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Schlösser und Gärten in Dresden

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Dresdens Schlösser, Gärten und Parks sind legendär, man kann ohne Zweifel sagen, dass sie Weltgeltung haben. Die meisten stammen aus dem Barock oder wurden im Barockstil umgebaut. In diesen Fällen hatte die Prunksucht der sächsischen Kurfürsten etwas Gutes, sind doch auf diese Weise Kunstdenkmäler entstanden, die noch heute ihresgleichen suchen und die jährlich Hunderttausende Besucher anlocken.

Das Residenzschloss

Dresden ist als Stadt des Barock bekannt, doch es gibt auch andere beeindruckende Bauten. Dazu zählt das Residenzschloss, das als eines der bedeutendsten Renaissance-Gebäude Deutschlands gilt. Der Vorgänger des Schlosses, eine mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhundert, war das älteste Bauwerk der Stadt Dresden.

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts war das Schloss die Residenz der Wettiner, der sächsischen Kurfürsten und Könige. In diese Zeit fällt auch die Erweiterung der Burg, das auf diese Weise zu einem Vierflügelschloss wurde, mit einer Höhe von drei Geschossen.

Das Residenzschloss

Zwischen 1530 und 1558 erfolgte dann der Umbau im Renaissance-Stil, durch den das Schloss seine repräsentative Ausstattung erhielt und dem Verlangen der Wettiner nach Prunk und Pracht entsprach; Eine besondere Augenweide ist der Große Schlosshof, dessen Bauten mit wundervollen Sgraffitomalereien verziert sind. Das entsprach auch der besonderen Bedeutung des Schlosshofes, der als Fest- und Turnierplatz diente. Heute sind diese Malereien zum großen Teil wieder restauriert und erstrahlen in neuer Schönheit.

Der Große Schlosshof mit Sgraffitomalereien

In den Jahren 1674 bis 1676 erfolgte der Umbau des Schlossturmes in den 101 m hohen Hausmannturm, der eine barocke Haube mit offener Laterne erhielt. Der Hausmannturm, dessen Name auf die Türmer zurückgeht, die ihre Wohnung darin hatten, galt lange Zeit als höchster Turm Dresdens. Heute steht er den Besuchern offen, auf relativ bequemen Treppen kann er bestiegen werden; Wir möchten das jedem empfehlen, denn der Aufstieg ist wirklich ziemlich gut zu bewältigen und der Ausblick über Dresden ist einfach phantastisch. Durch die Nähe zur Hofkirche, dem Zwinger und der Semperoper ergeben sich Stadtsichten, die man selten so intensiv erlebt.

Der Hausmannturm

Gefährdet war das Residenzschloss in seiner Funktion zur Zeit August des Starken, der ein neues Barockschloss plante. Der Zwinger war die Vorstufe, er sollte eigentlich der Vorhof dieses neuen Schlosses sein. Doch dazu kam es - glücklicherweise ? - nicht, die Mittel reichten wohl doch nicht mehr aus. So blieb das Schloss in seinem Renaissance-Charakter und als Sitz der Wettiner erhalten. Das ist sicher auch einigen großen Baumeistern des Barock zu verdanken, die voller Hochachtung für die Leistungen ihrer Vorgänger waren und das Schloss restaurierten ohne es im Stil des Barock umzugestalten.

Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte dann zur 800 Jahrfeier der Wettiner noch eine umfangreiche Restaurierung und Umbau des Residenzschlosses im Stil der deutschen Neo-Renaissance. Das betraf das äußere Bild des Schlosses, das Innere blieb nahezu unverändert. Im Zuge dieses Umbaus entstanden zwei neobarocke Brücken, die eine verband das Schloss mit dem Taschenbergpalais, die andere das Schloss mit der Hofkirche. So konnte der gesamte Komplex Schloss-Hofkirche-Taschenbergpalais im Inneren begangen werden ohne zwischendurch ins Freie zu müssen.

Der Stallhof neben dem Residenzschloss

Auch das Residenzschloss wurde Opfer der Luftangriffe im 2. Weltkrieg. Glück im Unglück war, dass die Kunstschätze ausgelagert wurden und so gerettet werden konnten, doch vom Schloss blieben nur Ruinen stehen. Daran änderte sich auch in den vierzig Jahren der DDR nichts, lediglich der Stallhof wurde restauriert. Wenigstens blieben zumindest die Ruinen erhalten und wurden nicht abgerissen, wie es mit vielen anderen Bauwerken geschah.

