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Málaga und Umgebung

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Málaga ist in erster Linie durch seinen Flughafen bekannt, der quasi das Eingangstor zur Costa del Sol, der Sonnenküste, ist. Mit ca. 7 Millionen Fluggästen ist er einer der größten Spaniens. Die Nähe zur Sonnenküste ist Málagas touristisches Aushängeschild, obwohl die Stadt viel mehr zu bieten hat. Mit rund 530.000 Einwohnern ist sie Andalusiens zweitgrößte Stadt mit langer Geschichte. Schon die Phönizier unterhielten hier einen wichtigen Handelshafen. Heute ist die Stadt ein Schwerpunkt der Kultur und Wirtschaft Andalusiens.

Wenn Málaga auch nicht die touristischen Highlights wie etwa Córdoba oder Granada zu bieten hat, kann die Stadt doch einige sehenswerte Bauten und geschichtliche Denkmäler vorweisen. Die Besichtigung dieser, verbunden mit einem Bummel durch die Parks Málagas, lohnt auf jeden Fall einen Aufenthalt. Übrigens ist die Stadt der Geburtsort Pablo Picassos, an den durch ein Museum und sein Geburtshaus erinnert wird.

Wir hatten am Flughafen noch relativ viel Zeit, und wollten diese für die Besichtigung Málagas nutzen. Da auch diese Stadt, wie so viele Andalusiens, für Autofahrer alles andere als nervenberuhigend ist, probierten wir eine Empfehlung die wir bekommen hatten; Wir ließen das Auto am Flughafen stehen und fuhren mit der spanischen Bahn, der RENFE, nach Málaga und fanden, dass dies die beste Lösung ist. Der Zug fährt etwa alle 30 Minuten, in ca. 15 Minuten ist man in Málagas Innenstadt und das zum günstigen Preis von ca. 1 Euro. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind im Zentrum auf relativ engem Raum konzentriert, so dass man alles bestens zu Fuß erreicht.

Die maurische Festung Alcazaba

Auch Málaga hat, wie so viele andalusische Städte, eine maurische Festung, die zur damaligen Zeit die Herrschaft der Araber sichern sollte. In Bezug auf Größe, Pracht und Kunstfertigkeit der Architektur kann dieses Bauwerk nicht mit den phantastischen Bauten der Alhambra in Granada oder der Mezquita Catedral in Córdoba mithalten, doch ein Besuch lohnt sich hier allemal. Es ist schon eine eindrucksvolle Festung, die hoch über der Altstadt Málagas thront und zu der man steile Treppenwege erklimmen muss.

Alcazaba in Málaga Hof der Alcazaba

Errichtet wurde die Alcazaba im 11. Jahrhundert vom damaligen Herrscher Málagas, des Sultans Badis. Seinem Wunsch entsprechend entstand eine Mischung aus Palast und Festung, die vom Hügel über die Stadt wachte. Auch hier waren die Grundlagen die Reste einer alten roemischen Bebauung, auf denen der Festungsbau neu entstand. Von diesen alten römischen Bauten zeugt heute noch die Ruine eines römischen Theaters, das erst im Jahr 1951 wieder entdeckt wurde; Errichtet hatte es Kaiser Augustus.

Die Festung mit ihren 11 Haupttürmen hatte ihre Blütezeit mit der Niederlage der Mauren und ihrer Vertreibung aus Andalusien überschritten, in den folgenden Jahrhunderten verfiel sie immer mehr; Glücklicherweise gewann im 20. Jahrhundert die Erkenntnis, dass solche historischen Bauten Schutz benötigen, immer mehr an Bedeutung. 1931 wurde dann die Alcazaba von der UNESCO zum nationalen Kulturerbe ernannt und mit der Restaurierung begonnen. Heute ist die Festung in einem sehr guten Zustand.

