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Dresdens berühmte Kirchen

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Dresden hat mehrere imposante Kirchenbauten, sowohl protestantische als auch katholische. Die Dresdner Herrscher, allen voran August der Starke, waren ja eigentlich protestantisch, doch für die polnische Königskrone scheuten sie sich nicht, den Glauben zu wechseln. So sind auch die Kirchen der Stadt sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist einigen ihre weltbekannte Architektur und ihre Kunstschätze, die auch zum Titel Dresdens als Elbflorenz beitrugen.

Die wiedererstandene Frauenkirche

Die Frauenkirche am Dresdner Neumarkt ist eines der weltweit bekanntesten Symbole für Kriegszerstörung und Wiederaufbau. In den Bombennächten des 13. und 14. Februar 1945 sank der Kirchenbau in Schutt und Asche; Ein Berg an Trümmern, Bauschutt und Reste der Türme waren alles, was von diesem wunderbaren Architekturkunstwerk übrig blieb. In der DDR-Zeit war weder Geld noch Willen vorhanden, die Kirche wieder aufzubauen, offiziell sollte die Ruine als Mahnmal an die Schrecken des Krieges stehen bleiben.

Die Frauenkirche und das Denkmal Martin Luthers

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands setzte sich die Meinung durch, dass die Frauenkirche als unersetzbarer Kunstschatz wieder erstehen sollte. Eine beispiellose Spendenaktion erbrachte in 15 Jahren über 100 Millionen Euro an Spenden aus aller Welt. So konnte die Kirche im Jahre 2005 in neuem Glanz wieder eingeweiht werden. In der hellen Sandsteinfassade zeugen ein Teil dunkler Steine von der Geschichte. Diese dunklen Steine sind die Originale, die aus den Trümmern geborgen und in der neuen Kirche verbaut wurden.

Dabei war eigentlich gar nicht abzusehen, dass die Dresdner Frauenkirche einmal ein weltweit bewundertes Baukunstwerk und Symbol sein würde. Seit 1336 stand an der Stelle der Frauenkirche die Marienkirche. Das rasant wachsende Dresden ließ diese Kirche aber Anfang des 18. Jahrhunderts schlichtweg zu klein werden. Kurfürst August der Starke, der sehr von der Idee einer neuen monumentalen Kirche angetan war, gab diese in Auftrag und so konnte 1726 der Grundstein gelegt werden. 1734 erfolgte zwar die offizielle Einweihung der Frauenkirche, doch genau genommen existierte sie nur als Fragment.

Die monumentale Kuppel der Frauenkirche

Der Innenraum war fertig, doch fehlten wichtige Teile. Die imposante Kuppel wurde erst viel später fertig und auch der Altar und die Silbermannorgel waren noch nicht vorhanden. Die chronische Finanznot August des Starken und vielerlei Querelen verzögerten das gesamte Projekt, zumal August auch 1733 starb, ein Jahr vor der Einweihung. Glücklicherweise wurde die Kirche Jahre später trotzdem vollendet, so dass wir heute dieses Glanzstück der Architektur bewundern können.

Die Frauenkirche, die an den Petersdom in Rom erinnert, kann mit einigen Rekorden und beachtenswerten Fakten punkten. Mit ihren 95 m Höhe und der monumentalen Kuppel ist sie weithin sichtbar und ragt über die Silhouette Dresdens hinaus. Der Barockbau aus hellem Sandstein ist die bedeutendste protestantische Kirche dieser Stilrichtung in Deutschland. Die gewaltige Kuppel, die freitragend ist, gilt sogar als größte Steinkuppel nördlich der Alpen.

Die Frauenkirche und wieder erstandene Häuser

Ausgestaltet wurde die Kuppel noch mit Malereien des Künstlers Johann Baptist Grone und auch der barocke Altar ist überaus sehenswert. Kein geringerer als Johann Sebastian Bach weihte 1736 die Silbermannorgel der Kirche ein.

Die Frauenkirche erscheint von außen monumental, doch aufgrund ihrer Bauform vermutet man nicht, dass sie immerhin 1600 Personen Platz bietet. Ein großer von Säulen getragener Zentralraum und vier Emporengeschosse lassen die Kirche auch im Inneren imposant erscheinen. Für Besucher sehr interessant ist die Möglichkeit, die Kuppel zu besteigen und von einer Balustrade aus den Blick über Dresden schweifen zu lassen; Allerdings muss man hierfür lange Wartezeiten einkalkulieren, besonders in der Saison. Der Andrang für die Besichtigung der Frauenkirche und die Turmbesteigung ist enorm.

