Auf dieser Seite habe ich weitere Informationen sowie empfehlenswerte Links rund um Mallorca zusammengestellt. Da ich regelmäßig nach Mallorca fliege, kommen immer wieder neue Infos hinzu, so dass auch diese Seite immer umfangreicher wird.
Flug und Hotels auf Mallorca
Millionien von Touristen fliegen alljährlich auf die Insel Mallorca, um Sonne, Strand, Meer und natürlich das Nachtleben zu genießen. Selbstverständlich kann man einen Mallorca-Flug bzw. einen Mallorca-Urlaub Monate im voraus buchen. Viele Reiseveranstalter locken mit Frühbucherrabatten und sonstigen Aktionen.
Mallorca ist aber nicht gerade eine Insel, wo Hotels, Flüge und Mietwagen knapp sind. In den warmen Sommermonaten fliegen täglich zahlreiche Ferienflieger von allen möglichen deutschen und internationalen Flughäfen auf die Insel; Wer kurzfristig einen Urlaub auf Mallorca machen möchte, findet in der Regel immer ein Last-Minute-Angebot.
Wer in der Flugzeit und im Abflughafen ein bisschen flexibel ist, kommt fast immer ganz kurzfristig auf die Insel und findet eine passende Unterkunft. Auch die Mietwagenfirmen haben einen so großen Bestand an Fahrzeugen, dass es selten zu einer Knappheit an Autos kommt. Von Deutschland aus dauert der Flug auf die Insel Mallorca übrigens gerade mal gute zwei Stunden. Das ist so kurz, dass man auch einen Kurzurlaub von ein paar Tagen auf Mallorca machen kann. Inzwischen gibt es sogar Wochenendflüge auf die Insel, die vor allem für Partyfreunde interessant sind, die samstags hinfliegen, eine Nacht durchmachen und am Sonntag wieder den Rueckflug antreten.
Der Flughafen von Mallorca
Die kleine Insel Mallorca hat einen Flughafen, der an Größe und Verkehrsaufkommen so manchen deutschen Großstadt-Flughafen übertrifft. Während zur Hauptsaison alle paar Minuten ein Flieger landet bzw. startet ist in den kühlen Wintermonaten jedoch nicht allzu viel los am Flughafen von Mallorca. Während der Hauptsaison wird Mallorca von praktisch jedem deutschen Flughafen aus direkt angeflogen. Dabei übersteigen die Charterflüge und Billigflüge die regulären Linienflüge bei weitem. Wer das Pech hat, zu seinem Lieblingstermin keinen Direktflug zu finden, der kommt in der Regel immer über eine Zwischenlandung in Spanien auf die Insel.
Beim Anflug auf die Insel genießt man in der Regel kurz davor herrliche Ausblicke auf die davor gelagerte Insel Menorca, ehe ein Stück Meer dann zur größeren Insel Mallorca führt. Wer auf der richtigen Fensterseite sitzt kann sich vorab schon seinen Strand bzw. seine Urlaubsregion von oben anschauen. Sobald man das Flugzeug verlassen hat, merkt man, welches Treiben auf dem Insel-Flughafen herrscht. Vom Ankunfts-Gate bis zur Gepäckausgabe muss man zum Teil bis zu einer Viertelstunde laufen bzw. die Laufbänder benutzen. Dann erwarten einen Menschenmengen gigantischen Ausmaßes. Zum Teil werden an einem einzigen Gepäckband gleich mehrere Flieger auf einmal abgewickelt. Es kommen einfach viel zu viele Flieger in kürzester Zeit an. Es ist nicht gerade angenehm, wenn man in dem gewaltigen Menschentrubel seine Koffer finden und transportieren muss.
Wer einen Mietwagen gebucht hat, der steht dann an einem der Mietwagenschalter im Flughafen an. Auch hier versammeln sich Menschenmengen, so dass das Abholen eines Mietwagens eher zum Stress als zum Urlaubseinstieg wird. Die Mietwagenfirmen sind alle in einem gegenüber liegenden Parkhaus untergebracht. In diesem Parkhaus herrscht extrem schlechte Luft, weil einfach zu viele Fahrzeuge unterwegs sind, einparken, ausparken, Parkplatz suchen, die Ausfahrt suchen etc.
