Das Hotel Bahía Príncipe an der Costa Adeje
Urlaub im Märchenland - das war mein erster Gedanke, als ich die bunten Häuschen und die Pool-Landschaft der Hotelanlage Bahía Príncipe sah. Diese neue viereinhalb Sterne Hotelanlage war gerade 3 Wochen für das Publikum eröffnet, als ich im Januar 2002 zwei Wochen dort verbrachte. Viel Spaß mit meinem ausführlichen Bericht von zwei traumhaften Wochen im Hotel Bahía Príncipe.
Allgemeines zum Hotel
Fährt man die Südautobahn von der Hauptstadt oder vom Aeropuerto Tenerife Sur kommend um die Südspitze der Insel herum, so endet diese in Adeje, von wo aus ein kleines Sträßchen an die Costa Adeje hinterführt. Dort findet man einige verstreute Hotel- und Appartmentanlagen, darunter die riesige Anlage des Hotels Bahía Príncipe.
Die im Dezember 2001 eröffnete Hotelanlage gehört mit 4,5 Sternen zur gehobenen Hotelklasse auf Teneriffa; Wer im Bahía Príncipe Urlaub macht, hat alles inclusive. Da es auf Teneriffa weder zahlreiche All-Inclusive Hotels noch zahlreiche Hotels mit mehr als 4 Sternen gibt, ist das Bahía Príncipe etwas Einzigartiges auf der Insel. In der Anlage herrscht eine Club-Atmosphäre, wie man sie sonst nur in nordafrikanischen Ländern oder in Hotelanlagen auf der Karibik trifft: Jeder Gast benötigt ein Armband, das einem grenzenlosen Genuss von Speisen und Getränken erlaubt.
In der Hotelanlage gibt es mehr als 900 Betten, zumeist in Doppelzimmern, aber auch im Appartment. Fast 300 Angestellte kümmern sich um das Wohl der Gäste. Die ganze Anlage ist so riesig, dass man fast 10 Minuten braucht, um vom einen Ende zum andern zu gelangen. Da die Anlage von der Außenwelt quasi abgeschnitten ist, wurde in ihr ein eigenes Dorf mit Läden, Bars, Friseur etc. eingerichtet.
Obwohl das Hotel direkt am Meer gelegen ist, hat das Hotel keinen eigenen Strand. Es gibt auch keinen Strand in der Nähe, den man bequem und schnell erreichen könnte. Man badet also nur in den wunderschönen Pools. Wer keinen Mietwagen hat und dennoch hin und wieder im Meer baden will, der wird vom Hotel aus kostenlos mit einem Minibus nach Playa de las Américas gebracht.
Wer im Bahía Príncipe Urlaub macht, sollte sich unbedingt ein Auto mieten, es sei denn man begnügt sich mit den vielfältigen Möglichkeiten, die einem in der Hotelanlage geboten werden. Parkplaetze gibt es beim Hotel genug. Autos können direkt im Hotel in der Nizza-Cars Station auch nur für wenige Tage gemietet werden. Wer gut zu Fuße ist, kommt in knapp einer Stunde Fußmarsch nach Adeje. Bequemer ist es aber, sich mit dem Hotel-Shuttle-Bus nach Playa de las Américas fahren zu lassen. Von dort aus fahren auch zahlreiche Linienbusse, mit denen man nahezu zu jedem Fleck der Insel kommt.
Die Pool-Landschaft
Wenn man schon keinen richtigen Badestrand hat, dann müssen doch wenigstens die Swimming-Pools alles bieten, was das Badeurlauberherz begehrt. Dem ist wirklich so: Ich habe noch nie in einem Hotel gewohnt, wo ich so große und schön angelegte Pools vorfand. In der Hotelanlage Bahía Príncipe gibt es drei große Schwimmbecken, sowie ein Kinderbecken und einen Whirlpool.
Von den drei großen Pools ist jeder einzelne größer als viele Becken in anderen Hotels. Für mich als begeisterter Schwimmer war es das erste Mal, dass ich in einem Urlaubshotel wirklich Schwimmsport im Pool betreiben konnte. Hier kann man wirklich Bahnen bzw. Runden schwimmen ohne alle 10s an einem Beckenrand anzustoßen. Bei dem vielen guten Essen war es auch bitter notwendig, dass man hin und wieder ein paar Kalorien wegschwimmt.
