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Hotel Sunrise Costa Calma Palace

Ein 4-Sterne Strandhotel, das mich schwer enttäuschte

Scan-Service

Im Herbst 2004 haben wir ganz kurzfristig per Last-Minute eine Woche im Vier-Sterne-Hotel Sunrise Costa Calma Palace verbracht. Das im Juni 2001 eröffnete Hotel war also gerade mal 3 Jahre alt, also noch sehr neu aber dennoch alt genug, so dass sich der Hotelbetrieb normal eingestellt hat, d.h. dass die Experimentierphase vorbei war. Im Folgenden mein ganz persoenlicher Erfahrungsbericht; es soll keine allgemein gültige Hotelbeschreibung sein, sondern ich gebe lediglich die Erfahrungen wieder, die wir während unseres Aufenthaltes gemacht haben.

Lage des Hotels, Umgebung

Das Hotel Sunrise Costa Palma Palace liegt, wie der Name schon sagt, im Badeort Costa Calma, ziemlich weit im Süden der Insel. Costa Calma (zu deutsch Ruhige Küste) ist ein moderner Badeort, wo sich eine Hotel- und Appartment-Anlage aneinander reiht. Zahlreiche Hotels gehören zur Sunrise-Kette. Das Costa Calma Palace darf man dank der 4 Sterne als kleinen Luxustempel an der Costa Calma bezeichnen.

Grünanlage im Zufahrtsbereich des Hotels

Costa Calma selbst erscheint zwar als großer Ort, wenn man die gesamten Hotelkomplexe aus der Ferne betrachtet, ist im Prinzip jedoch kein richtiger Ort sondern nur eine Ansammlung von Hotel- und Appartment-Anlagen. Es gibt eine Art Prachtstraße, die durch den Ort hindurchführt, die mit Hunderten von Palmen eingesäumt ist, jedoch ist es eine Straße ohne Leben. Es gibt kaum Shops und Restaurants, sondern vielmehr ein Hotel neben dem anderen, unterbrochen durch kleine Shopping Center, die die Touristen mit dem Notwendigsten versorgen; Wer also so etwas wie ein Nachtleben oder ein buntes Tagesleben sucht, ist in Costa Palma fehl am Platze.

Das Hotel Sunrise Costa Palma Palace liegt direkt am langen Sandstrand der Costa Calma. Mit seiner Chipkarte gelangt man vom Poolbereich direkt hinunter zum Strand, an dem herrliches Baden und kilometerlange Strandwanderungen möglich sind. Für Bade- und Sonnenfreaks liegt das Hotel also ideal.

Wenige Hundert Meter vom Hotel entfernt gibt es kleine Supermärkte (spanisch Supermercado), in denen man sich zu akzeptablem Preis mit notwendigen Utensilien wie Getränke, Süsigkeiten und sonstigem Haushaltsbedarf eindecken kann. Die Supermärkte sind voll und ganz auf deutsches Publikum eingestellt, d.h. es gibt die üblichen Produkte, die man auch in deutschen Supermärkten findet, kaum einheimische Produkte.

Der erste Eindruck

In vielen Hotels wird einem bereits innerhalb der ersten halben Stunde klar, ob es ein Traumurlaub oder ein Standard-Urlaub werden würde, dann nämlich, wenn man an der Rezeption empfangen wird, sein Zimmer zum ersten Mal sieht und einen Blick auf die Pool-Anlage wirft.

Sobald man von der Hauptstraße Costa Calmas (Avenue Jahn Reisen - was für ein schöner Name...) in den Hotelbereich einbiegt ist man zunächst einmal beeindruckt von der schönen Pflanzenanlage und der prächtigen Frontfassade des Hotels. Das verspricht Großes und Gigantisches. Man betritt das Hotel und befindet sich in einer prächtigen, beeindruckenden Glashalle, die sich über 8 Stockwerke nach unten und nach oben streckt. Da bleibt einem erst einmal der Atem weg.

Blick in die prächtige Eingangshalle des Hotels

Den ersten Negativschock gab es dann bei der Rezeption. Nach dem üblichen Einchecken erhielten wir eine Zimmerkarte, auf der fest vermerkt war, dass unsere Essenszeit zwischen 18.00 und 19.30 Uhr vorgesehen ist. Diese Zeit ist fest, da im Anschluss daran die zweite Schicht kommt. Schock!!! Eine feste Essenszeit, zeitlich limitiert, und das schon um 6 Uhr abends??? Ich fahre doch in Urlaub, um von jeglichen Terminen losgelöst zu sein und um dem Leben freien Lauf zu lassen; einen festen Abendessentermin habe ich ja nicht einmal zu Hause!