Empfehlenswert ist auch die nähere Umgebung der Kirche. Hier sind in den Jahren nach dem Wiederaufbau ganze Straßenzüge im barocken Stil neu entstanden. Hinter den Barockfassaden verbergen sich zwar moderne Bauten, doch der visuelle Eindruck des alten Dresden ist faszinierend.

Die Hofkirche

Die katholische Hofkirche direkt neben dem Residenz-Schloss am Theaterplatz ist mit fast 4800 m² Grundfläche der größte Kirchenbau in Sachsen. Von außen erscheint die Kirche aber bei weitem nicht so groß, hier täuscht der optische Eindruck. Zugleich ist sie auch der jüngste Barockbau der Elbestadt und eines der Bauwerke, die nach der Zeit August des Starken errichtet wurden.

Die katholische Hofkirche

Mit dem Bau beauftragt wurde der Italiener Chiaveri, der seine Handwerker aus seinem Heimatland mitbrachte. Im Jahre 1737 wurde die Hofkirche begonnen und im Jahre 1755 vollendet, allerdings nicht mehr unter der Regie Chiaveris, der 1747 nach Differenzen abgereist war. Entstanden ist ein reichverziertes Gebäude in beeindruckender Architektur. In späteren Jahre ergänzte man das Gebäude noch durch eine Brücke, die Kirche und Schloss miteinander verband. Eine Besonderheit sind die 78 Steinfiguren von Aposteln, Kirchenoberen und Heiligen, jeweils 3 bis 3,5 m hoch, die Balustraden und Nischen der Hofkirche zieren.

Steinfiguren krönen die Hofkirche Steinfiguren krönen die Hofkirche

Auch die Hofkirche ist mit einer Silbermannorgel ausgestattet. Außerdem besitzt sie einen geschnitzten Altar im Rokokostil mit einem Bild des Künstlers Meng. Man kann sagen, dass die Kirche eine Grabstätte der Wettiner ist, denn in der Gruft befinden sich insgesamt 49 Sarkophage mit den Gebeinen der Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht der Wettiner. Deren bekannteste Persönlichkeit, August der Starke, ist allerdings in Krakau in Polen bestattet. Sein Herz aber wurde in einem Gefäß nach Dresden gebracht und in der Gruft beigesetzt. Ob das irgendwie symbolisch ist, bleibt aber offen.

Auch die katholische Hofkirche erlitt waehrend der Bombennächte des Februar 1945 das Schicksal vieler Gebäude der Elbestadt und wurde schwer zerstört. Im Gegensatz zur Frauenkirche begann jedoch gleich nach dem Krieg der Wiederaufbau, der in der DDR-Zeit 1968 abgeschlossen wurde. Im Jahre 1980 erfolgte die Nutzung als Kathedrale des Bistums Dresden/Meißen.

Die Kreuzkirche, Heimat der Kruzianer

Neben dem Leipziger Thomanerchor ist der Kreuzchor aus Dresden weltbekannt und feiert auf allen Kontinenten Erfolge. Die Kruzianer, Jungen die sich der mittelalterlichen Tradition liturgischer Knabengesänge widmen, haben ihre Heimstatt in der Dresdner Kreuzkirche, die dem Chor auch seinen Namen gab. Mehr als sieben Jahrhunderte bestehen diese Tradition und der Chor schon, er ist zur Institution der Elbestadt geworden. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1300. In der Dresdner Innenstadt am Altmarkt findet man den Bau, der die evangelische Hauptkirche Dresdens ist und als Predigtkirche des Landesbischofs fungiert.

Die Kreuzkirche am Altmarkt

Auch diese Kirche hat eine lange traditionsreiche Geschichte. Schon um 1215 wurde sie gegründet, damals allerdings noch als Nikolaikirche, die dem Schutzpatron der Händler und Schifffahrer, dem heiligen Nikolaus, gewidmet war. Im Jahre 1388 neu geweiht ist sie seitdem als Kreuzkirche bekannt und in die Geschichte eingegangen. In der Kirche fand 1539 der erste lutherische Gottesdienst in Dresden statt und seitdem dient das Bauwerk den Protestanten als Glaubensstätte.