Am faszinierendsten ist der untere Pool, von dem man einerseits direkten Blick aufs Meer hat (demzufolge heißt der Pool auch Piscina Del Mar), andererseits bei gutem Wetter den Teide im Hintergrund erstrahlen sieht. Leider ist dieser Pool nicht beheizt, so dass man sich wirklich sportlich stark verausgaben muss, um nicht zu erfrieren. Infolge des kalten Wassers kann jedoch sicher sein, dass man höchstens zu zweit in dem Schwimmbecken ist. Nicht beheizt ist leider auch das Wasser des Whirl-Pools, so dass dieser praktisch nie besetzt war.
Große Swimming-Pools haben natürlich auch einen Nachteil: Sie sind schwer sauber zu halten. So sammelte sich während meines Urlaubes eine Sandschicht am Boden der Schwimmbecken an, die das Pool-Personal trotz zahlreicher Reinigungsaktionen nicht weg bekam.
Noch viel schöner als die Schwimmbecken selber ist die Pool-Landschaft selbst. Es gibt so viele Liegestühle, dass garantiert jeder Gast einen Platz findet, auch wenn er erst zur Mittagsstunde kommt. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als wenn man sich in Hotels schon morgens vor dem Frühstück einen Liegestuhl reservieren muss, um später nicht ohne dazustehen; Toll ist im Bahía Príncipe, dass für jeden Geschmack ein entsprechender Platz vorhanden ist: Wen die ganze Pool-Landschaft nicht interessiert, der legt sich direkt unten an die Meerseite und sieht nur das Meer und den Horizont vor sich.
Wer direkt am Pool liegen möchte, um z.B. seine Kinder im Blick zu haben, der braucht keine 2 m Abstand zum Wasser zu halten. Ein anderer optimiert seinen Liegestuhlplatz vielleicht danach, dass es maximal 30 m zur Bar sind. Wieder ein anderer sucht vielleicht einen schattigen oder windstillen Platz; auch das gibt es zur Genüge; Auch an Sonnenschirmen mangelt es nicht.
Jeder Gast bekommt kostenlos pro Tag ein schön großes Badehandtuch. Hier herrscht das große Chaos: Um die Tücher zu bekommen muss man unterschreiben und sie vor 17:00 Uhr wieder zurückbringen. Natürlich bilden sich gegen 5 dann Schlangen und viele liegen länger in der Sonne. Da man die Handtücher nach 17 Uhr nicht mehr zurückbringen kann, muss man wohl oder übel bis zum anderen Morgen warten mit der Folge, dass andere Gäste dann z.T. gar keine Handtücher bekommen, weil am Abend nicht mehr gewaschen werden konnte. Schade!
Die Zimmer im Hotel
Das Wichtigste in einem Hotel ist natürlich das Hotelzimmer selbst. Alle Zimmer sind sehr groß und geräumig, haben alle einen eigenen Balkon oder eine Terasse. Von fast jedem Zimmer aus hat man einen Blick auf das Meer. Die guten Zimmer liegen jedoch an der Pool-Seite. Es ist ein traumhafter Blick, vor sich die riesige Pool-Landschaft und dahinter das Meer zu sehen.
Alle Zimmer haben außer einem Doppelbett noch einen Extra-Tisch mit Stühlen sowohl im Zimmer als auch auf der Terasse. Die Badezimmer sind äußerst geräumig; Handtücher gibt es zur Genüge; Gefallen hat mir auch, dass ich einen großen Fernseher mit fast allen wichtigen deutschen Programmen direkt vor dem Bett hatte. So verlor ich auch im Urlaub nicht den Überblick, was in der Heimat geschah.
Das wichtigste Element in einem Hotelzimmer war in meinen Augen jedoch mangelhaft: das Bett. Anstatt eines richtigen Doppelbettes hatte man zwei aneinandergeschobene Einzelbetten, die sich beim geringsten Anstoßen auch wieder voneinander entfernten. So hatte man immer einen unangenehmen Graben zwischen den Betten. Zudem kam noch, dass die Betten in keinster Weise bequem waren. Anstatt auf einem Lattenrost lagen die Matrazen einfach auf einem Holzgestell. Für ein 4,5 Sterne Hotel hätte ich in dieser Beziehung deutlich Besseres erwartet.