Ich werde dann höflich gefragt, ob ich den Zimmertresor benutzen möchte. Natürlich möchte ich das, um meine Kamera und mein Geld tagsueber einzuschließen. 19 € pro Woche kostete das Vergnügen, ziemlich viel wie ich meine, zumal ich von meinen letzten Hotelaufenthalten gewöhnt war, dass die Benutzung des Zimmer-Safes gratis war. Enttäuschend war dann, dass man die Gebühr bar zahlen musste und sie nicht bequem auf die Hotelrechnung buchen konnte.

Freundlicherweise wurden uns zwei Pool-Handtücher ausgehändigt, und wieder mussten wir bezahlen: 10 € je Handtuch, aber nur auf Kaution. Ärgerlich nur, dass ich schon wieder bar bezahlen musste. Da reist man mit Kreditkarte und EC-Karte ab in den Urlaub und wird in der ersten halben Stunde an der Hotel-Rezeption schon die ersten 40 € Bargeld lols...

Nach dem Erledigen des Eincheckvorganges erwartete ich eigentlich die übliche Begleitung aufs Hotelzimmer, so kenne ich es von anderen 4-Sterne Hotels; Aber nichts dergleichen. Erst auf meine Rückfrage hin, wo denn eigentlich unser Zimmer sei, erhielt ich eine kurze Wegbeschreibung. Das Finden des Zimmers war kein Problem, aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal selbst die Koffer auf mein Zimmer tragen musste.

Im Zimmer angekommen kommt dann endlich mal ein Moment der Freude auf. Es ist schön groß und sauber. Ein Fernseher ist vorhanden und wir haben ein schönes großes Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und Badewanne; Auch der Kleiderschrank ist so groß, dass wir hätten Klamotten für einige Monate unterbringen können. Und die Minibar ist prall gefüllt und bietet dennoch Platz für einige selbst mitgebrachten Getränke.

Blick aus unserem Hotel-Zimmer hinaus aufs Meer; was für eine Enttäuschung!

Als etwas enttäuschend empfand ich, dass es nichts zur Begrüßung gab. Von anderen 4-Sterne-Hotels bin ich es eigentlich gewöhnt, dass man zur Begrüßung auf seinem Zimmer eine kleine Obstschale, ein Fläschchen Wasser oder sogar eine kleine Flasche Wein vorfindet. Hier gab es gar nichts; alles was dastand gehörte zur Minibar und war deshalb kostenpflichtig.

Jetzt aber zum großen Schock, nämlich der Blick aufs Meer, wie wir ihn gebucht hatten. Ein Blick nach draußen, ein großer Betonklotz vor dem Fenster, ein Eilmarsch zur Rezeption um auf das Missverständnis aufmerksam zu machen, eine kurze Erklärung, dass man das Meer doch sehe, ein Spurt zurück aufs Zimmer, tatsächlich, man kann ein bisschen Meer hinter dem Gebäude erkennen, eine große Enttäuschung!!! Mir war sofort klar, dass ich rechtlich keine Change hatte, bei meinem Reiseveranstalter zu reklamieren, da ich ja ein Stück Meer sah, also quasi Meeresblick hatte, aber da hörte sich die Hotelbeschreibung doch ganz ganz anders an.

Fazit: Unser erster Eindruck vom Hotel war recht bescheiden. Die Enttäuschung war sehr groß, es konnte eigentlich nur noch besser werden. Es war sogar ein Stück Wut im Bauch, denn was man uns als Meeresblick verkaufte, hatte für mich nicht mehr Wert als ein großes Wandposter.

Das Hotelzimmer

Das Hotel hat ungefähr 420 normale Hotelzimmer; hinzu kommen einige Suiten unterschiedlicher Größe. Wir hatten ein ganz normales Zimmer, von denen laut Rezeptions-Aussage, alle genau gleich geschnitten und möbliert sind. Das Zimmer öffnet man mit einem elektronischen Schlüssel, einer Chipkarte, von denen wir zwei Stück beim Einchecken erhielten.

