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Unterwegs in Sankt Pauli

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Was könnte verruchter sein als Hamburgs Sündenmeile und Vergnügungsviertel St. Pauli? Der durch zahlreiche Filme und diverse Berichte informierte Hamburg-Besucher ist der Meinung, dass in diesem Stadtviertel Sodom und Gomorrha zu Hause ist. Sicher, da ist auf jeden Fall etwas Wahrheit dabei. Doch wer am helllichten Tag durch St. Pauli streift, wird erst einmal ernüchtert und vielleicht auch enttäuscht sein. Tagsüber sieht das Sündenviertel eher bieder und gar nicht aufregend aus. Erst am späten Abend und in der Nacht beginnt mit den Lichtern und Leuchtreklamen das Flair der Vergnügungen zu wirken.

Vom finsteren Image vergangener Zeiten ist eher weniger geblieben. Käufliche Liebe, Sex und wildes Treiben sind auch heute noch auf der Reeperbahn und der Großen Freiheit zu finden. Der Autor dieser Zeilen wurde mehrmals angesprochen und gedrängt, die Etablissements zu besuchen und seine Kamera zu verkaufen, um genügend Scheine für die entsprechenden Vergnügungen zu haben. Die Kamera befindet sich aber noch in seinem Besitz...

Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, St. Pauli würde sich auf Sex, Kriminalität und käufliche Liebe beschränken. Der Stadtteil ist neben den Vergnügungen, die seinen Ruf begründeten, zu einer Kulturmeile geworden. Zahlreiche Theater, Gaststätten gehobener Klasse und Museen haben sich im Viertel angesiedelt und bringen so eine interessante Mischung aus Sünde und Kultur.

Die Reeperbahn, Hamburgs sündige Meile

Spätestens seit Hans Albers Lied "Auf der Reeperbahn um halb drei..." aus dem Film "Große Freiheit Nr. 7" ist die Hamburger Straße auch international ein Begriff, und das nicht nur bei Seeleuten. Sie gilt als der Inbegriff der sündigen Meile, auf der man auf jedem Meter geballten Sex finden kann und auf der sich Striptease-Lokal an Striptease-Lokal reiht. Nun, das alles gibt es hier. Vor allem in den Abend- und Nachtstunden beginnt auf der Reeperbahn die Vergnügungsmaschinerie mit allen ihren Facetten zu laufen. Dazu zählt nicht nur das Geschäft mit dem Sex, auch Spielkasinos und andere Vergnügungsstätten haben sich hier angesiedelt.

Sexkino auf der Reeperbahn

Wer jedoch die Reeperbahn auf die "Sündigste Meile der Welt" reduziert, liegt falsch. Hier sind nicht nur Stundenetablissements zu finden, sondern auch ganz seriöse Hotels, in denen es sich angenehm übernachten lässt. Auch die Kneipen sind nicht nur dunkel und verrußt, viele der Gaststätten haben ein sehr hohes Niveau – auch preislich – und daneben gibt es einige kleine empfehlenswerte Cafés. Nicht zuletzt haben sich auf der Reeperbahn oder direkt angrenzend einige Theater und Varietés angesiedelt.

Das Kasino Reeperbahn Spielkasino auf der Reeperbahn

Die Reeperbahn gilt zwar als sündigste Meile der Welt, doch eigentlich hätte diesen Titel die Herbertstraße verdient. Hier geht es zu, wie man es aus Filmen kennt. Die Prostituierten sitzen in Schaufenstern und warten auf Freier. Die kleine Straße ist auf beiden Seiten mit Sichtblenden abgesperrt und eigentlich soll Jugendlichen und Frauen das Betreten verboten sein. Juristisch ist das jedoch praktisch nicht durchsetzbar.

Der Name der Straße geht auf die Seiler und Taumacher zurück, im norddeutschen Reepschläger genannt. Für die Herstellung der Taue, vor allem für die Schifffahrt, wurden lange gerade Bahnen gebraucht. Bei der späteren Bebauung entstand eine lange ziemlich schnurgerade Straße, die meist den Namen Reeperbahn erhielt. Reeperbahnen gibt es nicht nur in Hamburg, doch ist die der Hansestadt mit Sicherheit die berühmteste und wohl auch die berüchtigste. Was wir bis heute allerdings nicht wissen, ist die Länge der Hamburger Reeperbahn. In verschiedenen Reiseführern und Publikationen reichen die Angaben von etwa 600 m bis über 900 m. Wir hätten es ja ausmessen können, aber dazu waren wir ehrlich gesagt zu faul...

Große Freiheit und der Beatles-Platz

Die Große Freiheit, ganz im Gegensatz zu ihrem Namen eine kleine Gasse, mündet am Beatles-Platz in die Reeperbahn. Auch diese Straße erlangte durch Hans Albers und den Film "Große Freiheit Nr. 7" weltweite Berühmtheit. Die vielen Nachtklubs, die in früheren Jahren durch sehr freie Darstellung von Sex bekannt wurden, existieren heute aber nicht mehr. An deren Stelle sind einige Discotheken und Musikclubs getreten, in denen jede Nacht gefeiert wird. Berühmtheit hatte vor allem der legendäre Star-Club in der Großen Freiheit 39 erlangt, in dem die Beatles bekannt wurden. Die ersten Auftritte hatten sie allerdings im Indra-Musikclub, ebenfalls in der Großen Freiheit. Der Club existiert noch heute in der Nummer 64.