Blick zu den Ruinen von Castillo de Gibralfaro

Zu besichtigen sind die Palasträume der Nasriden, des maurischen Herrschergeschlechts, sowie die Wohnräume des Hofstaates. Besonders beeindruckend sind, wie auch in vielen anderen maurischen Bauensembles, die Gärten mit ihren raffinierten Bewässerungsanlagen und Kühle spendenden Brunnen und Wasserbecken.

Steht man auf den Burgmauern, sieht man auf einem weiteren Hügel die Ruinen des Castillo de Gibralfaro. Die Bezeichnung kommt wohl vom arabischen Begriff für Leuchtturm, und der wiederum soll sich auf einen Leuchtturm beziehen, den die Phönizier hier erbaut haben sollen.

Von der im 14. Jahrhundert errichteten Festung ist bis auf die Ringmauer wenig erhalten geblieben. Lediglich eine Ausstellung zur Geschichte der Burganlage ist von Interesse. Da man die Festung nur per längerem Fußmarsch oder einer Anfahrt mit dem Auto erreicht, ist ein Besuch wohl nur bei einem längeren Aufenthalt in Málaga und genügend Zeitreserven sinnvoll.

Die Kathedrale La Manquita

Das spanische Städte für gewaltige und beeindruckende Kirchenbauten bekannt sind ist kein Geheimnis. Auch Málaga hat zahlreiche Kirchen und eine architektonisch und kunsthistorisch herausragende Kathedrale.

Catedral La Manquita mit dem Stummel des Südturms

Wie so oft hatten die katholischen Herrscher nach ihrem Sieg über die Mauren deren Moscheen entweder umgebaut oder gänzlich abgerissen, um katholische Kathedralen zu errichten. Auch Málagas Catedral La Manquita steht am Platz einer ehemaligen arabischen Moschee. Von 1528 bis 1588 dauerte der Bau, der jedoch niemals endgültig fertig gestellt wurde. So bietet die Kirche auch heute noch einen etwas seltsamen Anblick, denn von den ursprünglich geplanten zwei Türmen ist nur der Nordturm vollendet. Mit seinen 86m Höhe verhilft er dem Bauwerk zur imposanten Wirkung. Der Südturm allerdings, oder was einmal ein Turm werden sollte, ragt kaum über die Fassade hinaus. Daher kommt auch der Name der Kathedrale, denn "La Manquita" heißt übersetzt "der etwas fehlt".

Unabhängig von diesen unglücklichen Umständen ist der gesamte Bau jedoch imposant und bemerkenswert. Der dreischiffige Kirchenraum hat immerhin eine beeinruckende Länge von 115m und eine Höhe von 52m. Auch die Kirchenausstattung mit Gemälden, Schnitzereien und Skulpturen zeugt von großem Kunstempfinden und dem Willen zu einer prächtigen Gestaltung der Kathedrale.

Die Catedral La Manquita zählt trotz ihres Makels des Unvollendeten zu den bedeutendsten Kirchenbauten der Renaissance in Andalusien und steht in einer Reihe mit denen von Granada, Cádiz und Jaén.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Málaga

Als echte spanische, und vor allem andalusische, Stadt hat Málaga natürlich auch eine Stierkampfarena. Die Malagueta liegt ganz in der Nähe des Strandes und relativ nah am Zentrum der Stadt, so dass man sie per Fuß erreichen kann. Einen besonders schönen Blick auf die Arena hat man von der Festung, der Alcazaba.

Stierkampfarena am Plaza de Toros

Der Hafen ist auch eine Erkundung wert, besonders wenn wieder ein Ozeanriese angelegt hat. Die großen Kreuzfahrtschiffe sind hier öfter anzutreffen. Keiner wird wohl versäumen, die Kathedrale Málagas zu besuchen. Dabei sollte man aber zwei auch sehr interessante Gebäude nicht übersehen, die ganz in der Nähe der Kathedrale stehen.

Blick zum Hafen Málagas

Der Bischofspalast, der Palacio Episcopal, wird heute als Ausstellungssaal genutzt. Erbaut wurde er im 18. Jahrhundert. Die Sagrario, eine kleine Kapelle an der Nordseite der Catedral La Manquita wurde als Bischofskirche benutzt, bis ihr die Kathedrale den Rang ablief. Sehr schön ist besonders ihr Portal.

