fantastische Ausblicke in Richtung Nordosten genießen.
Ich beschreibe die Rundtour im Gegenuhrzeigersinn und empfehle auch, die Tour so abzufahren. Fährt man die Westküste von Nordosten in Richtung Südwesten entlang, so befindet man sich stets auf der rechten, zum Meer gewandten Seite. Dadurch hat man viel bessere Ausblicke vom Auto aus als von der anderen Straßenseite aus. Außerdem gibt es immer wieder kleine Buchten, wo man kurz anhalten, Ausblicke genießen und Fotos machen kann. Wir beginnen unsere Tour im Touristenort Peguera an der Südküste der Insel, fahren quer durchs Landesinnere Richtung Norden und dann entlang der Küste wieder zurück. Von der Inselhauptstadt Palma sind es ungefähr 20 Minuten bis Paguera, so dass die Tour nur unwesentlich länger wird.
Peguera, ein klassischer Touristenort an der Südküste
Wer die im folgenden beschriebene Rundtour im Westen der Insel von einem beliebigen Urlaubsort im Süden beginnt, sollte sich als erste Station den Urlaubsort Peguera auswählen. Peguera ist ein klassischer Touristenort, der nahezu ausschließlich in deutscher Hand ist. Es gibt eine typisch deutsche Fußgängerzone, den Bulevard Peguera, dahinter 3 größere Strände zum Baden und natürlich eine Menge Hotels und Appartmentanlagen dazwischen.
Wer nicht gerade in Peguera wohnt sondern hier durchführt sollte in der Tat mal sein Auto abstellen und einen kurzen Spaziergang durch den Ortskern machen. Dennoch nehmen wir auf dieser Westtour Peguera lediglich als Startpunkt unserer Route her; eine ausführliche Beschreibung von Peguera ist auf unserer Seite über den Südwesten Mallorcas zu finden.
Wer vom Ort Peguera aus startet, muss zunächst auf zahlreichen kleinen Sträßchen irgendwie aus dem Ort herauskommen. Im Ort gibt es im wesentlichen Verkehrsschilder, die nach Palma führen; Auch wenn wir gerade dort nicht hin wollen, ist diese Richtung immer richtig, denn sie führt aus dem Ort heraus, bis wir schließlich an die Anschlussstelle der Umgehungsstraße Ma-1 kommen, die von Palma nach Andratx führt. Von hier aus zweigt eine kleine Straße nach Es Capdellà ab, die es zu finden gilt. Wer von Palma her kommt, nimmt einfach diese Abfahrt und fährt anstatt Richtung Peguera in die andere Richtung. Sind wir einmal auf der kleinen Straße MA-1012, geht es fortan nur noch gerade aus und die eigentliche Fahrt unserer Tour kann beginnen.
Während die Fahrt anfangs eher durch braches als interessantes Land führt, kommt bereits nach wenigen Kilometern der angenehme Teil der Fahrt. Man fährt fast stetig bergauf, durchstreift teils dicht teils dünn bewachsenes Waldgebiet und fährt an steinigen oder dicht bewachsenen Felshängen vorbei. Obwohl die Straße gut ausgebaut ist, geht man freiweillig runter vom Gas, da die Fahrt einfach Spaß macht. Man ist quasi alleine auf der Straße, so dass man einfach mal anhalten und ein Foto machen kann. Bereits nach wenigen Kilometern offenbaren sich einem bereits erste tolle Blicke über das Land hinweg bis hinunter zur Küste.
Es Capdellà, ein ursprünglicher mallorquinischer Ort
Nach einigen Kilometern Fahrt durch sehenswerte Landschaften erreichen wir schließlich den kleinen Ort Es Capdellà. Wenn wir zu Hause auf so ein Dorf stoßen, gehen wir kurz runter vom Gas, fahren hindurch und geben anschließend wieder Gas ohne irgendetwas mitzunehmen. Wir sind aber im Urlaub, haben (fast) alle Zeit der Welt und sind natürlich neugierig, wie denn ein echtes mallorquinisches Dorf aussieht. Also parken wir unser Auto einfach kurz mitten im Dorf und gehen ein paar Hundert Meter zu Fuß durchs Dorf.
Es Capdellà ist in der Tat ein echtes mallorquinisches Dorf, das nur schwach vom Tourismus beeinflusst ist. Immerhin gibt es ein paar Ferienwohnungen oder Fincas zum Mieten oder Kaufen, so dass sich stets ausländische Touristen im Dorf befinden. Auch gibt es im Dorf ein Restaurant, dass von Kennern der Insel aufgesucht wird, wie wir später erfahren haben. Durch Capdellà führt eine Hauptstraße, auf der wir uns befinden; von dort aus zweigen ein paar kleine Sträßchen ab.