Alle Zimmer haben eine Klimaanlage, von der man jedoch nicht viel hat. Licht und Klimaanlage bekommt man nämlich nur, wenn man seinen Zimmerschlüssel in einen speziellen Schalter steckt. Man kann also das Zimmer nicht runterkühlen, während man beim Abendessen sitzt. Ist man im Zimmer, kann man die Klimaanlage auch nicht verwenden, da sie einem direkt ins Gesicht bläst. Eine Nacht mit eingeschaltener Klimaanlage führt also fast zwangsläufig zu einer Erkältung.
Leider war mein Aufenthalt von zahlreichen Stromausfällen geprägt, so dass ich nicht einmal tagsüber die Klimaanlage einschalten konnte. Wenn man nachts das Fenster offen ließ, um frische Luft zu bekommen, wurde man mit unerträglichem Lärm von zwei Stromgeneratoren beschallt, die nur 50 m von der Hotelanlage stationiert waren.
Das Zimmer wurde täglich sauber gemacht, nicht nur 6x pro Woche wie in vielen anderen Hotels! Das Zimmerpersonal war äußerst freundlich und sorgfältig. Leider waren die Zimmermädchen mit der Anzahl der Zimmer hoffnungslos überlastet. So musste ich oft bis 17 Uhr warten, bis das Zimmer gemacht wurde. Ärgerlich war dies, da man den ganzen Tag über kein gemachtes Zimmer hatte und zu der Zeit, wo man gerade vom Pool zurückkam, sein Zimmer nicht betreten konnte, weil gerade der Service da war.
Eine Sache hätte ich trotz all-inclusive nie vermutet: Im Zimmer war eine Minibar, in der man Erfrischungsgetränke, Bier und Chips fand. Diese wurde jeden Tag aufgefüllt und war ebenfalls inclusive. So war es äußerst angenehm, wenn man abends noch ein kaltes Bier im Hotelzimmer aufmachen konnte oder für den Ausflug am anderen Tag zwei Flaschen gekühltes Wasser einfach aus der Minibar mitnehmen konnte.
Das Essen, die Restaurants
Die Hotelanlage Bahía Príncipe hat 4,5 Sterne. Ohne Abstriche gebe ich 5 Sterne jedoch dem Koch bzw. den Köchen, denn bei der Vielfalt und Qualität der Speisen, die einem jeden Tag angeboten wurden, muss eine ganze Heerschar von ausgezeichneten Köchen und Küchenkräften am Werke sein.
Bereits am Morgen wird man mit einem gigantischen Frühstücksbüfett verwöhnt. Von warmen Speisen wie Eiern in allen Variationen, Würsten oder Gemüse über Wurst- und Käseplatten bis zu leckeren Tortillas und individuell zubereiteten Omelettes gab es alles, was man sich nur zum Frühstück erwünschen kann. Selbstverständlich gab es auch Müsli, verschiedene Brote, Croissants, süße Leckereien, Kuchen, Obst und verschiedene Fruchtsäfte.
Alles war sehr lecker hergerichtet und sorgfältig zubereitet. Leider habe ich in diesem Hotel vom ekelhaftesten Kaffee aller Zeiten probiert, nämlich an jenem Tag, als es Kaffee nicht in der Kanne sondern aus dem Automaten gab. Nach heftigen Protesten meinerseits und zahlreicher anderer Gäste war dies jedoch Gott sei Dank ein Einzelfall. Ich fand es beeindruckend, wie sofort auf den Wunsch der Gäste eingegangen wurde.
Das Restaurant, wo man gewöhnlicherweise frühstückt heißt El Mirador (Aussichtspunkt). In diesem Restaurant nimmt man normalerweise auch das Mittagessen und das Abendessen ein. Zusätzlich gibt es drei à la carte Restaurants: das italienische Portofino, das spanische Casa Bonita und das Fischrestaurant Vistamar. Jeder Gast darf pro Woche einmal in jedem der drei Restaurants speisen.