Mit einem Namen ist Málaga besonders verbunden, mit Pablo Picasso, denn schließlich wurde der Künstler in dieser Stadt geboren. Daran erinnert sein Geburtshaus an der Plaza de la Merced, wo in der Nummer 15 das Museo Casa Natal de Picasso, ein Museum mit Arbeiten des Künstlers und das Studienzentrum der Fundación Picasso zu finden sind. Natürlich gibt es auch jede Menge Souvenirs, die an das Schaffen Picassos erinnern.

Noch ein zweites Museum widmet sich Pablo Picasso. Das von seiner Schwiegertochter gegründete Museum zeigt ein Sammelsurium von Werken des Künstlers, die von der Schwiegertochter gestiftet wurden. 138 Ölbilder, Skulpturen, Keramiken und Zeichnungen sind in einem Renaissancepalast in der C. San Augustin zu sehen.

Hotel La Posada del Conde bei Málaga

Etwa 60 km nordwestlich Málagas liegt in einer wildromantischen Landschaft das Hotel La Posada del Conde. Nach einer Fahrt durch Berge und entlang mehrerer Stauseen kommt man zum Ort Ardales, in dem sich das Hotel befindet.

Hotel La Posada del Conde

Es ist ein kleines privat geführtes Haus mit 26 Zimmern. Durch die Lage am Rande Ardales an einer Nebenstraße ist es im Hotel angenehm ruhig. Weder Verkehrslärm noch sonstiger Krach vergällt die Nachtruhe. Unmittelbar neben dem Hotel sind Parkplätze für die Gäste vorhanden, die kostenlos genutzt werden können. In Andalusien eine nicht selbstverständliche aber sehr positive Sache.

Das Zimmer fanden wir sehr schön, schlicht aber praktisch und stilvoll eingerichtet. Eine Heizung ist vorhanden, Bad und WC sind in einem separaten Raum mit Zugang durchs Wohn- und Schlafzimmer. Im Bad fanden sich Handtücher, Badetücher, Seife und Zahnputzbecher. Zum Baden oder Duschen konnten wir uns aber nicht so richtig durchringen, denn das Wasser kam nur etwas lauwarm durch die Leitung. Das mag oft nicht weiter stören, doch wir hatten leider einen Tag erwischt, an dem es ausgesprochen kalt und regnerisch war. Die Heizung wurde aber offensichtlich für den Winter aufgespart, so dass es in diesem Punkt ein Minus für das ansonsten sehr angenehme Hotel geben muss; An der Sauberkeit gibt es dagegen nichts auszusetzen. Dafür gibt es ein Lob.

Zimmer im La Posada del Conde

Im Haus findet man ein Restaurant, das für seine gute Küche bekannt und empfehlenswert ist. Allerdings hat man auch keine große Auswahl an anderen Lokalitäten, denn im näheren Umkreis ist nichts dergleichen zu finden. Die Alternative hieße, eine größere Anzahl Kilometer durch die Berge fahren. Da man aber im Haus bleiben kann, ist das sicher kein großes Problem.

Wir hatten mit Frühstück gebucht und fanden es akzeptabel. Während in den meisten Hotels ein Frühstücksbuffet angeboten wird, serviert man im La Posada del Conde. Das ist ganz nett, schränkt aber die Auswahl ein. Man bekommt ein großes Brötchen mit Belag serviert, kann auch Marmelade ordern und, falls man noch Hunger hat, Brötchen nachordern. Die Auswahl eines Buffets hat man aber nicht. Auch der Kaffee wird serviert. Es war kein Problem, noch eine zweite oder dritte Tasse zu bestellen, aber das Prinzip des Buffets fanden wir doch besser. Freizeiteinrichtungen, wie Swimmingpool o. ä sind nicht vorhanden. Bei gutem Wetter kann man am Stausee in der Nähe baden, es gibt dort mehrere Strände.