Wie es sich für ein eigenständiges Dorf gehört, hat es eine eigene Kirche, die etwas erhöht gebaut wurde. Während unseres Spazierganges entdecken wir das eine oder andere Haus, das wir eigentlich schon als Villa bezeichnen würden. Auf dem kleinen, rundlichen Dorfplatz machen wir einen kurzen Stopp um uns mit Snack und Getränken zu stärken, ehe die Fahrt weiter geht.
Galilea, hoch gelegenes Dorf an den Füßen des Puig de Galatzó
Nach der Besichtigung des kleinen mallorquinischen Dorfes Capdellà folgen ca. 8 Kilometer Fahrt, die zu einem richtigen Highlight der Strecke werden sollen. Wir legen zunächst einige Kilometer durch weites Land zurück und sehen aus der Ferne einen hohen, quasi alleine stehenden Berggipfel auf uns zu kommen. Dabei handelt es sich um den Puig de Galatzó, dem mit 1027 Metern Höhe höchsten Gipfel im Südwesten der Insel.
Es ist faszinierend, wie man immer näher an den hohen Berggipfel heran fährt, bis man schließlich selbst auf kurvigen Sträßchen allmählich an Höhe gewinnt. Das anfangs brache, weite Land wird immer grüner und dichter bewachsen. Man fährt durch zahlreiche Orangenanbaugebiete und sonstige landwirtschaftliche Nutzflächen hindurch. Am Ende wird die Straße immer mehr zur Serpentinenroute, so dass man nur noch langsam voran kommt, dafür aber gut Höhe gewinnt.
Wir kommen in einem kleinen Ort namens Galilea heraus. Der Name ist eine Anlehnung an das biblische Galiläa in Palästina. Herausstechend ist die Kirche, die am höchsten Punkt des Ortes liegt. Galilea selbst hat knapp 1000 Einwohner und befindet sich bereits auf ca. 500 m Höhe; auch hier haben sich zahlreiche ausländische Zuzügler niedergelassen. Mit dem Auto können wir im Ort fast ganz hinauf bis zur Kirche fahren. Palmen und Pinien am Wegrand vermitteln eine angenehme Wohlfühlatmosphäre.
Die Kirche interessiert uns eigentlich nicht besonders, vielmehr aber der Kirchplatz, denn von hier aus genießen wir einen tollen Panoramaausblick auf das Dorf Galilea, über das Land hinweg und bis hinunter zum Meer. Alleine schon dieser Ausblick hat einen Besuch von Galilea gelohnt. Am Kirchplatz gibt es einige Sitzgelegenheiten auf schattigen Steinmäuerchen, und es gibt einige Bars, die die Besucher mit Getränken oder Tapas versorgen.
Wären die Zufahrtsstraßen nach Galilea nicht so kurvig und eng und gäbe es mehr Platz im Ort selbst, wäre dieser malerische Ort sicher Ausflugsziel von größeren Touristengruppen. Im jetzigen Zustand kommen jedoch nur Individualtouristen mit ihren Mietautos oder Motorrädern in das kleine Örtchen, so dass die ruhige und ursprüngliche Atmosphäre richtig genießen kann.
La Reserva Puig de Galatzó
Unsere Fahrt von Es Capdellà nach Galilea sowie die anschließende Weiterfahrt nach Puigpunyent steht ganz im Zeichen des 1027 Meter hohen Berges Puig de Galatzó, den wir quasi halb umrunden. Kurz bevor wir den Ort Puigpunyent erreichen fahren wir noch ganz nah an den die Landschaft dominierenden Berggipfel heran. Eine Straße vor dem Ortseingang zweigt zum Naturreservat La Reserva Puig de Galatzó ab. Dank eines riesengroßen Hinweisschildes kann man die Abfahrt nicht verfehlen.
Eine vier Kilometer lange "Straße" führt uns zum Naturreservat am Fuße des Berges Puig de Galatzó. Ich habe bewusst das Wort "Straße" in Anführungszeichen gesetzt, denn die anfangs ganz normal erscheinende Straße wird immer mehr zur Holperpiste; Teilweise besteht die Straße nur noch aus zugeflickten Schlaglöchern, oftmals kommt man nur noch im Schrittempo vorwärts, sofern man keinen Geländewagen besitzt. Nicht dass ich die Straße als Piste bezeichnen möchte, aber die Anfahrt verlangt dem Fahrer extreme Konzentration und Geduld ab. Obwohl die kurvige Straße eigentlich direkt zum Ziel führt kommen immer wieder Hinweisschilder "zum Reserva Puig de Galatzó", wahrscheinlich weniger um den Weg zu zeigen als vielmehr dem Fahrer Mut zur Weiterfahrt zu machen.