Im Prinzip haben alle Zimmer Meeresblick, wobei es meiner Meinung nach jedoch kein einziges Zimmer gibt, wo man einen wirklich traumhaften Blick aufs Meer und auf die Poollandschaft genießt, so wie man es in der Hotelbeschreibung liest. Meiner Meinung nach ist der Hotelbau eine architektonische Fehlkonstruktion: Er besteht aus einem vorderen und einem hinteren Bau. Die Zimmer im vorderen Bau liegen sehr tief und genießen den Lärm des Restaurants und der Bar/Disko am Abend; die Zimmer im hinteren Bau blicken zunächst auf den vorderen Bau und sehen nur dahinter mehr oder weniger den Pool, den Strand und das Meer.

Das war unser Hotel-Zimmer

Unser Zimmer hatte genau die richtige Größe mit zwei Betten, zwei Sesseln, einem kleinen Tisch, einem Schreibtisch und einem großen Kleiderschrank mit eingebautem Tresor. Auch das Badezimmer war schön groß, hatte eine Toilette, ein Waschbecken und eine Badewanne mit Duschabtrennung.

Ausgestattet war das Zimmer eher mäßig; es gab zwar die üblichen Badutensilien wie Seife und Duschhaube, aber es gab zum Beispiel keinen Bademantel oder keine Zahnbürste. War mir jedoch überhaupt nicht wichtig, da ich alles Notwendige bei mir hatte.

Ein großer Fernseher versorgte uns mit den deutschen Programmen ARD, ZDF, SAT1, RTL und PRO7. Da merkte man sofort, dass das Hotel ganz auf deutsches Publikum eingestellt war, zumal die deutschen Sender die ersten Programmspeicherplätze belegten.

Abtriche mussten wir bei den Betten hinnehmen. Diese waren zwar angenehm groß jedoch äußerst unbequem. An so manchen Tagen musste ich früh aufstehen, weil mir alles weh tat. War jedoch nicht weiter schlimm, da man im Urlaub ja ohnehin am Strand oder am Pool weiterschlafen konnte... Als sehr unangenehm empfand ich es jedoch, dass es sich nicht um ein richtiges Doppelbett handelte, sondern um zwei nebeneinander gestellte Einzelbetten, die nicht miteinander verbunden waren. Ein kleiner Schupser reichte aus, und man hatte eine tiefe Gletschspalte zwischen den beiden Betten.

Das war unser Badezimmer

Im Zimmer hatten wir eine Minibar, die jedoch die Hotel-üblichen Preise hatte. Dennoch waren wir für die Minibar sehr dankbar, da sie noch ausreichen Platz bot, um selbst gekaufte Getränke zu kühlen.

Was mir gleich am ersten Tag aufgefallen ist war die schwache Klimaanlage, die zwar eine Menge Lärm machte, jedoch für keine nennenswerte Kühlung sorgte. Eine Überprüfung durch einen Techniker ergab, dass alles in Ordnung war, dass die Hauptanlage jedoch nicht auf mehr Kühlung eingestellt war. Schade, ein Zimmer mit Klimaanlage hatten wir gebucht; aus Sparsamkeitsgründen wurde vom Hotel die Klimaanlage jedoch so weit heruntergedrosselt, dass ihre Wirkung praktisch wertlos war. Und die Kühlung wäre wirklich notwendig gewesen, da sich das Zimmer tagsüber stark aufheizte.

Wir konnten die Klimaanlage auch nicht während des Abendessens laufen lassen, um für ein bisschen Kühlung vor dem Schlafengehen zu sorgen, da wir hätten unsere Chipkarte (der Zimmerschlüssel) in einen entsprechenden Kontaktschalter stecken müssen. Das wäre zwar kein Problem gewesen, da wir erfreulicherweise zwei solche Chipkarten bekamen, aber die Chipkarte war zugleich Tresorschlüssel, und den sollte man bekanntlich ja nicht im Zimmer lassen.

Die Pool-Landschaft

Das Hotel Sunrise Costa Calma Palace bietet eine großartige Pool-Landschaft mit zwei großen Poos für Erwachsene und einem kleinen Pool für Kinder. Die Anlage ist wunderschön angelegt mit vielen Palmen und bunten Sträuchern ringsum, also ein richtiges Paradies für Sonnenanbeter und Schwimmer. Zwischen den Pools gibt es ein schönes Restaurant, wo es gutes Mittagessen und leckeres Eis gibt. Außerdem gibt es eine Pool-Bar, die die Badegäste ganztägig mit frischen Getränken versorgt.