In der Zeit nach der Wende begann der Wiederaufbau des Residenzschlosses, der weitgehend bewältigt ist. In großen Teilen erstrahlt das Schloss in neuem Glanz. Sehr interessant ist auch die 600 m² große transparente Rautenüberdachung des Kleinen Schlosshofes, der als zentrales Besucher-Foyer für die Museen im Schloss dient.

Der Kleine Schlosshof

Von Weltgeltung ist dabei das Grüne Gewölbe, eine der reichsten Schatzkammern Europas, in dem Schmuckstücke und Kunstwerke von phantastischer Wirkung und Kunstfertigkeit gezeigt werden, z.B. ein Kirschkern, in den 185 Gesichter geschnitzt sind. Ansonsten gibt es eine Fülle an Edelsteinen, fein geschliffenen Glassachen und weiteren Meisterwerken. Der Besucherandrang ist entsprechend groß, ein Hineinkommen ins Grüne Gewölbe ohne rechtzeitige Voranmeldung nicht möglich.

Eine weitere Ausstellung im Schloss ist das Kupferstich-Kabinett, in dem Zeichnungen und druckgrafische Werke von so bedeutenden Künstlern wie Dürer, Caspar David Friedrich, Toulouse-Lautrec, Picasso und vielen anderen gezeigt werden. In den Sommermonaten werden im Hausmannturm des Schlosses Ausstellungen des Münzkabinetts präsentiert. Geplant ist, nach der endgültigen Fertigstellung des Schlosses die Ruestkammer wieder hierher zu bringen.

Der Zwinger, Augusts Versailles

Der Zwinger mit dem herausragenden Kronentor gilt als eine der beeindruckendsten und kulturhistorisch wertvollsten Barockanlagen. Ein Besuch Dresdens ohne einen Abstecher zum Zwinger ist einfach undenkbar.

Der Zwinger

Das prachtvolle Bauwerk verdanken wir auch August dem Starken, dem Kurfürsten, der durch seine Prunk- und Geltungssucht so viel für die Stadt getan hat und sie zu einer europäischen Kulturmetropole machte.

August ließ auf dem Gelände zuerst eine Amphit-Arena aus Holz errichten, die für Festlichkeiten unter freiem Himmel genutzt wurde. Im Jahre 1709 begann dann der eigentliche Ausbau des Areals mit dem Bau einer Orangerie. August beauftragte damit den bedeutenden Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann, der auch für andere berühmte Bauten Dresden zuständig war. In den folgenden Jahren von 1710 bis 1719 entstanden dann die wichtigsten Barockbauten des Zwingers. Das waren die architektonischen Meisterwerke Wallpavillon, das Nymphenbad, die Bogengalerien am Wallpavillon und als besonderes Highlight das Kronentor mit seiner Brücke am Wallgraben; All dies war reichlich verziert durch Statuen, Plastiken und Figuren des Bildhauers Balthasar Permoser.

Der Wallpavillon Arbeiten Permosers am Wallpavillon

Im Jahre 1719 erfolgte die feierliche Einweihung aus Anlass der Hochzeit, die Kurprinz Friedrich August mit Maria Josepha, der habsburgischen Kaisertochter, feierte. Auch wenn man es kaum glaubt, die Innenhofgestaltung mit den Wasserbecken und Gartenanlagen war damals noch nicht vorhanden. Sie entstand erst in den Jahren zwischen 1820 und 1830.

Die ersten größeren Beschädigungen erhielt der Zwinger im Siebenjährigen Krieg, als die preußische Armee nach ihrem Einmarsch in Dresden die Räume der Anlage als Stapelplatz nutzte. Nach Restaurierungen erfolgte dann ein erneuter Rückschlag während der Napoleonischen Kriege.

Der Zwinger mit seiner Innhofgestaltung

Ab 1820 wurde, wie schon erwähnt der Innenhof ausgebaut und von 1847 bis 1855 errichtete der berühmte Baumeister Gottfried Semper das Galeriegebäude, das heute als Sempergalerie seinen Namen trägt. Damit war das Geviert des Zwingerkomplexes geschlossen und der Bau beendet.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu wiederholten Restaurierungen, die aber teilweise mehr Schaden anrichteten. Von 1924 bis 1936 wurde der Gebäudekomplex gründlich überholt und gesichert. Leider war das aber nicht von langer Dauer, denn im 2. Weltkrieg fielen die Gebäude im Bombenhagel in Trümmern; Glücklicherweise begann man schon 1945 mit dem Wiederaufbau, der auch in der DDR-Zeit fortgeführt und 1963 abgeschlossen wurde.