Im "gewöhnlichen" Restaurant El Mirador gab es täglich ein hervorragendes Mittag- und Abendessen. Man hatte mehrere Fleisch- und Fischsorten zur Auswahl. Vom Fleisch wurde nur vom Feinsten gekauft: es war frisch und ohne Fett; Noch nie habe ich in einem Hotel so gutes Fleisch gegessen. Täglich gab es auch drei verschiedene Nudelgerichte sowie natürlich eine Riesen-Paella. Und wer nicht vom Büfett essen wollte, der konnte sich ein saftiges Steak individuell grillen lassen.
Hervorragend waren aber bereits die Vorspeisen, nach denen ich manchmal schon satt war: Zu gut waren die verschiedenen Fischsalate und Suppen. Essen durfte man selbstverständlich so viel man wollte. Und am Ende musste man irgendwie noch vom Nachtisch kosten: Ob Fruchtsalat oder Käseplatte, es gab alles was das Herz begehrte. Am leckersten waren jedoch kleine Dessert-Schnittchen, die zu mundgerechten Würfeln aus bis zu 7 Schichten geformt waren. Jeden Tag gab es neue Variationen, eine hat besser als die andere geschmeckt.
Bei so viel Lob muss auch Kritik berechtigt sein: Zum Essen gab es Wein, Bier und sonstige Getränke ohne Ende. Leider kam es während meines ganzen Aufenthaltes nur ein einziges Mal vor, dass mir ohne nachzufragen Wein nachgeschenkt wurde, als mein Glas leer war. Da habe ich in 3 Sterne Hotels schon besseren Service erlebt. Vermisst habe ich auch einen guten Kaffee zum Nachtisch. Kaffee gab es zwar inklusive an der Bar, jedoch leider nicht im Restaurant.
Während meines zweiwöchigen Aufenthaltes habe ich je zweimal im italienischen, spanischen und Fischrestaurant gegessen. Von à la carte war jedoch nur einmal die Spur, zumeist gab es ein ganz normales Büfett. Das Essen im italienischen Restaurant habe ich jedes Mal total genossen. Hier gab es hervorragenden Service, delikate Pasta-Gerichte und super leckeres Tiramisu zum Nachtisch.
Die beiden Mahlzeiten im spanischen und im Fischrestaurant fand ich abschreckend. In riesigen Restaurants sitzt man weit auseinander; die Stimmung ist steril und kalt. Das Essen schmeckt zwar gut, aber so richtig Freude kam in diesen Restaurants - auch bei den anderen Gästen - nie auf. Um in diesen Restaurants, die nur 1-2 mal pro Woche auf hatten, zu essen, musste man schon Tage vorher eine Reservierung machen, als gäbe es nicht genügend Platz. Umso erschreckender war dann die Leere in den riesigen Hallen, was sich auch als nachteilig herausstellte, wenn man einen weit entfernten Kellner herbeirufen wollte, um z.B. neuen Wein zu bekommen.
Zu ergänzen bleibt noch, dass man zu jeder Tages- und Nachtzeit in einer Snackbar Pizza, Burger und Hühnchen bestellen konnte. Besonders die immer frisch zubereitete Pizza war so gut, dass ich sie oftmals einem Mittagessen im Restaurant vorzog. Zu ergänzen bleibt weiterhin, dass es im kanarischen Dorf des Hotels ein weiteres Restaurant namens "Rincón canario" gibt, welches aber im gewöhnlichen all-inclusive Paket nicht enthalten ist; Eines habe ich während meiner zwei Wochen im Bahía Príncipe jedoch schwer vermisst: ein gutes Eis. Leider gibt es nicht einmal einen Kiosk, der gutes Eis verkauft.
Die Getränke und die Bars
Was für ein Vergnügen für Alkoholiker und Trinklustige: Wein, Bier, Sekt und Cocktails ohne Ende! Gott sei Dank habe ich während meines Aufenthaltes niemanden gesehen, der von der freien Auswahl bis zum Abwinken Gebrauch machte. In der Hotelanlage gibt es mehrere Bars, an denen man den ganzen Tag und die ganze Nacht über Getränke bekommt.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie angenehm es war, wenn man an einem der Pools lag und sich mal schnell eine Cola, ein Wasser oder ein frisches Bier zapfen konnte. Es fehlen mir auch die Worte, um zu sagen, welch ein Vergnügen es ist, wenn man nach dem Abendessen in der Lobby-Bar einen guten Irish Coffee, einen Carajillo, einen Cognac oder noch ein Glas frisches Bier bekommt. Und hat man zu viel gegessen, dann gab es auch entsprechenden Whiskey oder Vodka.