Beim Reserva Puig de Galatzó handelt es sich um ein Naturreservat, das auf einem knapp 4 Kilometer langen Rundweg besichtigt werden kann. Das Gebiet am Fuße des Berges Puig de Galatzó hat ein üppiges Wasseraufkommen, so dass man eine bunte, grüne und dichte Vegetation vorfindet. Und wo viel Wasser und viel Grün ist befinden sich auch unzählige Tiere.; von Vögeln bis zu großen Schildkröten findet man eine vielfältige Tierwelt. Am spektakulärsten sind aber die zahlreichen Wasserfälle, kleine Teiche und Tümpel - ein Paradies für Hobby-Fotografen.
Der Eintritt kostet 12,50 €, wobei die Preise jedoch von Jahr zu Jahr ansteigen; Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Natürlich ist der Naturpark auch ein Paradies für Kinder, allerdings nur für solche, die selbständig laufen können. Wegen der vielen Treppen und Stufen kommen Erwachsene mit Kinderwagen nicht durch den Park. Für den Besuch des Reserva Puig de Galatzó sollte man mehrere Stunden Zeit einplanen. Viele Mallorquiner kommen hierher auf einen Tagesausflug, um sich über die Entstehung bzw. die Erstbesiedlung der Insel in diesem Gebiet zu informieren.
Puigpunyent, kleine Gemeinde mit viel Grün
Nach unserem Abstecher im Naturreservat Reserva Puig de Galatzo kommen wir in die Gemeinde Puigpunyent. Schon am Ortsrand fallen uns sehr viele grüne Bäume und Büsche auf. Putzt sich hier ein Ort schick heraus? Nein, Puigpunyent liegt in einem wasserreichen, fruchtbaren Tal am Fuße des Berges Puig de Galatzó, so dass Wasser fast im Überfluss vorhanden ist. Mitten durch den Ort fließt sogar ein kleiner Bach, so dass im ort nicht nur Nadelbäume sondern auch Laubbäume und Palmen wachsen. So viel Grün verleiht dem Ort natürlich eine sehr angenehme Atmosphäre.
Nicht umsonst gibt es am Ortsrand ein First-Class-Hotel für gut betuchte Gäste; ein weiteres Nobelhotel git es übrigens direkt beim Naturreservat Reserva Puig de Galatzó. Wir parken unser Auto mitten im Ort in der Nähe des Baches. Eine Kreuzung bildet quasi das Ortszentrum, zu dem natürlich auch eine kleine Kirche mit Kirchplatz gehört. Entlang der Allee-artigen Ortsstraßen gibt es zahlreiche Restaurants und Bars, die zum Verweilen einladen. Dank der Schatten spendenden Laubbäume fühlten wir uns auf Anhieb so wohl in dem Ort, dass wir hier unsere Mittagspause machten.
Aus den zahlreichen Restaurants im Ortskern suchten wir uns das Restaurant namens The Rose heraus. Das kleine Restaurant ist in deutsch-holländischer Hand und serviert Speisen sowohl auf der Terrasse an der Straße als auch im Hausinnern und auf einer Terrasse im Hinterhof. Man sitzt sehr angenehm und ruhig; unser Mittagessen war vorzüglich und preisgünstig, daher von meiner Seite eine ganz klare Empfehlung für dieses Restaurant!
Zu besichtigen gibt es in Puigpunyent nicht viel. Wir schauen uns die kleine Dorfkirche an, flanieren durch die beiden Hauptstraßen und gehen ein Stück am Bach entlang. Bei der Ortsausfahrt sehen wir zahlreiche Villen und Häuser, so dass wir daraus schließen, dass sich in dem knapp 2000 Einwohner zählenden Ort auch zahlreiche reiche Mallorquiner und Ausländer niedergelassen haben.
Das Landgut und Freilichtmuseum La Granja
Auf der Weiterfahrt von Puigpunyent lernen wir die Insel Mallorca von unterschiedlichsten Facetten kennen. Wir fahren durch bergiges Nadelwaldgebiet auf engen, kurvigen Straßen genauso wie durch ausgedehnte Wälder und Obstplantagen. Immer wieder genießen wir einen Blick auf den mächtigen Berg Puig de Galatzó. Links und rechts der Straße befinden sich zahlreiche Weinanbaugebiete. Zum Teil fährt man auf der Straße wie in einem Kanal, den links und rechts befinden sich Mauern oder Zäune; wären diese nicht da würden sich wahrscheinlich Touristen oder Einheimische direkt an den Weinreben bedienen.
Beim Anblick der vielen Felder und Plantagen wundern wir uns bereits, wem diese riesigen zusammenhängenden Anbaugebiete gehören. Und plötzlich stehen wir an einem großen Tor mit einer vergoldeten Tafel, auf der La Granja geschrieben steht. Jetzt wissen wir also, wir fahren entlang der Felder und Anbaugebiete von La Granja, das ja unser nächstes Ziel ist. Und da wir noch einige Kilometer fahren bis wir endlich am offiziellen Eingangstor von La Granja stehen wird uns bewusst, wie groß das Landgut, das wir anschließend teilweise besichtigen werden, eigentlich ist.