Wer an seinem Abflugstag denkt, dass auf einer kleinen Insel alles ganz schnell geht, der irrt gewaltig. Oftmals stehen Taxis, Busse, Autos und Mietwägen im Stau, um erst mal auf das Flughafen-Gelände zu kommen. Dafür sollte man gut eine halbe Stunde einkalkulieren. Wer seinen Mietwagen noch zurück geben muss, sollte auch dafür ausreichend Zeit einkalkulieren, da es dauert, bis man in dem großen Mietwagen-Parkhaus erst mal seinen Anbieter und dann noch einen Parkplatz gefunden hat.
Auch beim Check-In muss man mit langen Schlangen rechnen. Mir ist es schon passiert, dass ich rechtzeitig am Flughafen war, aber in der Check-In Schlange meine ganze Zeit aufgebraucht habe, so dass ich gerade noch in den Flieger rein gekommen bin. Und schließlich muss man noch mit längeren Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle rechnen. Am Flughafen von Mallorca gibt es zwei zentrale Sicherheitskontrollen, durch die alle Passagiere durch müssen. Da kann man schon mal eine halbe Stunde anstehen müssen. Also, auch wenn Mallorca eine kleine Insel ist, der Flughafen ist so überlastet, dass alles eher langsamer geht als an einem deutschen Flughafen, so dass man mehr Zeit einkalkulieren sollte als beim Abflug aus Deutschland.
Auch ist es keine Selbstverständlichkeit, dass der gebuchte Flieger pünktlich startet und landet. Da die Kurzstreckenflieger, die von Deutschland aus nach Mallorca fliegen, jeden Tag mehrere Flugstrecken zurück legen, zieht sich eine einmal aufgebaute Verspätung zum Teil über den ganzen Tag hinweg. Und auch wer auf Mallorca pünktlich in seinem Flieger sitzt kann noch lange nicht sicher sein, dass er auch pünktlich abhebt. Ich habe es auch schon erlebt, dass das Flugzeug nach dem Boarden noch eine halbe oder ganze Stunde am Gate stehen blieb, bis es endlich eine verspätete Starterlaubnis bekam.
Mietwagen auf Mallorca
Die meisten Mallorca-Urlauber fliegen auf die Insel, lassen sich ins Hotel transportieren und verlassen dies erst wieder bei der Heimreise. Wer die Insel auf eigene Faust erkundigen möchte sollte sich einen Mietwagen nehmen; dann kommt man auch in die entlegensten Orte der Insel und kann einsame Strände besuchen.
Am Flughafen von Mallorca gibt es ein riesiges Parkhaus, in dessen Erdgeschoss die großen Mietwagen-Anbieter Sixt, Europcar, Avis und Hertz ihre Stationen haben. Schalter zur Buchung gibt es auch direkt im Flughafengebäude. Der Weg ins Parkhaus vom Flughafen aus ist unkompliziert und geht schnell. Hat man seinen Mietwagen in der Hand verlässt man das Parkhaus und ist sofort auf der Autobahn, so dass man in sein gewünschtes Hotel fahren kann; Auch die Rückfahrt zum Flughafen gestaltet sich als sehr einfach; zahlreiche Hinweisschilder führen einen fast unverfehlbar zurück ins Parkhaus zur Station des jeweiligen Mietwagenanbieters.
Wer auf Mallorca ein Auto mieten möchte ist jedoch nicht auf die großen, weltweit agierenden Firmen am Flughafen beschränkt. Es gibt zahlreiche kleinere Anbieter, die zum Teil auch in der Nähe des Flughafens Stationen haben. Kostenlose Shuttle-Busse bringen die Fluggäste dann zu den Mietwagenstationen. Da die Stellplätze in der Naehe des Flughafens günstiger sind als am Flughafen direkt sind auch die Mietwagenpreise deutlich geringer. Und selbstverständlich gibt es auch in allen größeren Touristenorten Mietwagenstationen von großen, mittleren und kleinen Anbietern. Große Hotels haben zum Teil eigene Autovermietungen oder zumindest einen Schalter, wo man direkt mit einem Anbieter einen Vertrag abschließen kann.