Einheimische Cocktails sind ebenfalls inclusive. Was das bedeutet, habe ich jedoch erst gelernt, nachdem ich zwei probiert hatte: Unter einheimischen Cocktails versteht man nämlich nicht diejenigen Cocktails, die man in Deutschland in einer Bar so bestellt, sondern 3 verschiedene Arten von Fruchtsäften mit einem Schuss Rum oder ähnlichem; Richtige Cocktails waren allesamt kostenpflichtig.
Beeindruckt hat mich der Service in den Bars. Da war der omnipräsente Chef-Kellner, der immer ein Auge für ein leeres Glas hatte; da waren einige Kellner, die einem nicht nur Getränke servierten, sondern auch noch Zeit für ein nettes Wort hatten. Und als ich einen netten Kellner mal nach einer Spezialität Teneriffas fragte, so wurde mir auf Kosten des Hauses ein leckerer Rum mit Honig serviert - was für eine tolle Geste! Selbstverständlich war es auch kein Problem, sich noch ein Glas Sekt oder Bier mit auf's Zimmer zu nehmen.
Ein Manko hatte das ganze Bar-System: Es gab nirgends eine Karte, auf der man entnehmen konnte, was eigentlich wirklich inklusive war. Dies herauszufinden war die große Herausforderung während der ersten Tage und gelang mir trotz mehrmaligem Nachfragen nur, indem ich andere Gäste, die schon länger da waren, beobachtet hatte.
Das Hotel-Personal
Im Bahía Príncipe sorgen fast 300 Angestellte für das Wohl von fast 1000 Gästen. Das Personal erfüllte einem fast jeden Wunsch. Sobald man im Hotel ankommt, werden einem gleich Koffer und Gepäck von Gepäckträgern abgenommen. Die jungen Burschen erklären einem auch gerne einige Regeln des Hotels und sind immer für ein nettes Wort offen. Besonders hilfsbereit war das Personal an der Rezeption. Selten habe ich so hilfsbereites Hotelpersonal gefunden wie dort. Egal ob es um Geldwechsel, um ein Problem mit der Mietwagenfirma oder um eine Wettervorhersage ging, mir wurde immer prompt und vorzüglich geholfen.
Eine Besonderheit ist das Büro "Relaciones públicas", wo man z.B. die Plätze in den Restaurants buchen musste. Hier wurde mir hin und wieder ermöglicht, mal kurz einen Computer mit Internet-Zugang kostenlos zu benutzen (eine echte Internet-Zone wie im Prospekt versprochen gab es im Hotel leider nicht). In diesem Büro wird einem Gast geholfen, was auch immer für ein Bedürfnis er hat.
Egal ob ich mit dem Zimmerservice, der Rezeption, dem Pool-Personal oder einem Kellner zu tun hatte, immer hatte ich das Gefühl, dass alles mögliche getan wurde, um den Gast zufrieden zu stellen; das lobe ich mir!
Während meines ganzen Aufenthaltes habe ich nur einen einzigen Kellner kennengelernt, der mich gleich 3 mal extrem geärgert und blöd angemacht hatte. Den absoluten Hammer erlebte ich 10 Minuten nach dem Auschecken, als ich noch eine Stunde auf den Bus zum Flughafen warten musste. Wieder fertigte mich jener eine Kellner wie einen Einbrecher ab, als ich noch ein Glas Wasser an der Bar wollte. Obwohl er mich schon kannte, weigerte er sich, mir noch etwas auszuschenken. Ich konnte es kaum fassen, als ich nach einem traumhaften Urlaub plötzlich wie ein Verbrecher behandelt wurde. Was für ein Glück, dass der Chefbarkeeper gerade in der Nähe war; der wusste nämlich, dass ein guter Service auch in der letzten Stunde eines Aufenthaltes gewährleistet sein muss.
Also mein Tipp: möglichst spät auschecken oder sich noch rechtzeitig ein Getränk holen, ehe man das Armbändchen abgibt.
