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Das Hotel Bonvecchiati in Venedig

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In Venedig übernachten Jahr für Jahr mehrere Millionen Besucher. Dementsprechend groß ist die Anzahl der Hotels in der Stadt. Dies bedeutet jedoch noch lange nicht, dass es einfach ist, in Venedig eine Unterkunft zu finden, denn die Stadt ist oft restlos ausgebucht. Zu Karnevalszeiten ist es sogar praktisch unmöglich spontan ein freies Zimmer in der Stadt zu finden. Ebenso kommt es in den warmen Frühlings- und Sommermonaten häufig zu Engpässen.

Wo übernachtet man am Besten in Venedig? Natürlich ist man im Vorteil, wenn man im Stadtzentrum wohnt; man spart sich lange Fahrten in die Stadt, hat kurze Wege und kann abends die Stadt genießen bis die Lichter ausgehen. Allerdings haben Hotels im Zentrum der Stadt zum Teil solch astronomische Preise, dass man besser außerhalb übernachtet und mit dem Bus/Schiff ins Zentrum fährt. Andererseits sind einem dann natürlich abends frühe Grenzen gesetzt was das Ausgehen betrifft.

Hotels gibt es von der billigen Ein-Stern-Absteige bis zum traumhaften Luxuspalast, von der Not-Unterkunft bis zum Luxus-Zimmer. Allerdings sind bereits die einfachsten Hotelzimmer so teuer, dass einem die Spucke wegbleibt. Als wir im Frühsommer 2004 spontan einen Kurzurlaub in Venedig machten, war die Stadt so ausgebucht, dass wir nur noch ein sehr teures Hotel fanden, indem wir im Zentrum übernachten konnten, mehr dazu in den folgenden Kapiteln.

Eine Sache sei einem jeden gesagt: Es mag schwierig sein ein freies Hotel zu finden. Viel viel schwieriger ist es jedoch, sein gebuchtes Hotel in der Stadt zu finden, denn in Venedig gibt es nicht ein paar einfach zu erlaufende Straßen mit aufsteigenden Hausnummern; vielmehr kennt man im Vorfeld nur die ungefähre Lage seines Hotels und muss sich mit samt seinem Gepäck irgendwie durch die Gässchen und Brücken bis zu seinem Hotel durchschlagen. Da hilft oft nur das Fragen in kleinen Shops, bei Gondolieries oder Straßenpolizisten. Leichter tut sich, wer vom Hotel eine exakte Beschreibung der Lage mit den kleinen Kanälen, Sträßchen und Brücken erhält.

Noch ein Tipp für die Hotelsuche in Venedig: Die meisten Besucher der Lagunenstadt bleiben gerade mal für eine Nacht; dafür sind auch die Hotelzimmerpreise kalkuliert; Wer mehrere Nächte bleiben will hat daher ein gutes Argument, um bei einem Hotel einen Preisnachlass auszuhandeln. Also zuerst ein Angebot einholen und dann noch den Preis verhandeln.

Die Lage des Hotels

Wenn praktisch ganz Venedig ausgebucht ist, findet man im Hotel Bonvecchiati oftmals noch freie Zimmer in den diversen Hotel-Reservierungssystemen im Internet. Der Grund dürfte wohl darin liegen, dass die Zimmerpreise extrem hoch sind. Der Preis für ein Doppelzimmer beginnt bei über 300 €, wenn man einen guten Rabatt raushandelt, und geht bis über 500 € hinauf.

Das Hotel Bonvecchiati von außen

Das Hotel liegt im absoluten Zentrum von San Marco, ca. 100 m vom Markusplatz entfernt. Besser kann ein Hotel kaum liegen. Diese Lage entpuppte sich auch als ganz großer Vorteil für die Stadtbesichtigung. Wir brachen morgens auf und waren 2 Minuten später schon mitten im Geschehen; wir konnten am Mittag kurz ins Hotel gehen um uns auszuruhen, und abends waren in Sachen Ausgehen keine zeitlichen Grenzen gesetzt; Auch die meisten Sehenswürdigkeiten konnten wir bequem zu Fuß erreichen; das war super bequem.