Preislich ist es zumeist günstiger, eine kleinere, unbekannte Mietwagenfirma auszuwählen, oder seinen Mietwagen nur für die tatsächlich benötigte Zeit im Hotel oder in seinem Urlaubsort zu mieten. Meine Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Mietwägen, die man direkt am Flughafen bekommt, in besserem Zustand sind als diejenigen, die auf der Insel von kleineren Anbietern verstreut sind. Beim Vertragsabschluss sollte man daher unbedingt den bestellten Wagen genau inspizieren, bei kleineren Firmen empfehle ich sogar, zuerst ein Auto anzuschauen und dann erst den Vertrag zu unterschreiben.
Obwohl die Anzahl der Mietwägen auf der Insel riesengroß ist kommt es immer wieder vor, dass die Insel was Mietwägen betrifft so gut wie ausgebucht ist. Daher empfiehlt es sich, seinen Mietwagen möglichst früh zu reservieren, wenn man zu Ferienzeiten auf die Insel fliegt. Und damit meine ich nicht nur die heißen Sommermonate, auch im Juni zur Pfingstzeit ist es oft schwer einen Mietwagen zu bekommmen. Im folgenden beschreibe ich meine Erfahrungen mit Mietwagenanbietern auf Mallorca:
Sixt Autovermietung - einfach nur gut
Bei unserem ersten Besuch auf Mallorca haben wir uns im Internet auf 4 größere Anbieter konzentriert. Wir verglichen die Angebote von Hertz, Avis, Budget und Sixt. Bei Sixt hat uns der günstige Inklusivpreis für gleich mehrere Serviceleistungen so beeindruckt, dass wir ihn an dieser Stelle herausragend erwähnen möchten. Bei anderen Anbietern fielen teilweise Extra-Gebühren an, so dass die Mietwagen-Reservierung unübersichtlich wurde.
Im Gegensatz zu anderen Autovermietern hatte Sixt keine Station direkt am Flughafen. Etwas ungewohnt verlässt man den Haupteingang am Flughafen und überquert das Parkplatzgelände bis zur anderen Straßenseite, um den Sixt-Shuttlebus zu suchen. Je nachdem wo er parkt, sind es tatsächlich nur wenige Minuten und man hat den Transporter mit der großen Aufschrift schnell entdeckt. Auch wenn es jetzt vielleicht etwas dauern kann, bis weitere Mitmieter samt Koffer zusammen eingeladen sind, erfolgt der Transfer zum großen Sixt-Gelände hinter dem Flughafen doch recht zügig. Ebenso unkompliziert erfolgt die Abwicklung der vertraglichen Formalitäten. Die Auswahl an Autos ist beeindruckend. Vom kleinen Peugeut 106 bis zum Mercedes ist alles vorhanden und in bestem Zustand, da die Autos laut Aussage der Rezeptionistin alle maximal ein halbes Jahr alt sind und dann in Deutschland wieder verkauft werden.
Alle Vorteile, die wir als solche empfanden, auf einen Blick: Zweiter Fahrer ohne Aufpreis, Vollkasko, keine Selbstbeteiligung, große Auswahl an Autos, selbst die kleinsten mit Klimaanlage, Autos maximal 1/2 Jahr alt, unkomplizierte Vertragsabwicklung dank deutscher Verträge, Super günstiger Preis im Vergleich zu anderen Anbietern, günstig gelegener Abhol-Parkplatz am Flughafengelände, der in der Nähe zur Autobahn liegt, 24-Stunden-Service mit Shuttle jeweils zum Flughafen hin und zurück
Von meiner Seite gibts also eine klare Empfehlung für Sixt. Das Angebot war nicht nur super günstig sondern auch die ganze Abwicklung lief reibungsfrei und perfekt; Genau so war auch der Wagen, den wir bekamen. So macht Auto mieten Spaß! Inzwischen hat sich auch Sixt direkt am Flughafen niedergelassen; im großen Parkhaus am Flughafen hat Sixt genauso eine große Station wie die anderen großen Autovermieter.