La Granja ist ein fast 1000 Jahre altes Landgut, das eine bewegende, abwechslungsreiche Geschichte hinter sich hat. Das ca. 3000 m² große Herrenhaus hat einen ca. 20.000 m² großen Garten und daran angeschlossene, mehrere Quadratkilometer große Wälder, Felder und Anbaugebiete; Grund für den Bau des Landgutes war das große Wasseraufkommen; ein 10 m hoher Wasserfall direkt hinter dem Landhaus kann bei einem Besuch besichtigt werden. La Granja ist seit 1986 in Privatbesitz und kann als Freilichtmuseum besucht werden.
Direkt vor dem Eingangsbereich befinden sich große Parkplätze sowohl für PKWs als auch für Busse. Der Eintritt kostete bei unserem Besuch 12 €, dürfte aber in absehbarer Zeit die 15 € Marke erreichen. Im Eintrittspreis ist jedoch nicht nur die Besichtigung des Landhauses und der Gärten enthalten sondern auch eine kostenlose Verkostung einheimischer Spezialitäten; dazu gehören auch Weine, die auf La Granja angebaut werden. Wer mit einem hungrigen Bauch in La Granja eintrifft kann sich solange verkosten bis er satt ist. Wir haben nur etwas Wurst und Käse sowie verschiedene Weine probiert, da wir ja gerade erst in Pigpunyent ein hervorragendes Mittagessen eingenommen hatten. Wers gemütlich mag, der kann auch in der Cafeteria von La Granja einen Snack zu sich nehmen. Auch ein Restaurant gehört zum Landgut, das aber während unseres Besuches seltsamerweise geschlossen war.
Am Eingang gibts ein kleines Informationsblatte mit einem kurzen geschichtlichen Abriss des Landgutes sowie einer durchnummerierten Auflistung der einzelnen Highlights. Im Landgut selbst kann sich der Besucher frei bewegen. Es gibt zwar einen offiziellen Rundgang, aber man kann die einzelnen Räume im Gutsherrenhaus sowie die Außenbereiche auch einfach so erkunden und erforschen. Zu sehen gibt es alte Handwerksstätten wie eine Schreinerei, eine Schusterei, eine Wäscherrei, Stickerei, Schmiede oder Töpferei. Natürlich werden auch alte Geräte in der Weinkellerei gezeigt. Im Innern des Landhauses kann man die Räumlichkeiten mit uraltem Mobiliar besichtigen. Kinder haben ihr Vergnügen bei den Tieren, die in verschiedenen Außenbereichen eingezäunt sind. Mir persönlich hat ein Spaziergang durch die Gartenanlagen und zu den Wasserfällen am besten gefallen; man ist größtenteils im Schatten und kann somit die prächtigen Anlagen sehr genießen.
Wer all die kleinen Handwerksbetriebe betrachtet hat, durchs Haus gegangen ist und die selbst hergestellten Produkte verköstigt hat, dem wird auch klar, dass dies nicht nur reine Show ist sondern dass sich hier über Jahrhunderte hinweg die Bewohner völlig autark selbst ernähren und bewirtschaften konnten. Für die Besichtigung von La Granja sollte man 1 bis 2 Stunden Zeit einplanen.
Der kleine Ort Esporles
Beim gerade beschriebenen Landgut La Granja handelt es sich nicht um einen eigenen Ort, obwohl die Größe des Gutes jeden anderen Ort auf der Insel in den Schatten stellt. La Granja gehört zum Ort Ersporles, der sich gut einen Kilometer entfernt befindet. Durch Esporles fahren wir eigentlich nur durch, wenn wir an dieser Stelle die Tour abbrechen und zurück nach Palma fahren; ansonsten fahren wir von La Granja aus in die Gegenrichtung um zur Westküste der Insel zu gelangen.
Esporles ist kein sehenswerter Ort, obwohl einem bei der Durchfahrt eine breite Hauptstraße mit großen Flächen für die Fußgänger auffällt; Rechts und links der Straße befinden sich einige Geschäfte, in der Mitte gelegentlich ein Markt. Die Straßen im Ort sind oftmals verstopft, so dass man auch vom Auto aus teilweise unfreiwillig eine eingehende Ortsbesichtigung macht. Eine für den Ort ziemlich große Kirche am Placa Espanya fällt uns noch auf, die wir aber nicht extra besichtigen.
So sind wir froh, aus diesem Ort wieder herauszukommen. Es gibt aber auch einige Leute, die in Esporles ihren Urlaub verbringen. Es gibt einige Appartments und Fincas zu mieten; Natürlich ist man hier weit ab vom Schuss, dafür sind die Preise recht moderat.