Das berühmte Kronentor

Heute ist der Komplex, der im Zentrum der Altstadt am Theaterplatz steht, neben dem Residenzschloss und der Semperoper eines der Vorzeigeobjekte Dresdens, in dem nicht nur barocke Baukunst bewundert werden kann sondern auch Ausstellungen und Museen ihren Sitz haben.

Glanzstück der Ausstellungen ist ohne Zweifel die Galerie Alte Meister mit so bedeutenden Kunstwerken wie der Sixtinischen Madonna und Gemälden von Dürer, Rembrandt und Rubens sowie zahlreichen anderen berühmten Künstlern. Die Galerie befindet sich in dem von Gottfried Semper gebauten Flügel. Es empfiehlt sich, für einen Besuch reichlich Zeit mitzubringen, denn zum einen ist der Andrang sehr stark und zum anderen gibt es ungeheuer viel zu sehen. Wir waren schon mehrmals in der Galerie, aber bisher haben wir bei weitem noch nicht alles gesehen.

Eine weitere sehr empfehlenswerte Ausstellung ist die Porzellansammlung August des Starken, in der sowohl chinesisches als auch Meißner Porzellan gezeigt wird. Ergänzt werden die Möglichkeiten durch die Rüstkammer, eine Sammlung historischer Waffen, und den Mathematisch-Physikalischen Salon.

Der Große Garten

Dresden ist eine Großstadt, doch auch eine mit viel Grün. Die wohl beeindruckendste Parkanlage der Elbestadt ist der Große Garten, ein rund 2 km² großes Areal südöstlich der Altstadt. Hier findet man im Park Erholung von der Hektik der Großstadt, obwohl man realistisch sagen muss, dass der Große Garten auch sehr gut besucht und man selten allein ist.

Deutsches Hygiene-Museum

Es sind jedoch nicht nur die Garten- und Parkanlagen, die den Reiz des Geländes ausmachen; Neben dem Grün gibt es auch sehr interessante Gebäude und viel Kultur. Auf der Westseite des Parks steht am Lingnerplatz ein Museum, das den Menschen in völlig anderer Sichtweise zeigt. Im Deutschen Hygiene-Museum wurde erstmals der "gläserne Mensch" gezeigt, und das im wahrsten Sinne des Wortes. In der Nachbildung des menschlichen Körpers aus Spezialglas sind alle wichtigen Organe und Funktionen aus dem Inneren zu betrachten. 1930 entstand das erste Objekt dieser Art, die" Gläserne Frau". Das Museum widmet sich allen Fragen zum menschlichen Leben, Gesundheit und Hygiene. Grundlage ist ein Traum des Industriellen Karl August Lingner, Produzent des bekannten Mundwassers "Odol", der die Menschen über Hygiene und Volksgesundheit aufklären wollte. Zu seinen Lebzeiten erfüllte sich dieser Traum nicht, doch von 1928 bis 1930 entstand das Deutsche Hygiene-Museum an dem Platz, der den Namen Lingners trägt.

Nicht weit entfernt, im Nordwesten des Geländes, ist seit einigen Jahren direkt neben dem Botanischen Garten ein neues modernes Industriegebäude zu bewundern. In dem futuristisch anmutenden Bau aus Glas und Stahl wird der Luxuswagen "Phaeton" des VW-Konzerns in Handarbeit gefertigt. Das Besondere daran ist, dass Besucher in Führungen die Produktion des Autos erleben dürfen, allerdings nur nach vorheriger Anmeldung. Der Name des Gebäudes "Gläserne Manufaktur" ist also durchaus doppelsinnig.

Palais im Großen Garten

Ein Teil des Großen Gartens ist Dresdner Zoo, der 1861 gegründet wurde und damit der viert älteste Zoo Deutschlands ist. Auch wenn er mit 13 Hektar relativ klein ist und sicher nicht zu den deutschen Vorzeigezoos gehört, lohnt ein Besuch doch allemal.

