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Allgemeine Infos über Fuerteventura

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Unter den sieben Kanarischen Inseln ist Fuerteventura diejenige Insel, die den Namen Badeinsel am meisten verdient; Während sich grüne Inseln wie La Gomera oder La Palma gerne als Inseln des ewigen Frühlings bezeichnen, Lanzarote die Insel mit den attraktivsten Vulkanen ist, La Palma auch als Wanderinsel bezeichnet wird, und die großen Inseln Teneriffa und Gran Canaria das Alters-Traumparadies für viele Deutsche sind, ist Fuerteventura schlicht und einfach eine Badeinsel, wo man gerne hinfliegt, um Sonne, Strand und Meer zu genießen.

Die meisten Touristen fliegen nach Fuerteventura, um sich in einem der großen Ferienzentren eine oder zwei Wochen lang am Strand und am Hotelpool zu erholen. Viele Touristen verlassen die Hotelanlage nie, machen also gar keinen Inselausflug; sie machen höchstens einmal einen ausgedehnten Spaziergang an einem der lang gezogenen Sandstrände. Und diejenigen Inselbesucher, für die zu einem Inselurlaub deren Besichtigung gehört, brauchen sich keine Sorgen um irgendwelchen Besichtigungsstress zu machen. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die man sich gerne anschaut, die man aber nicht unbedingt gesehen haben muss. Mein Reisebericht beschreibt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf drei Seiten, die sich geographisch in den Norden, die Mitte und den Süden der Insel einteilen.

Einige Zahlen und Fakten zur Insel Fuerteventura

Kanarische Inseln

Wer das Glueck hat, einen Fensterplatz auf der rechten Seite im Flugzeug zu bekommen, bekommt beim Anflug auf die Insel bereits eine kostenlose Inselbesichtigung aus der Luft; Aus der Luft wirkt die Insel flach und eben; die abgerundeten Vulkankegel heben sich kaum von den Ebenen und Tälern hervor. Bei unseren Inselrundfahrten erkennen wir dann zwar schon Berge, Schluchten und Täler, aber die Insel ist im Vergleich zu anderen Kanarischen Inseln wirklich sehr flach. Der höchste Berg im Süden der Insel, der Pico de Zarza (Pico de Jandía), ist gerade mal 807 m hoch.

Fuerteventura ist also nicht besonders hoch, aber dafür groß: Mit einer Fläche von ca. 1700 km² ist Fuerte nach Teneriffa die zweitgrößte Kanareninsel. Die Insel misst in Nord-Süd-Richtung 94 km und in Ost-West-Richtung 28 km. Auf dieser riesigen Fläche leben aber keine 100.000 Menschen; Fuerteventura ist die am dünnsten besiedelte Kanarische Insel. Dafür gibt es umso mehr Touristen auf der Insel: Jedes Jahr verbringen über eine Million Touristen ihren Urlaub auf der Badeinsel.

Karte von Fuerteventura

Der Großteil der Touristen hält sich in einem der drei großen Urlaubszentren Corralejo, Costa Calma und Jandía auf. Während Costa Calma und Jandía fest in deutschen Hand sind, sind im nördlichen Corralejo auch zahlreiche Engländer und Skandinavier anzutreffen. Da mehr als 60% der Urlauber aus Deutschland kommen, ist die gesamte Insel auf deutsches Publikum eingestellt. Es gibt kaum ein Restaurant, wo man keine deutsche Speisekarte erhält; die meisten Einheimischen, die durch den Tourismus Arbeit gefunden haben, sprechen auch einige Worte deutsch, so dass man auf Fuerteventura praktisch nie seine fundamentalen Spanisch-Kenntnisse ausgraben muss.

Die Karte zeigt, dass Fuerteventura diejenige Kanarische Insel ist, die am nächsten zum afrikanischen Kontinent gelegen ist: die Entfernung bis Afrika beträgt gerade einmal 100 km. Klimatisch hat dies zur Folge, dass es einige Male im Jahr vorkommt, dass eine Hitzewelle aus Afrika auf die Insel trifft und dass sich ein feiner Teppich aus Saharasand auf der Insel niederlegt. Politisch bedeutet dies, dass immer wieder Flüchtlingsschiffe versuchen, das hochgelobte Europa auf illegalem Wege zu erreichen. Zu oft sieht man in den Nachrichten Bilder von abgefangenen Booten voll mit afrikanischen Flüchtlingen, die in jämmerlichem Zustand an der Küste Fuerteventuras ankommen.

Die Enstehung Fuerteventuras

Fuerteventura ist eine Vulkaninsel; jeder, der auf Fuerteventura auch nur einen reinen Badeurlaub verbracht hat, wird sich ein Leben lang an die zahlreichen Vulkankegel erinnern. Die Entstehung der zahlreichen Vulkane mit ihren zum Teil mächtigen Eruptionen ist weitgehendst erforscht; Noch unklar ist jedoch die ursprüngliche Entstehung der Insel bzw. des gesamten Kanaren-Archipels.

Lanzarote und Fuerteventura liegen zusammen auf einem gemeinsamen untermeerischen Sockel.