Große Freiheit Der Beatles-Platz

Keine Stadtverwaltung lässt es sich wohl entgehen, mit berühmten Persönlichkeiten zu werben, die einen Bezug zu dem jeweiligen Ort haben. So hat Hamburg den Beatles Tribut gezollt und einen Platz zwischen Reeperbahn und Großer Freiheit nach ihnen benannt. Der kreisrunde Platz erinnert mit den angedeuteten Rillen und dem dunklen Belag an eine Vinyl-Schallplatte. Am Rand des Platzes stehen die stilisierten Skulpturen der fünf Beatles, eine davon etwas abseits. Wenn jetzt jemand stutzt – es ist kein Schreibfehler. Berühmt waren die vier Pilzköpfe, doch am Anfang waren es fünf. Damals war noch Stuart Sutcliffe dabei, der die Band verließ.

In unmittelbarer Nähe des Platzes befindet sich die Beatlemania Hamburg, ein Museum, das der wohl erfolgreichsten Musikgruppe gewidmet ist. Am Eingang weist ein gelbes Unterseeboot – wenn auch ein aufblasbares – auf den riesigen Erfolg von "Yellow Submarine" hin. Auf fünf Etagen kann man vieles aus dem Leben der Musiker und von ihren Erfolgen erfahren. Ob der ziemlich happige Eintrittspreis gerechtfertigt ist sei aber dahingestellt.

Die Davidwache, Hamburgs Krimi-Legende

Krimi-Fans wissen mit Sicherheit Bescheid, für sie ist die Hamburger Davidswache ein Kultobjekt. Legendäre Krimis spielten hier, was verständlich ist, denn die Davidswache war und ist für St. Pauli zuständig – und der Stadtteil war ja mal die Hochburg des kriminellen Milieus in der Hansestadt. So pilgern Tag für Tag Heerscharen Touristen an diesen Ort, der in der Realität aber sehr nüchtern aussieht. An der Ecke Davidstraße/Spielbudenplatz steht der Klinkerbau, der in den Jahren 1913/14 errichtet wurde.

St. Paulis Theater

Direkt an das Gebäude der Davidswache schließt das St-Pauli-Theater an. Das Theater spielt Volksstücke in der Hamburger Mundart. Es kann auf eine lange Tradition zurück blicken, denn gegründet wurde es immerhin schon im Jahre 1841. Damit ist es das älteste Privattheater der Hansestadt und eines der ältesten Theater Deutschlands.

Davidswache und St.-Pauli-Theater

Auch auf Tradition stolz sein können die Mitarbeiter des Operettenhauses, das am Spielbudenplatz 1 zu finden ist. Früher stand an dieser Stelle das "Theater an der Reeperbahn", in dem Hans Albers berühmter Song "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" erstmals aufgeführt wurde – noch vor dem großen Erfolg im Film. Heute dient das Operettenhaus als Musical-Spielstätte und hat damit vollen Erfolg.

Das Wachsfigurenkabinett Panoptikum Eingang des Operettentheaters

Auch Hamburg hat sein Wachsfigurenkabinett, es ist sogar das größte Deutschlands. Und es existiert schon eine ganze Weile, gegründet wurde es 1879. Das Panoptikum, wie die Bezeichnung der Ausstellung lautet, hat allerdings nichts Anderes zu bieten, als die Wachsfigurenkabinette in anderen Städten. Hier stehen die Abbilder bekannter oder weniger bekannter Stars und Persönlichkeiten der Geschichte. So kann man Bekanntschaft mit Kleopatra und Napoleon schließen oder Madonna -. die Sängerin – einmal nicht in Aktion sondern unbeweglich erleben. Insgesamt reichlich 120 Figuren warten auf die Besucher. Dazu gibt es noch eine kleine Gruselecke und ein Medizinisch-Historisches Kabinett. Die Eintrittspreise sind akzeptabel und geöffnet ist montags bis freitags 11.00 Uhr bis 21.00 Uhr, samstags 11.00 Uhr bis Mitternacht und sonntags von 10.00 Uhr bis 21.00 Uhr.

Das Schmidt Theater

Das Schmidt-Theater und Schmidts TIVOLI werden ebenfalls am Spielbudenplatz betrieben, in der Nummer 27/28. In beiden Häusern wird die Unterhaltung groß geschrieben, Musical-Aufführungen, Mitternachtsshows und Gastspiele bekannter Künstler gehören ebenso zum Programm wie Kleinkunst. Fürs Gastronomische ist auch gesorgt, Restaurant, Bar und Nachtclub stehen den Theaterbesuchern zur Verfügung.

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