Eine bewegte Geschichte kann auch der Turm der Kreuzkirche vorweisen. Er wurde viel später als die eigentliche Kirche errichtet. Erst reichlich 300 Jahre nach dem Bau des Gotteshauses entstand der mit 90 m Höhe beachtliche Turm. Er überstand den Beschuss durch die Preußische Armee 1760 im Siebenjährigen Krieg, während die übrige Kirche in Trümmern sank. Paradoxerweise stürze er dann aber bei den Arbeiten zum Wiederaufbau der Kreuzkirche ein. So brauchte es bis zum Jahr 1800, bis der gesamte Wiederaufbau abgeschlossen war.

In der Kreuzkirche

Der erste Bau, noch als Nikolaikirche, erfolgte im gotischen Stil. Der Neubau der Kreuzkirche nach der Vernichtung im Siebenjährigen Krieg erfolgte im Stil des Barock, während die Fassade klassizistisch ist. Eine neuerliche Tragödie erlebte die Kirche im 2. Weltkrieg, im Februar 1945 wurde auch sie ein Opfer der Bombardements; Glücklicherweise erlitt sie aber in der DDR nicht das Schicksal vieler anderer berühmter Bauwerke, die abgerissen oder vernachlässigt wurden. Man baute die Kirche von 1946 bis 1955 wieder auf, wobei das Äußere originalgetreu rekonstruiert wurde, der Innenraum aber eine schlichte Ausstattung erhielt.

Weniger bekannt ist, dass der Turm der Kirche bestiegen werden kann. Der Ausblick über die Stadt ist bemerkenswert und wir finden, es ist einer der schönsten, denn man sieht fast alle berühmten Bauwerke Dresdens.

Weitere Kirchen in Dresden

Frauenkirche, Hofkirche und Kreuzkirche sind die Gotteshäuser, die weit über die Grenzen Dresdens hinaus bekannt sind und Kostbarkeiten der Architekturgeschichte darstellen. Doch Dresden hat noch eine Reihe weiterer Kirchen zu bieten, die durchaus einen Besuch wert sind und sich in Lage und Architektur durchaus nicht verstecken müssen.

Die Dreikönigskirche

Da ist die Dreikönigskirche zu nennen, ein Bau der im Zentrum der Dresdner Neustadt liegt, unweit des Standbildes August des Starken, dem "Goldenen Reiter". Auch dieses Gebäude hat eine lange Geschichte, die Anfang des 15. Jahrhunderts begann. Dieser erste gotische Bau wurde aber schon 1429 durch die Hussiten zerstört. Der Neubau wurde dann durch den großen Stadtbrand 1685 vernichtet und der wiederum erfolgte neue Kirchenbau auf Befehl August des Starken abgerissen, da er der geplanten barocken Prachtstraße im Wege stand.

Der vierte Bau der Dreikönigskirche, der 1739 eingeweiht wurde, hatte dann längeren Bestand. Der Kirche im Stil des Spätbarock wurde zwischen 1854 und 1858 ein 88 m hoher Turm in Neobarock hinzugefügt.

Bis zu den Bombenangriffen auf Dresden 1945 stand die Kirche in dieser Form, dann brannte sie aus. Lediglich Umfassungsmauern und der Turm blieben stehen. Noch in der DDR begann 1984 der Wiederaufbau, der in der Bundesrepublik 1994 abgeschlossen wurde.

Wie aus einer fremden Welt erscheint die russisch orthodoxe Kirche. Die vergoldeten fünf Kuppeln in der typischen Zwiebelform erinnert an den Kirchenstil der russischen Architektur. Erbaut wurde die Kirche zwischen 1872 und 1874 als eines von vier Gotteshäusern, die für die zahlreichen Ausländer errichtet wurden, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Dresden ansiedelten und ihre eigene Glaubensrichtung mitbrachten. Besonders sehenswert sind die Ikonen in der Kirche, die mindestens 200 Jahre alt sind und der Hauptraum. Der berühmte russische Dichter Fjodor Dostojewski ließ hier seine Tochter taufen.

Die Liste der übrigen Kirchenbauten in Dresden ist lang und auch sehr vielseitig; Natürlich sind in der Elbestadt und Umgebung Kirchen im Stil des Barock zu finden, aber auch sehenswerte kleine Dorfkirchen und Kirchen im Jugendstil (wie z.B. die Christuskirche in Stehlen). Daneben gibt es auch einige moderne Gemeindebauten, wie in Stehlen, Probis und Gorbitz, die in der DDR-Zeit errichtet wurden.

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