Avis Autovermietung - keine gute Erfahrung
Die weltweit agierende Firma Avis hat eine große Mietwagenstation im Flughafenparkhaus auf Mallorca. Dort kann man sich Autos vom Kleinstwagen bis zum Luxus-Caprio mieten. Reservieren kann man seinen Wagen schon von zu Hause aus per Telefon oder per Internet. Ich muss gleich vorab erwähnen, dass ich bei Avis nur deshalb ein Auto gemietet habe, weil die anderen großen, am Flughafen ansässigen Mietwagenanbieter restlos ausgebucht waren.
Die Preise bei Avis waren nicht gerade günstig, und das im Preis enthaltene Versicherungspaket habe ich bis heute nicht durchschaut und verstanden. Eine Haftungsreduzierung bei Diebstahl und Schäden war im Preis enthalten; jedoch konnte mir kein Mitarbeiter am Telefon sagen, was das genau bedeutet und inwieweit Schäden über eine Haftpflichtversicherung abgedeckt waren; Eine Selbstbeteiligng in Höhe von ca. 700 Euro im Schadensfalle ließ sich nur über eine Zusatzversicherung aufheben, die aber preislich inakzeptabel war.
Inakzeptabel war auch der Betankungsservice. Wie es in der Mietwagenbranche üblich ist, war der Wagen bei der Übergabe vollgetankt, und so habe ich ihn auch wieder zurückgegeben, so dass keine Zusatzkosten anfielen. Avis stellte es als besonderen Service dar, dass der Wagen voll getankt war und dass man bei der Rückgabe auf das Tanken verzichten könnne um dem zusätzlichen Stress des Tankens zu entgehen. Laut Avis sollten die Kosten niedriger sein als de ortsübliche Benzinpreis. Bei meinem Wagen wurden für einen vollen Tank jedoch 80 Euro berechnet; dafür hätte ich bei den günstigen Spritpreisen auf der Insel meinen Tank randvoll und noch einen Reservekanister füllen können.
Und noch ein Kritikpunkt an der Preispolitik: Ein Kindersitz bei Avis kostet 60 Euro - ein stolzer Preis für ein Teil, das immer wieder verwendet wird, und gerade mal ein paar Hundert Euro kostet, wenn man es neu kauft. Aber genug der Kritik, zum Lob des Autovermieters: Wir haben einen sehr neuen Wagen erhalten, der bis auf einen protokollierten Kratzer in Top-Zustand war. Die Aushändigung des reservierten Wagens verlief schnell und problemlos. Mit dem Auto haben wir schöne Touren auf der Insel zurück gelegt. Bei der Rückgabe gabe es jedoch einige Probleme, da der Avis-Computer einen Nachschlag berechnet hatte, den sich auch die Mitarbeiter nicht erklären konnte. Zum Glück wurde auf eine Nachzahlung verzichtet, aber eine Viertelstunde Bearbeitungszeit musste ich in Kauf nehmen. Gut war, dass der Wagen bei der Rückgabe gleich von einem Mitarbeiter inspiziert und somit abgenommen wurde.
Insgesamt war ich mit der Avis Autovermietung nicht zufrieden und kann sie daher nicht empfehlen. Wie schon gesagt, es war für mich nur eine Notlösung, da alle anderen Mietwagenanbieter am Flughafen zur Pfingstferienzeit ausgebucht waren.
GOLDCAR Autovermietung - eine schreckliche Erfahrung
Eine extrem schlechte Erfahrung habe ich mit dem Autovermieter GoldCar gemacht. Für einen Individualurlaub auf Mallorca habe ich bei Expedia die Flüge gebucht, und dabei habe ich auf ein vermeintlich günstiges Mietwagenangebot als Zusatz zur Flugbuchung eingeschlagen. So kam ich zum spanischen Autovermieter GOLDCAR, der auch außerhalb Spaniens aktiv ist. Die erste Enttäuschung kam bereits bei der Buchungsbestätigung durch Expedia: Als Ansprechpartner wurde mir nur eine spanische Telefonnummer von GOLDCAR genannt, eine Rechnung über den bezahlten Mietwagen bekam ich von Expedia nicht.