Dabei ging unsere "Freundschaft" mit dem Hotel überhaupt nicht gut los. Auf unsere Reservierung wurde uns eine Bestätigung innerhalb von wenigen Minuten versprochen. Mehrere Male mussten wir nachhaken bis wir schließlich erfuhren, dass die zuständigen Mitarbeiter bereits Feierabend hatten. Mehrere versprochene Rückrufe erhielten wir alle nicht. Einen so schlechten Service hätten wir bei einem Hotel in dieser Preisklasse nicht erwartet; das war enttäuschend. Dennoch hat schließlich alles geklappt mit der Reservierung.

Auch wenn das Hotel nur 100 m vom Markusplatz entfernt war, wir taten uns sehr schwer, es zu finden, denn mit der vierstelligen Hausnummer konnten wir gar nichts anfangen und eine präzise Wegbeschreibung erhielten wir vom Hotel nicht. So fanden wir das Hotel mehr oder weniger per Zufall nach einiger Zeit Herumirrens hinter dem Markusplatz.

Die Zimmer im Hotel

Im Hotel Bonvechiati gibt es Zimmer mit und ohne Kanalblick. Ein Zimmer mit Blick auf den vorbeifließenden Kanal kostet ungefähr 50 € mehr. Wen wundert das, bei jedem Hotel, das an einem Strand liegt, kostet ein Zimmer mit Meeresblick auch deutlich mehr als ein Zimmer mit Blick in den Hinterhof oder zur Straße hin. Wir hatten so ein Zimmer mit Kanalblick, aber der Aufpreis war wahrlich für die Katze; Nur wenn wir uns schräg aus dem Fenster lehnten sahen wir ein kleines Stück der winzigen Kanalstraße; das war gar nichts wert. Ein bis zwei Blicke haben wir uns gegönnt um uns dann nie mehr das Verrenken am Fenster anzutun. Das war ein großer Nepp, da haben wir viel Geld für einen wertlosen "Ausblick" bezahlt; davon kann ich nur abraten.

Unser Zimmer war sehr schön eingerichtet in altem venezianischen Stil. Die Deckenhöhe lag bei ungefähr 3 m, hohe Fenster, die mit schönen Vorhängen verziert waren, ließen viel Licht ins Innere. Wir hatten ein schönes, bequemes Bett und genug Sitzmöglichkeiten und Schränke zum Verstauen. Das war angenehm.

Auch das Badezimmer war in altem Stil eingerichtet, wobei da nicht nur der Stil alt war sondern auch die Armaturen und sonstigen Einrichtungen. Da wäre mir eine moderne, funktionierende Dusche viel lieber gewesen als das, was wir hatten. Ein richtiges Duschen war kaum möglich, da ich keine Möglichkeit fand, die Wassertemperatur richtig einzustellen. Aus einer Mischung von Kalt- und Heißwasser machte die Armatur kein angenehmes Warmwasser sondern einen zwischen heiß und kalt immer wieder plötzlich schwankenden Wasserstrahl. Das war inakzeptabel und völlig untauglich.

Blick in unser Hotelzimmer

Lobenswert sind das Vorhandensein einer Minibar, in die wir auch unsere eigenen Getränke stecken konnten, die komplette Badaustattung mit Bademänteln, Badeschlappen, Shampoo, Zahnbürsten u.v.m. und auch die kostenlose Benutzung eines fest eingebauten Mini-Tresores, den man durch Eingabe eines frei wählbaren Zahlencodes öffnen und verschließen konnte.

Bemerkenswert ist auch ein Multifunktionsfernseher, der vom einfachen Fernsehen über Radio bis zum Internet alles integriert hatte, dessen Bedienung aber erst einmal erforscht werden musste. Leider hatten wir nur ein einziges deutsches Programm; das war schwach; noch nie habe ich in einem 4-Sterne Hotel übernachtet und gerade mal einen deutschsprachigen Sender reingekriegt. Somit war des tolle Multifunktionsgerät eher wertlos als nützlich.