Port des Canonge mit seinem Strand Platja de Canonge
Von der Strecke her haben wir jetzt ungefähr die Hälfte unserer Tour hinter uns, zeitlich gesehen wegen der Besichtigungen jedoch schon viel mehr. Bevor wir an der Westküste entlang zurück nach Süden fahren, machen wir einen Abstecher direkt ans Meer. Von Esporles bzw. La Granja herkommend mündet unsere Straße in die Ma-10; rechts geht es nach Valdemossa, links die Westküste entlang nach Andratx. Wir fahren in Richtung Andratx, biegen jedoch bereits nach ca. einem Kilometer schon wieder rechts ab nach Port des Canonge.
Beim Abbiegen ahnen wir schon, dass wir zahlreiche Serpentinen fahren müssen, um aus großer Höhe ganz hinunter an die Küste zu kommen. Während die kleine ca. 5 Kilometer lange Straße anfangs noch ganz bequem befahrbar ist kommt nach gut der Hälfte der Strecke die Talfahrt auf kleinsten Serpentinen, wie man sie selten trifft. Man fährt gerade mal im ersten oder zweiten Gang und hofft, dass kein Fahrzeug entgegen kommt; falls doch heißt es Ausweichen und Rangieren. Während der Fahrt durch mehr oder weniges einsames Gelände mag man kaum glauben, dass unten am Meer plötzlich eine kleine Siedlung auftaucht, in der es sogar ein paar Restaurants und Bars gibt. Man sollte sich insbesondere unter der Woche jedoch nicht darauf verlassen, dass diese auch geöffnet haben.
Hier macht kein ausländischer Tourist Urlaub; hier wohnen einige Mallorquiner und genießen absolute Ruhe; Am Wochenende kommen zahlreiche Einheimische Bewohner auf einen Tagesausflug nach Port de Canonge. Unterhalb der Siedlung befindet sich eine große Naturpark-ähnliche Fläche mit einer Aussichtsplattform und viel Platz für Freizeitaktivitäten. Läuft man über Stufen vollends ganz hinab ans Meer trifft man auf einen einsamen Strand mit kleinen Garagen für Fischerboote dahinter. Beeindruckend ist das glasklare Wasser, das vom Strand aus nur langsam tiefer wird. Der Strand ist leicht kieselig, so dass man sich bequem hinlegen kann und so dass das Wasser beim Betreten nicht durch aufgewirbelten Sand unklar wird.
Wer an diesen Strand hinunter läuft, der kann wirklich Mallorca von seiner ruhigen Seite genießen. Schließlich gibt es nicht viele Strände auf der Insel Mallorca, wo man Ruhe und Einsamkeit genießen kann. Hinzu kommen noch tolle Ausblicke die Küste entlang. Der Platja de Canonge ist also fast schon so etwas wie ein Geheimtipp für Individualtouristen, die das etwas andere Mallorca entdecken möchten.
Banyalbufar und seine Terrassenfelder
Nach dem erholsamen Strandbesuch am Platja de Canonge müssen wir die ganzen Serpentinen wieder hinauf fahren. Während wir beim Runterfahren die Bremsen unseres Mietwagens eingehend getestet haben, müssen wir bei der Rückfahrt den Motor so richtig quälen, denn oftmals reicht die Strecke zwischen zwei Serpentinen-Kurven nicht aus, um vom ersten in den zweiten Gang zu schalten. Nicht nur der Motor sondern auch wir freuen uns, oben wieder auf die breite MA-10 zu gelangen, auf der wir nun weiter nach Banyalbufar fahren. Auf der breiten, nicht sehr kurvigen Hauptstraße fährt es sich sehr bequem; entgegen kommende Busse beeinflussen unsere Fahrt genau so wenig wie einige Einheimische, die es eilig haben und uns überholen.
Wir fahren ganz gemütlich die Bergstraße entlang bis zu unserer nächsten Station Banyalbufar. Dabei genießen wir immer wieder weite Ausblicke auf die Westküste Mallorcas. Je näher wir dem Ort Banyalbufar kommen desto öfters fallen uns die Terrassengärten an den Berghängen auf. Während an diesen Berghängen des Tramuntana-Gebirges früher Malvasier-Wein angebaut wurde, wächst hier heute eher Obst und Gemüse. Angelegt wurden die ersten Terrassenfelder schon in mittelalterlichen Zeiten; ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit fest gemauerten Wasserkanälen sorgt für gute Ernten. Auch die Wasserkanäle wurden bereits im Mittelalter angelegt und während der maurischen Besetzung ausgebaut.