Was wäre eine Anlage in Dresden ohne Kunst des Barock? Natürlich finden sich auch im Großen Garten Gebäude und zahlreiche Statuen dieser Kunstrichtung. Mittelpunkt ist dabei das am Palaisteich gelegene erste Barockpalais der Elbestadt. Alle Hauptalleen, die schnurgerade angelegt sind, führen zu diesem Palais und dem Teich. Im Garten verstreut sind überall Plastiken, Statuen und andere Barockkunstwerke. Daneben findet man solch profanere aber auch wichtige Dinge wie Gaststätten und Imbisseinrichtungen.

Die Parkeisenbahn

Ein Höhepunkt, vor allem für Kinder aber nicht nur für die, ist die Parkeisenbahn. Die Miniaturbahn fährt auf einer etwa 5,6 km langen Rundstrecke durch den Großen Garten. Die Dimensionen der Eisenbahn sind kleiner als die Originale, doch ansonsten ist vieles der Realität abgesehen. Am Bahnhof gibt es Lautsprecherdurchsagen und auf der Strecke unbeschrankte Bahnübergänge. Hier wird die Bahn mit grellem Tuten angekündigt, doch Vorsicht ist an diesen Stellen auf jeden Fall an geraten.

Der Große Garten entstand im 17. Jahrhundert und war ursprünglich ein Jagdgarten. Später wurde er dann zum Barockgarten umgebaut, in dem die Damen und Herren des kurfürstlichen Hofes flanierten.

Schloss Pillnitz, Sommerpalais an der Elbe

Die sächsischen Monarchen hatten mit ihrem Residenzschloss ein überaus prachtvolles Gebäude. Doch in der heißen Jahreszeit zog es sie ans Wasser und in die reizvolle Umgebung Dresdens. Dazu bot sich das Sommer- und Lustschloss Pillnitz mit seinem Park an.

Erstmals erwähnt wurde die Anlage Mitte des 14. Jahrhunderts, die damals allerdings noch nicht zum Besitz der Wettiner gehörte. Kurfürst Johann Georg IV. tauschte sie 1694 vom Eigentümer gegen das Schloss und das Amt Lichtenwalde. Kurz darauf verstarb er jedoch, so dass Pillnitz an August den Starken fiel. Der überließ es 1706 seiner Mätresse, der Gräfin Cosel. Doch diese fällt in Ungnade und so verliert sie auch Pillnitz.

Bergpalais, Schloss Pillnitz

Ab dem Jahr 1720 beginnt dann der Ausbau von Schloss und Park Pillnitz. Bis 1724 entstehen das Wasserpalais und das Bergpalais, die bis heute Pillnitz den besonderen Reiz geben. Beide Bauten und auch die Schlosskirche "Zum Heiligen Geist" in den Weinbergen der Umgebung sind Entwürfe des berühmten Baumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann. Das Wasserpalais war im Original aber ohne die beeindruckende große Freitreppe, die zur Elbe führt, geplant. Die Treppe entstand etwas später, im Jahre 1725, nach Entwürfen von Zacharias Longuelune.

Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit ins 19. Jahrhundert hinein werden dann nach und nach noch weitere Bauwerke und Ergänzungsbauten errichtet, so der Chinesische Pavillon, das Neue Palais, die Wächterhäuser und das Palmenhaus. Das Palmenhaus war das größte gusseiserne Gewächshaus Deutschlands.

Auch die Parkanlagen wurden in diesen Jahren umgestaltet und erweitert, z.B. durch die Anlage des Fliederhofes und eines Koniferenhains. Doch es gab nicht nur Bautätigkeit und Neues, durch einen Brand wurden 1818 das Alte Schloss und der Venustempel vollständig vernichtet.

Seit dem Jahre 2006 besitzt Pillnitz auch ein Museum. Im Neuen Palais eröffnete das Schlossmuseum, in dem allerlei über Pillnitz und die Zeit des Barock zu bewundern ist. Wer Schloss und Park Pillnitz besucht, sollte nicht versäumen, einen Abstecher in die nähere Umgebung zu unternehmen. Ganz in der Nähe des Schlosses gibt es auch eine Fähre, mit der man ans andere Ufer übersetzen kann. Von dort hat man einen sehr schönen Blick auf das Wasserpalais mit seiner imposanten Freitreppe.

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