Expedia selbst zeichnete sich durch einen extrem schlechten Kundenservice aus. Ausführliche Informationen zum gebuchten Mietwagen erhielt ich leider überhaupt nicht. Natürlich hat mich am meisten interessiert, inwiefern der gebuchte Mietwagen denn überhaupt abgesichert ist. Laut Expedia handelte es sich um eine Vollkaskoversicherung mit einem Selbstbehalt in Höhe von 1400 Euro. Um das Restrisiko des Selbstbehaltes auszuschließen habe ich über Expedia eine Extra-Versicherung abgeschlossen, die weitere 70 € kostete.
Mit einer Expedia-Mietwagenbestätigungsnummer und einer Allianz-Versicherungspolice ging es am Flughafen von Mallorca also zum Mietwagenschalter von GOLDCAR in der Hoffnung, dass jetzt alles ganz schnell geht. Aber denkste! Am GOLDCAR Schalter im Flughafen musste ich zuerst einmal eine Viertelstunde anstehen, um dann von einem Mitarbeiter zu erfahren, dass ich mich auf der anderen Seite des Schalters nochmals anstellen solle. Und dort gab es dann eine böse Überraschung nach der anderen:
Zunächst einmal sollte ich 120 € extra bezahlen, weil der Tank voll befüllt war. Wie bitte? Es ist für mich zwar selbstverständlich, dass ich einen Mietwagen voll betankt abhole und genau so wieder zurück bringen muss, und dass ich ansonsten Tankgebühren bezahlen muss. Aber 120 € Vorkasse für den Fall, dass ich den Tank nicht voll mache bei der Wagenrückgabe? Wer jetzt aus der Tankgebühr schließt, dass ich einen 300 PS starken OFF-Roader mit 100 Liter-Tank gemietet habe, irrt sich. Es handelte sich um einen üblichen Kleinwagen, dessen Tank ich für 120 € wahrscheinlich 2 mal volltanken hätte können. Auf meine Bitte hin, mir schriftlich zu bestätigen, dass ich die 120 € wieder zurück bekomme, wenn ich den Wagen voll betankt zurückgebe, erhielt ich nur mündlich die Antwort, dass das selbstverständlich sei.
Aber es kam noch schlimmer. Nach Klärung der Tankgebühr wurde mir klar gemacht, dass ich noch ca. 240 € Versicherungsgebühr bezahlen muss. Natürlich habe ich der Dame am Schalter sofort erklärt, dass es sich dabei um ein Missverständnis handelt und habe ihr meine Allianz-Zusatzversicherung gezeigt. Aber die Dame machte mir klar, dass diese nicht ausreichend sei und dass ich die Versicherungsgebühr bezahlen müsse. Eine halbe Stunde lang habe ich mit der Dame am Schalter diskutiert, nebenan ein Engländer, der wegen genau des gleichen Problemes gekämpft hat. Aber jegliche Diskussion war vergebens. Mir wurde immer wieder klar gemacht, dass es ohne die Versicherungsgebühr kein Auto gab. Ich hatte also gar keine andere Wahl als die 240 € Versicherungsgebühr zu bezahlen.
Um mich für Ansprüche im Nachhinein anzusichern habe ich am Schalter um den Vertrag gebeten, um wenigstens vermerken zu können, dass ich die Versicherungebühr unter Vorbehalt bezahle. Aber einen schriftlichen Vertrag wie ich ihn von anderen Mietwagenfirmen her kenne, erhielt ich nicht. Spätestens jetzt war mir klar, dass ich es nicht mit einer seriösen Firma zu tun hatte. Ich erhielt dann einen Ausdruck der Gebühren, auf dem meine Unterschrift gefälscht wurde. Was für ein ungutes Gefühl, wenn ein Mallorca-Urlaub so beginnt!
Der Mietwagen, den ich erhielt, war weder gereinigt noch aufgeräumt. Im Display war die Anzeige auf eine Sprache eingestellt, die ich nicht kannte. Jetzt finde mal einer in einer verzweigten Menüstruktur die Sprachauswahl, wenn man nicht mal die Menüeinträge lesen kann...
Das Fiasko mit dem Mietwagen ging bei der Wagenrückgabe weiter. Selbstverständlich habe ich den Wagen voll getankt. Bei der Ankunft im Parkhaus waren jedoch keine Parkplätze bei GOLDCAR frei. Als kleiner Mietwagenanbieter verfügt GOLDCAR eben nicht über so viele Parkplätze, wie nötig gewesen wären. Auf Anfrage bei einem GOLDCAR Mitarbeiter, wo ich denn den Wagen abstellen dürfe, erhielt ich lediglich ein Schulterzücken als Antwort. So musste ich 15 Minuten warten, bis ich einen freien Parkplatz im GOLDCAR-Bereich fand.