Der Name Banyalbufar bedeutet in altertümlicher/maurischer Sprache ungefähr so viel wie "in der Nähe des Meeres gebaut", oder etwas romantischer ausgedrückt "Weingarten am Meer". Die Gemeinde zählt etwas mehr als 600 Einwohner, darunter kaum Ausländer. Der Ort selbst ist nicht sehr sehenswert; Eine kleine Kirche ragt in der Ortsmitte empor, links und rechts der Hauptstraße befinden sich einige Geschäfte und Bars. Aber zum Anhalten und Spazierengehen lädt der Ort nicht ein. Sobald wir den Ort wieder verlassen haben wir wieder traumhafte Ausblicke auf die Westflanke des Tramuntana-Gebirges und bestaunen die zahlreichen Terrassenfelder an den Berghängen.
Der Aussichtsturm Torre des Verger
Wir haben den Ort Banyalbufar kaum verlassen und gerade wieder richtig Fahrt aufgenommen, da ragt hinter einer Kurve ein freistehender Wachturm empor, der Torre des Verger. Dieser Turm, der von den Mallorquinern auch als Torre de ses Animes (= Turm der Seelen) bezeichnet wird, wurde im Jahre 1579 erbaut, um den gesamten Küstenabschnitt zu überwachen und ihn gegen Piraten zu verteidigen.
Wenn man von einem kleinen Wachturm aus einen ganzen Küstenabschnitt überwachen kann, dann muss man ja von hier aus einen großen Überblick über die Küste haben. Und genau dies macht den Torre des Verger zu einem absoluten Highlight dieser Tour: Die Ausblicke, die man von hier oben aus genießt, sind fantastisch und richtig spektakulär. Der Wachturm befindet sich nämlich an einem hohen Felsvorsprung, der dahinter steil ins Meer abfällt.
Der rundliche Turm hat einen Durchmesser von ca. 4 Metern und reicht gut 8 Meter in den Himmel empor. Direkt am Turm gibt es ein paar Parkplätze, von denen aus ein kurzer Weg zum Turm führt. Wer hier keinen Parkplatz findet, kann ca. 100 Meter weiter auf einer größeren Fläche sein Auto abstellen. Der kurze Wegabschnitt zum Turm führt auf einem mit Natursteinen gepflasterten Weg mit Holzgeländern links und rechts zu einer Treppe mit ca. 20 Steinstufen direkt in den Turm hinein. Im Innern des Turmes ist jedoch gar nichts, lediglich eine steile Leiter aus Stahlstufen, auf der man auf die Plattform des Turmes gelangen kann. Wenn sich hier zahlreiche Touristen versammeln sollte man sich diesen Aufstieg besser sparen, da es im Turm und auf dem Turm schnell eng wird.
Die spektakulären Ausblicke zur Küste hinunter kann man auch genießen ohne den Turm zu besteigen. Vom Torre des Verger sieht man kilometerweit sowohl in Richtung Südwesten als auch in Richtung Nordosten. Je nachdem um welche Tageszeit man ankommt ist der Ausblick in eine Richtung klar und in die andere getrübt. Früh morgens, wenn die Sonne von Osten her scheint ist der Ausblick Richtung Südwesten fantastisch, der Blick gegen die Sonne hingegen trübe; am Nachmittag, wenn die Sonne vom Westen her scheint, ist der Ausblick Richtung Nordwesten besser. In jedem Fall sind die Ausblicke vom Torre des Verger fantastisch; hier ist ein Pflichttermin für jeden Fotografen, und zwar sowohl was den Turm selbst betrifft als auch was die Küstenausblicke betrifft.
Estellencs, ein kleines Dorf mit Flair und Charme
Auf unserer Weiterfahrt in südwestlicher Richtung kommen wir manchmal ein Stück ins Landesinnere, so dass wir außer Bergen, Felsen und Wäldern nichts mehr sehen, aber auch immer wieder so nah an die Küste heran, dass wir jede noch so kleine Parkbucht nutzen, um einen Stopp zu machen. Die Ausblicke sind einfach zu fantastisch, und sie ändern sich von Kilometer zu Kilometer, den man zurück legt.
Das nächste Dorf, das auf unserer Route liegt, heißt Estellencs; wir sehen es schon von der Ferne und staunen, wie es schön in den Berghang des dahinter liegenden Puig de Galatzó eingebettet ist. Während man auf seinen Mallorca-Touren gerne das eine oder andere Dorf einfach links liegen lässt, sollte man dies bei diesem Ort nicht tun. Estellencs hat einen wunderschönen Ortskern, der eine kurze Besichtigung wert ist. Zahlreiche Natursteinhäuser und eine alte Kirche aus dem 15. Jahrhundert befinden sich in dem Ort; malerische, schattige Gässchen laden zum Flanieren ein. Und auch einige Restaurants und Bars laden die Dorfbesucher auf einen kurzen Abstecher ein.