Blick auf die Pool-Landschaft

Unser erster Poolbesuch war jedoch ein kleiner Schock: Am ersten Tag kamen wir erst gegen 10:30 Uhr an den Pool und wir fanden keine zwei freien nebeneinander stehenden Liegestühle für uns, auch nicht nachdem wir mehrere Male den Poolbereich umrundet hatten. Uns blieb nur der Gang zum Strand; einen freien Liegestuhl erhielten wir erst gegen 17:00 Uhr.

Über eine kleine Türe gelangt man vom Pool-Bereich direkt an den Strand hinunter. Mit seiner Chipkarte kann man diese Türe sowohl von innen als auch von außen öffnen. Es ist ein Traum, wenn man von seinem Hotel aus direkt an Blick auf die Pool-Landschaft den Strand gehen kann ohne eine Straße überqueren zu müssen. Auch der Strand selbst ist ein Traum. Er fällt flach ins Meer, ist also ideal für Kinder und etwas ängstlichere Personen. Der Sand ist fein und sauber. Wer nicht schwimmen oder sich sonnen mag, dem seien kilometerlange Strandwanderungen empfohlen. Bei Ebbe lassen sich die ca. 1 km entfernten Klippen leicht umrunden, so dass man an die Nachbarstrände marschieren oder joggen kann.

Auch an den folgenden Tagen hatten wir das Problem, dass wir im Poolbereich selten freie Liegestühle vorfanden. Hier gab es eindeutig zu wenig Liegen für die zahlreichen Hotelgäste. An der Rezeption wurde mir zwar versichert, dass für jeden Gast ein Liegestuhl vorhanden sei, aber so knapp sollte ein Hotel nicht kalkulieren. Es gibt immer Leute, die mehr beanspruchen als sie brauchen; auch bleibt mal eine Lücke mit einem einzigen Liegestuhl und so manche Liege war auch kaputt. So war es an der Tagesordnung, dass die Hotelgäste schon vor dem Frühstück ihre Handtücher ausbreiteten und sich ihre Plätze reservierten. Wer etwas später dran war, hatte ganz einfach Pech.

Blick auf die Pool-Landschaft

Die Pool-Handtücher, die wir am ersten Tag gegen Kaution bekommen hatten, konnte man beliebig oft an der Rezeption gegen frische Tücher austauschen. So zumindest die Theorie. In der Praxis gelang mir dies gerade zwei Mal während unseres Aufenthaltes, da nicht ausreichend Handtücher vorhanden waren. Einmal mussten wir uns sogar einige Stunden ohne Handtuch auf die Liegen legen, da es überhaupt keine mehr gab. Ich kann nur sagen: Schwach, wenn ein so großes 4-Sterne-Hotel nicht genügend Handtücher aufbringen kann, um alle Gäste ausreichend zu versorgen.

Wäre da nicht das Manko mit dem mangelnden Liegestühlen und den zu wenigen Pool-Handtüchern gewesen, hätte ich von einer traumhaften Pool-Landschaft berichten können. So verbrachten wir jedoch mehr Zeit am schönen Strand als am Pool, da wir einfach keine andere Wahl hatten.

Essen und Trinken

Wir hatten unseren Hotel-Aufenthalt mit Halbpension gebucht. Dies empfehle ich auch jedem, der im Hotel Costa Palma Palace Urlaub macht, denn die Umgebung bietet kaum Möglichkeiten zum Ausgehen.

Morgens gab es ein reichhaltiges Frühstück vom Büffet, das so groß war, dass es einige Zeit brauchte, um sich einen kompletten Überblick zu verschaffen; Es gab praktisch nichts, das es nicht gab. Vom Frühstücksei über Speck und Würstchen, leckeren Pfannkuchen, Früchten, Semmeln, Müsli und was man sich nur so denken konnte, gab es alles bis zum gekühlten Sekt, wo sich so mancher schon früh am Morgen seinen Alkoholpegel einrichtete. Es gab guten Kaffee, Milch und Tee, also alles was das Herz begehrt.

Und doch war ich mit dem Frühstück nicht ganz glücklich. Zwei Mal ist es mir während meines einwöchigen Aufenthaltes passiert, dass die Kellner einfach meinen Tisch abräumten, obwohl ich sichtbar noch nicht fertig war, also noch Kaffee und Saft eingeschenkt hatte und mein Besteck ausgebreitet da lag. Es war sehr ärgerlich, wenn man mit einem zweiten Teller vom Buffet zurück kam und an seinem Tisch andere Gäste begrüßen durfte.

