Allgemeine Informationen über Leipzig
Die Messestadt Leipzig ist rund 850 Jahre alt. Es sind 850 Jahre wechselvoller Geschichte mit vielen Höhen und auch Tiefen, doch der Stadt sieht man dieses Alter nicht an. Es ist eine Stadt voller Dynamik und mit sehr viel Flair. Trotzdem sind viele Zeugnisse der Geschichte erhalten und bieten dem Besucher erlebnisreiche Tage; Neben diesen sind für eine Touristenmetropole natürlich auch die Möglichkeiten der Unterkunft und des Shoppings von Bedeutung.
Leipzig, der Touristenmagnet
Lange Zeit stand Leipzig touristisch im Schatten anderer ostdeutscher Städte. Dresden, das Elbflorenz, mit seiner schönen Umgebung und der nahen Sächsischen Schweiz lief der Messestadt in dieser Beziehung den Rang ab. Berlin und Erfurt haben eine Landschaft die zur Erholung einlädt quasi vor der Haustür. Auch Weimar, die Klassikerstadt, ließ in Punkto Touristen Leipzig hinter sich. Goethes "Mein Leipzig lob ich mir, denn es ist ein Klein-Paris...." traf speziell während der DDR-Zeit nicht zu, denn eine Dunstglocke durch die Braunkohleverarbeitung, graue Fassaden und verfallende Gebäude standen im Gegensatz zu dieser Aussage.
Das hat sich grundlegend geändert. Leipzig ist heute schöner denn je und wird mit jedem Tag attraktiver. Ganze Straßenzüge sind restauriert, viele der historischen Gebäude erstrahlen in neuem Glanz und die Rekultivierung der ehemaligen Braunkohletagebaue lässt eine völlig neue Seenlandschaft entstehen, die den Leipzigern und ihren Gästen enorme Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitgestaltung bietet.
Verbessert wird auch die Infrastruktur. Zahlreiche neue Hotels und Feriendörfer entstehen, und der Citytunnel wertet nach seiner Fertigstellung den Nahverkehr deutlich auf. Das alles trägt dazu bei, dass Leipzig neben seinem Ruf als Messe-, Buch- und Universitätsstadt auch den Status eines Touristenmagneten erhält.
Praktisch zeigt sich das in aktuellen Umfragen, die Leipzig unter den führenden 10 Touristenzielen in Deutschlands Städten sehen, und die Tendenz der Besucherzahlen ist steigend; Wenn alles weiter positiv verläuft, wird sich die Messestadt noch um den einen oder anderen Platz im Ranking verbessern.
Leipzig, die Universitätsstadt
Wie in vielen anderen Punkten hat Leipzig auch in Bezug auf die Universität eine lange Tradition, nämlich die zweitälteste Universität Deutschlands. Gegründet wurde die Alma Mater lipsiensis im Jahre 1409. Im Laufe der Zeit waren sehr viele bedeutende Persönlichkeiten Studenten der Leipziger Universität, so z.B. der Astronom Tycho Brahe, Gotthold Ephraim Lessing, Novalis, Gottfried Wilhelm Leibniz, Richard Wagner, Thomas Müntzer und nicht zuletzt Johann Wolfgang Goethe, dessen Verbindung zu Leipzig sowohl in Liebesdingen (Käthchen Schönkopf) als auch literarisch (Faust) weltbekannt ist. Die Reihe der Namen ließe sich noch weiter ausbauen, doch zeigen schon die hier genannten, dass die Universität der Messestadt einen guten Ruf genoss.
Heute gehören zur Universität 14 Fakultäten, dazu kommen noch einige angeschlossene Institute. Vor allem das Herder-Institut und das Deutsche Literaturinstitut haben sich einen Namen gemacht.
Die Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst wurde bereits 1764 gegründet, damals noch unter der Bezeichnung Akademie für Malen, Zeichnen und Architektur. Bekannt sind vor allem die "Leipziger Schule" und die "Neue Leipziger Schule", die als Kunstrichtung hier entstanden. Die Handelshochschule Leipzig zählt heute zu den renommiertesten Business Schulen Deutschlands.
Die Zahl der Studenten in Leipzig wächst von Jahr zu Jahr, der gute Ruf dieser Bildungseinrichtungen hat sich bis ins Ausland herumgesprochen und so kann die Messestadt mit Fug und Recht behaupten nicht nur eine der ältesten sondern auch eine der besten Universitäten zu haben.
Messestadt mit Zukunftspotenzial
"Ist Leipzig noch zu retten?", diese Frage wurde nach der Wende 1989 ernsthaft gestellt, und das nicht ohne Grund; Aus der blühenden und erfolgreichen Messe- und Buchstadt Leipzig war in der Zeit der DDR-Misswirtschaft und der Nachwendezeit eine verfallene, ärmliche und wirtschaftlich am Boden liegende Stadt geworden. War es in der DDR-Zeit vorrangig der bauliche Verfall, so brachten in den Jahren nach der Wende der rasante Niedergang der Wirtschaft und grassierende Arbeitslosigkeit den drohenden Ruin. Heute kann man sagen, dass das Gröbste wohl überstanden ist und die Zukunftsaussichten durchaus positiv sind.
