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Essen und Trinken auf Kreta

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Die traditionelle Küche Kretas gilt als ausgesprochen gesund und bekömmlich. Dabei ähnelt sie der Mittelmeerküche, wie man sie in Spanien und Italien findet, unterscheidet sich aber in einigen Punkten von ihr. So sind die traditionellen kretischen Gerichte zum großen Teil fleischlos oder mit sehr wenig Fleisch und Fisch. Das liegt auch daran, dass auf Kreta kaum Rinder oder Schweine gehalten wurden und auch Geflügel nicht sehr verbreitet war. Die Jagd spielte auch keine große Rolle, es fehlte einfach an den jagdbaren Tieren. Schon die Minoer hatten vor einigen tausend Jahren diese Ernährung praktiziert. Einfluss auf die kretische Küche hatten in späteren Jahrhunderten noch die Venezianer und die Türken, die Kreta lange Zeit besetzt hielten.

Die Mittelmeerküche gilt allgemein als gesund und auf Kreta ist sie noch ein wenig gesünder. Ob das allerdings in jedem Hotel und Restaurant durchgehalten wird ist eine andere Frage. Pommes, Fett und der Nepp in den Touristenzentren haben auch auf der Insel ihren Einzug gehalten – und in so manchem Hotel ist von kretischer Küche kaum etwas zu spüren. In den Touristen-Hochburgen wird es wahrscheinlich schwierig, die echte gesunde kretische Küche zu finden. Wer aber ein kleines, etwas abgelegenes Restaurant sucht, der hat gute Chancen – und meist ist es sogar noch billiger als in den Urlaubsorten.

Kreta und die typischen Gerichte

Kommt man in den Genuss der echten historischen kretischen Küche, dann heißt das, es gibt die Gerichte auf verschiedenen Tellern von denen sich jeder nach Herzenslust bedient. Gemüse ist der Renner, außerdem verschiedene Salate, Hülsenfrüchte, viel Kräuter und natürllich das unverzichtbare Olivenöl, das in den Mittelmeerländern eine große Rolle spielt. Kleine Portionen Fisch oder Meeresfrüchte ergänzen dies, Fleisch gibt es eher selten und dann sehr wenig. Heute sieht das meist schon anders aus. Auch auf Kreta gibt es jetzt mehr Fleisch, vor allem Lamm oder Ziegenfleisch.

Ein kretisches Essen ist kaum denkbar ohne eine Vorspeise. Die mögliche Auswahl ist beachtlich, da gibt es Käse in den unterschiedlichsten Zubereitungsarten – so z.B. paniert oder eingelegt – außerdem verschiedene Gemüse und Nüsse, auch wieder variabel zubereitet. Püree ist ebenfalls sehr beliebt, die Auswahl reicht von Kartoffel- und Bohnenpüree bis zu Paprikapüree. Obst, z. B. Melone, gehört ebenso dazu wie Muscheln, Schecken oder Scampi. Am bekanntesten ist wohl der griechische Bauernsalat, der auch in Deutschland oft angeboten wird – allerdings selten so frisch und schmackhaft wie auf Kreta. Tsatsiki ist inzwischen ebenfalls in Deutschland bekannt, aber wohl ziemliche Geschmacksache wegen des Knoblauchs und auch wegen der Zubereitung, die wirklich gekonnt sein muss. Was auf jeden Fall auf den Tisch kommt - ganz gleich, was und wie viel man bestellt hat – ist Brot.

Kreta Kreta

Heute werden die Hauptgerichte oft mit Fleisch angeboten. Rind- und Schweinefleisch ist aber wenig vertreten, denn diese Tiere gibt es auf der Insel kaum. Vielmehr gehört Lamm, Zicklein und auch Kaninchen zu den bevorzugten Fleischarten, manchmal auch Hühnchen. Die Köche auf Kreta haben dabei ihre Fantasie voll spielen lassen, die Anzahl der äußerst schmackhaften Gerichte ist kaum überschaubar und die Variationen der Rezepte sind bemerkenswert. Natürlich gibt es das Fleisch nicht solo, die Beilagen variieren zwischen Kartoffeln, Nudeln und Reis. Kreta ist zwar eine Insel im Mittelmeer, doch Fisch wird relativ selten angeboten und ist ziemlich teuer. Das wundert nicht, denn die Gewässer um die Insel sind praktisch leer gefischt.