Das Frühstück war so reichhaltig, dass man eigentlich gar kein Mittagessen mehr brauchte. Dennoch kam hin und wieder der Hunger auf und dafür bot das Pool-Restaurant leckere Snacks und Kleingerichte an: Ob einfache Nudelgerichte, Sandwiches oder Fisch-Gerichte, die Qualität war hervorragend und vor allem der Preis war günstig, wie ich es eigentlich von einem Pool-Restaurant gar nicht gewohnt bin. Da machte die Einnahme eines kleinen Mittagsnacks große Freude und man gönnte sich gerne noch einen zusätzlichen Eiskaffee oder eine leckere Eisschale.

Der eigentliche Höhepunkt des Tages, nämlich das Abendessen, war in meinen Augen ein ganz großer Flop, auch wenn das Essen selbst köstlich und reichhaltig war. Das Abendessen gab es auch vom Buffet, man konnte beliebig viele Gänge einlegen. Zubereitet wurde Fleisch und Fisch in zahlreichen Varianten frisch auf dem Grill; es war ein Vernügen, den Köchen bei der Arbeit zuzuschauen. Und genauso war es ein Vergnügen, die verschiedenen Vorspeisen und Hauptgerichte zu probieren. Die Variation war gut, die Qualität hervorragend und der Geschmack einfach super. So wünscht man sich ein gutes Abendessen.

Äußerst unangenehm waren die festen Essenszeiten; es gab zwei Schichten, entweder von 18:00 - 19:30 Uhr oder von 20:00 - 21:30 Uhr. Das nimmt einem jegliche Flexibilität, wenn man zum Beispiel mittags ein bisschen mehr oder weniger gegessen hat. Wer um 19:00 Hunger bekommt, muss zangsläufig eine Stunde warten, wenn er im zweiten Turnus eingetragen ist. Wer um 6 Uhr noch überhaupt keinen Hunger hat, muss trotzdem essen, wenn er im ersten Turnus eingetragen ist. Für mich waren diese festen Zeiten sehr unangenehm, da ich mir in einem Urlaub äußerst ungerne Vorschriften machen lasse, die ich nicht einmal im normalen Leben habe.

Die festen Essenszeiten wirkten sich auch negativ auf den Service aus: Um Punkt 8 Uhr füllte sich das Hotel-Restaurant (von vielen Gästen übrigens schlicht und einfach Kantine genannt) wie ein Kaufhaus am Morgen eines Sommerschlussverkaufes. Manchmal mussten wir am Tisch über eine Viertelstunde warten, bis wir endlich ein Fläschchen Mineralwasser und Wein bekamen, da die Kellner natürlich Land unter sehen, wenn sie Zig Gäste auf einmal bedienen müssen. Das war eine große Hektik und eine lange Warterei, die einem den Spaß am Abendessen nahm.

Entsprechend lange waren natürlich auch die Schlangen am Büffet, da im Prinzip alle zur gleichen Zeit bei den Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen anstanden. Wenn einige Stammgäste von Kantine sprachen, kann ich dem nur erwidern, dass es in einer normalen Betriebskantine geordneter und übersichtlicher zugeht.

Auch die Sitzplätze in dem rießigen Speisesaal waren zum Teil sehr unglücklich gewählt. Man bekam einen festen Platz zugewiesen, den man während seines ganzen Urlaubes inne hatte. Man hatte also immer dieselben Blicke, im schlechtesten Fall gegen eine weiße Wand, und sah immer dieselben Leute um sich herum. Wer das Pech hatte, neben sich einen Vierertisch mit einigen quakenden Tratschtanten zu haben, musste dies tagtäglich ertragen.

Fazit: Das Essen war zwar äußerst lecker und schmackhaft, aber ein Vergnügen war das Abendessen in keinster Weise. Durch die festen Essenszeiten und die feste Sitzplatzverordnung fühlte ich mich sehr eingeschränkt. Solche Vorschriften habe ich weder zu Hause noch in der Betriebskantine, das ist einfach völlig untypisch und sehr einschränkend. Vielleicht gibt es solche Regeln im Knast, aber in einem Vier-Sterne-Hotel sollte der Urlauber Freiheit und Unbeschränktheit genießen.

Das Hotel-Personal

Das Hotel-Personal war freundlich und korrekt. An der Rezeption sprach jeder deutsch, da in dem Hotel fast ausschließlich deutsche Urlauber wohnten. Manchmal tat mir das Personal jedoch leid, da es viele Reklamationen ertragen musste, obwohl es selbst nichts dafür konnte.