Aus den Fehlern der 90er Jahre, als das produzierende Gewerbe vernachlässigt wurde und der einzige Schwerpunkt auf dem Ausbau des Dienstleistungs- und Bankensektors lag, hat man gelernt. Immer mehr Großbetriebe und Mittelstand siedeln sich in Leipzig an. So haben BMW und Porsche jeweils ein Werk aufgebaut, die wirtschaftlich äußerst erfolgreich sind und natürlich der Region dringend benötigte Arbeitsplätze bringen. Ein weiterer Ausbau ist durchaus denkbar. DHL hat sein Frachtkreuz auf den Flughafen Leipzig-Halle verlegt und sich so einen idealen Ausgangspunkt in Mitteleuropa für seine Expressdienstleistungen geschaffen.
Das Aushängeschild Leipzigs, die Mustermesse, hatte mit dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers seine führende Funktion als Vermittler zwischen den Systemen verloren. Die Leipziger Messe hat aber eine so lange und erfolgreiche Tradition, das es undenkbar war, auf das Attribut Messestadt zu verzichten. Das Alte Messegelände im Südosten und die dezentralisierten Messehäuser der Innenstadt brachten zwar einen einmaligen Charme und ein besonderes Erlebnis mit, waren aber wirtschaftlich nicht mehr zeitgemäß.
So begann in den 90er Jahren der Bau der Neuen Messe in Leipzig-Wiederitzsch. In riesigen verglasten Hallen werden jetzt mehrmals im Jahr Fachmessen zu verschiedenen Themen angeboten, die nach einigen Durststrecken mehr und mehr Resonanz finden. Die Leipziger Messe ist dabei, schwarze Zahlen zu schreiben.
Auch der Tourismus befindet sich im Aufstieg. Alles in allem kann man also zuversichtlich sein, das Leipzig und die umliegende Region positiv in die Zukunft sehen können und die Messestadt in nicht allzu ferner Zeit zu alter Blüte zurückfindet.
Verkehr, Unterkünfte und Shopping in Leipzig
In den letzten Jahren ist viel getan worden, um Leipzig verkehrs- und touristenfreundlich auszubauen. Mit der Freigabe der A38 ist der Autobahnring um die Stadt geschlossen; Ganz gleich aus welcher Richtung man kommt, über die A9, die A 14 oder die A 38 ist Leipzig per Auto gut erreichbar. Auch die Parkplätze in der Innenstadt und in Innenstadtnähe wurden aufgestockt, obwohl es an manchen Stellen trotzdem eng wird. Das ist aber wohl in den meisten Großstädten so.
Eine U-Bahn fehlt, dazu ist die Messestadt nicht groß genug. Dafür ist aber ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz, ergänzt durch einige Busverbindungen, vorhanden. Da praktisch alle Linien der Straßenbahn am Innenstadtring halten, lassen sich auch die Ziele ohne lange Fußwege erreichen. Die S-Bahn, die es auch gibt, spielt momentan noch keine allzu große Rolle im Verkehrskonzept. Mit Fertigstellung des Citytunnels, der eine direkte Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Bayerischem Bahnhof ermöglicht, wird sich das ändern. Dann entstehen neue S-Bahnlinien, mit denen viele Ziele in der Stadt und im Umland angesteuert werden können.
Was leider noch nicht befriedigen kann, ist die Anbindung per Flugzeug. Zwar hat Leipzig einen großen gut ausgebauten Flughafen, doch wird der vorrangig für den Frachtverkehr von DHL genutzt. Passagierflüge sind wenig im Angebot, Direktflugmöglichkeiten selten; Ein Ausweg sind z.B. die Flughäfen in Berlin, von denen aus Leipzig per ICE in gut einer Stunde zu erreichen ist.
Dazu kommen noch an Leipzigs neu entstandener und entstehender Seenplatte Möglichkeiten für einen Campingurlaub oder einen Urlaub im Bungalow. Wer es etwas komfortabler haben möchte, kann sich eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus mieten, auch das zu akzeptablen Preisen.
Einen absoluten Spitzenplatz nimmt Leipzig in bezug auf die Verkaufsfläche pro Einwohner ein. Seit 1990 wurden hier Einkaufszentren und andere Verkaufsflächen in geradezu verschwenderischen Ausmaßen gebaut. Das bekannteste Beispiel sind wohl die Promenaden im Hauptbahnhof mit etwa 150 Geschäften in direkter Innenstadtnähe. Dazu kommen noch die Einkaufstempel Paunsdorf-Center, Allee-Center, Nova Eventis, Pösna-Park, Sachsen-Park und Löwen-Center. Viele weitere kleinere Objekte ergänzen dies und gerade sind die Höfe am Brühl, ein neues EKZ, im Entstehen. Möglichkeiten sein Geld auszugeben sind also ausreichend vorhanden. Doch Quantität heißt ja nicht unbedingt Qualität. Was Qualität beim Shoppen betrifft, braucht sich Leipzig aber auch nicht zu verstecken. In dieser Konzentration wohl einmalig sind die Passagen der Innenstadt, allen voran die Mädler-Passage mit dem berühmten Auerbachs Keller. In diesem Passagensystem, das sich fast durch das gesamte Zentrum zieht, kann man auch bei Regen-Wetter im trocknen spazieren, die Auslagen der Geschäfte betrachten und natürlich viele gute Sachen kaufen. In den Passagen haben sich eine ganze Reihe großer Namen der Verkaufsbranche angesiedelt, vom höherwertigen bis zum Luxusartikel ist hier fast alles zu bekommen.
Galeria Kaufhof und Karstadt haben in Leipzig jeweils ein neues Haus gebaut, wobei das von Karstadt eine beeindruckende Architektur hat. Fazit ist also, dass auch das Einkaufen in der Messestadt zu einem positiven Erlebnis werden kann.
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Autor: Michael Nitzschke; Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
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