Animation, Sport und Unterhaltung
In der Hotelanlage gibt es den ganzen Tag bis spät in die Nacht ein Animationsprogramm, damit auch einem Gast, der das Hotel nie verlässt, garantiert nicht langweilig wird. Natürlich gibt es Standard-Programme wie Frühsport, Tanzunterricht oder Aerobic. Viel interessanter für mich waren jedoch spezielle Programme wie ein kleiner Schnupperkurs im Tauchen oder eine Einführung ins Windsurfen.
Kinder werden ebenfalls exzellent betreut. Nach dem Abendessen werden die Kinder in die Kinderdisco geschickt, wo garantiert jedes Kind müde Augen bekommt. Während im Hintergrund die Kinder tobten, spielte in der Hotel-Lobby jeden Abend eine Live-Band für die Erwachsenen. Ein tägliches Highlight im Hotel ist ein Wasserball-Match. Dafür werden an einem Pool zwei echte Tore aufgebaut und Mannschaften gebildet. Während dieser Stunde fehlt jegliche Ruhe in der Anlage, da nicht nur die Spieler wie Kinder umherkreischen sondern auch die Zuschauer um den Pool herum.
Meine Lieblingsbeschäftigung war eine Runde Squash jeden Abend. Das Hotel verfügt über einen eigenen Squash-Court mit hervorragendem Boden und guter Belüftung. Schläger gibt es gratis zum Ausleihen. Ich kann gar nicht sagen, wie gut es tat, jeden Abend vor dem Großen Essen eine Runde Sport zu machen und anschließend sich gleich im Pool zu erfrischen.
Laut Plan sollte das Hotel auch einen Sauna- und Erholungsbereich haben; von dem war jedoch nicht die geringste Spur zu sehen. Aber wer braucht das schon auf Teneriffa...
Das Publikum im Hotel
Was für Leute machen eigentlich in einem viereinhalb Sterne Hotel auf Teneriffa mit allem Inklusive Urlaub? Für junge Partygänger ist das Hotel zu nobel und zu teuer; das Alter der Gäste beginnt bei ca. 25 Jahren und endet im Rentneralter. Die Anlage ist ein Paradies für Familien, da sich dort die Kinder so richtig austoben können. Es ist aber auch ein Paradies für junge Leute, die tagsüber zum Wandern oder zur Inselbesichtigung gehen, weil man an keine Essenszeiten gebunden ist und sich sogar Getränke und einen Snack für die Wanderung mitnehmen kann.
Äußerst positiv hat mir gefallen, dass das Hotel nicht komplett in deutscher Hand ist. Urlauber aus Deutschland, Frankreich, Spanien, England und Holland halten sich ungefähr die Waage. Hinzu kommen vereinzelte Urlauber aus skandinavischen Ländern und aus Portugal. So findet man einen bunt gemischten Haufen aus verschiedenen Nationen vor.
Trotz der 4,5 Sterne bilden Anzugträger und fein geschmückte Damen zum Glück eher die Ausnahme So fühlt man sich als normaler Mensch nicht irgendwie in einer vornehmen Gesellschaft verirrt; Abends sind zwar lange Hosen in den Restaurants erwünscht, jedoch wird kein luftig angezogener Kurzhösler vom Abendessen wegen seiner Klamotten ausgeschlossen. So herrscht in der Hotelanlage unter den Gästen eine relativ lockere, angenehme Atmosphäre.
Fazit
Mein zweiwöchiger Urlaub im Hotel Bahía Príncipe war ein absolutes Highlight von all meinen Urlauben bisher. Auch wenn es hi und da eine Unannehmlichkeit gab (Stromausfälle, unbequeme Betten, schlechter Service in den Restaurants, Lärm bei Nacht) so überwiegten die Annehmlichkeiten (schöne Pools, exzellentes Essen, Minibar, Personal). Der Aufenthalt im Bahía Príncipe ist unvergesslich und wird mir lange Zeit in guter Erinnerung bleiben. Empfehlen kann ich jedem einen Urlaub im Bahía Príncipe. Ich selbst würde jeder Zeit wieder dort Urlaub machen, wenn Teneriffa das Urlaubsziel wäre.
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