Die Nachspeisen sind vor allem süß. Das ist wohl vor allem der türkischen Besetzung geschuldet, die einige Jahrhunderte dauerte und mit der natürlich auch Bräuche und Gerichte nach Kreta kamen. Oft wird Blätterteiggebäck angeboten, das sehr süß ist und mit Honig gesüßt wurde. Honig ist ebenfalls viel im Angebot, besonders Wildblüten- und Thymianhonig.

Zu den bekanntesten Getränken, die mit Griechenland und Kreta verbunden werden, gehören Oúzo und Raki. Der Anisschnaps Oúzo ist sicher Geschmacksache und der kretische Raki hat es gewaltig in sich - nämlich 35 – 40 %. In dieser sonnenverwöhnten Region gedeiht natürlich auch Wein sehr gut. Oft wird er als offener Wein angeboten, der manchmal sogar vom eigenen Weinberg kommt. Man sollte sich bei der Bestellung aber genau erkundigen, denn immer öfter wird Wein aus Pappkanistern ausgeschenkt, der auf die Insel eingeführt wurde.

Bier ist zwar kein typisch kretisches Getränk, doch es hat sich einen beachtlichen Platz erkämpft. Bestellt man Limonade muss man aufpassen, denn limonáda bedeutet auf Kreta Zitronenlimonade, Orangenlimonade heißt portokaláda. Auch beim Ordern von Kaffee kann es zu Missverständnissen kommen. Filterkaffee ist hier nämlich fast unbekannt, Touristen wird deshalb oft löslicher Kaffee kredenzt. Möchte man den ortsüblichen Kaffee – ein tiefschwarzes Mokkagebräu in den Minitassen – verlangt man kafé ellinikó. Wasser gehört eigentlich immer automatisch zu einer Bestellung dazu, doch immer mehr Restaurants „vergessen“ das. Wer also nicht auf das Leitunsgwasser verzichten möchte, erinnert den Wirt daran.

Restaurants und Essgewohnheiten auf Kreta

Kreta ist eine Insel, deren Bewohner zum großen Teil vom Tourismus leben. Das merkt man auch an der Zahl der Restaurants, Bars und Tavernen, die es überall gibt – am konzentriertesten natürlich in den Touristenzentren. Dort sind die Gaststätten inzwischen allerdings meist angepasst, also auf die ausländischen Gäste eingestellt. Das typisch ursprüngliche Lokal ist hier eher selten zu finden, das trifft man manchmal noch in den kleinen Dörfern, weitab vom Urlauberrummel. Diese kleinen Lokale sind in der Regel preisgünstig und gut.

Kreta

Ein wenig sollte man sich jedoch mit den Besonderheiten der Lokale beschäftigen. Am ehesten unserer Vorstellung vom Restaurant entsprechen die Tavérna und das Estiatórion. Spezieller ist schon die Ouzeri, ein Lokal, in dem es Wein, Raki und Oúzo gibt, jedoch keine größeren Gerichte. Gegen den Hunger werden kleine Happen angeboten. Ins Kafenion sollte man lieber ohne seine Frau gehen. Es ist das Stammlokal der Männer von Kreta, die hier bei Spielen und Fernsehen ihren Kaffee trinken.

Ein Restaurantbesuch auf Kreta ist meist herrlich unkompliziert. Große Etikette wird hier nicht verlangt, und – abgesehen von den „feinen“ Restaurants in manchen Hotels – wird auch kein großer Wert auf Krawatte und Abendkleid gelegt. Natürlich sollte man trotzdem möglichst in einigermaßen gepflegter Kleidung kommen und nicht gerade in Badesachen. Die Zutaten der Gerichte sind oft einzeln zu bestellen, so dass man sich seinen Vorlieben entsprechend die Mahlzeit zusammen stellen kann. Die Speisekarten sind im allgemeinen in Griechisch und in Englisch geschrieben. Ebenso wie in Spanien und Italien wird die Rechnung im allgemeinen für den Tisch erstellt, die einzelnen Leute rechnen dann untereinander ab.

Wir hatten mit den kleineren und nicht in den großen Zentren befindlichen Lokalen sehr gute Erfahrungen gemacht. So waren wir auf unserer Tour um die Lassithi-Hochebene auch an der Zeushöhle. Dort war der Parkplatz übervoll, ebenso die Imbisse. Nur wenige hundert Meter zurück befand sich ein Lokal, das sehr angenehm war, mit freundlicher Bedienung, gutem Essen zu günstigen Preisen und relativ wenigen Gästen. Es lohnt also, eventuell einige Meter weiter zu laufen. Auch in den kleineren Orten finden sich oft schöne und gute Lokale, die nicht von Touristen überlaufen sind. Das hatten wir z.B. in dem Örtchen Mochos und in einigen anderen erlebt.

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