Fazit: Das La Posada del Conde ist ein durchaus akzeptables nettes kleines Hotel, das aber auch nicht durch besonderen Komfort auffällt und dessen größtes Plus die Sauberkeit und das sehr freundliche Personal sind.

Die Umgebung Málagas

Es ist wenig bekannt, aber die Umgebung der Stadt Málaga ist von atemberaubender Schönheit. Eine bergige Landschaft, durchzogen von Schluchten und mit drei Stauseen lädt zum Wandern, Baden und Klettern ein. Etwa eine Autostunde nordwestlich Málagas kommt man in das Gebiet um El Chorro und Ardales. Am Fluss Guadalhorce wurden mehrere Dämme gebaut, die den Fluss stauen und ein Wasserkraftwerk betreiben. An den Stauseen gibt es einige Badestrände, Campingplätze und Freizeiteinrichtungen.

Stauseen bei El Chorro Landschaft bei Bobastro

Die Straße zum Dorf Ardales, das an einem der Seen liegt, führt durch eine beeindruckende Schlucht, die zu Spaniens wichtigsten Sportkletterplätzen zählt und das bedeutendste Klettergebiet des Landes sein soll. Auf dem Weg nach Ardales fällt der Blick auf eine kleine Brücke, die wie ein Vogelnest in schwindelerregender Höhe an steilen Felswänden klebt. Sie ist Teil des "Camino del Rey", des Königsweges. Das ist ein Pfad, der sich in atemberaubender Kühnheit entlang der Felsen schlängelt und den König Alfons XIII. im Jahre 1921 eröffnete. Heute allerdings ist er gesperrt, denn das Betreten ist inzwischen lebensgefährlich. Doch allein der Anblick der Brücke lässt erahnen, welche Meisterleistung hier vollbracht wurde.

Kirchenruine von Bobastro

Kurz vor dem Ort Ardales ist ein Straßenabzweig, an dem die Richtung zu den Ruinen von Bobastro ausgeschildert ist. Folgt man diesem Schild, kommt man nach etwa 3 km Autofahrt an einen kleinen Parkplatz mit dem Schild "Iglesia Mozárabe" von dem aus ein Fußweg nach Bobastro führt; Nach ca. 500 m mit leichtem Aufstieg durch die felsige Landschaft gelangt man an ein umzäuntes Gebiet, auf dem die Ruinen von Bobastro zu finden sind. Eigentlich handelt es sich nur um eine Hauptruine, die ehemalige Felsenkirche. Die Kirche wurde aus dem Stein herausgehauen. Heute ist davon wirklich nur noch eine Ruine übrig. Es war mit Sicherheit ein beeindruckendes Bauwerk, aber ob man die Ruine unbedingt sehen muss, darf angezweifelt werden. Ein Abstecher hierhin lohnt trotzdem, denn die Landschaft und der Ausblick vom Gelände der Ruinen von Bobastro ist sehenswert.

Um die Kirchenruine rankt sich, wie sollte es anders sein, eine Legende. Diese besagt, dass im 9. Jahrhundert ein gewisser Omar ibn Hafsun sich hier in seiner Bergfestung Bobastro verschanzte und den Truppen aus Códoba Paroli bot. Ja, seine Herrschaft soll zeitweise sogar von Cartagena bis Gibraltar gereicht haben. 40 Jahre lang soll er so den Herrschern in Córdoba widerstanden haben.

Die Legende sagt weiter, dass er zum Christentum konvertierte und daraufhin die Felsenkirche Iglesia Mozárabe in der Bergfestung erbaute, in der er dann nach seinem Tod 917 begraben wurde. Allerdings war ihm hier keine lange Ruhe gegönnt. Nachdem die Bergfestung Bobastro zehn Jahre später von den Truppen Córdobas erobert wurde, soll sein Leichnam ausgegraben und vor der Mezquita in Córdoba gekreuzigt worden sein.

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