Fest steht, dass die Entstehung der Kanaren-Inseln mit dem Driften der ozeanischen, afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatten zu tun hat. Im mittelatlantischen Ruecken (ein Riss mitten im Atlantischen Ozean von mehreren Tausend Kilometer Länge) quillt laufend Magma aus dem Erdinneren hervor, so dass sich die atlantische Kontinentalplatte permanent vergrößert. Im Grenzbereich der ozeanischen, afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatte zerbrach die atlantische Platte und drückte einzelne Bruchstücke vom Meeresboden nach oben. Diese Bruchstücke bilden einen Sockel für die Kanarischen Inseln. Lanzarote und Fuerteventura liegen auf einem solchen Bruchstück, haben also quasi ein gemeinsames Fundament.

Diese Fundamente sind jedoch nicht so hoch, dass sie über dem Meeresspiegel als Inseln erkennbar wären. Die eigentlichen Inseln entstanden durch gewaltige untermeerische Vulkanausbrüche, die so viel Magma ausspuckten, bis sie endlich die Meeresoberfläche überragten. So entstanden die Inseln Lanzarote und Fuerteventura vor ca. 20 Millionen Jahren. Nach Westen nimmt das Alter der Kanareninseln ab: Gran Canaria entstand vor ca. 15 Millionen Jahren, Teneriffa und La Gomera vor ca. 10 Millionen Jahren und die jüngsten Inseln La Palma und El Hierro sind gerade mal 1-2 Millionen Jahre jung.

Im Laufe der Millionen Jahre vergrößerte sich die Insel durch zahlreiche Vulkanausbrüche. Die von diesen Vulkanausbrüchen ausgehobenen Vulkankegel haben heute eine runde, flache Form; die Erosion hat im Laufe der Jahrmillionen saubere Arbeit geleistet. Jüngere Vulkanausbrüche in den letzten Zigtausend Jahren schufen Landschaften wie das Dünengebiet El Jable oder die kleine Nachbarinsel Isla de Lobos. Das Malpaís (zu deutsch Schlechtes Land) der jüngsten Vulkanausbrüche ist heute noch in der Inselmitte zu bestaunen.

Zur Geschichte Fuerteventuras

Es gibt keine Ureinwohner der Insel, die durch irgendwelche steinzeitlichen Funde belegt werden könnten. Vielmehr wurde die Insel im ersten Jahrtausend vor und nach Christus von Einwanderern besiedelt. Europäische Eroberer kamen ab dem 13. Jahrhundert regelmäßig auf die Kanareninsel; Hauptmotivation war der Sklavenhandel. Zahlreiche Inselbewohner wurden von den Eroberungsschiffen in die Sklaverei abtransportiert. Bis zum 15. Jahrhundert existierten auf Fuerteventura zwei Königreiche: Maxorata im Norden und Jandía im Süden der Insel.

Im 15. Jahrhundert wurde Fuerteventura genauso wie die übrigen kanarischen Inseln von Spaniern erobert. Während die fruchtbaren Inseln La Palma, Gran Canaria und Teneriffa direkt von der spanischen Königin Isabella verwaltet wurden, wurden die trockenen Inseln Fuerteventura und Lanzarote von Feudalherren kontrolliert und niedergewirtschaftet. Die spanische Eroberung bedeutete natürlich das Aus der einheimischen Kultur.

Die Inselbewohner litten stark unter den Lehnsherren, an die hohe Abgaben zu entrichten waren; Es fand eine regelrechte Ausbeutung der Insel statt: Bäume wurden abgeholzt, um die Kalköfen zu befeuern. Das einst so fruchtbare Land wurde kahl und karg. Es konnte immer weniger Ackerbau betrieben werden. Zudem litten die Inselbewohner durch immer häufigere Piratenangriffe. Im 17. Jahrhundert flüchteten viele Einwohner von der Insel, so dass nicht einmal 1000 übrig blieben.

Im 19. Jahrhundert wird Fuerteventura zur Freihandelszone und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird die Landwirtschaft von Madrid aus wieder angekurbelt. Einen richtigen Aufschwung erhält die Insel jedoch erst wieder in den 1960er Jahren, als der Tourismus langsam einsetzt. In den 1980er und 90er Jahren ist der Höhepunkt der Bauphase erreicht und die Inselregierung beschließt, den Tourismus-Boom einzudämmen, um die eigene Kultur und die Inselnatur nicht ganz dem touristischen Bauwahn zu opfern.

Der Tourismus hat zwar zahlreiche natürliche Inselteile mit Betonklötzen verunstaltet, jedoch brachte er außer Jobs und Geld auch viele positive Aspekte für die einheimischen Bewohner: Die Landwirtschaft wurde wieder angekurbelt; Zigtausende von Ziegen liefern Milch und Käse, den Touristen während ihres Urlaubes in Massen verzehren. Fischer fanden zu ihrer alten Tradition zurück, da die Inselbesucher natürlich einheimischen, frisch gefangenen Fisch besonders schätzen. Und auch das Kunsthandwerk, insbesondere die Stickerei, erlebte eine Renaissance, da sich viele Touristen einheimische Produkte als Andenken und als Mitbringsel kaufen.

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