Estellencs hat etwas, das viele Dörfer auf Mallorca vermissen, nämlich Charme und Wohlfühlatmosphäre. Ein Spaziergang durch die kleinen Gassen dauert nicht lange, ist aber sehr angenehm und tut unglaublich gut, zumal man ohnehin schon lange Zeit im Auto gesessen ist. Estellencs zählt nur ein paar Hundert Einwohner; aber es machen hier auch einige Touristen Urlaub; es gibt zahlreiche Ferienwohnungen zu mieten, und im Dorf gibt es sogar ein paar Hotels, wo man sich einquartieren kann. Einen richtigen Badeurlaub kann man in Estellencs nicht machen, da das Dorf zu abgeschieden liegt, wohl aber einen erlebnisreichen Wanderurlaub, denn von hier aus kann man zahlreiche Touren hinauf in Richtung Puig de Galatzó oder hinunter zum Meer machen. Und was die Bademöglichkeit in Estellencs betrifft, dazu im nächsten Kapitel mehr.
Cala Estellencs, ein einsamer abgelegener Strand
Wenn einer sagt, dass die Strände auf Mallorca gerammelt voll, ja zum Teil sogar überfüllt sind, dann hat der mit Sicherheit Recht, was die großen, berühmten Strände in den heißen Sommermonaten betrifft. Es gibt allerdings Strände, die nie voll sind, die aber auch nicht bequem zu erreichen sind. Ein solcher Geheimtipp ist der Strand von Estellencs, die Cala Estellencs.
Vom wunderschönen Ort Estellencs biegt eine kleine Straße ab, die hinunter ans Meer führt. Die Straße ist sehr eng und kurvig, so dass man bei Gegenverkehr schon mal zurücksetzen und rangieren muss, damit zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen. Auf der kleinen Straße zum Strand trifft man jedoch viel mehr Fußgänger als Autos, denn für Touristen, die in Estellencs Urlaub machen, ist es ein netter Spaziergang vom Ortskern zum Strand.Nach ca. 2 Kilometern Fahrt bzw. Fußweg ist man unten am Meer. Auf einem kleinen Parkplatz kann man seinen Wagen stehen lassen; der Parkplatz bietet Platz für ca. 10 Autos, mehr geht nicht. Damit wird auch klar, dass ein Strand, der nur von 10 Autos und einigen Fußgängern erreicht wird, niemals überfüllt ist.
Der Strand befindet sich direkt an der felsigen Küste; vom Parkplatz muss man noch ein paar Stufen hinunterlaufen um zu einer der kleinen Steinplattformen oder ganz hinunter zum Strand zu gelangen. Dass man unterhalb von Felsklippen keinen Luxus-Sandstrand erwarten kann ist klar; der kleine Strand ist steinig und kieselig. Hinter dem Strand befinden sich Garagen für Fischerboote, die direkt in den Berghang gebaut wurden. Fangnetze schützen die Fischer bzw. die Strandbesucher vor Steinfall.
Wer zum Strand Cala Estellencs fährt wird sowohl mit Ruhe und Einsamkeit belohnt als auch mit einem glasklaren Wasser. Bereits vom Parkplatz aus kann man durch das reine Wasser auf den Meeresgrund schauen. Das macht Lust auf Schwimmen und Schnorcheln. Kombiniert mit dem fantastischen Blick aufs Meer und auf die Steilküste ergibt dies einen romantischen Strandbesuch; dies lässt sich nur noch toppen, wenn man abends die untergehende Sonne im Hintergrund hat. Unten am Strand gibt es übrigens eine kleine Bar mit Toiletten, die jedoch nur zeitweise geöffnet hat. Wer auf Nummer Sicher gehen will bringt sich also seinen Proviant selbst mit.
Der Aussichtspunkt Mirador de Ricardo Roca
Von Estellencs fahren wir weiter an der Westküste entlang Richtung Südwesten. Die Straße ist breit und angenehm zu fahren; es geht immer wieder bergauf und bergab, mal ganz nah an die Küste heran, mal weiter ins Landesinnere hinein. Nach ca. 6 Kilometern erreichen wir den berühmten Aussichtspunkt Mirador de Ricardo Roca. Ein großes Restaurant namens Es Grau befindet sich direkt unterhalb des Aussichtspunktes. Parkplätze gibt es auf beiden Seiten der Straße.
Die kleine Aussichtsplattform befindet sich etwas oberhalb der Straße und ist über eine breite Treppe mit ca. 50 Stufen zu besteigen. Belohnt wird man mit einem herrlichen Blick die Steilküste hinunter zum Meer. Allerdings ist der Ausblick vom Mirador de Ricardo Roca nicht zu vergleichen mit demjenigen, den man vom oben beschriebenen Torre des Verger hat. Dennoch nimmt man natürlich so eine Gelegenheit mit, um die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen, denn dies wird der letzte große Ausblick unserer Westtour gewesen sein.
