Strände und Baden auf der Insel Lanzarote
An der fast 100 km langen Küstenlinie Lanzarotes gibt es insgesamt knapp 100 Strände. Ein Drittel davon hat schönen hellen Sahara-Sand, ein Drittel hat urigen schwarzen Vulkansand und ein weiteres Drittel ist steinig, also weniger zum Baden geeignet. Von all den Stränden sind ca. 30 touristisch voll erschlossen, d.h. es gibt ausreichend Parkplätze, bequeme Zugangswege, Toiletten, Restaurants etc. Es gibt jedoch auch zahlreiche einsame Strände, die nur über einen längeren Fußmarsch zu erreichen und deshalb von einem großen touristischen Ansturm verschont sind.
Die Strände im Süden und Osten der Insel sind ideale Badestrände. Die Strände an der Westküste und im Norden der Insel sind zumeist starken Winden ausgesetzt, so dass sie eher ein Paradies für Windsurfer als für Badegäste sind.
Playa Flamingo im Urlaubsort Playa Blanca
Der Badeort Playa Blanca hat zwei Hauptstrände, an denen sich das Touristenleben abspielt. Der Playa Dorada ist im Osten, der Playa Flamingo im Westen gelegen. Der Playa Dorada ist zentraler gelegen, da er sich direkt an die Uferpromenade von Playa Blanca anschließt. Beim Playa Flamingo im Westen gibt es zwar ebenfalls eine Promenade, allerdings spielt sich dort nur tagsüber zur Badezeit das Leben ab.
Der Playa Flamingo ist ein wunderschöner, künstlich angelegter Strand mit feinstem Sahara-Sand. Er liegt in einer künstlichen Bucht, so dass das Meer wie ein riesiges Schwimmbad wirkt: Sowohl linkerhand als auch rechterhand sperren zwei langgezogene Molen, von denen man eine sogar begehen kann, das Badebecken vom Meer ab. Das hat den großen Vorteil, dass es am Playa Flamingo praktisch keine Wellen gibt, d.h. man kann ruhig im Meer schwimmen.
Für Kinder ist dieses Meeresschwimmbecken natürlich das reinste Paradies, deshalb trifft man am Playa Flamingo auch viele Familien mit kleinen Kindern. Der Strand geht langsam flach ins Wasser über; man kann einige Meter auf feinstem Sand ins Meer hinauslaufen; Natürlich ist es ein Highlight, so weit aufs Meer hinauszuschwimmen, bis man einen der Steinwälle erreicht, um dann aufs "richtige" Meer zu blicken.
Direkt hinter dem Strand gibt es eine Uferpromenade mit zahlreichen Restaurants, den typischen Touristen-Shops und einem Supermarkt, wo man günstig Getränke und Snacks bekommt. Parken kann man ca. 100-200 m weg vom Strand. Ein Besuch des Playa Flamingo lohnt sich auf alle Fälle!
Playa Dorada im Urlaubsort Playa Blanca
Der Playa Dorada ist zweifelsohne einer der schönsten Strände der Insel. Der Hauptstrand von Playa Blanca (ganz im Süden der Insel) glänzt im goldgelben Wüstensand; man erkennt schnell, dass dieser Strand künstlich angelegt wurde. Dieser Strand lädt so richtig zum Baden ein, vor allem weil das Wasser herrlich klar ist; Wenn man ein bisschen aufs Meer hinaus schwimmt vergisst man leicht, dass das Wasser unter einem schon ein paar Meter tief ist, denn man sieht immer noch bis zum Meeresgrund.
Die Infrastruktur an der Playa Dorada ist hervorragend: Es gibt zahlreiche Restaurants, Kioske, Bars, zwei Supermärkte und sogar einen Burger King. Tipp: Der Supermarkt oben an der Straße ist doppelt so teuer wie der untere weniger sichtbare, also den richtigen wählen! An der Playa Dorada gibt es viele Parkplätze, die jedoch am Wochenende sehr schnell voll werden.
Eine Sache hat mich jedoch schockiert, da ich sie noch nie erlebt habe: Es gibt offene Duschen am Strand, deren Benutzung 50 Cent kostet. Eine Dusche mit Münzautomat am Strand - so etwas habe ich bis dahin noch nie gesehen.