Noch ein Minuspunkt verdient die Klimaanlage im Zimmer, deren Vorhandensein ja eigentlich ein Pluspunkt wäre, zumal es in Venedig in den Sommermonaten sehr heiß sein kann und die Temperaturen in der Nacht kaum abkühlen. Den Minuspunkt gebe ich deshalb, weil die Klimaanlage zentral gesteuert wurde; ich konnte also nicht meine Wunschtemperatur einstellen, diese wurde von der Zentrale fest vorgeschrieben. Dafür konnten wir die Klimaanlage laufen lassen, während wir abends beim essen waren, so dass wir beim Zurückkommen ein Zimmer mit einer angenehmen Raumtemperatur vorfanden.

Das Frühstück im Hotel

Morgens gab es ab 7 Uhr Frühstück vom Büffet im Hotel eigenen Restaurant. Bei unserem Zimmerpreis hatte ich eigentlich das gigantischste Frühstücksbuffet erwartet, das man sich nur so in seinen Träumen ausmalen kann. Aber dem war nicht im Geringsten so.

Das Frühstücksbuffet war weder reichhaltig noch abwechslungsreich noch liebevoll hergerichtet. Vielmehr fanden wir ein kleines Sammelsurium einzelner Platten auf ein paar zusammengerückten Tischen vor. Appetitlich waren weder die warmen Ruehreier oder der gebratene Speck noch die Wurstplatten oder die Obstschüsseln. Auch Kaffee und Orangensaft gab es nur zum Abholen von der Maschine, hat mir überhaupt nicht geschmeckt. Auch individuell zubereitete Sachen gab es nicht.

In Sachen Frühstück war das Hotel für meinen Geschmack untere Mittelklasse. Wir hielten unser Frühstück deshalb recht bescheiden ab und freuten uns auf ein gutes Mittagessen irgendwo in der Stadt.

Service und Personal im Hotel

Von den schlechten Erfahrungen mit dem Reservierungspersonal habe ich weiter oben schon berichtet; Es war einfach schade, dass wir für unsere Reservierung keine Bestätigung, auch nicht telefonisch wie mehrere Male angefordert, erhielten.

Im Hotel wurden wir jedoch freundlich und gut behandelt. Angenehm war, dass die Rezeption die ganze Nacht hindurch besetzt war, so war freiem Ausgehen bei einer Lage mitten in der Stadt keine Grenze gesetzt.

Für unser Zimmer bekamen wir zwei Mal täglich Zimmer-Service. Morgens wurde das Bett gemacht und das Bad geputzt und abends wurde unser Zimmer "schlaffertig" gemacht, d.h. das Bett wurde geöffnet, die Rollläden wurden verschlossen, der Müll wurde nochmals geleert und wir bekamen frische Handtücher, falls wir vor dem Abendessen Gehen geduscht oder gebadet hatten. Das war ein wirklich sehr guter Service, wie man ihn von Hotels der gehobenen Klasse kennt.

Fazit

Wir haben diese teure Hotel wirklich nur deshalb gebucht, weil wir sonst keine Unterkunft im Stadtzentrum von Venedig finden konnten. Was wir für den exorbitanten Preis bekommen haben, war keinesfalls gehobene Klasse sondern allenfalls Durchschnitt. Bezahlt haben wir also nur die absolute Top-Lage des Hotels, und die kann ich nochmals hervorhebens, denn 100 m vom Markusplatz entfernt zu wohnen ist nahezu das Beste, was einem in Venedig passieren kann.

Als abschließenden Tipp kann ich nur weitergeben, dass man eine Venedig-Reise rechtzeitig planen und buchen sollte. Wer ein paar Monate vorab bucht, hat noch nahezu freie Auswahl unter den preisgünstigeren Hotels und kann eine Menge Geld sparen.

Und noch ein Hinweis zum Abschluss: Viel günstiger fährt derjenige, der an einem naheliegenden Strand einen kurzen Badeurlaub macht und eine der vielen Bootsausflugsmöglichkeiten nutzt, um das eine oder andere Mal nach Venedig zu fahren um die Stadt zu erkunden. Schließlich muss man nicht unbedingt in Venedig übernachten, um die Stadt kennenzulernen.

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