Blick in die prächtige Eingangshalle des Hotels bei Nacht

An der Rezeption wurde einem immer geholfen, wenn man Fragen oder Wünsch hatte; Natürlich konnte mir das Personal keine frischen Handtücher geben, wenn keine da waren, das war nicht deren Schuld. Freundlicherweise war es möglich das Zimmer zu wechseln, um einen etwas besseren Blick zu haben. Auch als sich in meinem Zimmer der Tresor nicht mehr öffnen ließ, wurde innerhalb von 15 Minuten ein Techniker vorbeigeschickt, der alles wieder reparierte.

Unser Zimmer wurde täglich gereinigt; die Sauberkeit war in Ordnung, das Zimmermädchen arbeitete sorgfältig und sauber. So wünscht man sich das im Urlaub.

Im Restaurant-Bereich wurde man von sehr freundlichen Kellnern und Kellnerinnen bedient, die jedoch größtenteils in ihrem Beruf unerfahren waren. Das merkte man beim Wein Einschenken oder an solchen Missverständnissen, dass einem der Tisch einfach abgeräumt wurde, obwohl man sichtlich noch nicht fertig war mit Essen.

Sport und Unterhaltung

Wer morgens am Frühstücksbuffet und beim Abendessen so richtig zuschlägt muss auch irgendetwas tun, um nicht pro Woche 2 kg zuzunehmen. Was bietet sich da Besseres an, als jeden Tag in den Pools einige Runden zu schwimmen? Die Pools sind groß genug, so dass man sich darin nicht nur erfrischen sondern so dass man darin Kilometer schwimmen kann.

Gleich am Strand gibt es eine Surf-Schule, wo man das Windsurfen erlernen oder sich auch nur ein Brett für eine Stunde ausleihen kann. Und natürlich tut man auch etwas für seine Figur, wenn man täglich einmal den langen Sandstrand auf- und abwandert. Dass man da nicht alleine wandert, kann man sich denken...

Wasserspiele vor dem Hoteleingang

Was bietet das Hotel an Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten? Vier kostenpflichtige Tennisplätze stehen den Gästen zur Verfügung; und falls es mal regnet kann man im kostenlosen Hallenbad einige Bahnen schwimmen. Animateure, die die Gäste tagsüber unterhalten, gab es während unseres Aufenthaltes nicht. Dafür gab es jeden Abend ein Live-Abendprogramm mit Musik, Tanz und Vorführungen. Man musste sich jedoch früh einen Platz reservieren, um die Abendveranstaltungen nicht stehend ertragen zu müssen.

Ein sich in der Hotel-Halle befindliches Internet-Café sorgte für den Kontakt mit der Außenwelt. Da standen einige alte PCs herum, von denen jedoch nur einer wirklich funktionierte; Gegen eine Gebühr konnte man sich dort Zugang zum Internet verschaffen. Das System und die Anbindung waren jedoch so mangelhaft, dass ich eher den Gang in ein richtiges Internet-Café empfehle.

Das Publikum im Hotel

Fuerteventura ist eine Insel, die von deutschen Urlaubern dominiert wird. Im Hotel Sunrise Costa Calma Palace waren zu der Zeit, als ich dort war, fast ausschließlich deutsche Urlauber. Ich habe nicht einmal jemanden am Pool oder im Restaurant eine andere Sprache als deutsch sprechen hören. So extrem habe ich es noch nie in einem Hotel erlebt. Wohl aus diesem Grunde waren sprach auch das Personal deutsch und alles war in deutsch beschriftet. Man fühlte sich also wie zu Hause...

Das Durchschnittsalter des Publikums während unseres Aufenthaltes war schätzungsweise 60 Jahre. Als 30er oder 40er fällt man in dem Rentnerparadies schon richtig auf. Ich sah eine einzige Familie mit einem Kleinkind, dessen Gebrüll man hin und wieder über die ganze Poolanlage hinweg hörte. Das soll keine Kritik sein sondern einfach darstellen, wie ruhig es in der Anlage zuging.

Fazit

Von einem Vier-Sterne Strandhotel hätte ich deutlich mehr erwartet als ich bekommen habe. So sehr ich den schönen Pool-Bereich und die Nähe zum Strand schätzte, so sehr war ich enttäuscht von den schlechten Zimmerblicken, der mangelnden Klimaanlage, den wenigen Liegestühlen und Handtüchern im Poolbereich und vor allem den strikten Vorschriften was die Essenszeiten und die Sitzordnung beim Abendessen betrifft. Von mir gibt es daher keine Empfehlung für dieses Hotel.

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