Playas de Papagayo
Die Papagayo-Strände liegen am Südostzipfel der Insel und reihen sich schön nebeneinander auf einer felsigen Landzunge unterhalb des Ajaches-Gebirges. Die Strände sind allesamt Sandstrände allererster Sahne. Schöner kann die Natur ihren Besuchern Strände kaum anbieten. Die Strände sind nach hinten und seitlich von den Felsklippen geschützt und haben hellen feinen Sand, der die Badegäste sanft ins seichte Wasser überführt; Einen ersten Eindruck von diesem Strandparadies bekommt man, wenn man in Playa Blanca vom Aussichtspunkt Punta del Aguila auf die Felsenzunge hinüberschaut.
Es gibt drei Möglichkeiten, diese Traumstrände zu erreichen: mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Boot. Um mit dem Auto an einen der Papageien-Strände zu gelangen, muss man ein paar Kilometer über eine Holperpiste fahren. Zum Schutz dieser einzigartigen Natur wird eine Eintrittsgebühr von 3 € erhoben. Von der Autopiste zweigen immer wieder ausgeschilderte Pisten zu den einzelnen Stränden ab. An manchen Stränden kann man bis zum Sand vorfahren, an manch anderen muss man vom Parkplatz aus noch ein Stück zu Fuß gehen, teilweise die Klippen hinunter.
Schöner ist es, zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Papagayo-Strände zu besuchen. Ein Fußmarsch vom ersten Strand bis zu letzten dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde. Leider wird der Fußweg von Playa Blanca aus immer umständlicher, da sich immer mehr große Hotelbauten in den Weg stellen. Vom Hafen Playa Blancas aus gibt es auch Bootstaxis, die die Urlauber zu den Papagayo-Stränden fahren, dort absetzen und am späten Nachmittag wieder abholen. Der Vorteil der Bootstour ist, dass man alle Strände vom Meer aus, d.h. von vorne sieht.
Auf der Westseite der Südostspitze Lanzarotes liegen die drei Strände Playa Mujeres, Playa del Pozo und Playa de Papagayo; Am Playa de Papagayo gibt es ein Restaurant mit Toiletten. Auf der anderen Seite der Landzunge liegen die beiden langgezogenen Strände Playa de Puerto Muelas und Playa Caleta del Congrio. Diesen Stränden ist noch ein einfacher Campingplatz vorgelagert.
Die Papagayo-Strände sind so urig und wunderschön, dass man einen Besuch auf keinen Fall auslassen sollte. Sie sind nicht nur schön wegen ihrer Lage, wegen des türkis-leuchtenden Wassers und ihres feinen Sandes, sondern auch wegen ihres spektakulären Ausblickes hinüber auf die Nachbarinseln Fuerteventura und Lobos.
Die vier Playas in Costa Teguise
Im großen Ferienort Costa Teguise gibt es gleich vier Strände entlang der Küstenline (von Süd nach Nord): Playa Bastián, Playa del Jablillo, Playa de las Cucharas, Playa de los Charcos. Die Strände sind künstlich mit hellem Sand angelegt. Wie es sich für einen Touristenort gehört, reihen sich hinter der Strandpromenade zahlreiche Restaurants, Supermärkte und Souvenir-Shops aneinenander.
Von den Stränden selbst konnte mich kein einziger richtig begeistern. Der Sand ist zwar schön aber der Einstieg ins Meer ist nicht sehr angenehm, da man sofort auf kleine Felsklippen stößt, auf denen man schlecht gehen kann. Auch der Ausblick von den Stränden gibt nichts Besonderes her. Es sind eben künstlich angelegte Strände für die Tausende von Touristen, die in Costa Teguise Urlaub machen.
Playa Salinas de Janubio
Ein Besuch der Salzfelder Salinas de Janubio gehört zum Standard-Programm eines jeden Lanzarote-Besuchers. Etwas unterhalb der Salinas de Janubio gibt es einen langgezogenen schwarzen Sandstrand. Teilweise geht der Sand über in kleine Lava-Perlen. Ein Barfuß-Spaziergang auf diesen runden Steinchen wirkt wie eine Fußmassage.