Das große Restaurant Es Grau befindet sich direkt am Steilhang und bietet von seiner Terrasse aus faszinierende Ausblicke in beiden Richtungen. Leider kann ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrung von einem Restaurant-Besuch nur abraten: Das teure Essen hat mir überhaupt nicht geschmeckt, der Service war schlecht, und ich erlebte die unfreundlichsten Bedienungen, die ich je auf der Insel Mallorca angetroffen habe. In dieses Restaurant kommen eben nur Touristen, und zwar zum Teil in ganzen Bussen. Vielleicht ist man als PKW-Fahrer auch gar nicht so willkommen, weil man in Relation zu einem Reisebus mehr Parkfläche einnimmt. Auch kommt wohl kein Tourist zwei Mal, daher scheint in diesem Restaurant Qualität und Freundlichkeit keine Bedeutung zu haben.
Bei einem Versuch, einmal am frühen Morgen nur ins Restaurant zu gehen, um ein Foto von der Aussichtsterrasse zu machen, wurde ich sofort von einer Bedienung abgefangen und rausgeworfen, obwohl das Restaurant menschenleer war; so ein Verhalten habe ich noch nie erlebt. Das Restaurant Es Grau ist für mich daher eine der negativsten Erfahrungen, die ich auf Mallorca je gemacht habe, so dass ich jedem nur raten kann, vor dem Restaurant nur kurz zu parken und die Aussicht vom Aussichtspunkt zu genießen, ein gutes und preisgünstiges Mittagessen jedoch in einem Restaurant in den kleinen Dörfern auf der Strecke einzunehmen.
Andratx - aufstrebende Gemeinde mit zahlreichen Zugezogenen
Im Prinzip endet unsere Tour am Aussichtspunkt Mirador de Ricardo Roca. Von hier aus geht es noch ein paar Kilometer weiter entlang der Westküste, die Ausblicke und Haltemöglichkeiten halten sich jedoch in Grenzen. Dann biegt unsere Straße MA-10, auf der wir die ganze Zeit gefahren sind, ins Landesinnere ab, wir verlieren permanent an Höhe, und nach insgesamt ca. 12 Kilometern erreichen wir die Stadt Andratx.
Andratx (spricht man als "Andratsch" aus) ist eine wachsende Gemeinde, die selbst über 6000 Einwohner zählt; nochmals so viele Einwohner leben in den zur Gemeinde gehörenden Orten Port d'Andratx, Sant Elm, Es Camp de Mar und S'Arracó sowie in den ländlichen Gebieten um die Gemeinde herum. Die Gemeinde Andratx befindet sich einwohnermäßig seit Jahren auf Wachstumskurs; immer mehr Leute ziehen nach Andratx selbst sowie in die zugehörigen Küstenorte. Je mehr Hotels und Appartmentanlagen im Südwesten der Insel gebaut werden, desto mehr Einheimische lassen sich auch hier berufsbedingt nieder. Der Ausländeranteil von Andratx beträgt ungefähr ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Daher gibt es nicht nur in den Küstenorten sondern auch in Andratx selbst zahlreiche Ferienwohnungen und Hotels für Urlaubsgäste.
Andratx selbst ist kein attraktiver Ort. Von unserer Westtour herkommend fallen uns am Ortseingang zwei mächtige Gebäude auf, rechter Hand die Pfarrkirche Santa María und linker Hand die palastartige Burg Son Mas; in letzterem befindet sich heute das Rathaus der Stadt. Von hier oben haben wir einen Überblick über die Stadt, durch die wir anschließend noch durchfahren müssen. Die Straßen von Andratx sind ein Gewirr von schmalen Einbahnstraßen. Jedes Mal, wenn ein Auto einparken möchte, staut sich der Verkehr bis das Manöver abgeschlossen ist. In der Innenstadt verliert man schnell den Überblick, Verkehrsschilder gibt es äußerst wenige.
Eigentlich ist Andratx kein attraktiver Urlaubsort. Man lebt zwar in einer kleinen Stadt, die alle Einkaufsmöglichkeiten bietet, aber Andratx ist vielmehr der Ausgangspunkt für unterschiedliche Routen. Wanderer können von hier aus mehrere Touren ins Tramuntana-Gebirge starten. Badefreunde fahren in einen der naheliegenden Küstenorte Sant Elm oder Es Camp de Mar. Und Inselentdecker starten von hier aus die auf dieser Seite beschriebene Westtour, in welche Richtung auch immer.
In Andratx endet unsere Tour; direkt hinter der Stadt beginnt die Straße MA-1, die nach einem kurzen Stück vierspurig wird, so dass wir unseren Heimatort, welchen auch immer, schnell wieder erreichen.
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