Am GOLDCAR-Schalter bat ich dann eine Mitarbeiterin die Wagenübernahme zu machen und den voll betankten Tank zu bestätigen. Als Antwort erhielt ich, dass ein Techniker erst in 2 Stunden kommen würde und dass ich den Schlüssel einfach in eine Schlüsselbox werfen solle. Ich bat die Mitarbeiterin wenigstens um eine Bestätigung, dass ich den Mietwagen zurück gegeben habe. Aber ich erhielt überhaupt nichts, keine Bestätigung, keine Unterschrift, kein Dokument, keine Garantie, dass ich die 120 € für die Tankfüllung zurück erhalten werde. So blieb mir nichts anderes übrig, als den Schlüssel in eine Art Briefkasten zu werfen und ohne irgendwas in Richtung Flieger zu gehen. Sicherheitshalber habe ich nochmals das ganze Auto abfotografiert, Kilometerstand und Tankanzeige ebenso wie den gesamten Innenraum.
Natürlich habe ich nach meiner Rückkehr erst mal vergeblich auf die Erstattung der 120 € Tankgebühr gewartet. So begann der Reklamationsprozess bei GOLDCAR und bei Expedia. Nach unzähligen e-mails und Telefonanrufen wurde mir immer wieder klar gemacht, dass die Versicherungsgebühr in Höhe von 240 € optional war, die ich überhaupt nicht gebraucht hätte. Auf meinen Hinweis hin, dass ich zur Zahlung der Versicherungsgebühr gezwungen wurde, erhielt ich lapidare Hinweise wie, dass es GOLDCAR Leid täte und an der Verbesserung des Services gearbeitet würde. Mein Geld war verloren.
Wird denn wirklich bei GOLDCAR an der Verbesserung des Services gearbeitet, damit den Kunden keine unnötigen Versicherungen verkauft werden? Im Mallorca-Magazin ist zu lesen, dass die italienische Wettbewerbsbehörde eine Millionenstrafe gegen GOLDCAR verhängt hat, weil eben Verbraucher zum Abschluss von Versicherungen gedrängt werden. Recherchiert man im Internet über GOLDCAR so findet man viele negative Meinungen und Bewertungen.
Und was sagt Expedia dazu, nachdem ich bei Expedia reklamiert habe? Expedia redet sich aus der Sache heraus mit dem Hinweis, dass Expedia nur der Vermittler sei. Aber was ist das für ein Vermittler, der Mietautos vermittelt, mit denen man als Kunde nicht zufrieden sein kann? So ist doch klar, dass ich in Zukunft nichts mehr bei Expedia buchen werde. Dass ich in meinem Leben nie mehr ein Auto bei GOLDCAR mieten werde ist sowieso klar.
Nachtrag 1: Ich schaltete noch das Zentrum für europäischen Verbraucherschutz ein. Ein sehr freundlicher Rechtsassessor nahm sich der Sache an und kontaktierte GOLDCAR. Leider erhielt auch er nur die mir bereits bekannten Ausreden und Rechtfertigungen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden wurden angeblich gebeten, gegen die Geschäftspraktiken von GOLDCAR vorzugehen. Ob das was bringen wird?
Nachtrag 2: Nachdem ich Expedia schriftlich die Veröffentlichung in der Presse angekündigt habe, erhielt ich schließlich doch meine zu viel bezahlte Versicherungsgebühr zurück. Ende gut alles gut? Eine Erfahrung wie mit GOLDCAR vergisst man sein Leben lang nicht mehr. Die Sache hat viel Zeit und Nerven gekostet. Die etablierten, weltweit agierenden Mietwagenfirmen dürfen sich freuen, dass ich in Zukunft nur noch bei solchen namhaften Anbietern Autos ausleihen werde. Lieber bezahle ich ein paar Euro mehr und vermeide solche negativen Erfahrungen wie mit GOLDCAR.