An diesem Weststrand herrschen oft starke Winde, so dass er für einen längeren Badeaufenthalt eher ungeeignet ist, es sei denn die Sonne brennt so stark vom Himmel herab, dass man sich eine permanente kühlende Brise wünscht. So lädt der Strand eigentlich mehr zum Strandspazieren als zum Baden ein. Hinzu kommt, dass man unter den Lavaperlen viele kleine Edelsteinchen findet. So laufen die meisten Touristen gebückt am Strand entlang und hoffen auf das eine oder andere wertvolle Stück grünen Olivin. Und in der Tat: Nach einer halben Stunde hatten wir eine kleine Handvoll Edelsteinchen gesammelt.
Playa El Golfo
Direkt neben der smaragdgrünen Lagune Lago Verde bei El Golfo befindet sich der schwarze Sandstrand von El Golfo. Es gibt zwei Zugänge zu diesem Lavastrand, einer nördlich und einer südlich der Lagune. Der südliche Zugang führt auf einer breiten Straße hinunter zum grünen See und zum Strand, der nördliche Zugang endet an einer Aussichtsplattform auf den Lago Verde. Es gibt einen Trampelpfad hinunter zum Strand, den man offiziell jedoch nicht benutzen darf.
Der schwarze Strand von El Golfo sieht sehr einladend aus, vor allem mit der spektakulären grünen Lagune im Hintergrund. Dennoch war bei meinem Besuch das Baden aufgrund schlechter Wasserqualität nicht empfohlen.
Playa Quemada
Playa Quemada im Südosten der Insel bezeichnet eigentlich mehr einen kleinen Ferienort als einen Strand. Der Vulkanstrand, der zu Playa Quemada gehört, ist der Playa de la Arena. Dieser schwarze Strand befindet sich in einer geschützten Felsenbucht, so dass man auch bei starken Winden auf der Insel an diesem Fleck nicht weggeweht wird. Im Ort Playa Quemada gibt es ein paar Tapas-Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Wie man zu dem Strand hin- und zurückkommt sind jedoch zwei getrennte Kapitel: Bei Ebbe läuft man bequem unterhalb des Felsens an die Strandpromenade. Bei Flut ist dieser Weg jedoch überflutet und es bleibt nur ein etwas umständlicherer Weg, bei dem man zunächst ca. 50 Höhenmeter erklimmen muss, um dann von hinten wieder abzusteigen. Das hält natürlich viele Besucher von einem Strandbesuch ab, so dass man hier von einem einsamen, ruhigen Strand sprechen kann, wie ihn sich viele wünschen.
Playa Blanca und Playa de los Pocillos in Puerto del Carmen
Puerto del Carmen ist nicht nur der größte Touristenort auf der Insel sondern auch DER Badeort auf Lanzarote schlechthin. In Puerto del Carmen gibt es drei große Strände der besten Qualität. Der Playa Blanca liegt direkt am Ortszentrum der Stadt; der rießige Playa de los Pocillos liegt etwas weiter nördlicher, wo in den letzten Jahren ein neues Stadt- und Touristenzentrum herangewachsen ist.
Sowohl der Playa Blanca als auch der Playa de los Pocillos sind zwei Sandstrände der Extra-Klasse. Der Sand ist schön hell und der Strand geht ganz langsam ins flache Wasser über. Auch im Wasser rutscht man nicht auf felsigen Klippen-Steinen aus sondern geht schön auf weichem Sand. Besonders am Playa de los Pocillos ist sehr angenehm, dass man weit aufs Meer hinaus laufen kann ehe der Kopf im Wasser versinkt. Läuft bzw. schwimmt man ein Stück aufs Meer hinaus wird man mit einem fantastischen Blick auf den Ort und die Berge im Hinterland belohnt. An beiden Stränden gibt es die perfekte Infrastruktur von Toiletten über Sonnenliegen bis zum Supermarkt.
Am ganz im Zentrum gelegenen Playa Blanca ist das Parken leider nicht kostenlos; Gratis parken kann man dagegen am Playa de los Pocillos. Platz gibt es am Playa de los Pocillos so viel, dass man sicher sein kann, dass dieser Strand niemals überfüllt sein wird. Im hinteren Strandbereich könnte man sogar ganze Fußballfelder anlegen.
Zurück zum Inhaltsverzeichnis Lanzarote
Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
|